Von einer laufenden Phase-2-Studie mit Patienten, die an einem
Non-Hodgkin-Lymphom (
NHL) erkrankt sind und mit zwei verschiedenen
Antikörper-Medikamenten behandelt werden, sind nun erste, ermutigende Zwischenergebnisse vorgestellt worden.
Mit der Kombinationstherapie der
monoklonalen Antikörper Epratuzumab (Amgen) und Rituximab (in Deutschland Mabthera von Hoffmann-La Roche) wurde eine
Ansprechrate von 56% erreicht, berichtete der Leiter der Studie, Professor John P. Leonard aus New York, kürzlich auf der Jahrestagung der US-amerikanischen Gesellschaft für klinische Onkologie (ASCO) in Orlando, USA. Epratuzumab bindet an den Zellmarker CD22, Rituximab an das
Antigen CD20 auf den Krebszellen.
In der Studie erhielten 21 Patienten im therapierefraktären Stadium der Erkrankung die beiden
Antikörper einmal pro Woche über einen Zeitraum von vier Wochen. 16 Patienten davon hatten eine indolente Erkrankung, davon sprachen zehn auf die Therapie an, neun hatten sogar ein komplettes Ansprechen. Auch wenn die Ergebnisse nach bis zu 16 Monaten nach Behandlungsbeginn erst vorläufig seien, so blieben die Patienten, die darauf angesprochen haben, alle in
Remission, so Dr. Leonard.
Fünf Patienten hatten die aggressive
NHL-Form, bei vier konnten die Daten ausgewertet werden: Drei davon sprachen auf die Therapie an, darunter waren zwei Patienten mit einem kompletten Ansprechen.
Ausserdem wurde festgestellt, dass in der Kombination keine zusätzliche
Toxizität beobachtet werden konnte - im Gegensatz zu den bei Patienten mit anderen Krebsbehandlungen häufig beobachteten Nebenwirkungen.
"Die vielversprechenden Anfangsergebnisse machen Hoffnung auf eine potentielle Verbesserung bezüglich des Ergebnisses für Lymphom-Patienten und stellen eine Alternative zur
Chemotherapie bereit.", so Dr. Morton Coleman, Leiter des Weill Cornell’s Zentrum für Lymphome and Myelome. Es sei auch die erste
klinische Studie, die verschiedene
Antikörper mit unterschiedlichen Zielen in der
NHL-Therapie kombiniert.
Quelle: Pressemitteilung der Cornell University Non-Hodgkin-Lymphom
Unter Non-Hodgkin-Lymphome (NHL) wird eine Gruppe von malignen Tumoren des lymphatischen Systems mit ganz unterschiedlichem Malignitätsgrad zusammengefasst. Histologisch sind die NHL durch eine follikuläre oder diffuse Proliferation maligner lymphatischer Zellen, vorwiegend B-Zellen, charakterisiert. Unterscheidet sich im Zellbild vom Hodgkin- Lymphom.
Klinische Studie
Wissenschaftliche Forschungsarbeit zur Behandlung von Krankheiten beim Menschen nach strengen medizinischen und ethischen Regeln
Chemotherapie
Wird häufig mit Zytostatikabehandlung gleichgesetzt. Unter Chemotherapie versteht man aber auch die Behandlung mit Antibiotika. Zytostatika sind Medikamente, die die Zellvermehrung oder das Zellwachstum hemmen.
Ansprechrate
Prozentualer Anteil der Patienten, bei denen die Erkrankung sich durch eine bestimmte Behandlung zurückbildet
Nebenwirkung
Unerwünschte Begleiteffekte einer Therapie, besonders bei Chemotherapien begrenzen Nebenwirkungen die maximal verträgliche Dosis.
Antikörper
Von Immunzellen (B-Lymphozyten) gebildete Proteine, die gezielt Strukturen (Antigene) auf der Oberfläche von Krankheitserregern, Zellen oder Molekülen erkennen und sich an sie binden. Antikörper dienen dem Immunsystem zur Erkennung und Zerstörung von Erregern oder abnormen Zellen.
refraktär
Unempfindlich, nicht beeinflussbar, therapieresistent
monoklonal
von einem einzigen, genetisch identischen Zell-Klon ausgehend oder gebildet
Toxizität
Giftwirkung einer Substanz, zum Beispiel einer Chemotherapie. Diese führen zu unerwünschten Nebenwirkungen.
Remission
Vorübergehende oder dauerhafte Rückbildung von Krankheitszeichen. Bei Krebs: Partielle Remission = teilweises Verschwinden oder Verkleinerung von Krebszellen, komplette Remission = keine Krebszellen nachweisbar
indolent
nicht schmerzhaft
Antigen
Molekül, das vom Immunsystem als fremd erkannt wird, Molekül, das von einem Antikörper erkannt wird, z.B. auf der Oberfläche von Zellen
Onko
Bestandteil der Begriffe Onkologie (Wissenschaft und Lehre von den Krebserkrankungen)
Klon
Meist Zellklon gemeint. Gruppe von genetisch identischen Zellen, die alle durch Teilung aus einer einzigen Mutterzelle hervorgegangen sind und identische Merkmale haben
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.
RNA
Die Ribonukleinsäure (RNA) ist der kleine Bruder der DNA . Sie ist ein einzelsträngiges kettenförmiges Molekül, das aus DNA umgeschriebene Erbinformation eines einzigen Genes enthält, und im Plasma der Zellen in das Genprodukt (= Eiweißmolekül, Protein) umgeschrieben wird (Biosynthese).
DLI
Gabe von Spenderlymphozyten nach rezidivierter allogener Stammzelltransplantation (DLI = Donor Lymphocyte Infusion)
CHR
Komplette hämatologische Remission (complete haematologic response).
Monoklonaler Antikörper
Antikörperpräparation, die nur eine einzige Struktur erkennt. Monoklonale Antikörper werden im Labor mit Hilfe von unsterblich gemachten Immunzellen gebildet, die einer einzelnen Vorläuferzelle entstammen. Gleichartige Nachkommen eines einzelnen Vorläufers nennt man Klon.
Non-Hodgkin-Lymphom
Unter Non-Hodgkin-Lymphome (NHL) wird eine Gruppe von malignen Tumoren des lymphatischen Systems mit ganz unterschiedlichem Malignitätsgrad zusammengefasst. Histologisch sind die NHL durch eine follikuläre oder diffuse Proliferation maligner lymphatischer Zellen, vorwiegend B-Zellen, charakterisiert. Unterscheidet sich im Zellbild vom Hodgkin- Lymphom.
refraktär
Unempfindlich, nicht beeinflussbar, therapieresistent
refraktär
Unempfindlich, nicht beeinflussbar, therapieresistent
monoklonal
von einem einzigen, genetisch identischen Zell-Klon ausgehend oder gebildet
monoklonal
von einem einzigen, genetisch identischen Zell-Klon ausgehend oder gebildet
Onko
Bestandteil der Begriffe Onkologie (Wissenschaft und Lehre von den Krebserkrankungen)
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.
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