- Published on 21.07.2010, 18:35
- Von Jan Geissler
Vom 19. - 21. September 2008 bringt ein internationales Symposium die Spitzenforscher zur chronischen lymphatischen Leukämie (CLL) in Köln zusammen. Drei Tage lang tauschen sich Experten aus aller Welt im Congress-Centrum der Koelnmesse über wichtige Forschungsergebnisse zur Entstehung und Therapie der weltweit häufigsten Leukämie aus.
Mit Spannung erwartet wird der Vortrag von Ulf Klein (New York). Er wird zeigen, dass die regulatorische
RNA (microRNA) für die initiale Entstehung dieser Erkrankung sehr wichtig ist. Außerdem berichtet Christoph Plass (Heidelberg) über seine Entdeckung, dass das noch weitgehend unerforschte Enzym "Death-associated Protein Kinase" (DAPK) die Entstehung der CLL fördert. Einige der weltweit führenden Studiengruppen werden ihre Fortschritte bei der Behandlung von CLL- Patienten vorstellen. Hier spielen insbesondere die Kombination von
Chemotherapien und Antikörpern wie auch Gentherapien eine wichtige Rolle. Auch werden die neueren Medikamente Flavopiridol und Lenalidomid als hochwirksame Arzneien gegen diese Art der Leukämie vorgestellt.
Die CLL ist mit 30 Prozent aller Leukämien die häufigste Leukämie in Europa und Nordamerika. Auf Grund molekularbiologischer Parallelen wird die CLL zu den niedrigmalignen, leukämisch verlaufenden Non-Hodgkin-Lymphomen gezählt. Insgesamt gibt es höchst unterschiedliche, zum Teil sehr langsam verlaufende Formen von Leukämien. Hierzu gehört auch die CLL, wobei die Geschwindigkeit des Verlaufes jedoch von Patient zu Patient unterschiedlich ist.
Ausrichter dieses internationalen Symposiums ist die Deutsche CLL- Studiengruppe unter der Leitung von Prof. Dr. med. Michael Hallek, Direktor der Klinik I für Innere Medizin der Uniklinik Köln und Sprecher des Kompetenznetzes
Maligne Lymphome. Das Programm zur Veranstaltung kann im Internet unter heruntergeladen werden.
Über das Kompetenznetz Maligne Lymphome
Im Kompetenznetz
Maligne Lymphome haben sich die führenden Lymphom- Studiengruppen und Versorgungseinrichtungen zusammengeschlossen. Die Kooperation trägt dazu bei, die Kommunikation und den Wissenstransfer zwischen Wissenschaftlern, Ärzten und Betroffenen zu verbessern und neue Ergebnisse aus der Forschung schnellstmöglich in die Patientenversorgung zu überführen. Auch Patienten und Selbsthilfeverbände sind eingebunden, so dass ihre Fragen und Bedürfnisse in die Gestaltung der Forschungsprojekte einfließen. Das Kompetenznetz
Maligne Lymphome ist eines von 18 Kompetenznetzen in der Medizin, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird.
Weitere Informationen
Quelle: idw-Pressemitteilung vom 19.09.2008 Non-Hodgkin-Lymphom
Unter Non-Hodgkin-Lymphome (NHL) wird eine Gruppe von malignen Tumoren des lymphatischen Systems mit ganz unterschiedlichem Malignitätsgrad zusammengefasst. Histologisch sind die NHL durch eine follikuläre oder diffuse Proliferation maligner lymphatischer Zellen, vorwiegend B-Zellen, charakterisiert. Unterscheidet sich im Zellbild vom Hodgkin- Lymphom.
Chemotherapie
Wird häufig mit Zytostatikabehandlung gleichgesetzt. Unter Chemotherapie versteht man aber auch die Behandlung mit Antibiotika. Zytostatika sind Medikamente, die die Zellvermehrung oder das Zellwachstum hemmen.
Antikörper
Von Immunzellen (B-Lymphozyten) gebildete Proteine, die gezielt Strukturen (Antigene) auf der Oberfläche von Krankheitserregern, Zellen oder Molekülen erkennen und sich an sie binden. Antikörper dienen dem Immunsystem zur Erkennung und Zerstörung von Erregern oder abnormen Zellen.
chronisch
langanhaltend, sich langsam entwickelnd
maligne
Bösartig (z. B. von Gewebsveränderungen)
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.
RNA
Die Ribonukleinsäure (RNA) ist der kleine Bruder der DNA . Sie ist ein einzelsträngiges kettenförmiges Molekül, das aus DNA umgeschriebene Erbinformation eines einzigen Genes enthält, und im Plasma der Zellen in das Genprodukt (= Eiweißmolekül, Protein) umgeschrieben wird (Biosynthese).
DLI
Gabe von Spenderlymphozyten nach rezidivierter allogener Stammzelltransplantation (DLI = Donor Lymphocyte Infusion)
CHR
Komplette hämatologische Remission (complete haematologic response).
ELN
Das Europäische Leukämie Netz ist eine von der EU finanzierte Organisation bestehend aus Medizinern, Wissenschaftlern und Patienten aus dem Leukämie-Bereich, das zum Ziel hat, die Behandlung von Leukämie-Erkrankungen zu verbessern, Wissen zu generieren und dieses Wissen in Europa zu verbreiten.
Non-Hodgkin-Lymphom
Unter Non-Hodgkin-Lymphome (NHL) wird eine Gruppe von malignen Tumoren des lymphatischen Systems mit ganz unterschiedlichem Malignitätsgrad zusammengefasst. Histologisch sind die NHL durch eine follikuläre oder diffuse Proliferation maligner lymphatischer Zellen, vorwiegend B-Zellen, charakterisiert. Unterscheidet sich im Zellbild vom Hodgkin- Lymphom.
Chemotherapie
Wird häufig mit Zytostatikabehandlung gleichgesetzt. Unter Chemotherapie versteht man aber auch die Behandlung mit Antibiotika. Zytostatika sind Medikamente, die die Zellvermehrung oder das Zellwachstum hemmen.
Lymphatisches
Gesamtheit der lymphatischen Gewebe wie Lymphknoten, Milz, Thymus, Mandeln, anatomische Grundlage des Immunsystems
chronisch
langanhaltend, sich langsam entwickelnd
maligne
Bösartig (z. B. von Gewebsveränderungen)