ASH: Imatinib-Dosissteigerung wirksam bei CML in chronischer Phase

400 mg Imatinib pro Tag ist die Standarddosis bei neu diagnostizierter chronischer myeloischer Leukämie. Eine Dosissteigerung von Imatinib auf 600 und/oder 800 mg ermöglicht es Patienten, die schlecht ansprechen, ein klinisch bedeutsames dauerhaftes Ansprechen zu erzielen oder ein Ansprechen wiederzuerlangen. Diesen langsamer ansprechenden oder progressierenden Patienten kam eine Imatinib-Dosissteigerung zugute und somit unterstützen die Daten eine Dosissteigerung bei diesen Patienten.

Eine Dosissteigerung auf 600 oder 800 mg Imatinib erwies sich bei Patienten mit entweder mangelhaftem Ansprechen oder einer Krankheitsprogression von Vorteil, während sie sich in der Standardtherapie befanden (Kantarjian et al. Blood 2003). In der IRIS-Studie wurde eine Dosissteigerung für Patienten erlaubt, die kein vollständiges hämatologisches Ansprechen (CHR) innerhalb von 3 Monaten oder ein geringes zytogenetisches Ansprechen (minCyR) innerhalb von 12 Monaten erzielten, ein weitgehendes zytogenetisches Ansprechen (MCyR) irgendwann verloren oder eine Progression (einschließlich einer Steigerung der Anzahl der weißen Blutkörperchen) erlitten; es wurde keine Dosissteigerung in den Fällen beschrieben, wenn ein vollständiges zytogenetisches Ansprechen (CCyR) verloren wurde. Der Einfluss der Imatinib-Dosissteigerung für Patienten in der IRIS-Studie ist in der zu diesem Zwecke angefertigten Analyse dargestellt. 

Von 551 Patienten, die Imatinib als Mittel erster Wahl erhielten, wurde bei 106 Patienten (19 %) die Dosis auf 600 – 800 mg/Tag erhöht. Durchschnittlich betrug die Zeitdauer der Dosissteigerung 22 Monate. Nach der Dosissteigerung betrug die durchschnittlich verabreichte Imatinib-Dosis 604 mg/Tag (zwischen 294 – 800 mg/Tag) und verblieb für durchschnittlich 19,4 Monate in Behandlung, basierend auf der derzeitigen Verlaufskontrolle. Die letzte belegte Dosis betrug mindestens 600mg/Tag bei 85 % dieser Patienten. 

Das Ansprechen bei diesen Patienten beinhaltete: 6 von 7 Patienten, die innerhalb von 3 Monaten kein vollständiges hämatologisches Ansprechen (CHR) erzielt hatten, erzielten ein CHR mit der Dosissteigerung, 2 dieser Patienten erzielten anschließend ein vollständiges zytogenetisches Ansprechen (CCyR). Von 8 Patienten, die innerhalb von 12 Monaten kein geringes zytogenetisches Ansprechen (minCyR) erzielt hatten, verbesserten sich 4 auf ein CCyR und von 18 Patienten, die ihr weitgehendes zytogenetisches Ansprechen (MCyR) verloren, erlangten 9 anschließend innerhalb von 12,5 Monaten nach der Dosissteigerung wieder ein MCyR, wovon 3 innerhalb von 30 Monaten nach der Dosissteigerung auch ein CCyR erreichten. Die 6 Patienten, die Dosissteigerungen auf eine Progression hin erhielten, wiesen 2 Jahre nach der Dosissteigerung ein Gesamtüberleben von 83 % auf. 36 Monate nach der Dosissteigerung erreichten die 39 Patienten, deren Dosis erhöht wurde, ein geschätztes progressionsfreies Überleben und Gesamtüberleben von 81 %. Weitere 36 Monate nach der Dosissteigerung erreichten diese 48 Patienten 90 % progressionsfreies Überleben und 89 % Gesamtüberleben. Für die gesamte Gruppe von 106 Patienten, deren Dosen erhöht wurden, betrug das geschätzte progressionsfreie Überleben 89 % und das Gesamtüberleben betrug 36 Monate nach der Dosissteigerung 84 %. 

Quelle: ASH-Abstract #1047 von Hagop M. Kantarjian, Brian J. Druker, Francois Guilhot, Jorge Cortes, Stephen G. O'Brien, Tillmann Krahnke, Richard A. Larson, ...
ASH-Abstract #1047 erscheint in Blood, Ausgabe 110, Band 11, 16. November 2007. Übersetzt von Alice/Jan.