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CML Allianz LogoAm 5. Dezember 2018 lud die Deutsche CML Allianz zu einem regionalen Symposium in Rottweil, der ältesten Stadt Baden Württembergs, ein. Die Veranstaltung wurde in Zusammenarbeit mit der ärztlichen Kreisvereinigung und unter der wissenschaftlichen Leitung von Klaus-Peter Wagner und Dr. med. Michael Ehrsam (beide Helios-Kliniken Rottweil) und Prof. Dr. med. Paul Graf La Rosée (Schwarzwald-Baar-Klinikum Villingen-Schwenningen) in Rottweil durchgeführt. Ziel der Veranstaltung war es, die Schnittstellen zwischen dem hämatologischen Facharzt und der hausärztlichen Praxis aufzuzeigen sowie die fachgebiets-übergreifende Kooperation zu fördern.

Durch molekulare Therapieansätze, molekulare Risikostratifikation und standardisiertes Monitoring haben sich Therapien gewandelt und es sind neue Spezialgebiete wie beispielsweise die Kardio-Onkologie entstanden. Die Zusammenarbeit zwischen Hämatologen, Internisten, Kardiologen und nicht zuletzt den Hausärzten gewinnt eine immer größere Bedeutung. Die Schnittstellen zwischen hämatologischem Facharzt und hausärztlicher Versorgung müssen erkannt und gut gepflegt werden, denn nur gemeinsam kann die leitliniengerechte Therapie der Patienten verbessert werden.

Myeloproliferative Erkrankungen führen zu Blutbildveränderungen mit vielfältigen Folgeerscheinungen: Allgemeinschwäche, Gefäßverschlüsse, Herzprobleme, Lungenentzündung, Luftnot und Oberbauchbeschwerden - Symptome, die den Hausärzten oft als erste vorgestellt werden und die zielführender Diagnostik bedürfen. Die ca. 40 anwesenden Haus- und Fachärzte frischten in kurzen, prägnanten Vorträgen ihre Kenntnisse zu Diagnose- und Therapiemöglichkeiten auf. Es wurde insbesondere auf die aktuellen Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie (DGHO) und die des Europäischen Leukämienetzwerkes (ELN) hingewiesen. Zahlreiche Fallvorstellungen der Referenten sowie Fälle aus der Praxis rundeten die Vorträge ab.

"CML - auf dem Weg zur Heilung durch orale Therapie" lautete der Vortrag von Prof. Dr. Paul Graf La Rosée, der erst wenige Stunden zuvor direkt vom großen amerikanischen Kongress der Hämatologen ASH in San Diego ins beschauliche Rottweil zurückgekehrt war. Die Organisation des Symposiums trotz der zeitlichen Nähe zum ASH ist ein Zeichen dafür, dass die CML-Spezialisten die aktuellsten Erkenntnisse in der CML-Therapie möglichst schnell an die niedergelassenen Ärzte weitergeben möchten, um so den Patienten eine optimale Behandlung zu ermöglichen. Die meisten CML Patienten werden in niedergelassenen Praxen und nicht an den großen Studienzentren betreut - umso wichtiger ist deshalb die stete Fortbildung aller an der Patientenbehandlung beteiligten Ärzte. Prof. La Rosée wies beispielsweise ausdrücklich auf das Nebenwirkungsprofil der Zweit-Generations-TKIs Nilotinib, Dasatinib und Bosutinib hin. Obwohl diese Medikamente zu einer schnelleren und tieferen Remission führen als die Therapie mit Imatinib, bringen sie den Patienten in Bezug auf das Langzeitüberleben keinen Vorteil. Bei der Entscheidung eines dieser Medikamente einzusetzen, müssen Therapieziele sowie Begleiterkrankungen der Patienten unbedingt berücksichtigt werden. Ein sehr sorgfältiges Abwägen eventueller Risikofaktoren ist zwingend notwendig, um eine Therapieentscheidung treffen und unerwünschten Nebenwirkungen entgegen wirken zu können. Unter der Therapie mit einem TKI der zweiten Generation ist ein regelmäßiges Monitoring unerlässlich. Vor allem für jüngere Patienten sollte das Therapieziel das Absetzen des TKI's nach Erreichen einer sehr tiefen molekularen Remission sein. Die Auswertung der Stopp-Studien soll schon bald neue Erkenntnisse auf diesem Gebiet bringen.

Mit der Durchführung dieses regionalen Symposiums hat die Deutsche CML Allianz einen wichtigen Beitrag für die Fortbildung niedergelassener Ärzte geleistet. Es sollten unbedingt weitere Veranstaltungen dieser Art folgen, bei der jedoch auch die Arbeit der Patientenvertreter Berücksichtigung finden sollte. Im Gespräch mit Teilnehmern und auch Referenten zeigte sich nämlich, dass wir auf regionaler Ebene noch gar nicht wahrgenommen werden.

conny suppe

Bericht von
Conny Borowczak

 

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