- Published on 08.10.2010, 16:03
- Von Jan Geissler
Das erneute Auftreten einer Leukämie nach einer Stammzelltransplantation zu verhindern, ist Ziel eines neuen Forschungsprojekts an der Universität Duisburg-Essen. Geleitet wird es von Prof. Dr. Dietrich Beelen und Dr. Dr. Lambros Kordelas von der Klinik für
Knochenmarktransplantation in Kooperation mit Priv. Doz. Dr. Vera Rebmann vom Institut für Transfusionsmedizin der Universität Duisburg-Essen.
Das auf zwei Jahre angelegte Forschungsprojekt wird von der Deutschen José Carreras Leukämie- Stiftung mit 124.000 Euro gefördert.
"Das Immunsystem von Leukämiepatienten funktioniert nach einer Stammzelltransplantation mehrere Wochen lang nur unzureichend. Die erste immunologische Barriere gegenüber einer erneuten Leukämie- Erkrankung sind die so genannten
Natürlichen Killerzellen (NK-Zellen). Daher sind Untersuchungen über die Wiederherstellung dieser Blutzellen nach Stammzelltransplantationen von großer Bedeutung, um einen langfristigen Therapieerfolg zu erreichen.", so Dr. med. Dr. phil. Lambros Kordelas.
Von besonderem Interesse sind für die Forscher die NK-Zellen und ihre funktionelle Wirksamkeit vor und nach der Stammzelltransplantation. Weiterhin soll geprüft werden, ob bestimmte genetische Konstellationen zwischen Spender und Empfänger den Heilungserfolg des Patienten zusätzlich begünstigen.
Die Untersuchungen umfassen immunologische und genetische Analysen von Blutzellen und deren funktioneller Eigenschaften. Die Ergebnisse dieser Analysen werden schließlich mit den klinischen Verläufen der transplantierten Patienten verglichen. Das Ziel dieser Untersuchungen ist es, Einflussparameter zu identifizieren, die bei der Auswahl des am besten geeigneten Spenders wichtig sind, um Immunreaktionen des Patienten gegenüber leukämischen Zellen (Anti-Leukämie-Effekt) nach erfolgter
Transplantation zu verbessern.
An der Klinik für
Knochenmarktransplantation am Universitätsklinikum Essen werden jährlich mehr als 170
Knochenmark- oder Blutstammzelltransplantationen durchgeführt. Solche
Transplantationen sind oft die letzte Behandlungsmöglichkeit, wenn andere Therapien wie zum Beispiel
Chemotherapien nicht angeschlagen haben.
Der spanische Tenor José Carreras gründete 1995 die Deutsche José Carreras Leukämie-Stiftung e.V. - aus Dankbarkeit dafür, dass er selbst seine Leukämie-Erkrankung nach einer Stammzelltransplantation überwunden hat. Die Stiftung förderte bislang über 600 Projekte. Dazu gehören die Förderung von Wissenschaft und Forschung, die Finanzierung von Strukturmaßnahmen, wie zum Beispiel der Bau von Transplantationseinheiten, Tageskliniken oder Rehabilitationszentren, und die Unterstützung von Selbsthilfegruppen und Elterninitiativen. Weitere Informationen und Einblicke in die Projekte gibt es unter
www.carreras-stiftung.de.
Quelle: idw - Pressemitteilung Universität Duisburg-Essen, 20.10.2008 Knochenmarktransplantation
Bei der Knochenmarktransplantation werden einem Empfänger CD34-positive hämatopoetische Stammzellen, entweder eines Spenders (allogen) oder seine eigenen, zuvor entnommenen (autolog), transplantiert.
Transplantation
Übertragung von Gewebe. Für die Transplantation können eigene Zellen autologe T. oder fremde Zellen allogene T. verwandt werden.
Chemotherapie
Wird häufig mit Zytostatikabehandlung gleichgesetzt. Unter Chemotherapie versteht man aber auch die Behandlung mit Antibiotika. Zytostatika sind Medikamente, die die Zellvermehrung oder das Zellwachstum hemmen.
Knochenmark
Das Innere der großen Knochen - vor allem des Hüftknochens und des Oberschenkels. Dort werden die Blut- und Immunzellen gebildet. Das Knochenmark bildet sich ständig neu.
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.
Ras
Ras ist ein G-Protein, das nach Aktivierung durch Wachstumsfaktoren mit Tyrosinaseaktivität GTP bindet und damit die Signaltransduktionskaskade weiterleitet.
natürliche Killerzellen
Zellen des Immunsystems, die veränderte Körperzellen erkennen und zerstören. Diese NK-Zellen gehören zu den Lymphozyten, einer Untergruppe der weißen Blutzellen.
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Transplantation
Übertragung von Gewebe. Für die Transplantation können eigene Zellen autologe T. oder fremde Zellen allogene T. verwandt werden.
Chemotherapie
Wird häufig mit Zytostatikabehandlung gleichgesetzt. Unter Chemotherapie versteht man aber auch die Behandlung mit Antibiotika. Zytostatika sind Medikamente, die die Zellvermehrung oder das Zellwachstum hemmen.
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.