- Published on 21.07.2010, 19:52
- Von Jan Geissler
Neue Studienergebnisse zu Fludarabinphosphat als First-Line-Medikament bei nicht-vorbehandelter B-CLL weisen darauf hin, dass das Präparat in Tablettenform ebenso wirksam und sicher ist wie bei intravenöser Verabreichung, so die Ergebnisse einer auf der
ASH-Jahrestagung (USA) vorgestellten Studie.
Die Ergebnisse der multizentrischen Studie wurden am 9.12.2002 auf der
ASH-Jahrestagung in Philadelphia vorgestellt. In der Studie wurde auch erstmals der Index der Lebensqualität der Patienten durch die Therapie nicht verschlechtert, in einigen Kriterien sogar möglicherweise therapiebedingt verbessert. Gemessen an den Kriterien des International Workshop on Chronic Lymphocytic Leukaemia (IWCLL) betrug die Gesamtansprechrate 71,6%; bei 37% der Patienten wurde eine Vollremission erreicht, bei 34,6% eine Teilremission. Nach den Kriterien des National Cancer Institute (NCI) beträgt die Gesamtansprechrate 80,2%, Vollremission 12,3% und Teilremission 67,9%.
An der Studie nahmen 81 Patienten mit nicht-vorbehandelter, symptomatischer B-CLL teil. Den Patienten wurde Fludarabinphosphat in einer Dosierung von 40 mg/m2/Tag alle vier Wochen verabreicht, dieser Zyklus wurde sechs- bis achtmal wiederholt. Das Ansprechen auf die Behandlung wurde 3-5 Wochen nach dem letzten Therapiezyklus anhand der IWCLL- und NCI-Kriterien bewertet. Die Lebensqualität wurde anhand des EORTC-QLQ-30 (Fragebogen der European Organization for Research and Treatment of Cancer zur Lebensqualität) und des Spitzer-Index für Lebensqualität ermittelt. Die am häufigsten beobachteten Nebenwirkungen waren im Allgemeinen von leichter bis mäßiger Ausprägung und wurden als beherrschbar und reversibel eingestuft. Hierzu gehörten Myelosuppression, Infektionen, Übelkeit/Erbrechen und Durchfall. Bei 14 Patienten musste die Dosis reduziert werden, meist aufgrund von Myelosuppression.
"Fludara
Oral stellt einen wichtigen Fortschritt in der Behandlung dieser Krankheit dar, da die Probleme der intravenösen Infusionen entfallen", so der Studienleiter Dr. Jean-François Rossi, Chefarzt der Hämatologie und Inneren Onkologie am Centre Hospitalier Universitaire, Montpellier. "Für die Patienten bedeutete es auch eine Einschränkung der Lebensqualität, zur Einnahme des Medikaments ins Krankenhaus gehen zu müssen. Fludara zuhause oder an jedem beliebigen Ort
oral einnehmen zu können, ist ein großer Vorteil."
Fludarabinphosphat wird bisher als Second-Line-Medikament für B-CLL-Patienten verwendet, bei denen eine vorausgehende Behandlung mit alkylierenden Chemotherapeutika nicht erfolgreich war. Fludarabinphosphat wird derzeit als First-Line-Therapeutikum zur Behandlung von B-CLL geprüft, die bisherigen Ergebnisse sind ermutigend. Das Präparat wird auch als Medikament für verschiedene andere Krebserkrankungen geprüft und wurde 2001 von Health Canada für die Behandlung von niedrig-
malignen Non-Hodgkin-Lymphomen (
NHL) zugelassen.
Fludarabinphosphat ist ein
Zytostatikum, das in der
Chemotherapie sowohl bösartige als auch gutartige weiße Blutkörperchen abtötet. Im Gegensatz zu alkylierenden
Zytostatika, die ein
toxisches Milieu im Blut schaffen und dadurch die Krebszellen abtöten, verkürzt Fludarabinphosphat, ein Purinnukleosid-Analogon, die Lebensdauer vorhandener Leukämiezellen. Außerdem hemmt es die Neubildung von
DNA-Material und somit das Wachstum neuer Leukämiezellen.
Quelle: Yahoo! und PR-Newswire vom 9.12.2002.
Non-Hodgkin-Lymphom
Unter Non-Hodgkin-Lymphome (NHL) wird eine Gruppe von malignen Tumoren des lymphatischen Systems mit ganz unterschiedlichem Malignitätsgrad zusammengefasst. Histologisch sind die NHL durch eine follikuläre oder diffuse Proliferation maligner lymphatischer Zellen, vorwiegend B-Zellen, charakterisiert. Unterscheidet sich im Zellbild vom Hodgkin- Lymphom.
Chemotherapie
Wird häufig mit Zytostatikabehandlung gleichgesetzt. Unter Chemotherapie versteht man aber auch die Behandlung mit Antibiotika. Zytostatika sind Medikamente, die die Zellvermehrung oder das Zellwachstum hemmen.
Zytostatikum
Medikamente bzw. Zellgifte, die die Zellvermehrung verhindern oder deutlich verzögern. Sie wirken gegen Tumorzellen bzw. sich schnell teilende Zellen ausgeprägter als gegen gesunde bzw. sich langsam teilende Zellen. Diese Art Zellgifte werden üblicherweise im Rahmen einer Chemotherapie eingesetzt.
Ansprechrate
Prozentualer Anteil der Patienten, bei denen die Erkrankung sich durch eine bestimmte Behandlung zurückbildet
Nebenwirkung
Unerwünschte Begleiteffekte einer Therapie, besonders bei Chemotherapien begrenzen Nebenwirkungen die maximal verträgliche Dosis.
Remission
Vorübergehende oder dauerhafte Rückbildung von Krankheitszeichen. Bei Krebs: Partielle Remission = teilweises Verschwinden oder Verkleinerung von Krebszellen, komplette Remission = keine Krebszellen nachweisbar
maligne
Bösartig (z. B. von Gewebsveränderungen)
Symptom
Krankheitszeichen (griechisch Zufall, Begebenheit, Begleiterscheinung)
Onko
Bestandteil der Begriffe Onkologie (Wissenschaft und Lehre von den Krebserkrankungen)
oral
Den Mund betreffend, am Mund gelegen, durch den Mund
DNA
Desoxyribonukleinsäure,bildet bei den meisten Lebewesen das genetische Material (Erbgut), ist im Zellkern, in den Chromosomen lokalisiert, Träger der genetischen Information eines Lebewesens
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.
RNA
Die Ribonukleinsäure (RNA) ist der kleine Bruder der DNA . Sie ist ein einzelsträngiges kettenförmiges Molekül, das aus DNA umgeschriebene Erbinformation eines einzigen Genes enthält, und im Plasma der Zellen in das Genprodukt (= Eiweißmolekül, Protein) umgeschrieben wird (Biosynthese).
ASH
Amerikanische Gesellschaft für Hämatologie (engl. American Society of Hematology). Oftmals wird ASH als Synonym für den jedes Jahr im Dezember stattfindenden Jahreskongress der Gesellschaft verwendet.
CHR
Komplette hämatologische Remission (complete haematologic response).
Non-Hodgkin-Lymphom
Unter Non-Hodgkin-Lymphome (NHL) wird eine Gruppe von malignen Tumoren des lymphatischen Systems mit ganz unterschiedlichem Malignitätsgrad zusammengefasst. Histologisch sind die NHL durch eine follikuläre oder diffuse Proliferation maligner lymphatischer Zellen, vorwiegend B-Zellen, charakterisiert. Unterscheidet sich im Zellbild vom Hodgkin- Lymphom.
Non-Hodgkin-Lymphom
Unter Non-Hodgkin-Lymphome (NHL) wird eine Gruppe von malignen Tumoren des lymphatischen Systems mit ganz unterschiedlichem Malignitätsgrad zusammengefasst. Histologisch sind die NHL durch eine follikuläre oder diffuse Proliferation maligner lymphatischer Zellen, vorwiegend B-Zellen, charakterisiert. Unterscheidet sich im Zellbild vom Hodgkin- Lymphom.
Zytostatikum
Medikamente bzw. Zellgifte, die die Zellvermehrung verhindern oder deutlich verzögern. Sie wirken gegen Tumorzellen bzw. sich schnell teilende Zellen ausgeprägter als gegen gesunde bzw. sich langsam teilende Zellen. Diese Art Zellgifte werden üblicherweise im Rahmen einer Chemotherapie eingesetzt.
Toxizität
Giftwirkung einer Substanz, zum Beispiel einer Chemotherapie. Diese führen zu unerwünschten Nebenwirkungen.
Toxizität
Giftwirkung einer Substanz, zum Beispiel einer Chemotherapie. Diese führen zu unerwünschten Nebenwirkungen.
Toxizität
Giftwirkung einer Substanz, zum Beispiel einer Chemotherapie. Diese führen zu unerwünschten Nebenwirkungen.
maligne
Bösartig (z. B. von Gewebsveränderungen)
Onko
Bestandteil der Begriffe Onkologie (Wissenschaft und Lehre von den Krebserkrankungen)
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.