Karin G. hat geschrieben:
@Thomas
Meine Granulozyten sind auf ca. 70 im Durchschnitt, sind aber erst nach der 1. Chemo bestimmt worden.
Heute hätte ich den 3. Zyklus gehabt, zunächst Antikörper, aber meine Leukos waren wieder auf 2100, obwohl sie am Freitag auf 2900 waren. Nun wird wieder alles verschoben.
Meine Frage: Weiß jemand, ob das Verschieben der einzelnen Zyklen auf 5, 6 oder mehr Wochen sehr nachteilig ist? Vorgesehen war es alle 4 Wochen. Bis auf die Leukos haben sich schon nach dem 1. Zyklus alle Blutwerte normalisiert, Lymphknoten sind weg.
Karin
Hallo Karin,
vermutlich meinst Du 70% ? Bei wenig Leukos ist es besser die tatsächliche Zahl anzusehen, das wären dann bei Dir 1470 Granulos. Mein Hämatologe hat sich eine Grenze von 1500 gesetzt, darunter wird die Therapie abgebrochen bezw. ausgesetzt. Normalerweise steigen die schon nach einigen Wochen. Bei mir waren sie nach dem 3ten RB Zyklus auf 1.400 also ähnlich wie bei Dir und sind dann allerdings das nächste halbe Jahr nach und nach noch weiter bis auf 800 gesunken (ohne jegliche Therapie) und haben sich erst dann langsam erholt. Für mich käme eine Chemo wohl nie mehr in Frage, auch die neuen Kinasehemmer nicht, da sie auch die Blutwerte senken. Glücklicherweise funktioniert bei mir nach wie vor Dexamethason (Kortison) gut. Eine andere Idee gibt aktuell nicht. Wenn bei Dir die Lymphknoten weg sind, die anderen Blutwerte auch ok muss man ja vielleicht nicht unbedingt weiter machen.
Gruß
Thomas
PS : Deine zweite Frage, ob es sich nachteilig auswirkt, statt 6 Zyklen weniger zu machen, kann wohl kaum jemand richtig beurteilen, da sind die Patienten einfach zu unterschiedlich. Die 6 Zyklen sind einfach ein Erfahrungswert, kenne aber viele Berichte das Ärzte von sich aus weniger machen, dann gibt es welche die sogar zwei mal 6 Zyklen machen. Ordentliche Studien dazu sind mir nicht bekannt und einen von vielen Ärzten und Patienten gewünschten "Goldstandard" gibt es einfach nicht. Was aber klar ist, dass die Therapie durchaus die Blutbildung auch dauerhaft schädigen kann, z.B. selbst Leukämie verursachen, d.h. es sind keine Medikamente, die man bedenkenlos einsetzen kann, insofern muss man immer Nutzen und (möglichen) Schaden abwägen, d.h. ein Benefit muss vorhanden bezw. erhofft werden.
PS Nr. 2 (ich wurde immer mal von meinem Enkel abgelenkt) Ich bekam 2006 vier mal Rituximab als Monotherapie. Abstand jeweils eine Woche. Die erste Infusion war ziemlich schwierig mit Kreislaufkollaps usw. bei Rituximab gibts da oft. Die Infusionen Nr. 2 bis 4 waren völlig unproblematisch. Dann gab es nach 10 Wochen eine Erhaltungstherapie mit Rituximab, da hatte ich dann wieder Probleme, ähnlich wie bei Infusion Nr. 1. (Vielleicht ist dies eine mögliche Antwort auf Deine Frage nach den Auswirkungen wenn man verschiebt....)