- Published on 29.09.2010, 15:52
- Von Heide
Überleben nach der Diagnose einer Erkrankung, die noch vor wenigen Jahrzehnten in fast allen Fällen zum baldigen Tod geführt hat - das hat Kölner Forschung in den vergangenen Jahren beispielsweise für Patienten mit Hodgkin-Lymphdrüsenkrebs möglich gemacht. Durch eine Serie
klinischer Studien, die von Köln aus koordiniert wird, wurde die Qualität und Erfolgsrate der
Chemotherapie speziell für diese Tumor-Erkrankung so weit verbessert, dass die Heilungsrate jetzt bei 90% liegt.
Diesen Erfolg nennt Ursula Paulus, Geschäftsführerin des Koordinierungszentrums klinische Studien Köln, als Beispiel für die exzellente und für Patienten unmittelbar hilfreiche Forschung am Uniklinikum Köln, die das Bundesforschungsministerium jetzt mit vier Millionen Euro fördern wird. Die Wissenschaftler in Köln sind stolz darauf, dass die Uniklinik als einer von bundesweit nur sechs Standorten den Zuschlag zur Einrichtung eines Zentrums für klinische Studien erhalten hat. Dieses Projekt haben die Kliniken der medizinischen Fakultät gemeinsam beantragt; sie können bis 2010 mit jährlich einer Million Euro vom Ministerium rechnen.
Die neue Förderung stärkt die Arbeit des bereits seit 2002 an der Uniklinik angesiedelten Koordinierungszentrums für klinische Studien Köln (KKSK). In einzelnen Klinikbereichen wie der Onkologie, Neurochirurgie und Infektiologie haben Wissenschaftler in Köln schon weltweit Therapiestandards gesetzt und in vielen Fällen die Leitungsfunktion bei international besetzten Studien übernommen. Das Erfolgskonzept wird von 2007 an in weiteren Kliniken umgesetzt.
"Die besten Ärzte zerbrechen sich die Köpfe, wie eine Behandlung durch weitere Forschung zu optimieren ist“, beschreibt Prof. Michael Hallek, Direktor der Klinik I für Innere Medizin, ein häufiges Problem aus dem Ärzte-Alltag. Die Umsetzung hoffnungsvoller Ideen drohe aber „am bürokratischen Drumherum und an Zeitmangel" zu scheitern. Das neue Zentrum für klinische Studien biete "allen Kliniken der Fakultät kompetente Hilfe bei der Studienplanung und Umsetzung an".
Dank der BMBF-Fördermittel können Ärzte und Studienassistenten für die Forschungsarbeit freigestellt und ausgebildet werden, schildert Privatdozent Oliver Cornely, der künftig klinischer Koordinator der Einrichtung ist. Mit der Qualität ihrer bisherigen Studien habe die Universität schon mehrere externe Förderer gewinnen können, verweist der Arzt auf eine von einer amerikanischen Firma unterstützte Vorbeugungsstudie für Pilzerkrankungen der Lunge, deren Ergebnisse zur Freude der ärztlichen Forscher auch für etliche Leukämiepatienten lebensrettend seien.
Solche Erfolge überzeugen nach Cornelys Worten viele Patienten zur Teilnahme an Studien - auch wenn sie davon selbst nicht mehr profitieren, sondern zukünftig anderen Kranken helfen. Das Vertrauen der Patienten will das Koordinierungszentrum für klinische Studien sich durch transparente, hochwissenschaftliche Arbeit sichern: „Alle
klinischen Studien sind streng geplant und bis ins Letzte ausgeklügelt“, versichert Prof. Walter Lehmacher, Direktor des Instituts für Medizinische Statistik.
Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger vom 21.12.2006
Klinische Studie
Wissenschaftliche Forschungsarbeit zur Behandlung von Krankheiten beim Menschen nach strengen medizinischen und ethischen Regeln
Chemotherapie
Wird häufig mit Zytostatikabehandlung gleichgesetzt. Unter Chemotherapie versteht man aber auch die Behandlung mit Antibiotika. Zytostatika sind Medikamente, die die Zellvermehrung oder das Zellwachstum hemmen.
Onko
Bestandteil der Begriffe Onkologie (Wissenschaft und Lehre von den Krebserkrankungen)
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.
RNA
Die Ribonukleinsäure (RNA) ist der kleine Bruder der DNA . Sie ist ein einzelsträngiges kettenförmiges Molekül, das aus DNA umgeschriebene Erbinformation eines einzigen Genes enthält, und im Plasma der Zellen in das Genprodukt (= Eiweißmolekül, Protein) umgeschrieben wird (Biosynthese).
CHR
Komplette hämatologische Remission (complete haematologic response).
ELN
Das Europäische Leukämie Netz ist eine von der EU finanzierte Organisation bestehend aus Medizinern, Wissenschaftlern und Patienten aus dem Leukämie-Bereich, das zum Ziel hat, die Behandlung von Leukämie-Erkrankungen zu verbessern, Wissen zu generieren und dieses Wissen in Europa zu verbreiten.
Klinische Studie
Wissenschaftliche Forschungsarbeit zur Behandlung von Krankheiten beim Menschen nach strengen medizinischen und ethischen Regeln
Klinische Studie
Wissenschaftliche Forschungsarbeit zur Behandlung von Krankheiten beim Menschen nach strengen medizinischen und ethischen Regeln
Klinische Studie
Wissenschaftliche Forschungsarbeit zur Behandlung von Krankheiten beim Menschen nach strengen medizinischen und ethischen Regeln
Klinische Studie
Wissenschaftliche Forschungsarbeit zur Behandlung von Krankheiten beim Menschen nach strengen medizinischen und ethischen Regeln
Onko
Bestandteil der Begriffe Onkologie (Wissenschaft und Lehre von den Krebserkrankungen)
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.