Das 18. Treffen der Deutschen CLL-Studiengruppe (DCLLSG) findet am 3. und 4. November 2005 zum ersten Mal in Köln statt. Im Mittelpunkt dieser Veranstaltung stehen neueste Entwicklungen in der Behandlung der
chronisch lymphatischen Leukämie. Den Auftakt zum Studientreffen bildet am 3.11. eine Podiumsdiskussion zum Thema "Das Überleben sichern - Bleibt der medizinische Fortschritt in der Onkologie in Deutschland finanzierbar?" Eingeladen sind namhafte Vertreter aus Wissenschaft, Politik, Industrie und Krankenkassen. Abgerundet wird das Studientreffen durch ein internationales Symposium am 5. November 2005.
Die CLL-Studiengruppe unter der Leitung von Professor Dr. Michael Hallek (seit 2004 am Klinikum der Universität zu Köln) führt derzeit 12 klinische Studien zur
chronisch lymphatischen Leukämie - der in westlichen Ländern am häufigsten vorkommenden Leukämie - durch: fünf Studien zur
Primärtherapie, fünf Studien zur Rezidivtherapie und zwei Transplantationsstudien. Ziel der Deutschen CLL-Studiengruppe ist es, unter Anwendung aller verfügbaren Möglichkeiten die Lebensdauer und die Lebensqualität von Patienten mit CLL zu verlängern bzw. zu verbessern. Hierzu hat die DCLLSG Behandlungsstrategien entwickelt, die dem individuellen Risiko, Alter und Erkrankungsstadium der Patienten angepasst sind. Außerdem werden die ökonomischen und psychosozialen Folgen der Erkrankung für den Patienten untersucht.
Für die Behandlung von CLL-Patienten existieren mittlerweile eine Reihe neuer Medikamente, beispielsweise für hoch wirksame Immuntherapien (Therapie mit Antikörpern). Auch die Hochdosistherapie mit
autologer oder
allogener Stammzelltransplantation ist eine weitere Behandlungsmöglichkeit, mit der zunehmend neue Erfahrungen gewonnen werden. Doch wie bei allen oft sehr kostspieligen Therapieverfahren in der Onkologie ist es derzeit offen, wie dieser medizinische Fortschritt künftig für alle Patienten finanzierbar bleiben kann. So übersteigen die Behandlungskosten von Lymphomen - wozu auch die CLL gerechnet wird - heute in der Regel 25.000 Euro pro Behandlung. Bei anderen Krebserkrankungen sind die Kosten durch den Einsatz neuer Medikamente noch wesentlich höher. Die Podiumsdiskussion zum Auftakt des CLL-Studientreffens geht deshalb der Frage nach, wie diese Fortschritte trotz Sparzwangs zum bestmöglichen Nutzen aller im deutschen Gesundheitswesen eingesetzt werden können und versucht, Anregungen für die Gesundheitspolitik in der künftigen Legislaturperiode innerhalb der großen Koalition zu vermitteln. Die Runde wird von Volker Stollorz, Wissenschaftsjournalist aus Köln, moderiert und bringt zahlreiche wichtige Vertreter aus Politik, Industrie, Kostenträgern und der Patientenselbsthilfe zusammen.
Das Programm des CLL-Studientreffens und der Podiumsdiskussion finden Sie im Internet unter:
http://www.dcllsg.de oder
http://www.lymphome.deAls Ansprechpartner stehen zur Verfügung:
Prof. Dr. Michael Hallek
Klinik I für Innere Medizin der Universität zu Köln
50924 Köln
Tel.: +(49)221-478-4400
Fax: +(49)221-478-5455
E-Mail:
Silke Hellmich
Kompetenznetz
Maligne Lymphome
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
50924 Köln
Tel.: +(49)221-478-7405
Fax: +(49)221-478-7406
E-Mail:
Die Deutsche CLL Studiengruppe ist Mitglied im Kompetenznetz
Maligne Lymphome, in dem sich die führenden Lymphom-Studiengruppen und Versorgungseinrichtungen zusammengeschlossen haben. Die Kooperation trägt dazu bei, die Kommunikation und den Wissenstransfer zwischen Wissenschaftlern, Ärzten und Betroffenen zu verbessern und neue Ergebnisse aus der Forschung schnellstmöglich in die Patientenversorgung zu überführen. Auch Patienten und Selbsthilfeverbände sind eingebunden, so dass ihre Fragen und Bedürfnisse in die Gestaltung der Forschungsprojekte einfließen. Das Kompetenznetz
Maligne Lymphome ist eines von 17 Kompetenznetzen in der Medizin, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert
wird.
Quelle: idw-Mitteilung vom 26.10.2005
Klinische Studie
Wissenschaftliche Forschungsarbeit zur Behandlung von Krankheiten beim Menschen nach strengen medizinischen und ethischen Regeln
Transplantation
Übertragung von Gewebe. Für die Transplantation können eigene Zellen autologe T. oder fremde Zellen allogene T. verwandt werden.
Primärtherapie
Therapieschema zur Behandlung von Patienten bei Erstauftreten der Erkrankung
Antikörper
Von Immunzellen (B-Lymphozyten) gebildete Proteine, die gezielt Strukturen (Antigene) auf der Oberfläche von Krankheitserregern, Zellen oder Molekülen erkennen und sich an sie binden. Antikörper dienen dem Immunsystem zur Erkennung und Zerstörung von Erregern oder abnormen Zellen.
chronisch
langanhaltend, sich langsam entwickelnd
autolog
körpereigen, vom Patienten selbst stammend, z.B. Eigenspende.
allogen
von einem anderen Menschen stammend, z.B. Fremdspende.
Rezidiv
Neuauftreten akuter Krankheitszeichen, Rückfall nach einer Remission
maligne
Bösartig (z. B. von Gewebsveränderungen)
Onko
Bestandteil der Begriffe Onkologie (Wissenschaft und Lehre von den Krebserkrankungen)
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.
RNA
Die Ribonukleinsäure (RNA) ist der kleine Bruder der DNA . Sie ist ein einzelsträngiges kettenförmiges Molekül, das aus DNA umgeschriebene Erbinformation eines einzigen Genes enthält, und im Plasma der Zellen in das Genprodukt (= Eiweißmolekül, Protein) umgeschrieben wird (Biosynthese).
CHR
Komplette hämatologische Remission (complete haematologic response).
ELN
Das Europäische Leukämie Netz ist eine von der EU finanzierte Organisation bestehend aus Medizinern, Wissenschaftlern und Patienten aus dem Leukämie-Bereich, das zum Ziel hat, die Behandlung von Leukämie-Erkrankungen zu verbessern, Wissen zu generieren und dieses Wissen in Europa zu verbreiten.
Lymphatisches
Gesamtheit der lymphatischen Gewebe wie Lymphknoten, Milz, Thymus, Mandeln, anatomische Grundlage des Immunsystems
autolog
körpereigen, vom Patienten selbst stammend, z.B. Eigenspende.
autolog
körpereigen, vom Patienten selbst stammend, z.B. Eigenspende.
allogen
von einem anderen Menschen stammend, z.B. Fremdspende.
allogen
von einem anderen Menschen stammend, z.B. Fremdspende.
Onko
Bestandteil der Begriffe Onkologie (Wissenschaft und Lehre von den Krebserkrankungen)
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.
Terms & Conditions
Abonnieren
Report
My comments