Ponatinib: Update der Phase-I-Studiendaten geben Hoffnung auch für Patienten mit T315I-Mutation

Ariad Pharmaceuticals hat heute die Langzeitdaten der Phase-1 Studie für seinen experimentellen BCR-ABL-Hemmer Ponatinib bei stark vorbehandelten Patienten mit resistenter und refraktärer CML und Philadelphia-positiver ALL (Ph+-ALL) bekanntgegeben. In der Studie erreichten 72% der mit Ponatinib behandelten Patienten in chronischer Phase ein gutes zytogenetisches Ansprechen, einschliesslich 92% der Patienten mit einer T315I-Mutation. Seit der letzten Aktualisierung der Daten im Dezember 2010 behielten alle Patienten mit CML in chronischer Phase, die eine gute zytogenetische Remission erreichten, ihr Ansprechen, ohne Anzeichen einer Resistenz zu zeigen.

Diese Daten wurden an der 13. iCMLf-ESH-Konferenz "CML: Biologie und Therapie" in Estoril, Portugal präsentiert.

"Diese neuen Daten ergeben weitere klinische Nachweise der eindrucksvollen antileukämischen Aktivität von Ponatinib bei einer großen Anzahl von Patienten. Die Ansprechraten auf Ponatinib verbessern sich mit der Dauer der Behandlung. Besonders wichtig ist, dass sich das Ansprechen bei dieser Gruppe stark vorbehandelter Patienten, bei denen andere Therapien bereits fehlgeschlagen waren, als dauerhaft erwiesen.“ sagte Prof. Jorge Cortes, stellvertretender Leiter der Abteilung für Leukämie am M.D. Anderson Krebszentrum in Texas. „Es sollte auch zur Kenntnis genommen werden, dass die Ansprechraten für Patienten, die weniger stark vorbehandelt waren, höher sind. Das legt nahe, dass es bereits zu einem früherem Zeitpunkt der Behandlung ein großes Potential für Ponatinib geben kann.“

Aktualisierte Ergebnisse bei auf iCMLf-ESH-Konferenz vorgestellt

Studiendesign

  • Daten von 81 Patienten in sieben unterschiedlichen Dosismengen (2mg bis 60mg, einmal täglich oral verabreicht) wurden auf der iCMLf-Konferenz vorgestellt, wobei alle Patienten für die Studie verwertbar waren. 65 der Patienten leiden an resistenter und refraktärer CML oder Ph+-ALL. 12 Patienten leiden an akuter myeloischer Leukämie, und vier Patienten leiden an anderen Arten von Blutkrebs.
  • 94% der CML- und Ph+-ALL-Patienten waren gegen mindestens zwei der für die Behandlung von CML und Ph+-ALL verfügbaren Tyrosinkinasehemmer resistent. 63% der Patienten erhielten 3 oder mehr Tyrosinkinasehemmer, bevor sie in die Studie aufgenommen wurden.

CML-Patienten in chronischer Phase mit zytogenetischem und hämatologischem Ansprechen

Stabilität des Ansprechens – Mittlere Dauer der Ponatinib-Behandlung noch nicht erreicht.

  • Mit den jetzt verfügbaren längerfristigen Daten wird klar, dass das Ansprechen auf Ponatinib dauerhaft sein könnte. Von den 31 CML-Patienten in chronischer Phase, die eine gute zytogenetische Remission erreichten, verblieben 29 mit guter zytogenetischer Remission in Behandlung. Seit der letzten Aktualisierung hat keiner der Patienten in chronischer Phase die Therapie abgebrochen oder sein Ansprechen wieder verloren. Die Dauer des Ansprechens variiert von 58 bis zu 820 Tagen (mehr als zwei Jahre). Die mittlere Dauer des Ansprechens auf Ponatinib wurde noch nicht erreicht.
  • Die Dauer des Ansprechens und die MMR-Raten sind die sekundären Endpunkte der entscheidenden Phase 2 PACE-Studie.

Verbesserung des Ansprechens über die Zeit

  • Unter den Patienten in chronischer Phase verbesserten sich sowohl die guten zytogenetischen als auch die vollständigen zytogenetischen Remissionen mitzunehmender Dauer der Behandlung.
  • Die Rate guten zytogenetischen Ansprechens bei den resistenten Patienten nach 3 Monaten (ausschließlich derer mit T315I-Mutation) betrug 45%; diese Zahl verbesserte sich auf 48% nach 6 Monaten und auf 61% nach 12 Monaten. Bei den resistenten Patienten mit T315I-Mutation betrug die Rate des guten zytogenetischen Ansprechens 73% nach 3 Monaten, es stieg nach 6 Monaten auf 82% und auf 91% nach 12 Monaten. Gutes zytogenetisches Ansprechen ist der primäre Endpunkt der entscheidenen Phase 2 PACE-Studie.
  • Die Raten vollständigen zytogenischen Ansprechens verbesserten sich ebenfalls von 33% nach 3 Monaten auf 50% nach 6 Monaten und 60% nach 12 Monaten.
  • Darüberhinaus stiegen die Raten guten molekularen Ansprechens (MMR) von 9% nach 3 Monaten über 28% nach 6 Monaten auf 37% nach 12 Monaten. Akzelerierte Phase oder Blastenkrise bei CML oder Ph+-ALL-Patienten mit Ansprechen
  • 41% (9 von 22 Patienten) der CML-Patienten in forgeschrittenem Stadium erreichten ein gutes hämatologisches Ansprechen und damit den primärene Endpunkt der entscheidenen Phase 2 PACE-Studie.
    32% (7 von 22 Patienten) erreichten ein gutes zytogenetisches Ansprechen (einschliesslich 3 in vollständiger zytogenetischer Remission).

Arzneimittelsicherheit

  • In der Studie wurden keine signifikanten neuen Nebenwirkungen für Ponatinib festgestellt. Ponatinib wird in den therapeutischen Dosierungen weiterhin gut vertragen, einschliesslich der 45mg pro Tag, die in der entscheidenden Phase 2- PACE-Studie verwendet werden.
  • Die häufigsten Nebenwirkungen von Ponatinib sind Thrombopenie (bei 27% der Patienten), Hautausschlag (30%), Gelenkschmerzen (16%) und Kopfschmerzen (15%). Erhöhung der Serumenzyme, Übelkeit, Erschöpfung/Fatigue und Muskelschmerzen wurden weniger oft beobachtet. Diesen Nebenwirkungen entsprachen haupsächlich Grad 1 oder 2 und wurden von den Patienten gut vertragen. Die Häufigkeit einer Pankreatitis betrug 12%. Pankreatitis wurde bereits vorher als dosislimitierende Nebenwirkung erkannt, sie trat vor allem bei Patienten, die eine Dosis von 60m pro Tag erhielten, auf.

"Diese Ergebnisse bestätigen nochmals das stabile Ansprechen auf Ponatinib, wobei die mittlere Dauer der Ponatinib-Behandlung bei Patienten in chronischer Phase noch nicht erreicht wurde, sowie die für diese refraktäre Patientenpopulation bemerkenswerten Ansprechensraten", sagt Frank G. Haluska, Vizedirektor und Chief Medical Officer von ARIAD. "Insbesondere zeigen die neuen Daten keine signifikanten neuen Nebenwirkungen für Ponatinib und liefern weitere Beweise dafür, dass Ponatinib weiterhin über den therapeutischen Dosisbereich einschliesslich der für die entscheidende PACE-Studie relevanten 45mg-Dosis gut vertragen wird," fügte Dr. Haluska hinzu.

Quelle: ARIAD Pressemitteilung vom 22.09.2011, Übersetzung durch Niko ohne Gewähr auf Richtigkeit und Vollständigkeit