- Published on 29.09.2010, 16:27
- Von Jan Geissler
Eine ungewöhnliche Struktur des Erbmoleküls
DNA in den
Chromosomen von
Lymphozyten verursacht brüchige Stellen im
Chromosom 18. Die anders strukturierte
DNA begünstigt eine verbreitete Form von Lymphdrüsenkrebs, das so genannte follikuläre Lymphom, so eine Entdeckung des Forschers Michael Lieber an der University of Southern California, USA.
"Dies ist die erste Krankheit, die mit einer Abweichung der
DNA-Struktur von der Watson-Crick-Doppelhelix verbunden ist", so Lieber. Der genaue Aufbau der Struktur ist noch unbekannt. Der Forscher hatte letztes Jahr als Erster eine weitere stabile
DNA-Struktur entdeckt neben jener strickleiterförmigen Doppelhelix nach den beiden Nobelpreisträgern Watson und Crick. Hierbei bildet sich im Genom von B-
Lymphozyten eine Hybridstruktur aus einsträngiger
DNA und ihrer in
RNA übersetzten Variante.
Diese Struktur spielt eine wesentliche Rolle für die Vielfalt der
Antikörper. Sie befindet sich auf
Chromosom 18. In diesem
Gen, das den den Lebenszyklus der Immunzellen regelt, kann es zu einem Bruch kommen. Dann werden Teile des
Gens mit Abschnitten eines
Gens auf
Chromosom 14 ausgestauscht. Dies führt zu einem unkontrollierten Wachstum von Immunzellen, Leukämie entsteht.
Lieber geht davon aus, das auch viele andere Krebsarten durch diese Bruchstelle verursacht werden: "Ich schätze vier Prozent aller Krebserkrankungen."
Quelle: Artikel in der "Welt" vom 04.03.2004 Chromosomen
Träger des Erbguts im Zellkern. Sie enthalten die riesigen Kettenmoleküle der DNA kompakt verdrillt und gefaltet als Aggregate mit speziellen Proteinen. Die Chromosomen dienen unter anderem bei der Zellteilung der gleichen Verteilung des Erbguts auf die Tochterzellen. Die normalen menschlichen Körperzellen haben 46 Chromosomen. Bei Krebszellen kann die Zahl und/oder Struktur der Chromosomen verändert sein.
Antikörper
Von Immunzellen (B-Lymphozyten) gebildete Proteine, die gezielt Strukturen (Antigene) auf der Oberfläche von Krankheitserregern, Zellen oder Molekülen erkennen und sich an sie binden. Antikörper dienen dem Immunsystem zur Erkennung und Zerstörung von Erregern oder abnormen Zellen.
Lymphozyten
Untergruppe der weißen Blutkörperchen, die als Träger immunologischer Funktionen von zentraler Bedeutung für die körpereigene Abwehr sind. Die Vorläuferzellen stammen aus dem Knochenmark, die weitere Entwicklung erfolgt in den lymphatischen Organen. Man unterscheidet B- und T- Lymphozyten, mit jeweils unterschiedlichen Aufgaben.
DNA
Desoxyribonukleinsäure,bildet bei den meisten Lebewesen das genetische Material (Erbgut), ist im Zellkern, in den Chromosomen lokalisiert, Träger der genetischen Information eines Lebewesens
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.
RNA
Die Ribonukleinsäure (RNA) ist der kleine Bruder der DNA . Sie ist ein einzelsträngiges kettenförmiges Molekül, das aus DNA umgeschriebene Erbinformation eines einzigen Genes enthält, und im Plasma der Zellen in das Genprodukt (= Eiweißmolekül, Protein) umgeschrieben wird (Biosynthese).
CHR
Komplette hämatologische Remission (complete haematologic response).
Chromosomen
Träger des Erbguts im Zellkern. Sie enthalten die riesigen Kettenmoleküle der DNA kompakt verdrillt und gefaltet als Aggregate mit speziellen Proteinen. Die Chromosomen dienen unter anderem bei der Zellteilung der gleichen Verteilung des Erbguts auf die Tochterzellen. Die normalen menschlichen Körperzellen haben 46 Chromosomen. Bei Krebszellen kann die Zahl und/oder Struktur der Chromosomen verändert sein.
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.