- Published on 29.09.2010, 15:47
- Von Marc
Dr. Carol Stocking, Leiterin der Forschungsgruppe für Molekulare Pathologie am Heinrich-Pette-Institut (HPI) in Hamburg, erhält in einer neuen Förderrunde 313500 Euro von der José Carreras Stiftung. Seit der ersten Förderrunde im Jahr 2002 würdigt und unterstützt die Stiftung ihre Forschungsarbeit mit annähernd 1 Millionen Euro. Inhalt des aktuellen Projekts ist die Bedeutung der MEF2C und MEF2D Transkriptionsfaktoren bei der Entstehung der
akuten Leukämie
Veränderungen in
Genen für Transkriptionsfaktoren sind maßgeblich an der Entstehung von
akuten Leukämien beteiligt. Diese Transkriptionsfaktoren werden u.a. durch
Zytokine gesteuert und regulieren im
Knochenmark die Entstehung von reifen Blutzellen aus
hämatopoetischen Vorläufer- oder
Stammzellen. Das geschieht durch Zellteilungs- und Differenzierungsschritte, bis die reife Blutzelle in den Blutkreislauf übertritt und dort nach einer gewissen Zeit abstirbt. Bei Leukämien ist dieser Reifungsprozess der weißen Blutkörperchen unterbrochen, es treten vermehrt unreife Vorläuferzellen in den Blutkreislauf über und vermehren sich dort unkontrolliert.
Eine Reihe von Transkriptionsfaktoren wurde identifiziert, deren
Gene in Leukämiepatienten mutiert oder dereguliert sind. Interessanterweise ist die Mehrzahl dieser Transkriptionsfaktoren auch bei der normalen Blutbildung beteiligt. Carol Stocking und ihre Forschungsgruppe entdeckten zwei weitere
Gene, die in Leukämien verändert sind. Diese
Gene tragen die Erbinformation für die Transkriptionsfaktoren MEF2C und MEF2D. Ziel des geförderten Projektes ist es nun, die Rolle von MEF2C und MEF2D in der normalen und in der leukämischen Blutbildung zu verstehen. Mit den aktuellen Fördergeldern werden bis 2010 eine Doktorandenstelle, eine TA-Stelle und Sachmittel finanziert.
"Unser Ziel ist klar: Leukämie muss heilbar werden. Immer und bei jedem!" Dieser Mission widmet sich der spanische Tenor José Carreras seit 1988, seitdem er eine schwere Leukämie überstanden hatte. Die 1995 gegründete Deutsche José Carreras Leukämie-Stiftung e.V. unterstützt Projekte in Wissenschaft und Forschung, in Strukturmaßnahmen für eine verbesserte Versorgung, Therapie und Rehabilitation von Leukämiepatienten.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft Differenzierung
In einem vielzelligen Organismus wie dem Menschen ist eine reibungslose Funktionsfähigkeit nur durch Arbeitsteilung möglich. Dazu erfolgt eine Spezialisierung von Zellen. Diese strukturelle und funktionelle Ausdifferenzierung von Zellen zu bestimmten Zelltypen (z.B. Muskelzellen, Blutzellen, Nervenzellen) bezeichnet man als Zelldifferenzierung.
Stammzellen
Stammzellen sind Blutvorläuferzellen, aus denen sich verschiedene Arten von Zelltypen wie die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) und weißen (Leukozythen) Blutzellen sowie Blutplättchen (Thrombozyten) und einige andere Zellen entstehen. Die Stammzellen befinden sich im Knochenmark und teilweise auch im Blut. Es gibt eine Anzahl von verschiedenen Entwicklungsstadien der Stammzellen (z.B. embryonale Stammzellen, aus denen sich der ganze Organismus entwickelt) oder Entwicklungsstadien aus denen nur noch bestimmte Zellarten entstehen können, z.B. Blutstammzellen, aus denen sich alle Blutkörperchen bilden.
Knochenmark
Das Innere der großen Knochen - vor allem des Hüftknochens und des Oberschenkels. Dort werden die Blut- und Immunzellen gebildet. Das Knochenmark bildet sich ständig neu.
Transkript
Mit Hilfe der PCR lassen sich kleinste Mengen an Erbinformationen in kurzer Zeit stark vervielfältigen, so dass auch das BCR-ABL-Gen so oft kopiert wird, bis es in ausreichender Menge vorliegt, dass es eindeutig nach- gewiesen werden kann. Diese BCR-ABL-Kopien nennt man Transkripte.
Blutbild
Untersuchung der Zusammensetzung der Blutzellen nach Art und Anzahl, besonders genau im Differentialblutbild
Zytokine
Zellhormon (z.B. Interleukin, Interferon), das der Kommunikation zwischen Zellen dient und zum Beispiel Immunzellen aktivieren kann
akut
plötzlich einsetzend, heftig, von kurzer Dauer
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.
Ras
Ras ist ein G-Protein, das nach Aktivierung durch Wachstumsfaktoren mit Tyrosinaseaktivität GTP bindet und damit die Signaltransduktionskaskade weiterleitet.
CHR
Komplette hämatologische Remission (complete haematologic response).
Stammzellen
Stammzellen sind Blutvorläuferzellen, aus denen sich verschiedene Arten von Zelltypen wie die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) und weißen (Leukozythen) Blutzellen sowie Blutplättchen (Thrombozyten) und einige andere Zellen entstehen. Die Stammzellen befinden sich im Knochenmark und teilweise auch im Blut. Es gibt eine Anzahl von verschiedenen Entwicklungsstadien der Stammzellen (z.B. embryonale Stammzellen, aus denen sich der ganze Organismus entwickelt) oder Entwicklungsstadien aus denen nur noch bestimmte Zellarten entstehen können, z.B. Blutstammzellen, aus denen sich alle Blutkörperchen bilden.
akut
plötzlich einsetzend, heftig, von kurzer Dauer
akut
plötzlich einsetzend, heftig, von kurzer Dauer
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.