Daß man mit Arsen leidige Mitmenschen loswerden kann, wissen Fans von Agatha Christie schon lange. Das gefürchtete Element kann jedoch auch Leben retten, und zwar bei Patienten mit einer
akuten Promyelozytenleukämie (
APL), einer Unterform von AML, schreibt die Ärzte Zeitung. Besonders effektiv sei die Kombination mit Vitamin A.
Bereits Ende der 90er Jahre hatte der chinesische
Hämatologe Dr. Zhen-Yi Wang darauf hingewiesen, daß die in höheren Dosen
toxische Verbindung Arsentrioxid zur Heilung von
APL-Patienten führen kann.
APL ist eine seltene, fulminant verlaufende Sonderform der
myeloischen Leukämien.
Lange wurde Wang nicht ernst genommen, doch belegen Studien seit etwa einem Jahr zunehmend die Wirksamkeit der von ihm vorgeschlagenen Behandlung. Wie Wang jetzt auf einem US-Hämatologenkongreß in San Diego berichtet hat, scheint vor allem die Kombination von Arsentrioxid mit dem Vitamin-A-Derivat Retinol bei
APL gut zu wirken. Ein Präparat mit Arsentrioxid ist als Trisenox® vom Unternehmen Cell Therapeutics erhältlich.
Bei einer Studie mit 61
APL-Patienten, die entweder mit Retinol, mit Arsentrioxid oder mit beiden Substanzen zusammen behandelt wurden, erreichten in allen drei Gruppen mehr als neun von zehn Patienten eine vollständige
Remission. Das bedeutet unter anderem weniger als fünf Prozent
Blasten im
Knochenmark und weniger als ein Prozent im peripheren Blut.
Bei den 20 Patienten, die mit beiden Substanzen behandelt wurden, scheint die
Remission sogar dauerhaft zu sein: 30 Monate sind seit Studienbeginn vergangen, und es gab noch keinen einzigen Rückfall.
"Details wie genaue Dosierung müssen noch geklärt werden, doch ist absehbar, daß die Kombinationsstrategie die
APL zu einer heilbaren Erkrankung machen wird", so Wangs Mitarbeiter Saj Juan Chen aus Shanghai. Die Forscher glauben, daß Arsentrioxid und Retinol bei
APL-Patienten, die unter anderem eine Veränderung im
Gen für den Retinol-
Rezeptor haben, die
Apoptose fördern.
Quelle: Artikel in Ärzte Zeitung vom 15.1.2004 Knochenmark
Das Innere der großen Knochen - vor allem des Hüftknochens und des Oberschenkels. Dort werden die Blut- und Immunzellen gebildet. Das Knochenmark bildet sich ständig neu.
Hämatologe
Arzt, der sich auf Erkrankungen des Blutes, darunter auch Leukämien, spezialisiert hat (Der Wortstamm „Häm-" kommt aus dem Griechischen und "bedeutet „Blut")
Remission
Vorübergehende oder dauerhafte Rückbildung von Krankheitszeichen. Bei Krebs: Partielle Remission = teilweises Verschwinden oder Verkleinerung von Krebszellen, komplette Remission = keine Krebszellen nachweisbar
myeloisch
das Knochenmark betreffend. Im engeren Sinne die Bildung von bestimmten weißen Blutzellen, den Granulozyten, im Knochenmark betreffend
Apoptose
Durch die Zelle aktiv ausgelöster (programmierter) Zelltod.
Rezeptor
Bindungsstelle für Signalstoffe, Hormonrezeptor
Blasten
Unreife Zellen, z. B. Blutzellvorläufer im Blut oder Knochenmark
akut
plötzlich einsetzend, heftig, von kurzer Dauer
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.
APL
Akute Promyelozytenleukämie
CHR
Komplette hämatologische Remission (complete haematologic response).
Hämatologe
Arzt, der sich auf Erkrankungen des Blutes, darunter auch Leukämien, spezialisiert hat (Der Wortstamm „Häm-" kommt aus dem Griechischen und "bedeutet „Blut")
Toxizität
Giftwirkung einer Substanz, zum Beispiel einer Chemotherapie. Diese führen zu unerwünschten Nebenwirkungen.
Toxizität
Giftwirkung einer Substanz, zum Beispiel einer Chemotherapie. Diese führen zu unerwünschten Nebenwirkungen.
myeloisch
das Knochenmark betreffend. Im engeren Sinne die Bildung von bestimmten weißen Blutzellen, den Granulozyten, im Knochenmark betreffend
myeloisch
das Knochenmark betreffend. Im engeren Sinne die Bildung von bestimmten weißen Blutzellen, den Granulozyten, im Knochenmark betreffend
akut
plötzlich einsetzend, heftig, von kurzer Dauer
akut
plötzlich einsetzend, heftig, von kurzer Dauer
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.
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