- Published on 21.07.2010, 18:43
- Von Jan Geissler
In der ersten Kooperationseinheit des Deutschen Krebsforschungszentrums außerhalb der Medizinischen Fakultät Heidelberg entschlüsselt ein Team unter der Leitung von Dr. Daniel Mertens genetische Grundlagen, die die Entstehung von Leukämien erklären und Heilungsansätze liefern können.
Für Dr. Daniel Mertens ergänzen sich mit der Kooperationseinheit die Möglichkeiten des Krebsforschungszentrums Heidelberg (Abteilungsleiter Molelulare Genetik: Prof. Dr. Peter Lichter) und der Ulmer Universitätsklinik für Innere Medizin III (Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. Hartmut Döhner): "Diese Kooperation bietet ideale Voraussetzungen dafür, dass Forschungsergebnisse schneller Eingang in die klinische Anwendung finden", so Mertens. Mit Daniel Mertens leitet zum ersten Mal ein Nachwuchswissenschaftler eine Kooperationseinheit des Krebsforschungszentrums. Der jetzt abgeschlossene Kooperationsvertrag läuft über fünf Jahre.
Die Erkenntnisse von Mertens und seinem Team könnten dazu beitragen, die Entstehung von Leukämien besser zu verstehen und neue Therapieansätze zu finden. Leukämien sind Erkrankungen des blutbildenden Systems, bei der sich die weißen Blutkörperchen stark vermehren, so dass die Blutbildung und damit viele andere Körperfunktionen gestört werden.
Die
Chronisch Lymphatische Leukämie (CLL) ist die häufigste Leukämie in der westlichen Welt. Mertens hat festgestellt, dass bei mehr als der Hälfte der von dieser Krankheit Betroffenen in den Leukämiezellen ein bestimmter Teil des
Chromosoms 13 fehlt.
Chromosomen sind die Träger der Erbinformationen des Menschen. Mertens' Forschungen legen die Vermutung nahe, dass genau in diesem fehlenden Chromosomenabschnitt ein Teil der genetischen Information lokalisiert ist, die notwendig ist, um geschädigten Zellen den Befehl zur Selbstzerstörung zu gegeben. Fehlt das Signal zu natürlichen Absterben, bleiben die Zellen mit schweren Defekten am Leben, werden immer zahlreicher und können schließlich zu Leukämiezellen entarten.
Die Wissenschaftler der Kooperationseinheit wollen nun herausfinden, welche Rolle bei der Entstehung der Leukämie die
Gene haben, die sich in diesem fehlenden Teilstück des
Chromosoms 13 befinden. Interessanterweise werden nicht alle diese
Gene in
Proteine übersetzt, sondern gehören zu einer neuen Klasse der sogenannte "nicht-kodierenden
RNA-
Gene." Dr. Daniel Mertens und sein Team erforschen derzeit die genaue Funtion dieser
Gene, deren Kenntnis neue Strategien zu Bekämpfung der
malignen Zellen eröffnen könnte. "Wir hoffen, dass sich daraus neue Therapieansätze für die
Chronisch Lymphatische Leukämie ergeben", so Mertens.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft Meldung vom 18.10.2007 Chromosomen
Träger des Erbguts im Zellkern. Sie enthalten die riesigen Kettenmoleküle der DNA kompakt verdrillt und gefaltet als Aggregate mit speziellen Proteinen. Die Chromosomen dienen unter anderem bei der Zellteilung der gleichen Verteilung des Erbguts auf die Tochterzellen. Die normalen menschlichen Körperzellen haben 46 Chromosomen. Bei Krebszellen kann die Zahl und/oder Struktur der Chromosomen verändert sein.
chronisch
langanhaltend, sich langsam entwickelnd
Proteine
Große Moleküle, die sich aus über 100 Amonosäuren bzw. Peptiden zusammensetzen
Blutbild
Untersuchung der Zusammensetzung der Blutzellen nach Art und Anzahl, besonders genau im Differentialblutbild
maligne
Bösartig (z. B. von Gewebsveränderungen)
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.
RNA
Die Ribonukleinsäure (RNA) ist der kleine Bruder der DNA . Sie ist ein einzelsträngiges kettenförmiges Molekül, das aus DNA umgeschriebene Erbinformation eines einzigen Genes enthält, und im Plasma der Zellen in das Genprodukt (= Eiweißmolekül, Protein) umgeschrieben wird (Biosynthese).
CHR
Komplette hämatologische Remission (complete haematologic response).
Lymphatisches
Gesamtheit der lymphatischen Gewebe wie Lymphknoten, Milz, Thymus, Mandeln, anatomische Grundlage des Immunsystems
Chromosomen
Träger des Erbguts im Zellkern. Sie enthalten die riesigen Kettenmoleküle der DNA kompakt verdrillt und gefaltet als Aggregate mit speziellen Proteinen. Die Chromosomen dienen unter anderem bei der Zellteilung der gleichen Verteilung des Erbguts auf die Tochterzellen. Die normalen menschlichen Körperzellen haben 46 Chromosomen. Bei Krebszellen kann die Zahl und/oder Struktur der Chromosomen verändert sein.
Chromosomen
Träger des Erbguts im Zellkern. Sie enthalten die riesigen Kettenmoleküle der DNA kompakt verdrillt und gefaltet als Aggregate mit speziellen Proteinen. Die Chromosomen dienen unter anderem bei der Zellteilung der gleichen Verteilung des Erbguts auf die Tochterzellen. Die normalen menschlichen Körperzellen haben 46 Chromosomen. Bei Krebszellen kann die Zahl und/oder Struktur der Chromosomen verändert sein.
Proteine
Große Moleküle, die sich aus über 100 Amonosäuren bzw. Peptiden zusammensetzen
maligne
Bösartig (z. B. von Gewebsveränderungen)
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.