Leicht erhöhtes Krebsrisiko durch geringe Strahlenbelastung

Durch eine geringe zusätzliche Strahlenbelastung erhöht sich das Risiko, an einem Krebsleiden (ausgenommen Leukämie) zu sterben, um 10%. Das Sterblichkeitsrisiko für Leukämie (außer CLL) ist um 19% erhöht. Dies berichtet ein internationales Forscherteam unter der Leitung von Elisabeth Cardis von der International Agency for Research on Cancer, Lyon, Frankreich, in einem vorab online erschienenen Artikel im British Medical Journal. 

Die mögliche Gefahr einer geringen Strahlendosis wird meist anhand der stattgefundenen Belastung überlebender Atombombenopfer in Hiroshima und Nagasaki hochgerechnet. Um das Risiko direkt zu bestimmen, begannen die Autoren eine umfangreiche Studie mit 407.391 Arbeitern aus 15 Staaten, die größtenteils in Atomkraftwerken mindestens ein Jahr lang gearbeitet hatten. Die durchschnittliche Beobachtungsdauer betrug 13 Jahre, beziehungsweise 5,2 Millionen Personenjahre. 

Nach den heutigen Empfehlungen sollen Arbeiter in der Nuklearindustrie einer kumulativen Strahlenbelastung von höchstens 100 Millisievert (mSv) innerhalb von fünf Jahren ausgesetzt werden. Für diese Strahlenexposition errechneten die Autoren ein zusätzlich erhöhtes Sterberisiko für Krebs (außer Leukämie) von 9,7% Prozent (1,4% bis 19,7%) sowie von 19% (0% bis 84,7%) für Leukämie (ohne CLL).

Das ermittelte Krebsrisiko war somit höher als es basierend auf der Strahlenbelastung nach den Atombombenabwürfen hochgerechnet wurde. Ausgehend von diesen Zahlen vermuten Cardis und Mitarbeiter, dass ein bis zwei Prozent der auf Krebserkrankungen zurückgeführten Todesfälle in der untersuchten Kohorte auf die Strahlenbelastung am Arbeitsplatz zurückzuführen sind.

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