Impftherapie bei CML könnte Resterkrankungen noch weiter zurückdrängen

In einer Vakzinierungsstudie der Phase II konnte ein Team der Universität in Siena, Italien, bei 16 CML-Patienten mit stabiler Resterkrankung die verbleibenden Tumorzellen mit einem Peptid-Impfstoff noch weiter zurückdrängen, so eine Meldung im Ärzteblatt.

Die Studie, veröffentlich in Lancet (2005; 365: 657-662, 631-632), fand mit 16 CML-Patienten statt, bei denen zuvor entweder mit Imatinib (Glivec) oder Interferon alpha eine für ein bis zwei Jahre stabile Residualkrankheit erzielt wurde. Immunisiert wurde mit fünf Peptiden, die mit den im Bereich der Bruchstelle liegenden Sequenzen korrespondieren. Im zweiwöchigen Abstand erhielten die Patienten sechs subkutane Injektionen. 

Bei neun von zehn Patienten, die zuvor Imatinib erhalten hatten, verminderte sich die Residualkrankheit, und nach sechs Vakzinierungen erreichten fünf eine komplette zytogenetisch nachgewiesene Remission (CCR). Von diesen fünf konnten bei dreien auch mithilfe molekularbiologischer Techniken (real-time PCR) Tumorzellen nicht mehr nachgewiesen werden. Fünf der sechs Interferon-alpha-Patienten sprachen auf die Immunisierung an, zwei erreichten CCR und bei einem Studienteilnehmer konnte auch molekularbiologisch die Chromosomentranslokation nicht mehr detektiert werden. Die Impfung wurde von allen Studienteilnehmern gut toleriert. 

In einem begleitenden Editorial würdigen Wong und Chatterjee von der CML-Studiengruppe in Duarte, Kalifornien, die Erfolge der italienischen Arbeitsgruppe. Allerdings müssten ihrer Ansicht nach die Langzeitergebnisse und Resultate eines größeren Patientenkollektivs abgewartet werden, um die Relevanz der Studie beurteilen zu können.

Quellen: Ärzteblatt vom 22.02.2005
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