- Published on 21.07.2010, 19:09
- Von Marc
Der
monoklonale Antikörper Alemtuzumab (Handelsname MabCampath) kann zuvor erfolglos behandelte Patienten mit CLL in langanhaltende
Remission bringen. Dabei scheint das Medikament nach
subkutaner Anwendung, d.h. dem Spritzen unter die Haut, ebenso wirksam zu sein wie nach intravenöser. Erstere Verabreichungsform sei jedoch deutlich verträglicher, da nur wenige Patienten danach Fieber, Krämpfe oder Schüttelfrost zeigten, so die im Ärzteblatt vorgestelte Studie.
Alemtuzumab wurde in einer kontrollierten Studie mit zuvor intensiv behandelten Patienten mit CLL dreimal wöchentlich
subkutan gespritzt und war dadurch mindestens so wirksam wie in der bereits zugelassenen intravenösen Behandlung. Darauf hat Privatdozent Dr. Stefan Stilgenbauer vom Universitätsklinikum Ulm auf einer Veranstaltung des Unternehmens MedacSchering Onkologie hingewiesen. Stilgenbauer präsentierte Zwischenergebnisse der CLL2H-Studie mit Alemtuzumab bei einem Kongress in Hannover.
In der Studie erreichten die ersten 46 Fludarabin-
resistenten Patienten mit
subkutanem Alemtuzumab zu 37 Prozent eine
Remission. In der Zulassungsstudie waren es nach intravenöser Applikation 33 Prozent gewesen. Auch im Kriterium "Gesamtüberleben nach Ansprechen" unterschieden sich die Patienten nicht wesentlich.
"Die
subkutane Antikörpertherapie ist jedoch viel verträglicher", sagte Stilgenbauer. Nur wenige Patienten haben danach Fieber, Krämpfe oder Schüttelfrost. Solche Probleme treten jedoch nach mehrstündiger intravenöser Infusion häufig auf.
Die noch laufende Studie der Deutschen CLL-Studiengruppe lasse aber noch weitere Vorteile für Alemtuzumab erkennen, sagte der
Hämatologe. So war das Therapieansprechen unabhängig vom genetischen Risiko. Es profitierten also auch Patienten, die wegen
Mutationen in Tumorsuppressorgenen schlecht auf konventionelle Chemotherapeutika oder auf den
Antikörper Rituximab ansprechen. Solche Risikofaktoren nehmen im Verlauf der CLL-Erkrankung zu und sind Grund für die ungünstige
Prognose bei weit fortgeschrittener Leukämie.
Um den Therapieerfolg weiter zu steigern, werde Alemtuzumab jetzt auch in Kombination geprüft, so Stilgenbauer. In der deutschen Studie CLL2L wird die Dreifachkombination mit Alemtuzumab, Fludarabin und Cyclophosphamid bei Patienten mit CLL im ersten oder zweiten
Rezidiv geprüft.
Quelle: Ärzte Zeitung vom 18.10.2005 Risikofaktor
Umstand, der eine besondere Gesundheitsgefährdung begründet
Antikörper
Von Immunzellen (B-Lymphozyten) gebildete Proteine, die gezielt Strukturen (Antigene) auf der Oberfläche von Krankheitserregern, Zellen oder Molekülen erkennen und sich an sie binden. Antikörper dienen dem Immunsystem zur Erkennung und Zerstörung von Erregern oder abnormen Zellen.
Hämatologe
Arzt, der sich auf Erkrankungen des Blutes, darunter auch Leukämien, spezialisiert hat (Der Wortstamm „Häm-" kommt aus dem Griechischen und "bedeutet „Blut")
monoklonal
von einem einzigen, genetisch identischen Zell-Klon ausgehend oder gebildet
Remission
Vorübergehende oder dauerhafte Rückbildung von Krankheitszeichen. Bei Krebs: Partielle Remission = teilweises Verschwinden oder Verkleinerung von Krebszellen, komplette Remission = keine Krebszellen nachweisbar
Mutation
Veränderung der Abfolge von Bausteinen im Erbgut (DNS). Mutationen können zu Änderung oder Verlust der Funktion von Genen führen und damit das Verhalten von Zellen beeinflussen (lat. mutatio Veränderung, Wechsel)
Prognose
Wahrscheinliche zukünftige Entwicklung einer Erkrankung auf Basis der bestehenden Befunde
Rezidiv
Neuauftreten akuter Krankheitszeichen, Rückfall nach einer Remission
Onko
Bestandteil der Begriffe Onkologie (Wissenschaft und Lehre von den Krebserkrankungen)
Klon
Meist Zellklon gemeint. Gruppe von genetisch identischen Zellen, die alle durch Teilung aus einer einzigen Mutterzelle hervorgegangen sind und identische Merkmale haben
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.
CHR
Komplette hämatologische Remission (complete haematologic response).
CAM
Komplementär- und Alternativmedizin (englisch abgekürzt: CAM, Complementary and Alternative Medicine)
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Monoklonaler Antikörper
Antikörperpräparation, die nur eine einzige Struktur erkennt. Monoklonale Antikörper werden im Labor mit Hilfe von unsterblich gemachten Immunzellen gebildet, die einer einzelnen Vorläuferzelle entstammen. Gleichartige Nachkommen eines einzelnen Vorläufers nennt man Klon.
Blastenkrise
Die dritte Phase der Entwicklung von CML; sie entsteht nach der chronischen und akzelerierten Phase. Ihr Merkmal ist das Vorkommen einer zunehmenden Anzahl von unreifen Blutkörperchen („Blasten") im Blut oder Knochenmark.
monoklonal
von einem einzigen, genetisch identischen Zell-Klon ausgehend oder gebildet
Resistenz
Unempfindlichkeit gegenüber einer Behandlung, z.B. von Krebszellen gegen eine Therapie
Resistenz
Unempfindlichkeit gegenüber einer Behandlung, z.B. von Krebszellen gegen eine Therapie
Resistenz
Unempfindlichkeit gegenüber einer Behandlung, z.B. von Krebszellen gegen eine Therapie
Mutation
Veränderung der Abfolge von Bausteinen im Erbgut (DNS). Mutationen können zu Änderung oder Verlust der Funktion von Genen führen und damit das Verhalten von Zellen beeinflussen (lat. mutatio Veränderung, Wechsel)
Onko
Bestandteil der Begriffe Onkologie (Wissenschaft und Lehre von den Krebserkrankungen)
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.