CML: Neue Erkenntnisse bzgl. Prognosefaktoren für Rückfall unter Imatinib

Patienten mit CML in chronischer Phase, bei denen sich zusätzliche chromosomalen Entartungen (clonal evolutions) oder ein fehlendes zytogenetisches Ansprechen innerhalb der ersten sechs Monate der Behandlung mit Glivec zeigt, haben ein signifikant höheres Risiko eines Krankheitsrückfalls, so ein Artikel in der aktuellen Ausgabe der hämatologischen Fachpublikation "Blood". 

Gemäß dem von Ärzten am Leukämie-Zentrum an der Oregon Health and Science University, Portland, Oregon, USA, verfassten Artikel wurden 141 Patienten untersucht, die nach Interferon-Versagen mit mindestens 300mg Imatinib (Medikament Glivec) in der chronischen Phase der CML behandelt wurden. In den 12 Monaten nach Therapiebeginn erreichten 96,5% ein vollständiges hämatologisches Ansprechen, 47% ein größeres zytogenetisches Ansprechen und 32,4% eine komplette zytogenetische Antwort. Der Anteil der Patienten mit hämatologischem Rückfall der Krankheit waren in dieser speziellen Patientengruppe 10,9% innerhalb von 12 Monaten und 14,6% nach 18 Monaten. 

Dabei wurden chromosomale Entartungen sowie das Ausbleiben einer größeren zytogenetischen Antwort innerhalb der ersten sechs Monate der Therapie als signifikanter Prognosefaktor für einen Rückfall identifiziert: Während nur 3% der Patienten mit großem Ansprechen einen Rückfall erlitten, erlitten 27% der Patienten ohne entsprechendes Ansprechen einen Rückfall. Patienten mit zusätzlichen chromosomalen Entartungen hatten ein deutlich höheres Risiko eines hämatologischen Rückfalls (50%) gegenüber denen ohne diese Entartungen (9%).

Quelle: Vorabveröffentlichung von Blood vom 25.9.2003