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Leukämie-Online ist eine unabhängige, deutschsprachige Wissens- und Kommunikationsplattform zum Thema Leukämie. Diese wird von Leukämiepatienten betrieben und ist gemeinnützig. Das Angebot fördert aktive, informierte und selbstbestimmte Patienten durch umfangreiche Informationen über Neuigkeiten und Hintergründe zur Forschung und Behandlung von Leukämien. Interaktive Foren ermöglichen zudem den direkten Erfahrungsaustausch. 

Diagnostik

Knochenmark-Punktionen und Biopsien sind das wichtigste Untersuchungsverfahren für Diagnose, Therapieentscheidungen und letztlich auch für die Prognose bei Blutkrebserkrankungen. Die Leukämiehilfe-Rhein-Main mit allen ihren Untergruppen möchte erheben, welche Schmerzerfahrungen mit dieser Untersuchung verbunden sind und welche Angebote zur Schmerzlinderung von Kliniken und niedergelassenen Praxen dazu gemacht werden. Die Umfrage ist mittlerweile abgeschlossen.

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Die Gensequenzierung im Hochdurchsatz (Next-Generation Sequencing, kurz NGS) öffnet der Bekämpfung von Leukämie neue Türen. Die zweite Phase der internationalen Studie "Interlaboratory Robustness of Next-Generation Sequencing" (IRON-II), an der über 25 Labore aus 14 Ländern teilnehmen, bereitet der Technologie den Weg für die künftige klinische Diagnostik. Beim IRON-II Investigator Meeting im Juli im Münchner Leukämie Labor GmbH (MLL) demonstrierten die Teilnehmer das Potenzial der GS Junior, GS FLX und GS FLX+ Systeme für die molekulare Charakterisierung unterschiedlicher Leukämiearten. Das könnte zukünftig die Diagnostik, die Therapiewahl und -kontrolle optimieren. Die herkömmliche Sanger-Sequenzierung ist gerade für Verlaufskontrollen nicht empfindlich genug.

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Immer mehr Teenager und junge Erwachsene erkranken an Krebs. Die Zahl der Tumorerkrankungen bei den 13- bis 24-Jährigen stieg von 1979 bis 2000 deutlich an. Fast jede fünfte Krebserkrankung bei den 13- und 14-jährigen ist eine Leukämie.

Die Krebserkrankungen nahm um durchschnittlich 1,2% pro Jahr zu, wie Forscher der Universität Manchester auf einer Fachtagung in London berichteten. Erkrankten 1979 noch mehr als 15 pro 100.000 Kinder an einem Tumor, betrug die Zahl 21 Jahre später demnach knapp 20.

Über die Ursachen des Anstiegs rätseln die Experten noch. Vermutlich spielten eine veränderte Lebensweise sowie genetische Faktoren eine Rolle. Genaue Zahlen über die Entwicklung der Krebshäufigkeit bei jungen Menschen in der Bundesrepublik liegen nach Angaben des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg bislang nicht vor.

Fast jede fünfte Krebserkrankung bei den 13- und 14-Jährigen ist nach Angaben der Mediziner eine Leukämie. Bei den 15- bis 24-Jährigen seien Lymphome am häufigsten. Am stärksten betrifft der Anstieg die 20- bis 24-Jährigen. Hier haben vor allem Tumore der Haut und der Hoden zugenommen. Während bei Kindern die Chance, eine Krebserkrankung mindestens fünf Jahre zu überleben, seit 1979 um etwa 40 Prozent gestiegen ist, sind die Heilungsaussichten für Jugendliche unverändert geblieben.

Der Grund für diese Stagnation liegt den Experten zufolge vor allem darin, dass sowohl die Forschung als auch Gesundheitsbehörden diese Patientengruppe weitgehend vernachlässigt haben. Zudem werde ein Krebsrisiko dieser Patienten bei Ärzten zunächst meist nicht in Erwägung gezogen, daher würden Erkrankungen erst spät diagnostiziert.

Quelle: rp-online vom 13.03.2004
Bildet sich eine Lymphknotenschwellung nach zwei bis drei Wochen nicht zurück, sollte der Patient zur Lymphknotenbiopsie überwiesen werden, empfiehlt der Münchner Hämatologe Professor Wolfgang Hiddemann.

Nadelbiopsien seien aber unzureichend, vielmehr müsse ein ganzes Gewebestück entnommen werden, so Professor Hiddemann. In histologischen Zweifelsfällen rät er, die Zweitmeinung von einem der sieben Referenzpathologen für Lymphome in Deutschland einzuholen. Diese Zweitbeurteilungen seien kostenlos.

Und noch einen Tip hat Hiddemann: Infektiös bedingte Lymphknotenschwellungen sind druckdolent (Schmerzen bei Druckausübung), steckt ein Lymphom dahinter, sind sie indolent (nicht druckempfindlich).

Quelle: Ärzte Zeitung vom 09.03.2004
Eine Knochenmarkpunktion wird routinemäßig im Rahmen der Diagnostik und Therapiekontrolle bei Leukämien und Lymphomen durchgeführt. Für viele Patienten ist die Punktion trotz der üblichen örtlichen Betäubung mit zum Teil starken Schmerzen während der Untersuchung verbunden. Das mögliche Ergebnis der Punktion kann zudem Ängste verursachen. Bei wiederholten Knochenmarkpunktionen stellt auch die Angst vor Schmerzen ein häufiges Problem dar.

Auslöser der Studie: DLH-Kongress in Dresden

Beim bundesweiten DLH-Patienten-Kongress 1999 in Dresden wurde im Rahmen der Diskussion nach einem Vortrag zur Schmerztherapie der Wunsch geäußert, Knochenmarkpunktionen für Patienten erträglicher zu machen. Wir befragten daraufhin in unserer Klinik 93 Patienten zu ihrer letzten Punktion. Die Auswertung dieser Pilotstudie zeigte, dass ein hohes Maß an Angst vor Schmerzen mit einer hohen Schmerzstärke und einer niedrigen Schmerzerträglichkeit korrelierte.

Studienziel: Reduktion von Schmerzen und Angst

Wir konzipierten gemeinsam mit den Kollegen der psychosomatischen Ambulanz und der Schmerzambulanz des Universitätsklinikums Dresden eine Studie mit dem Ziel, Schmerzen und Ängste im Rahmen der erstmaligen sowie weiteren Knochenmarkpunktionen zu nehmen oder zu reduzieren.

Es wurden drei vorbeugende Maßnahmen geprüft und miteinander verglichen. In einem Behandlungsarm erhielten die Patienten vor der Punktion eine CD mit Entspannungsmusik. Im zweiten Arm erhielten die Patienten ein Beruhigungsmittel i.v., d.h. über eine Vene (Midazolam, Handelsname Dormicum). Im dritten Arm wurde ein starkes Schmerzmittel (Piritramid, Handelsname Dipidolor®) i.v. gegeben. Diese drei Möglichkeiten wurden mit einem Plazebo verglichen, also einem wirkstofffreien Medikament.

Bei der Untersuchung handelte es sich um eine so genannte randomisierte Studie, d.h. jeder Patient erhielt nach dem Zufallsprinzip eine der vier Maßnahmen. Die Studie wurde außerdem "doppelblind" durchgeführt, d.h. die Ärzte erfuhren nicht, welcher Inhaltsstoff in der Spritze war (Midazolam oder Piritramid oder Plazebo). Alle Patienten erhielten eine örtliche Betäubung im Bereich der geplanten Punktionsstelle. Vor Knochenmarkpunktion, direkt nach Punktion und zwei Wochen später erhielten die Patienten einen Fragebogen, in dem sie zu ihren Schmerzen und Ängsten Stellung beziehen sollten. Die Angabe der Schmerzstärke, Schmerzerträglichkeit und Angst erfolgte auf visuellen Analogskalen (1-10).

Studienergebnisse

Im Rahmen der Studie wurden 138 Patienten, die eine Knochenmarkpunktion bekommen sollten, randomisiert. Die meisten hatten eine Leukämie oder ein Lymphom. 134 Patienten konnten ausgewertet werden.
  • das Beruhigungsmittel Midazolam reduzierte die Schmerzen, die eine Knochenmarkpunktion hervorrief, deutlich.
  • Midazolam war effektiver als Plazebo, als Piritramid und als das Entspannungsverfahren.
  • Der durch Midazolam hervorgerufene Erinnerungsverlust (Amnesie) schien die Schmerzwahrnehmung effektiver zu kontrollieren als die schmerzlindernde Wirkung des Schmerzmittels oder der Entspannungseffekt von Musik.
  • Prozeduren (z.B. Magen- oder Darmspiegelung).
  • Die Gabe von Midazolam ist sicher, wenn die Kontraindikationen beachtet werden, wie z.B. bekannte Überempfindlichkeit gegenüber Midazolam, Einnahme von atemdepressiven Medikamenten, schwere Herz- oder Kreislaufschwäche, Herzrhythmusstörungen, Atemstillstand-Phasen während des Schlafs (= Schlaf-Apnoe-Syndrom), und eine Überwachung für mindestens eine Stunde gewährleistet ist. Kein Patient empfand die Midazolamgabe als belastend.
  • Die in unserer Studie verwendete niedrige Dosis (0,035mg/kg Körpergewicht) war effektiv und sicher und lag deutlich unter den sonst üblichen Dosierungen bei diagnostischen Gaben.

Fazit

Midazolam sollte allen ängstlichen Patienten angeboten werden, die sich einer Knochenmarkpunktion unterziehen müssen. Aufgrund des eingeschränkten Reaktionsvermögens müssen Patienten vor ambulanter Knochenmarkpunktion im Rahmen der Aufklärung schriftlich bestätigen, dass sie nach der Punktion kein Fahrzeug lenken werden, sondern sich z.B. von Angehörigen abholen lassen.

Autoren:

PD Dr. Ralph Naumann, Ellen Schneider, Dr. Franziska Einsle, PD Dr. Volker Köllner, Prof. Dr. Gerhard Ehninger, Medizinische Klinik und Poliklinik I sowie Klinik und Poliklinik für Psychotherapie und Psychosomatik, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Fetscherstraße 74, 01307 Dresden, E-Mail:

Quelle: www.selp.de

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