Immer mehr Deutsche zu Knochenmarkspende bereit

In diesem Jahr haben sich in Deutschland so viele Menschen als Knochenmarkspender eintragen lassen wie noch nie. Seit Jahresbeginn seien 406 349 neue Blutstammzellspender in die Datei aufgenommen worden. Das teilte das Zentrale Knochenmarkspender-Register (ZKRD) in Ulm mit. Insgesamt gibt es nun 3,7 Millionen Menschen in Deutschland, die mit einer Stammzellspende vor allem leukämiekranken Menschen helfen würden. Das ZKRD fasst rund 30 Spenderdateien zusammen, mehr als zwei Millionen Menschen sind allein in der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) in Tübingen registriert.

"Für viele Patienten, die an Leukämie oder einer bösartigen Erkrankung des Blutes leiden, ist eine Blutstammzelltransplantation die einzige Chance auf Leben", sagte eine ZKRD-Sprecherin. Um einen geeigneten Spender zu finden, sucht die Organisation aus den gespeicherten Daten alle potenziellen Spender heraus, deren Gewebemerkmale mit einem Leukämiepatienten weitgehend übereinstimmen. Weltweit stehen dazu Daten von rund 14 Millionen Menschen zur Verfügung.

80 Prozent der Leukämie-Patienten können Ärzte inzwischen durch eine Knochenmarkspende das Leben retten. Statistisch gesehen erkrankt in Deutschland alle 45 Minuten ein Mensch an Leukämie. Kinder und Jugendliche sind besonders häufig betroffen. Bei häufigen Gewebemerkmal-Kombinationen findet sich ein passender Knochenmarkspender unter 20 000 Menschen, bei seltenen findet sich unter Millionen Menschen kein einziger.

Für den Eintrag in eine der Spenderdateien muss man sich in der Regel einige Milliliter Blut abnehmen lassen. Das Register in Ulm wurde 1992 vom DRK-Blutspendedienst Baden-Württemberg gegründet und ist inzwischen die größte Spenderdatei Europas.


Quelle: Sueddeutsche.de vom 29.12.2009