- Published on 29.09.2010, 15:41
- Von Jan Geissler
Wissenschaftler am Ospedale San Raffaele in Mailand haben in Zusammenarbeit mit der italienischen Krebsforschungsgesellschaft AIRC eine neue präklinisch erprobte Methode zur Bekämpfung von Krebszellen entwickelt. Eine bei der Tumorbildung beteiligte Gruppe von Blutstammzellen wird durch Genmanipulationen angeregt, Alfa-
Interferon zu erzeugen und dieses gezielt gegen die Krebszellen einzusetzen.
"Dass Alfa-
Interferon auch die Vermehrung von Krebszellen verhindern kann, ist zwar seit längerem bekannt." erklärt der Projektleiter Luigi Naldini. Deshalb werde es bereits bei der Bekämpfung von Nierenkarzinomen, Hautkrebs und einigen Formen von Blutkrebs verwendet. Die Effizienz sei jedoch sehr begrenzt, da es sich als äußerst schwierig erweise, dieses Protein mit ausreichender Präzision in den Krankheitsherd einzuleiten. Deshalb würden sehr hohe Dosierungen verwendet mit der Folge, dass oft schwerwiegende Nebenwirkungen auftreten und die Therapie abgebrochen werden muss.
"Bei dem von uns entwickelten Verfahren sind kleinste Mengen ausreichend, um die Entwicklung von Tumor und Metastasen zu stoppen", so Naldini weiter. Es sei ausreichend, die im Labor genetisch modifizierten Blutstammzellen gleichsam unerkannt wie ein "Trojanisches Pferd" in den Organismus des Krebspatienten einzuführen und direkt in der Befallsregion agieren zu lassen. "Deshalb kann ich mir vorstellen, dass die herkömmlichen Krebstherapien künftig durch diese Art der Stammzellentherapie ergänzt werden."
Einzelheiten der im Labor an Hamstern durchgeführten Untersuchung sind in der Online-Ausgabe der Fachzeitschrift "Cancer Cell" veröffentlicht. Für die Anwendung beim Menschen seien weitere vorklinische Tests erforderlich. "Damit werden wir uns in den kommenden Jahren beschäftigen", meint der italienische Forscher abschließend.
Quelle: pte-Meldung vom 13.10.2008 Nebenwirkung
Unerwünschte Begleiteffekte einer Therapie, besonders bei Chemotherapien begrenzen Nebenwirkungen die maximal verträgliche Dosis.
Stammzellen
Stammzellen sind Blutvorläuferzellen, aus denen sich verschiedene Arten von Zelltypen wie die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) und weißen (Leukozythen) Blutzellen sowie Blutplättchen (Thrombozyten) und einige andere Zellen entstehen. Die Stammzellen befinden sich im Knochenmark und teilweise auch im Blut. Es gibt eine Anzahl von verschiedenen Entwicklungsstadien der Stammzellen (z.B. embryonale Stammzellen, aus denen sich der ganze Organismus entwickelt) oder Entwicklungsstadien aus denen nur noch bestimmte Zellarten entstehen können, z.B. Blutstammzellen, aus denen sich alle Blutkörperchen bilden.
Interferon
Im Zusammenhang mit Leukämien üblicherweise Interferon-Alpha gemeint. Interferon (von engl. to interfere eingreifen, sich einmischen) ist ein Protein, das eine immunstimulierende und Tumorzellen angreifende Wirkung entfaltet. Es wird als körpereigenes Gewebshormon gebildet, v.a. von Leukozyten, Monozyten und Fibroblasten, kann aber auch als Medikament in körperunüblich hohen Dosen gegen Leukämien eingesetzt werden.
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.
CHR
Komplette hämatologische Remission (complete haematologic response).
Stammzellen
Stammzellen sind Blutvorläuferzellen, aus denen sich verschiedene Arten von Zelltypen wie die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) und weißen (Leukozythen) Blutzellen sowie Blutplättchen (Thrombozyten) und einige andere Zellen entstehen. Die Stammzellen befinden sich im Knochenmark und teilweise auch im Blut. Es gibt eine Anzahl von verschiedenen Entwicklungsstadien der Stammzellen (z.B. embryonale Stammzellen, aus denen sich der ganze Organismus entwickelt) oder Entwicklungsstadien aus denen nur noch bestimmte Zellarten entstehen können, z.B. Blutstammzellen, aus denen sich alle Blutkörperchen bilden.
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.