- Published on 21.07.2010, 19:03
- Von Marc
Genmab A/S gab heute bekannt, dass HuMax(R)-CD20 schnelles Ansprechen bei rezidivierter CLL in der laufenden
Phase I/II-Studie hervorruft. Die Reaktionen erfolgten generell zeitnah: 67% der auswertbaren Patienten, die mit dem höchsten Dosierungstyp (2.000 mg) behandelt wurden, sprachen auf die Behandlung innerhalb der vierten Woche an. Zwölf von 26 Patienten (46%) zeigten nach Massgabe der NCI_WG-Richtlinien (NCI Working Group Guidelines for CLL) objektiv nachweisbare, mindestens 8 Wochen anhaltende Reaktionen, darunter 2 nodulär partielle Remissionen.
Unter den in der viertenW oche ein Ansprechen zeigenden Patienten (67%), waren 16 Patienten, deren Reaktion durch körperliche Untersuchung oder periphere Blutuntersuchung nachgewiesen werden konnte. Bei zehn Patienten lag ein vollständiges Ansprechen (complet response) vor, was durch das Fehlen vergrösserter
Lymphknoten sowie normaler Grössen von Milz und
Leber und durch die dauerhafte Normalisierung des
Blutbildes während der 19 Wochen dauernden Nachuntersuchungsperiode nachgewiesen werden konnte.
Nach Massgabe der NCI Working Group Guidelines for CLL muss vollständiges Ansprechen mit einem CT Scan und Knochenmarksproben bestätigt werden. Nach dem
Protokoll war ein Ansprechen frühestens zwischen 19. und 26. Woche erwartet worden, somit 5 Monate nach der ersten beobachteten Reaktion.
HuMax-CD20 rief zudem ausgeprägte Wirkungen im
Knochenmark verschiedener Patienten der Studie hervor.
Die mittlere Zeit für
Progression bei den 12 ansprechenden Patienten ist zwar noch nicht erreicht, wird aber auf 19 Wochen ausgedehnt. Die Ansprechzeit ist bei 16 (von 26) in Woche 4 vollständig bzw. partiell Reaktionen zeigenden Patienten sehr kurz.
Die
Pharmakokinetik der Studie unterstützt den Einsatz von HuMax-CD20 bei CLL und liefert Hinweise darauf, dass die Reaktionen und deren Dauer bei fortgesetzter Behandlung noch verbessert werden könnte.
HuMax-CD20 wurde von den CLL-Patienten der Studie gut vertragen, wobei die Maximaldosis noch nicht erreicht wurde.
Professor Herve Tilly vom Centre Henri Becquerel in Rouen, Frankreich, stellte die Daten heute während einer mündlichen Präsentation auf dem 2005 Annual Meeting of the American Society of Hematology vor. Ausgewählte Folien der Präsentation werden unter der Webseite von Genmab zur Verfügung gestellt werden.
"Nach den Ergebnissen dieser laufenden Studie zeigt HuMax-CD20 vielversprechende Ansätze an verschiedenen Fronten der Behandlung von Patienten mit rezidivem CLL", so Lisa N. Drakeman, Ph.D., Chief Executive Officer von Genmab. "Wir freuen uns sehr darüber, wie Patienten auf die Behandlung ansprechen und auch darüber, das Produkt in die Pilotstudienphase zu bekommen."
Näheres zu dieser StudieDie Studie ist eine Open-label Studie zur stufenweisen Steigerung der Dosis. 33 Patienten mit CLL, bei denen vorherige Therapien nicht angeschlagen haben, nehmen an der Studie teil. Die Studie umfasst drei unterschiedliche Dosierungstypen. Im Rahmen des ersten Dosierungstyps erhielten drei Patienten als initiale Dosierung 100 mg, danach drei Mal eine wöchentliche Dosis von 500 mg. Beim zweiten Dosierungstyp erhielten drei Patienten eine Dosis von 300 mg und anschliessend drei Mal eine wöchentliche Dosis von 1.000 mg. Beim dritten Dosierungstyp erhielten 27 Patienten eine Initialdosis von 500 mg und anschliessend drei Mail eine wöchentliche Dosis von 2.000 mg.
Die Gesamtdauer der Nachuntersuchungen vom Beginn der Behandlung an beträgt 12 Monate. Der primäre Endpunkt der Studie ist objektives Ansprechen vom
Screening bis zur 19. Woche.
NCI Working Group GuidelinesDie Ansprechkriterien waren die von der National Cancer Institute Working Group festgelegten Kriterien. Nach diesen Kriterien werden Reaktionen durch die physische Untersuchung, das periphere
Blutbild und durch einen CT Scan sowie durch Knochenmarkbiopsie an Patienten, die Reaktionen zeigen, bewertet. Es muss eine (vollständige oder partielle) Reaktion (Complete bzw. Partial Response) für eine Mindestzeitdauer von 2 Monaten vorliegen.
Die vom National Cancer Institute geförderte Working Group (NCI-WG) for CLL hat Richtlinien für den Aufbau und die Durchführung von
klinischen Studien über CLL mit dem Ziel, den Ergebnisvergleich
klinischer Studien zu CLL durch Bereitstellung standardisierter Teilnahme-, Ansprech- und Toxizitätskriterien zu erleichtern, herausgegeben. Nach Massgabe dieser Richtlinien, liegt eine vollständige
Remission (Complete
Remission, CR) dann vor, wenn keine Lymphadenopathie besteht und dies durch körperliche Untersuchung und angemessene Radiografie-Techniken nachgewiesen ist bzw., wenn Milz und
Leber eine normale Grösse aufweisen und keine körperlichen
Symptome vorliegen und wenn das periphere
Blutbild normal ist. Eine Knochenmarkentnahme und -
biopsie muss 2 Monate nachdem klinische und Laborergebnisse gezeigt haben, dass alle zuvor erwähnten Kriterien erfüllt wurden, durchgeführt werden. Die Untersuchung muss ergeben: normozellulär für das Alter,
Lymphozyten < 30% und keine Noduli. Eine nodulär partielle
Remission (Nodular Partial
Remission) besitzt die gleiche Definition bzgl. CR, allerdings mit persistenten Noduli im
Knochenmark. Eine
partielle Remission zeichnet sich dadurch aus, dass mindestens ein Rückgang um über 50 % bei den peripheren Blutlymphozyten, ein Rückgang über 50 % der Lymphadenopathien, ein Rückgang von über 50 % bei der Grösse von
Leber und Milz (sofern zu Beginn vergrössert) sowie eine Verbesserung über 50 % beim peripheren
Blutbild (sofern nicht normal) vorliegen. Die Reaktion muss mindestens 2 Monate lang anhalten.
Fast Track StatusHuMax-CD20 erhielt von der US Food and Drug Administration im Dezember 2004 den
Fast Track Status für das Genmab CLL-Entwicklungsprogramm.
Quelle: PR Newswire vom 13.12.2005 Pharmakokinetik
Die Pharmakokinetik beschreibt, wie rasch und in welchem Ausmaß nach der Verabreichung eines Stoffes dieser anschließend im Blutplasma und in den verschiedenen Körpergeweben auftritt und wo und in welcher Weise er wieder ausgeschieden wird.
Knochenmark
Das Innere der großen Knochen - vor allem des Hüftknochens und des Oberschenkels. Dort werden die Blut- und Immunzellen gebildet. Das Knochenmark bildet sich ständig neu.
Progression
Das Fortschreiten einer Krebserkrankung
Lymphozyten
Untergruppe der weißen Blutkörperchen, die als Träger immunologischer Funktionen von zentraler Bedeutung für die körpereigene Abwehr sind. Die Vorläuferzellen stammen aus dem Knochenmark, die weitere Entwicklung erfolgt in den lymphatischen Organen. Man unterscheidet B- und T- Lymphozyten, mit jeweils unterschiedlichen Aufgaben.
Lymphknoten
Kleine, etwa bohnenförmige Organe, die im ganzen Körper entlang der Lymphbahnen angeordnet sind. Sie beherbergen weiße Blutkörperchen (besonders Lymphozyten) mit wichtigen Abwehrfunktionen und dienen als Filter für Bakterien und auch für Krebszellen.
Toxizität
Giftwirkung einer Substanz, zum Beispiel einer Chemotherapie. Diese führen zu unerwünschten Nebenwirkungen.
Fast Track
Eine Bezeichnung für die Zulassung eines Medikaments in einem beschleunigten Verfahren, z.B. wenn das Medikament in Studien eine erhöhte Wirksamkeit in einer ernsten oder lebensgefährlichen Erkrankung gezeigt hat und das Potential hat, einen bisher unerfüllten medizinischen Zweck zu erfüllen. Im Bereich Leukämie wurde Glivec aufgrund der überzeugenden Studienergebnisse im Fast Track Verfahren zugelassen.
Remission
Vorübergehende oder dauerhafte Rückbildung von Krankheitszeichen. Bei Krebs: Partielle Remission = teilweises Verschwinden oder Verkleinerung von Krebszellen, komplette Remission = keine Krebszellen nachweisbar
Screening
in Zusammenhang mit klinischen Studien: Voruntersuchung
Protokoll
Gebräuchlicher Ausdruck für ein Behandlungsschema; bei klinischen Studien auch Prüfplan genannt
Blutbild
Untersuchung der Zusammensetzung der Blutzellen nach Art und Anzahl, besonders genau im Differentialblutbild
Rezidiv
Neuauftreten akuter Krankheitszeichen, Rückfall nach einer Remission
Biopsie
Entnahme einer Gewebsprobe zum Zweck der mikroskopischen Untersuchung. Bei der Knochenmarkbiopsie wird Knochenmark z.B. aus dem Beckenknochen zum Zwecke der zytogenetischen Untersuchung entnommen.
Symptom
Krankheitszeichen (griechisch Zufall, Begebenheit, Begleiterscheinung)
Phase I
Die klinische Erprobung eines Medikaments erfolgt in der Regel in drei Phasen, um Menschen vor noch unbekannten gefährlichen und unerwünschten Nebenwirkungen zu schützen und um die finanziellen Mittel möglichst effizient einzusetzen. In einer Phase-I-Studie wird ein Medikament von wenigen Testpersonen eingenommen. Dabei wird untersucht, ob das Medikament gut verträglich ist, welche Nebenwirkungen auftreten und welche Dosierungsart optimal ist. Diese Studien werden ohne Kontrollgruppe durchgeführt.
Kinetik
Bewegung oder Geschwindigkeit biologischer Prozesse
Leber
Die Leber (griech. Hepar) ist das zentrale Organ des gesamten Stoffwechsels. Zu den wichtigsten Funktionen gehören die Produktion lebenswichtiger Eiweißstoffe wie z. B. Gerinnungsfaktoren, die Verwertung von Nahrungsbestandteilen, die Galleproduktion und damit einhergehend der Abbau und Ausscheidung von Stoffwechselprodukten, Medikamenten und Giftstoffen. Nährstoffe, die aus dem Darm ins Blut aufgenommen werden, gelangen zur Leber und werden dann von dieser je nach Bedarf ans Blut abgegeben oder aus dem Blut entfernt. Sie ist maßgeblich für die Umsetzung von Medikamenten verantwortlich.
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.
DLI
Gabe von Spenderlymphozyten nach rezidivierter allogener Stammzelltransplantation (DLI = Donor Lymphocyte Infusion)
Arm
= Behandlungsgruppe. Eine klinische Studie ist einarmig, wenn es nur eine Behandlungsgruppe und keine Kontrollgruppe gibt. In den meisten Studien gibt es zwei oder mehr Arme.
Klinische Studie
Wissenschaftliche Forschungsarbeit zur Behandlung von Krankheiten beim Menschen nach strengen medizinischen und ethischen Regeln
Klinische Studie
Wissenschaftliche Forschungsarbeit zur Behandlung von Krankheiten beim Menschen nach strengen medizinischen und ethischen Regeln
Klinische Studie
Wissenschaftliche Forschungsarbeit zur Behandlung von Krankheiten beim Menschen nach strengen medizinischen und ethischen Regeln
Klinische Studie
Wissenschaftliche Forschungsarbeit zur Behandlung von Krankheiten beim Menschen nach strengen medizinischen und ethischen Regeln
Protokoll
Gebräuchlicher Ausdruck für ein Behandlungsschema; bei klinischen Studien auch Prüfplan genannt
Blutbild
Untersuchung der Zusammensetzung der Blutzellen nach Art und Anzahl, besonders genau im Differentialblutbild
Symptom
Krankheitszeichen (griechisch Zufall, Begebenheit, Begleiterscheinung)
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.