von Akita » 02.01.2008, 08:50
Hallo Miko,
betreffend diesen Forscher bzw. eine Vakzine, die bei LeukämiepatientInnen überraschenderweise angesprochen hat, habe ich den nachstehenden Artikel gefunden.
Schade, dass die Phase-III Studie (an PatientInnen, die sich in Remission befinden) ja auch noch ihre Zeit dauern wird,- und Europäer können wohl daran nicht teilnehmen (=)
lG Akita
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http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=30808" target="_blank">
http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=30808</a><!-- BBCode auto-link end -->
Patienten mit hämatologischen Tumoren sprechen auf Krebsvakzine an
Montag, 17. Dezember 2007
Atlanta – Malignomspezifische Immunisierungen gelten als Hoffnungsträger in der Onkologie: Eine Immunantwort auf Tumorantigene, gefolgt von einer Zytolyse der Krebszellen, könnte die Therapie von Krebserkrankungen unterstützen, so die Erwartung. Erfüllt haben sie sich bislang nur sehr begrenzt. Bei der Jahrestagung der American Society of Hematology in Atlanta haben Forscher vom M.D.Anderson Cancer Center (MADCC) in Houston, Texas, die Ergebnisse einer Phase-I/II-Studie vorgestellt, die zumindest darauf hinweisen, dass aktive Immunisierungen die Tumorlast bei Leukämien senken könnten.
„Wir haben in dieser Studie keine herausragenden klinischen Ansprechraten auf unsere Vakzine erwartet und waren positiv überrascht, als wir bei Patienten mit einer guten Immunantwort auch ein verbessertes ereignisfreies Überleben beobachtet haben“, sagte Muzaffar Qazilbash vom MDACC. 66 Patienten (42 mit akuter myeolischer Leukämie, 13 mit chronischer myeloischer Leukämie und 11 mit myelodysplastischem Syndrom) haben an der Studie teilgenommen.
53 Probanden hatten eine aktive Erkrankung, die übrigen waren in Remission, als sie in die Studie aufgenommen wurden. Die Vakzine namens PR1 wurde 54 Patienten drei Mal und zwölf Patienten sechs Mal injiziert. Sie besteht aus einem Peptid mit Komponenten aus Proteinase 3 und Elastase aus neutrophilen Lymphozyten, beides Proteine, die bei myeloider Leukämie fehlerhaft exprimiert werden. Die Immunantwort auf PR1 ist HLA-A2 restringiert, sodass nur Patienten mit diesem HLA-Merkmal (40 Prozent der Bevölkerung) für eine Vakzinierung mit PR1 infrage kommen.
Von den Patienten mit aktiver Leukämie sprachen 47 Prozent an. Das Ansprechen war definiert als mindestens eine Verdoppelung der PR1-spezifischen zytotoxischen Lymphozyten im peripheren Blut. Responder überlebten im Mittel 8,7 Monate ereignisfrei, Non-Responder 2,4 Monate. Von den 13 Patienten in Remission sprachen zehn auf die Vakzine an; von ihnen blieben drei durchschnittlich für 30,5 Monate in Remission, ein Patient war es unter den Non-Respondern. Es wurden lediglich lokale unerwünschte Wirkungen an den Einstichstellen beobachtet.
„Wir interpretieren die Daten so, dass eine zelluläre Immunantwort gegen PR1 die Progression verlangsamen oder das Wiederauftreten der Erkrankung hinauszögern könnte, so Qazilbash. Patienten mit einer geringeren Tumorlast, zum Beispiel nach Ansprechen auf die Chemotherapie, entwickelten am ehesten eine Immunantwort, weil bei einer sehr aktiven Erkrankung auch die normale Aktivierung der Lymphozyten gestört sei. Jetzt werde eine Phase-III-Studie folgen mit mehreren hundert Leukämiepatienten in Remission.
Einen ganz anderen Ansatz zu einer Immuntherapie gegen Krebs zu kommen, hat eine norwegische Arbeitsgruppe aus der Abteilung für Klinische Krebsforschung am Rikshospital in Oslo in der klinischen Phase I/II getestet.
Gunnar Kvalheim und Kollegen haben in dendritische Zellen von Tumorkranken in vitro die autologe messengerRNA aus eigenen (autologen) Krebszellen eingeschleust und den Kranken die transfizierten Zellen infundiert. Auf diese Form der Gentherapie sprachen 9 von 19 Patienten mit Melanom an und 12 von 19 mit Prostatakarzinom in Form einer spezifischen T-Zellantwort an, berichtete die Arbeitsgruppe beim ASH.
Bei den Prostata-Karzinom-Patienten sei dies mit einer Abnahme des PSA-Wertes korreliert gewesen, wobei eine intradermale Injektion der Tumorvakzine wirkungsvoller gewesen sei als eine intranodale, ohne bedeutende unerwünschte Effekte. Die Daten machen den Wissenschaftlern Hoffnung darauf, dass sich doch noch wirksame und sichere Strategien zur Immunisierung gegen Malignome entwickeln lassen. © nsi/aerzteblatt.de
Hallo Miko,
betreffend diesen Forscher bzw. eine Vakzine, die bei LeukämiepatientInnen überraschenderweise angesprochen hat, habe ich den nachstehenden Artikel gefunden.
Schade, dass die Phase-III Studie (an PatientInnen, die sich in Remission befinden) ja auch noch ihre Zeit dauern wird,- und Europäer können wohl daran nicht teilnehmen (=)
lG Akita
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Patienten mit hämatologischen Tumoren sprechen auf Krebsvakzine an
Montag, 17. Dezember 2007
Atlanta – Malignomspezifische Immunisierungen gelten als Hoffnungsträger in der Onkologie: Eine Immunantwort auf Tumorantigene, gefolgt von einer Zytolyse der Krebszellen, könnte die Therapie von Krebserkrankungen unterstützen, so die Erwartung. Erfüllt haben sie sich bislang nur sehr begrenzt. Bei der Jahrestagung der American Society of Hematology in Atlanta haben Forscher vom M.D.Anderson Cancer Center (MADCC) in Houston, Texas, die Ergebnisse einer Phase-I/II-Studie vorgestellt, die zumindest darauf hinweisen, dass aktive Immunisierungen die Tumorlast bei Leukämien senken könnten.
„Wir haben in dieser Studie keine herausragenden klinischen Ansprechraten auf unsere Vakzine erwartet und waren positiv überrascht, als wir bei Patienten mit einer guten Immunantwort auch ein verbessertes ereignisfreies Überleben beobachtet haben“, sagte Muzaffar Qazilbash vom MDACC. 66 Patienten (42 mit akuter myeolischer Leukämie, 13 mit chronischer myeloischer Leukämie und 11 mit myelodysplastischem Syndrom) haben an der Studie teilgenommen.
53 Probanden hatten eine aktive Erkrankung, die übrigen waren in Remission, als sie in die Studie aufgenommen wurden. Die Vakzine namens PR1 wurde 54 Patienten drei Mal und zwölf Patienten sechs Mal injiziert. Sie besteht aus einem Peptid mit Komponenten aus Proteinase 3 und Elastase aus neutrophilen Lymphozyten, beides Proteine, die bei myeloider Leukämie fehlerhaft exprimiert werden. Die Immunantwort auf PR1 ist HLA-A2 restringiert, sodass nur Patienten mit diesem HLA-Merkmal (40 Prozent der Bevölkerung) für eine Vakzinierung mit PR1 infrage kommen.
Von den Patienten mit aktiver Leukämie sprachen 47 Prozent an. Das Ansprechen war definiert als mindestens eine Verdoppelung der PR1-spezifischen zytotoxischen Lymphozyten im peripheren Blut. Responder überlebten im Mittel 8,7 Monate ereignisfrei, Non-Responder 2,4 Monate. Von den 13 Patienten in Remission sprachen zehn auf die Vakzine an; von ihnen blieben drei durchschnittlich für 30,5 Monate in Remission, ein Patient war es unter den Non-Respondern. Es wurden lediglich lokale unerwünschte Wirkungen an den Einstichstellen beobachtet.
„Wir interpretieren die Daten so, dass eine zelluläre Immunantwort gegen PR1 die Progression verlangsamen oder das Wiederauftreten der Erkrankung hinauszögern könnte, so Qazilbash. Patienten mit einer geringeren Tumorlast, zum Beispiel nach Ansprechen auf die Chemotherapie, entwickelten am ehesten eine Immunantwort, weil bei einer sehr aktiven Erkrankung auch die normale Aktivierung der Lymphozyten gestört sei. Jetzt werde eine Phase-III-Studie folgen mit mehreren hundert Leukämiepatienten in Remission.
Einen ganz anderen Ansatz zu einer Immuntherapie gegen Krebs zu kommen, hat eine norwegische Arbeitsgruppe aus der Abteilung für Klinische Krebsforschung am Rikshospital in Oslo in der klinischen Phase I/II getestet.
Gunnar Kvalheim und Kollegen haben in dendritische Zellen von Tumorkranken in vitro die autologe messengerRNA aus eigenen (autologen) Krebszellen eingeschleust und den Kranken die transfizierten Zellen infundiert. Auf diese Form der Gentherapie sprachen 9 von 19 Patienten mit Melanom an und 12 von 19 mit Prostatakarzinom in Form einer spezifischen T-Zellantwort an, berichtete die Arbeitsgruppe beim ASH.
Bei den Prostata-Karzinom-Patienten sei dies mit einer Abnahme des PSA-Wertes korreliert gewesen, wobei eine intradermale Injektion der Tumorvakzine wirkungsvoller gewesen sei als eine intranodale, ohne bedeutende unerwünschte Effekte. Die Daten machen den Wissenschaftlern Hoffnung darauf, dass sich doch noch wirksame und sichere Strategien zur Immunisierung gegen Malignome entwickeln lassen. © nsi/aerzteblatt.de