- Published on 19.02.2021, 10:14
- Von Cornelia Borowczak, Stefan Huber

Zusammenfassung der 62. Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) in Anlehnung an den Bericht des CML Advocates Network vom 20.01.2020
Ursprünglich sollte sie im kalifornischen San Diego stattfinden, letztendlich musste aber auch die 62. Ausgabe der ASH Annual Meeting and Exposition, die von der American Society of Hematology (ASH) organisiert wird und Ende vergangenen Jahres stattfand, pandemiebedingt auf den virtuellen Kanal wechseln.
Dieser Bericht, ursprünglich vom Patientennetzwerk CML Advocates Network verfasst und nun von Conny Borowczak und Stefan Huber ins Deutsche übersetzt, soll einen Überblick über die wichtigsten Sitzungen und Präsentationen der Konferenz über die chronische myeloische Leukämie geben. Die ursprüngliche Zusammenfassung des CML Advocates Network ist hier abrufbar.
Präsentationen
Nilotinib im Vergleich zu Dasatinib bezüglich des Erreichens von MR4.5 bei neu diagnostizierter chronischer myeloischer Leukämie (CML): Ergebnisse der prospektiven, randomisierten Phase-III-Studie JALSG CML212. Itaru Matsumura, MD, Ph.D.
Offene, multizentrische, prospektive, randomisierte, kontrollierte Phase-III-Studie zum Vergleich von Nilotinib und Dasatinib zum Erreichen von MR4.5 nach 18 Monaten bei neu diagnostizierten CML-Patienten in chronischer Phase.
Erkenntnisse:
- Die Wirksamkeit von Nilotinib im Vergleich zu Dasatinib (MR 4.5 nach 18 Monaten) ist bei neu diagnostizierten CML-Patienten in chronischer Phase nahezu gleich (33 % gegenüber 30,8 %, p = 0,67). Das gilt auch für das Erreichen einer vollständigen zytogenetischen Remission (CCyR), MMR und MR4.0 – sowohl was die Häufigkeit als auch die benötigte Zeit betrifft.
- Die ununterbrochene Einnahme von Nilotinib und Dasatinib war nach 36 Monaten nahezu identisch.
- In der Studie wurde kein noch nicht bekanntes schwerwiegendes unerwünschtes Ereignis (SAE oder deutsch SUE) beobachtet.
Bosutinib im Vergleich zu Imatinib bei neu diagnostizierter CML in chronischer Phase: endgültige 5-Jahres-Ergebnisse aus der BFORE-Studie. Tim H. Brümmendorf, MD.
Offene, randomisierte, multizentrische Phase-III-Studie zur Wirksamkeit von Bosutinib gegenüber Imatinib bei erwachsenen Patienten mit neu diagnostizierter chronischer myeloischer Leukämie in der chronischen Phase
Erkenntnisse:
- Nach 5 Jahren Nachbeobachtung zeigte Bosutinib weiterhin eine höhere Wirksamkeit im Vergleich zu Imatinib.
- Bezüglich erreichen der molekularen Remission profitierten die nach Sokal-Score der Hochrisikogruppe zugehörigen Patienten von der Therapie mit Bosutinib am meisten.
- Von den Patienten, die Bosutinib erhielten, erreichte ein höherer Prozentsatz nach 3 Monaten BCR-ABL1 ≤ 10 % als von denjenigen, die mit Imatinib behandelt wurden.
- Ein erheblicher Anteil der mit Bosutinib oder Imatinib therapierten Patienten erreichte eine 2 Jahre anhaltende MR4.
- Langfristig auftretende unerwünschte Ereignisse waren grundsätzlich überschaubar.
- Diese Ergebnisse bestätigen den Einsatz von Bosutinib als Therapiestandard bei Patienten mit neu diagnostizierter CML in chronischer Phase.
Auf keinen Fall versäumen: die Karyotypisierung bei der CML-Diagnose. Eine Studie des italienischen Forschungsnetzwerks Campus CML zur Rolle komplexer varianter Translokationen. Massimiliano Bonifacio, MD.
Studie zur Beschreibung der Eigenschaften von Patienten mit komplexen varianten Translokationen in einer großen Kohorte von CML-Patienten in 19 italienischen Zentren sowie zur Untersuchung des Einflusses der verschiedenen Partnerchromosomen auf das Ergebnis
Erkenntnisse:
- CML-Patienten mit komplexen varianten Translokationen, die in der Erstlinie mit einem TKI der zweiten Generation behandelt wurden, sprachen nach 3 und 6 Monaten öfter optimal an als Patienten, die mit Imatinib behandelt wurden.
- Nach 12 Monaten und darüber hinaus spielte es jedoch keine Rolle, mit welchem Erstlinien-TKI die Behandlung begonnen wurde. Die molekularen Ansprechraten waren nicht länger unterschiedlich.
- Es wurden Unterschiede im Ansprechen und im Langzeitergebnis in Abhängigkeit vom Partnerchromosom beobachtet, unabhängig von Risiko und Erstlinien-TKI.
- Die Daten unterstreichen den Nutzen der Karyotypisierung des Knochenmarks bei CML.
Ergebnis nach Mutationsstatus und Behandlungslinie in der OPTIC-Studie, einer Dosisfindungsstudie mit 3 unterschiedlichen Anfangsdosen von Ponatinib bei Patienten mit CML in chronischer Phase. Jorge E. Cortes, MD.
Erkenntnisse:
- In einer weitgehend therapieresistenten Patientengruppe zeigte die Interimsanalyse der OPTIC-Studie den Nutzen von Ponatinib in allen drei Dosierungen. Die meisten Patienten (> 60 %) hatten auf die unmittelbare Vortherapie kein besseres Ansprechen als eine komplette hämatologisch Remission (CHR) erreicht.
- Bei resistenten Patienten mit oder ohne Mutationen war die Rate von BCR-ABL1 ≤ 1 % nach 12 Monaten in Kohorte A (45 mg Anfangsdosis) am höchsten. Am auffälligsten waren die Unterschiede bei Patienten mit einer T315l-Mutation.
- Die Gabe von Ponatinib in früheren Therapielinien bietet ein optimales Nutzen-Risiko-Profil mit einem möglicherweise tendenziell besseren Ergebnis für Patienten, die zuvor mit ≤ 2 TKIs behandelt wurden.
Mutierte krebsrelevante Gene, die bei der CML-Diagnose nachgewiesen werden, und eine neue Klasse von Varianten, die mit der Philadelphia-Translokation zusammenhängen, sind beide unabhängige Variablen, die auf ein schlechteres Ergebnis schließen lassen. Naranie Shanmuganathan, FRACP, FRCPA, MBBS.
Erkenntnisse:
28% der Patienten haben ein mutationsbedingtes Ereignis:
- 16 % krebsbedingte Genmutation
- 16 % Ph-assoziierte Ereignisse
- Mit Krebs zusammenhängende Genmutationen und Ph-assoziierte Ereignisse sind Faktoren, die die Progression zur akzelerierten Phase und Blastenkrise, aber auch die Entwicklung von Mutationen in der Kinase-Domäne zusätzlich zu einem schlechteren molekularen Ansprechen prognostizieren.
- Ph-assoziierte Ereignisse werden im Besonderen mit einem geringeren Erreichen der frühen molekularen Remission (EMR) und einem langsameren BCR-ABL1-Abfall assoziiert.
Prädiktive Faktoren für das Gesamtüberleben bei Patienten mit CML: Eine Analyse der italienischen GIMEMA-CML-Studie. Patrizia Pregno.
Erkenntnisse:
- Die Ergebnisse zeigen ein unterschiedliches klinisches Verhalten unter den italienischen Ärzten, die Imatinib vor allem älteren Patienten mit Begleiterkrankung verschrieben. TKIs der zweiten Generation wurden hingegen häufiger bei jüngeren und gesünderen Patienten gegeben.
- Der Prozentsatz der CML-bedingten Todesfälle nimmt mit zunehmendem Alter und bei auftretenden Begleiterkrankungen ab.
- Ein Vergleich zwischen den Behandlungsstrategien in der gesamten Kohorte legt ein besseres Gesamtüberleben bei einer Behandlung mit TKIs der zweiten Generation gegenüber Imatinib nahe. Bei Patienten ohne Begleiterkrankung wird jedoch kein Unterschied im Gesamtüberleben bestätigt.
- Mit dem Gesamtüberleben zusammenhängende prognostische Merkmale bei Diagnose waren Alter, Begleiterkrankung und der ELTS-Score, der eine deutlich zuverlässigere Vorhersage zum Gesamtüberleben bei Patienten ohne Begleiterkrankung ermöglicht.
Fortbildung
TKIs der ersten und TKIs der zweiten Generation im Vergleich – welcher ist der beste bei der Diagnose einer CML in der chronischen Phase? Vivian G. Oehler, MD.
Diese erste Sitzung des Fortbildungsprogramms legte den Fokus auf folgende Aspekte:
- krankheitsspezifische Risikofaktoren bei der Diagnose in der chronischen Phase zu identifizieren, die die Wahl des Erstlinien-TKIs beeinflussen
- zu untersuchen, wie sich die Auswahl des Erstlinien-TKIs auf die Ergebnisse auswirkt
- Begleiterkrankungen zu beschreiben, die die Auswahl des Erstlinien-TKIs beeinflussen
Wann ist es unbedenklich, einen TKI abzusetzen? Delphine Rea, MD, Ph.D.
Die zweite Sitzung, geleitet von Dr. Rea, befasste sich mit:
- Faktoren, die das Erreichen eines tiefen molekulares Ansprechens beeinflussen
- der Auswahl geeigneter Patienten für einen TKI-Stopp
- den Sicherheitsaspekten nach dem Behandlungsstopp
Wie behandelt man Patienten mit Begleiterkrankungen? Jorge E. Cortes, MD.
In der letzten Sitzung des Fortbildungsprogramms gab Dr. Cortes wichtige Ratschläge zur Behandlung von CML-Patienten mit Begleiterkrankungen:
- Risikofaktoren bewerten
- Beseitigung/Management von verhaltensbedingten Risikofaktoren (Rauchen, Ernährung, Bewegung)
- Begleiterkrankungen strikt beobachten und behandeln (Diabetes mellitus, Bluthochdruck, Cholesterin, Gewicht)
- wenn möglich, Medikamente mit geringerem Risiko für Patienten mit höherem Risiko verwenden
- Dosis nach Bedarf anpassen
- Knöchel-Arm-Index überwachen, Statine geben?
- Spezialisten so früh wie möglich einbeziehen und Risiko-Nutzen-Verhältnis abwägen
Neuigkeiten und mehr
Wirksamkeit und Sicherheit von Ponatinib bei Patienten mit CML in der chronischen Phase, bei denen ein oder mehrere TKIs der zweiten Generation versagt haben: Analysen basierend auf PACE und OPTIC. Hagop M. Kantarjian, MD.
Erkenntnisse:
- In dieser Analyse zeigt Ponatinib hohe Ansprechraten und solide Überlebensergebnisse bei Patienten, die zuvor auf einen oder mehrere TKIs der zweiten Generation nicht angesprochen hatten.
- Im Vergleich zu PACE war die Gesamtinzidenz von arteriellen Verschlusskrankheiten (AOEs) und schwerwiegenden therapiebedingten unerwünschten Ereignissen (TEAEs) sowie von arteriellen Verschlusskrankheiten nach Reduzierung der Dosis während der ersten zwei Jahre in OPTIC geringer.
- Ponatinib zeigte unter allen TKIs ein günstiges Risiko-Nutzen-Profil bei resistenten CML-Patienten in der chronischen Phase, die zuvor unabhängig vom Mutationsstatus auf einen oder mehrere TKIs der zweiten Generation nicht angesprochen hatten.
Überwachung der CD26+-Leukämiestammzellen im peripheren Blut bei CML-Patienten von der Diagnose bis zum TKI-Ansprechen: Zwischenergebnisse der multizentrischen prospektiven Studie PROSPECTIVE FLOWERS. Monica Bocchia.
Erkenntnisse:
- Die Ergebnisse bestätigten keinen Zusammenhang zwischen der absoluten Anzahl der bestehenden CD26+-Leukämiestammzellen und der Zahl der BCR-ABL-Kopien.
- Allerdings zeigten Patienten mit Versagen oder suboptimalem Ansprechen, das zu einem TKI-Wechsel führte, die höchste Anzahl zirkulierender CD26+-Leukämiestammzellen bei der Diagnose.
- Die Ergebnisse zeigen einen möglichen Zusammenhang zwischen jüngerem Alter und einer höheren Anzahl zirkulierender CD26+-Leukämiestammzellen bei der Diagnose, der noch weiter erforscht werden muss.
Covid-19 bei CML-Patienten: Ergebnisse der CML- und Covid-19-Studie (CANDID) der International CML Foundation (iCMLf). Delphine Rea, MD, PhD.
Erkenntnisse:
- Eine Sars-Cov-2-Infektion kann bei CML-Patienten asymptomatisch sein.
- Eine symptomatische Covid-19-Erkrankung bei CML ist bei den meisten Patienten (ca. 80 %) leicht bis mittelschwer.
- Die Hälfte der CML-Patienten mit schwerem/kritischem Covid-19-Verlauf stirbt.
- Der Hauptfaktor, mit dem der Schweregrad von Covid-19 zusammenhängt, ist ein höheres Alter und nicht CML.
- Es scheint kein Zusammenhang zwischen TKI-Behandlung und TKI-Generation auf der einen und Schweregrad des Covid-19-Verlaufs oder Tod auf der anderen Seite zu bestehen.
- Insgesamt deuten diese Daten darauf hin, dass CML keine besondere Anfälligkeit für Covid-19 bedingt, obwohl es einige wenige Ausnahmen geben könnte.
Asciminib, der erste STAMP-Inhibitor (zielt spezifisch auf die Myristoyl-Tasche des BCR-ABL1-Proteins ab) auf dem Markt, liefert ein dauerhaftes molekulares Ansprechen bei CML-Patienten mit T315I-Mutation: primäre Wirksamkeits- und Sicherheitsergebnisse aus einer Phase-I-Studie. Jorge E. Cortes, MD.
Erkenntnisse:
- Asciminib 200 mg zwei Mal täglich hat ein günstiges Sicherheitsprofil und eine aussagekräftige klinische Wirksamkeit bei Patienten mit T315l-Mutation.
- Fast die Hälfte der Patienten erreichte eine MMR, die beim Großteil anhält.
- Das Sicherheitsprofil von Asciminib 200 mg zwei Mal täglich stimmt mit demjenigen überein, wie es bei einer niedrigeren Dosis bei Patienten ohne T315l-Mutation beobachtet wurde.
- Asciminib stellt eine vielversprechende Behandlungsmöglichkeit für CML-Patienten in der chronischen oder akuten Phase mit T351l-Mutation dar, einschließlich derjenigen Patienten, bei denen eine Behandlung mit Ponatinib versagt hat.
Der neue BCR-ABL1-TKI HQP1351 (Olverembatinib) ist bei CML-Patienten mit T315I-Mutation effizient und gut verträglich: Ergebnisse von Pilotstudien (Phase II). Qian Jiang, MD.
Erkenntnisse:
Phase-I-Studie zu Vodobatinib, einem neuen oralen BCR-ABL1-TKI: Aktivität bei CML-Patienten in der chronischen Phase, bei denen TKI-Therapien einschließlich Ponatinib versagen. Jorge E. Cortes, MD.
Erkenntnisse:
- Die Wirksamkeit war sowohl bei Patienten, die bereits mit Ponatinib behandelt wurden, als auch bei solchen, die nicht mit Ponatinib behandelt wurden, vergleichbar und zeigte ein dauerhaftes Ansprechen.
- Bemerkenswerte Wirksamkeit bei mit Ponatinib behandelten Patienten trotz stärkerer Vorbehandlung.
- Gut verträgliches Sicherheitsprofil bei beiden Behandlungsgruppen.
Sondersitzung: die Pandemie 2020 – aktuelle Erkenntnisse zu COVID-19
Haben Covid-19-Patienten ein erhöhtes Thromboserisiko? Saskia Middeldorp, MD, PhD.
Dr. Middeldorp erklärte das Risiko für venöse Thromboembolien bei Covid-19-Patienten und verglich sie mit anderen schwerkranken Patienten.
Erkenntnisse:
Patienten mit Covid-19-bedingter Koagulopathie (Störung der Blutgerinnung) haben ein höheres Thrombose- und Sterberisiko.
Wie können gemeinschaftsbasierte Überwachungsstrategien für Sars-Cov-2 die Pandemiebekämpfung beeinflussen? Helen Chu, MD, MPH.
Erkenntnisse:
- Mit klinischen Daten verknüpfte Biobanken sind unerlässlich für die Echtzeit-Identifizierung neuer Erreger.
- Gemeinschaftsbasierte Studien bieten die Möglichkeit, Krankheitserreger frühzeitig zu identifizieren und Maßnahmen zu ergreifen, um eine weitere Übertragung zu verhindern.
Fortbildungsprogramm: Verbesserung der Symptomkontrolle bei Kindern mit Blutkrebserkrankung
Symptom-Screening in der Routinebetreuung – Zeit, über die Forschung hinauszugehen? Lillian Sung, MD,PhD.
Dr. Sung beschrieb die Bedeutung der Symptomkontrolle bei krebskranken Kindern und Ansätze zur Identifizierung von Symptomen, die sich für eine klinische Umsetzung eignen.
Erkenntnisse:
- Symptome sind bei pädiatrischen Krebserkrankungen weit verbreitet und sehr problematisch
- SPARK: routinemäßiges Symptom-Screening, Symptom-Feedback und Versorgungspfade
- Multizentrische Studien zur Identifizierung optimaler Strategien
Erfassen der Behandlungstoxizität in der klinischen Praxis. Tamara P. Miller, MD, MSCE.
Dr. P. Miller sprach über die aktuellen Methoden zur Erfassung der Behandlungstoxizität in klinischen Studien der pädiatrischen Hämatologie, Bedenken hinsichtlich der Genauigkeit der Berichterstattung unerwünschter Ereignisse (UEs) und die spezifischen Herausforderungen hinsichtlich pädiatrischer Studien.
Erkenntnisse:
- Das Erfassen von unerwünschten Ereignissen erfolgt derzeit manuell.
- Unerwünschte Ereignisse werden zu wenig erfasst und sind ungenau.
- Es bestehen weitreichende Schwierigkeiten, die ein genaues Erfassen verhindern.
- Eine automatisierte Erfassung von unerwünschten Ereignissen wird unerlässlich sein, um das bestehende System zum Erfassen von unerwünschten Ereignissen und der Toxizität für Patienten in Studien und in der klinischen Praxis zu verbessern.
Interventionen zur Verbesserung der Symptome. Robert Phillips, MD.
In dieser Sitzung zur Verbesserung der Symptomkontrolle bei Kindern mit Blutkrebserkrankungen wurden diverse Ansätze zur Kontrolle von Toxizität und unangenehmen Symptomen diskutiert – von vorbeugenden Strategien bis hin zu therapeutischen Ansätzen.
Late-breaking Abstract Session – Sitzung mit aktuellen Forschungsergebnissen
Wirksamkeits- und Sicherheitsergebnisse von ASCEMBL, einer multizentrischen, offenen Phase-III-Studie über Asciminib, dem ersten STAMP-Inhibitor, im Vergleich zu Bosutinib bei CML-Patienten in der chronischen Phase, die zuvor mit 2 oder mehr TKIs behandelt wurden. Andreas Hochhaus, MD.
Erkenntnisse:
- Asciminib zeigte eine statistisch signifikante, klinisch bedeutsame und überlegene Wirksamkeit im Vergleich zu Bosutinib sowie ein günstiges Sicherheitsprofil.
- Die Ergebnisse der ASCEMBL-Studie bekräftigen den Einsatz von Asciminib als neue Behandlungsmöglichkeit bei CML, insbesondere bei Patienten mit Resistenz/Unverträglichkeit gegenüber zwei oder mehr TKIs.
- BCR-ABL1 bleibt auch bei Patienten in der Drittlinie (oder später) der Haupttreiber der CML; Asciminib zeigte in dieser Patientengruppe ein günstiges Risiko-Nutzen-Profil durch seine besondere Fähigkeit, spezifisch auf die BCR-ABL1-Myristoyl-Tasche (STAMP) zu zielen.
Unerwünschtes Ereignis
Ein nicht erwünschtes Vorkommnis bzw. Nebenwirkung in zeitlichem Zusammenhang mit der Teilnahme an einer klinischen Studie
CML Advocates Network
Weltweites Netwerk von CML-Patientengruppen. Mehr als 80 Patientengruppen in über 60 Ländern gehören dem Netzwerk an. Leukämie-Online ist eines der Gründungsmitglieder und ist Betreiber der Plattform. http://www.cmladvocates.net
Knöchel-Arm-Index
Untersuchungsmethode, mit der man eine periphere arterielle Verschlusskrankheit nachweisen kann. Die Methode gilt als aussagekräftig zur Risikobeurteilung von Erkrankungen des Herz- und Kreislaufsystems.
Begleiterkrankung
Beschwerden oder Erkrankung(en), die zusätzlich und gleichzeitig zur Haupterkrankung auftreten, oder die Auswirkung solcher zusätzlichen Beschwerden oder Erkrankungen.
Karyotypisierung
Bei einer Karyotypisierung wird das menschliche Genom auf numerische und strukturelle Veränderungen untersucht. Dabei werden die Chromosomen mit Trypsin und dem Farbstoff Giemsa behandelt, mikroskopisch untersucht und in Form eines Karyogramms dargestellt.
Myristoyl-Tasche
Bindungsstelle des BCR-ABL1-Fusionsgens, an dem neuartige TKIs wie zum Beispiel Asciminib ansetzen können, während bisherige TKIs an die ATP-Bindungsstelle der BCR-ABL-Kinase binden.
STAMP-Inhibitor
Tyrosinkinasehemmer, die an der Myristoyl-Bindungsstelle des BCR-ABL1-Fusionsgens binden. Daher der Name STAMP: Specifically Targeting BCRABL1 Myristoyl Pocket.
hämatologisch
das Blut bzw. die Blutbildung betreffend
Olverembatinib
Neuer, oraler Tyrosinkinasehemmer der 3. Generation
Translokation
Chromosomenmutation, bei der ein Stückaustausch zwischen verschiedenen Chromosomen stattfindet. Nomenklatur: beispielsweise bedeutet t(8,21)(q22,q11) eine Translokation mit der Vereinigung beim Band q22 des Chromosoms 8 und q11 beim Chromosom 21 (akute myeloblastische Leukämie).
Koagulopathie
Störung der Blutgerinnung
Ansprechrate
Prozentualer Anteil der Patienten, bei denen die Erkrankung sich durch eine bestimmte Behandlung zurückbildet
Risikofaktor
Umstand, der eine besondere Gesundheitsgefährdung begründet
Blastenkrise
Die dritte Phase der Entwicklung von CML; sie entsteht nach der chronischen und akzelerierten Phase. Ihr Merkmal ist das Vorkommen einer zunehmenden Anzahl von unreifen Blutkörperchen („Blasten") im Blut oder Knochenmark.
Stammzellen
Stammzellen sind Blutvorläuferzellen, aus denen sich verschiedene Arten von Zelltypen wie die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) und weißen (Leukozythen) Blutzellen sowie Blutplättchen (Thrombozyten) und einige andere Zellen entstehen. Die Stammzellen befinden sich im Knochenmark und teilweise auch im Blut. Es gibt eine Anzahl von verschiedenen Entwicklungsstadien der Stammzellen (z.B. embryonale Stammzellen, aus denen sich der ganze Organismus entwickelt) oder Entwicklungsstadien aus denen nur noch bestimmte Zellarten entstehen können, z.B. Blutstammzellen, aus denen sich alle Blutkörperchen bilden.
Knochenmark
Das Innere der großen Knochen - vor allem des Hüftknochens und des Oberschenkels. Dort werden die Blut- und Immunzellen gebildet. Das Knochenmark bildet sich ständig neu.
Progression
Das Fortschreiten einer Krebserkrankung
Chromosomen
Träger des Erbguts im Zellkern. Sie enthalten die riesigen Kettenmoleküle der DNA kompakt verdrillt und gefaltet als Aggregate mit speziellen Proteinen. Die Chromosomen dienen unter anderem bei der Zellteilung der gleichen Verteilung des Erbguts auf die Tochterzellen. Die normalen menschlichen Körperzellen haben 46 Chromosomen. Bei Krebszellen kann die Zahl und/oder Struktur der Chromosomen verändert sein.
Sokal-Score
1984 eingeführtes System zur Schätzung der Prognose für Patienten mit CML. In den Score fließen Alter, Milzgröße, Thrombozyten und Blastenanteil ein. Der Score wurde für Patienten entwickelt, die mit Chemotherapie beziehungsweise mit Interferon α behandelt wurden. Seitdem ist mit der Einführung der Tyrosinkinaseinhibitoren ein großer Schritt nach vorn gelungen.
Vodobatinib
neuer oraler Tyrosinkinaseinhibitor der 3. Generation
Toxizität
Giftwirkung einer Substanz, zum Beispiel einer Chemotherapie. Diese führen zu unerwünschten Nebenwirkungen.
prospektiv
Im Gegensatz zu retrospektiv wird ein Problem vom Beginn der Untersuchung an zeitlich gesehen nach vorn betrachtet/beobachtet. Prospektive Studien sind eine Form von epidemiologischen Studien.
ELTS-Score
Anhand des EUTOS-Long-Term-Survival (ELTS)-Score lässt sich der Risikostatus von CML-Patienten bewerten. Der Score kann die Auswahl und Entwicklung einer risikobasierten Behandlung unterstützen, zum Ausgleich von Unausgewogenheiten zwischen Behandlungsarmen in klinischen Studien beitragen und die Vergleichbarkeit von Studienergebnissen erleichtern.
prädiktiv
Synonyme: auf etwas hinweisend/etwas vorhersagend; prognostisch
Remission
Vorübergehende oder dauerhafte Rückbildung von Krankheitszeichen. Bei Krebs: Partielle Remission = teilweises Verschwinden oder Verkleinerung von Krebszellen, komplette Remission = keine Krebszellen nachweisbar
chronisch
langanhaltend, sich langsam entwickelnd
myeloisch
das Knochenmark betreffend. Im engeren Sinne die Bildung von bestimmten weißen Blutzellen, den Granulozyten, im Knochenmark betreffend
Resistenz
Unempfindlichkeit gegenüber einer Behandlung, z.B. von Krebszellen gegen eine Therapie
Dasatinib
Handelsname Sprycel, Laborname BMS-354825, hemmt u.a. die BCR-ABL- und SRC-Tyrosinkinasen. Zugelassen in der EU seit 2006 für die Behandlung von CML und Ph+ALL.
Nilotinib
Nilotinib, Handelsname Tasigna, Laborname AMN107, hemmt u.a. die BCR-ABL-Tyrosinkinase. Zugelassen in der EU seit 2007 für die Behandlung der CML und Ph+ALL.
Ponatinib
Ponatinib (Entwicklungsname AP24534, Handelsname Iclusig), ein Tyrosinkinaseinhibitor der dritten Generation
Bosutinib
Bosutinib (Entwicklungsname SKI-606, Handelsname Bosulif), ein Tyrosinkinaseinhibitor der zweiten Generation.
Screening
in Zusammenhang mit klinischen Studien: Voruntersuchung
Asciminib
Tyrosinkinaseinhibitor: Asciminib richtet sich gegen das Genprodukt des BCR-ABL-Fusionsgens auf dem Philadelphia-Chromosom. Dabei handelt es sich um eine konstitutiv aktivierte Tyrosinkinase, die zur unkontrollierten und massiven Proliferation der Tumorzellen führt. Asciminib belegt die Myristat-bindende Tasche von ABL und bewirkt dadurch eine allosterische Hemmung der Tyrosinkinase.
Mutation
Veränderung der Abfolge von Bausteinen im Erbgut (DNS). Mutationen können zu Änderung oder Verlust der Funktion von Genen führen und damit das Verhalten von Zellen beeinflussen (lat. mutatio Veränderung, Wechsel)
Karyotyp
Nach Anzahl, Grösse und Form sortierter Satz von Chromosomen einer Zelle
Inzidenz
Die Anzahl Personen, die innerhalb eines Jahres neu an einem bestimmten Leiden erkranken (lt. Epidemiologie)
Phase II
Hat das Medikament die Prüfung in Phase I bestanden, wird es bei einer kleinen Patientengruppe bezüglich der Wirksamkeit untersucht. Ziele der Studie können dabei beinhalten: Sinkt die Restleukämie? Bei welchem Prozentsatz der Testpersonen sinkt die Resterkrankung ab? Wird das Fortschreiten der Krankheit verzögert? Üblicherweise beteiligen sich einige hundert Menschen an einer solchen Studie, um möglichst genaue Zahlen zu erhalten. Um zu klären, ob es sich bei der Wirkung um zufällige Effekte oder um tatsächliche Medikamentenwirkungen handelt, werden die Teilnehmenden in eine Untersuchungsgruppe und eine Kontrollgruppe eingeteilt.
Imatinib
Imatinib, Handelsname Glivec/Gleevec, Laborname STI-571, ein BCR-ABL-Tyrosinkinasehemmer der ersten Generation. Zugelassen seit Jahr 2002 für die Behandlung der CML und Ph-positiven ALL.
Blasten
Unreife Zellen, z. B. Blutzellvorläufer im Blut oder Knochenmark
Symptom
Krankheitszeichen (griechisch Zufall, Begebenheit, Begleiterscheinung)
Phase I
Die klinische Erprobung eines Medikaments erfolgt in der Regel in drei Phasen, um Menschen vor noch unbekannten gefährlichen und unerwünschten Nebenwirkungen zu schützen und um die finanziellen Mittel möglichst effizient einzusetzen. In einer Phase-I-Studie wird ein Medikament von wenigen Testpersonen eingenommen. Dabei wird untersucht, ob das Medikament gut verträglich ist, welche Nebenwirkungen auftreten und welche Dosierungsart optimal ist. Diese Studien werden ohne Kontrollgruppe durchgeführt.
BCR-ABL
BCR-ABL ist ein Fusionsgen auf Chromosom 22. Das Chromosom mit diesem Gen wird als Philadelphia-Chromosom bezeichnet. Es kommt bei fast 95 Prozent der Patienten mit CML (Chronisch Myeloischer Leukämie) vor. Das Gen ABLim Fusionsgen enthält den Bauplan für ein Enzym, eine Tyrosinkinase. Dieses Enzym ist wesentlich an der Übertragung von Signalen beteiligt, die für die Regulation des Zellwachstums und der Zelldifferenzierung erforderlich sind. Durch die Fusion der beiden Gene wird das Tyrosinkinase-Gen aktiviert. Die Folge: Zellen mit diesem Gen vermehren sich unkontrolliert. Das molekulare Ereignis wird als Hauptursache für die Entstehung der CML angesehen.
Statine
Arzneistoffe, die als Cholesterinsenker bzw. Lipidsenker eingesetzt werden. Ein hoher Cholesterinspiegel im Blut steht im Zusammenhang mit Ereignissen einer Herz-Kreislauf-Erkrankung (HKE) und stellt einen Risikofaktor dar. Die Senkung eines hohen Cholesterinspiegels mit beispielweise Statinen ist also eine wichtige Maßnahme, um die Wahrscheinlichkeit eines HKE-Ereignisses zu vermindern.
Kohorte
Gruppe von Patienten mit vergleichbaren Symptomen oder anderen Gemeinsamkeiten, die über eine bestimmte Zeitspanne beobachtet werden.
T315I
Die T315I-Mutation ist eine Punktmutation, bei der an Position 944 des ABL-Gens Cytosin gegen Thymin ersetzt wird. Dadurch wird im kodierten Protein die Aminosäure Threonin gegen Isoleucin ausgetauscht.
MR4.5
Tiefe molekulare Remission, bei der die BCR-ABL-Transkripte weniger als 0,0032% (nach Internationaler Skala IS) der insgesamt untersuchten Gentranskripte ausmachen
iCMLf
Die iCMLf ist eine gemeinnützige Stiftung, die im Jahr 2009 von einer Gruppe von Hämatologen mit Interesse an der Chronischen Myeloischen Leukämie (CML) gegründet wurde. Die Mission der iCMLf ist es, Outcomes für Patienten mit CML weltweit zu verbessern.
oral
Den Mund betreffend, am Mund gelegen, durch den Mund
akut
plötzlich einsetzend, heftig, von kurzer Dauer
Port
Zuführendes System, meist eine unter die Haut eingepflanzte Kunststoffkammer mit Venenkatheter, um eine kontinuierliche Medikamentengabe zu ermöglichen.
CCyR
Sinkt die Zahl der Leukämiezellen mit Philadelphia-Chromosom in der Folge unter die Nachweisgrenze zytogenetischer Methoden, bezeichnet man dies als vollständige zytogenetische Remission: CCyR.
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.
RNA
Die Ribonukleinsäure (RNA) ist der kleine Bruder der DNA . Sie ist ein einzelsträngiges kettenförmiges Molekül, das aus DNA umgeschriebene Erbinformation eines einzigen Genes enthält, und im Plasma der Zellen in das Genprodukt (= Eiweißmolekül, Protein) umgeschrieben wird (Biosynthese).
DLI
Gabe von Spenderlymphozyten nach rezidivierter allogener Stammzelltransplantation (DLI = Donor Lymphocyte Infusion)
ASH
Amerikanische Gesellschaft für Hämatologie (engl. American Society of Hematology). Oftmals wird ASH als Synonym für den jedes Jahr im Dezember stattfindenden Jahreskongress der Gesellschaft verwendet.
TKI
Tyrosinkinaseinhibitor / Tyrosinkinasehemmer sind neuartige Medikamenten-Wirkstoffe, die bisher vor allem bei Tumorerkrankungen zum Einsatz kommen. Tyrosinkinasen spielen eine Schlüsselrolle bei der Entstehung von Tumorerkrankungen, da sie daueraktiviert zu einer ungebremsten Zellteilung und damit zu einem unkontrollierten Tumorwachstum führen. Die neuartigen Hemmstoffe blockieren diesen Mechanismus.
CHR
Komplette hämatologische Remission (complete haematologic response).
CAM
Komplementär- und Alternativmedizin (englisch abgekürzt: CAM, Complementary and Alternative Medicine)
Click for more info
MMR
Gutes molekulares Ansprechen, bei der die BCR-ABL-Transkripte weniger als 0,1% (nach Internationaler Skala IS) der insgesamt untersuchten Gentranskripte ausmachen
MR4
Tiefe molekulare Remission, bei der die BCR-ABL-Transkripte weniger als 0,01% (nach Internationaler Skala IS) der insgesamt untersuchten Gentranskripte ausmachen
ELN
Das Europäische Leukämie Netz ist eine von der EU finanzierte Organisation bestehend aus Medizinern, Wissenschaftlern und Patienten aus dem Leukämie-Bereich, das zum Ziel hat, die Behandlung von Leukämie-Erkrankungen zu verbessern, Wissen zu generieren und dieses Wissen in Europa zu verbreiten.
Arm
= Behandlungsgruppe. Eine klinische Studie ist einarmig, wenn es nur eine Behandlungsgruppe und keine Kontrollgruppe gibt. In den meisten Studien gibt es zwei oder mehr Arme.
MR
Molekulares Ansprechen (= molecular response (engl.). Es wird ausgedrückt durch die Anzahl der CML-spezifischen Gene im Blut
arterielle Verschlusskrankheit
arterielle Verschlusskrankheit
arterielle Verschlusskrankheit
arterielle Verschlusskrankheit
Unerwünschtes Ereignis
Ein nicht erwünschtes Vorkommnis bzw. Nebenwirkung in zeitlichem Zusammenhang mit der Teilnahme an einer klinischen Studie
Unerwünschtes Ereignis
Ein nicht erwünschtes Vorkommnis bzw. Nebenwirkung in zeitlichem Zusammenhang mit der Teilnahme an einer klinischen Studie
Unerwünschtes Ereignis
Ein nicht erwünschtes Vorkommnis bzw. Nebenwirkung in zeitlichem Zusammenhang mit der Teilnahme an einer klinischen Studie
Unerwünschtes Ereignis
Ein nicht erwünschtes Vorkommnis bzw. Nebenwirkung in zeitlichem Zusammenhang mit der Teilnahme an einer klinischen Studie
Unerwünschtes Ereignis
Ein nicht erwünschtes Vorkommnis bzw. Nebenwirkung in zeitlichem Zusammenhang mit der Teilnahme an einer klinischen Studie
Tyrosinkinase-Domäne
Die Tyrosinkinase-Domäne liegt auf der intrazellulären Seite und wird, im Gegensatz zu anderen Proteinkinasen, in dieser Familie durch eine eingeschobene Sequenz zweigeteilt.
Klinische Studie
Wissenschaftliche Forschungsarbeit zur Behandlung von Krankheiten beim Menschen nach strengen medizinischen und ethischen Regeln
Klinische Studie
Wissenschaftliche Forschungsarbeit zur Behandlung von Krankheiten beim Menschen nach strengen medizinischen und ethischen Regeln
Klinische Studie
Wissenschaftliche Forschungsarbeit zur Behandlung von Krankheiten beim Menschen nach strengen medizinischen und ethischen Regeln
Chronische Phase
Die früheste Phase in der Entwicklung von CML
Chronische Phase
Die früheste Phase in der Entwicklung von CML
Chronische Phase
Die früheste Phase in der Entwicklung von CML
Karyotypisierung
Bei einer Karyotypisierung wird das menschliche Genom auf numerische und strukturelle Veränderungen untersucht. Dabei werden die Chromosomen mit Trypsin und dem Farbstoff Giemsa behandelt, mikroskopisch untersucht und in Form eines Karyogramms dargestellt.
STAMP-Inhibitor
Tyrosinkinasehemmer, die an der Myristoyl-Bindungsstelle des BCR-ABL1-Fusionsgens binden. Daher der Name STAMP: Specifically Targeting BCRABL1 Myristoyl Pocket.
STAMP-Inhibitor
Tyrosinkinasehemmer, die an der Myristoyl-Bindungsstelle des BCR-ABL1-Fusionsgens binden. Daher der Name STAMP: Specifically Targeting BCRABL1 Myristoyl Pocket.
Randomisierung
Patienten mit einem oder mehreren gleichen Charakteristika (z.B. gleiche Erkrankung, Krankheitsstadium, Geschlecht, Alter) werden nach einem Zufallsverfahren in verschiedene Behandlungsgruppen (Arme der Studie) eingeteilt. Jede Gruppe erhält eine unterschiedliche Behandlung. Das Zufallsverfahren ist erforderlich, um die Ergebnisse bzw. Ansprechraten möglichst objektiv zwischen mehreren gleichartigen Gruppen vergleichen zu können.
Randomisierung
Patienten mit einem oder mehreren gleichen Charakteristika (z.B. gleiche Erkrankung, Krankheitsstadium, Geschlecht, Alter) werden nach einem Zufallsverfahren in verschiedene Behandlungsgruppen (Arme der Studie) eingeteilt. Jede Gruppe erhält eine unterschiedliche Behandlung. Das Zufallsverfahren ist erforderlich, um die Ergebnisse bzw. Ansprechraten möglichst objektiv zwischen mehreren gleichartigen Gruppen vergleichen zu können.
Randomisierung
Patienten mit einem oder mehreren gleichen Charakteristika (z.B. gleiche Erkrankung, Krankheitsstadium, Geschlecht, Alter) werden nach einem Zufallsverfahren in verschiedene Behandlungsgruppen (Arme der Studie) eingeteilt. Jede Gruppe erhält eine unterschiedliche Behandlung. Das Zufallsverfahren ist erforderlich, um die Ergebnisse bzw. Ansprechraten möglichst objektiv zwischen mehreren gleichartigen Gruppen vergleichen zu können.
Translokation
Chromosomenmutation, bei der ein Stückaustausch zwischen verschiedenen Chromosomen stattfindet. Nomenklatur: beispielsweise bedeutet t(8,21)(q22,q11) eine Translokation mit der Vereinigung beim Band q22 des Chromosoms 8 und q11 beim Chromosom 21 (akute myeloblastische Leukämie).
Ansprechrate
Prozentualer Anteil der Patienten, bei denen die Erkrankung sich durch eine bestimmte Behandlung zurückbildet
Stammzellen
Stammzellen sind Blutvorläuferzellen, aus denen sich verschiedene Arten von Zelltypen wie die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) und weißen (Leukozythen) Blutzellen sowie Blutplättchen (Thrombozyten) und einige andere Zellen entstehen. Die Stammzellen befinden sich im Knochenmark und teilweise auch im Blut. Es gibt eine Anzahl von verschiedenen Entwicklungsstadien der Stammzellen (z.B. embryonale Stammzellen, aus denen sich der ganze Organismus entwickelt) oder Entwicklungsstadien aus denen nur noch bestimmte Zellarten entstehen können, z.B. Blutstammzellen, aus denen sich alle Blutkörperchen bilden.
Chromosomen
Träger des Erbguts im Zellkern. Sie enthalten die riesigen Kettenmoleküle der DNA kompakt verdrillt und gefaltet als Aggregate mit speziellen Proteinen. Die Chromosomen dienen unter anderem bei der Zellteilung der gleichen Verteilung des Erbguts auf die Tochterzellen. Die normalen menschlichen Körperzellen haben 46 Chromosomen. Bei Krebszellen kann die Zahl und/oder Struktur der Chromosomen verändert sein.
prospektiv
Im Gegensatz zu retrospektiv wird ein Problem vom Beginn der Untersuchung an zeitlich gesehen nach vorn betrachtet/beobachtet. Prospektive Studien sind eine Form von epidemiologischen Studien.
prospektiv
Im Gegensatz zu retrospektiv wird ein Problem vom Beginn der Untersuchung an zeitlich gesehen nach vorn betrachtet/beobachtet. Prospektive Studien sind eine Form von epidemiologischen Studien.
prädiktiv
Synonyme: auf etwas hinweisend/etwas vorhersagend; prognostisch
chronisch
langanhaltend, sich langsam entwickelnd
chronisch
langanhaltend, sich langsam entwickelnd
myeloisch
das Knochenmark betreffend. Im engeren Sinne die Bildung von bestimmten weißen Blutzellen, den Granulozyten, im Knochenmark betreffend
myeloisch
das Knochenmark betreffend. Im engeren Sinne die Bildung von bestimmten weißen Blutzellen, den Granulozyten, im Knochenmark betreffend
Resistenz
Unempfindlichkeit gegenüber einer Behandlung, z.B. von Krebszellen gegen eine Therapie
Resistenz
Unempfindlichkeit gegenüber einer Behandlung, z.B. von Krebszellen gegen eine Therapie
Resistenz
Unempfindlichkeit gegenüber einer Behandlung, z.B. von Krebszellen gegen eine Therapie
Proteine
Große Moleküle, die sich aus über 100 Amonosäuren bzw. Peptiden zusammensetzen
Mutation
Veränderung der Abfolge von Bausteinen im Erbgut (DNS). Mutationen können zu Änderung oder Verlust der Funktion von Genen führen und damit das Verhalten von Zellen beeinflussen (lat. mutatio Veränderung, Wechsel)
Mutation
Veränderung der Abfolge von Bausteinen im Erbgut (DNS). Mutationen können zu Änderung oder Verlust der Funktion von Genen führen und damit das Verhalten von Zellen beeinflussen (lat. mutatio Veränderung, Wechsel)
Biobank
In Biobanken werden große Mengen von biologischem Material wie beispielsweise DNA-, Blut- oder Gewebeproben zusammen mit Hintergrundinformationen wie beispielsweise Krankengeschichte oder Lebensumstände der Spender beziehungsweise Organismen gespeichert.
Symptom
Krankheitszeichen (griechisch Zufall, Begebenheit, Begleiterscheinung)
Symptom
Krankheitszeichen (griechisch Zufall, Begebenheit, Begleiterscheinung)
BCR-ABL
BCR-ABL ist ein Fusionsgen auf Chromosom 22. Das Chromosom mit diesem Gen wird als Philadelphia-Chromosom bezeichnet. Es kommt bei fast 95 Prozent der Patienten mit CML (Chronisch Myeloischer Leukämie) vor. Das Gen ABLim Fusionsgen enthält den Bauplan für ein Enzym, eine Tyrosinkinase. Dieses Enzym ist wesentlich an der Übertragung von Signalen beteiligt, die für die Regulation des Zellwachstums und der Zelldifferenzierung erforderlich sind. Durch die Fusion der beiden Gene wird das Tyrosinkinase-Gen aktiviert. Die Folge: Zellen mit diesem Gen vermehren sich unkontrolliert. Das molekulare Ereignis wird als Hauptursache für die Entstehung der CML angesehen.
Statine
Arzneistoffe, die als Cholesterinsenker bzw. Lipidsenker eingesetzt werden. Ein hoher Cholesterinspiegel im Blut steht im Zusammenhang mit Ereignissen einer Herz-Kreislauf-Erkrankung (HKE) und stellt einen Risikofaktor dar. Die Senkung eines hohen Cholesterinspiegels mit beispielweise Statinen ist also eine wichtige Maßnahme, um die Wahrscheinlichkeit eines HKE-Ereignisses zu vermindern.
T315I
Die T315I-Mutation ist eine Punktmutation, bei der an Position 944 des ABL-Gens Cytosin gegen Thymin ersetzt wird. Dadurch wird im kodierten Protein die Aminosäure Threonin gegen Isoleucin ausgetauscht.
iCMLf
Die iCMLf ist eine gemeinnützige Stiftung, die im Jahr 2009 von einer Gruppe von Hämatologen mit Interesse an der Chronischen Myeloischen Leukämie (CML) gegründet wurde. Die Mission der iCMLf ist es, Outcomes für Patienten mit CML weltweit zu verbessern.
oral
Den Mund betreffend, am Mund gelegen, durch den Mund
oral
Den Mund betreffend, am Mund gelegen, durch den Mund
akut
plötzlich einsetzend, heftig, von kurzer Dauer
akut
plötzlich einsetzend, heftig, von kurzer Dauer
akut
plötzlich einsetzend, heftig, von kurzer Dauer
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.
TKI
Tyrosinkinaseinhibitor / Tyrosinkinasehemmer sind neuartige Medikamenten-Wirkstoffe, die bisher vor allem bei Tumorerkrankungen zum Einsatz kommen. Tyrosinkinasen spielen eine Schlüsselrolle bei der Entstehung von Tumorerkrankungen, da sie daueraktiviert zu einer ungebremsten Zellteilung und damit zu einem unkontrollierten Tumorwachstum führen. Die neuartigen Hemmstoffe blockieren diesen Mechanismus.