von katinka » 22.10.2014, 14:20
Hey Strangerlove,
ich war gerade 18, als ich die ALL bekam. Mein großer Vorteil war, dass ich gerade das zweite Jahr meiner Ausbildung im medizinischen Bereich abgeschlossen hatte und somit ganz anders verstehen konnte, was da passiert. Und auch die Ärzte ganz anders mit mir gesprochen haben. 2 Jahre war ich in Therapie (nicht durchgehend stationär, aber regelmäßig), auf der Erwachsenenstation mit lauter Uralten Patienten. Toilettenstuhl neben dem Bett, Geschnarche usw. Aber meine Freunde aus dem Wohnheim die auch alle grade ihre Ausbildungen zum Krankenpfleger/Krankenschwester oder MTA machten haben mir beigestanden und mich abends mal kurz zum Kinobesuch entführt, oder Geburtstage anderer auf meinem Zimmer mit Torte und Bier gefeiert. In die Disco bin ich auch mit Perücke gegangen.
Aber Innerlich gealtert bin ich enorm. Vor der Erkrankung konnten Leute aus meiner Ausbildung die 5-10 Jahre älter waren, mit mir nichts anfangen, weil ich noch so "jung" war. Danach waren genau die meine engsten Freunde. Auch vorher hatte ich nur Partner, bzw. Flirts im gleichen Alter oder jünger ... danach habe ich nen 8 Jahre älteren geheiratet. Man verändert sich durch solche Erfahrungen, aber andere Menschen tun das auch durch andere negative Einflüsse, wie Tod eines Familienmitgliedes oder so.
Ich habe nicht mehr den Gedanken "Warum ich", denn in den letzten Jahre sind in meinem Umfeld auch vielen anderen Leuten wirklich schlimme Dinge passiert. Und ne ALL ist ja nun auch nicht die Bescheidenste Krebserkrankung ... da gibt doch ne Menge Andere, denen ich die ALL vorziehe.
Ich bin jetzt seit 10 Jahren fertig mit der Therapie und habe 2 gesunde Kinder bekommen.
Den einzigen Rückschlag hatte ich, als ich letztes Jahr ein Basaliom auf dem Kopf bekommen habe. An und für sich nicht tragisch, da es ein Hauttumor ist, der nicht streut und durch ne einfache Op entfernt wird, aber da fiel ich doch kurz in ein Loch und hatte Zukunftsängste, gerade jetzt mit Familie.
Wahrscheinlich ist das Basaliom ne Spätfolge von der Kopfbestrahlung, aber genau kann das niemand sagen.
In der Zeit fragte ich mich, was kommt als nächstes?
Aber so spielt das Leben und du kannst es nun mal nicht beeinflussen, nur gut auf deinen Körper hören.
Also viel Spaß in deinem weiteren Leben und genieße jede Minute!
Hey Strangerlove,
ich war gerade 18, als ich die ALL bekam. Mein großer Vorteil war, dass ich gerade das zweite Jahr meiner Ausbildung im medizinischen Bereich abgeschlossen hatte und somit ganz anders verstehen konnte, was da passiert. Und auch die Ärzte ganz anders mit mir gesprochen haben. 2 Jahre war ich in Therapie (nicht durchgehend stationär, aber regelmäßig), auf der Erwachsenenstation mit lauter Uralten Patienten. Toilettenstuhl neben dem Bett, Geschnarche usw. Aber meine Freunde aus dem Wohnheim die auch alle grade ihre Ausbildungen zum Krankenpfleger/Krankenschwester oder MTA machten haben mir beigestanden und mich abends mal kurz zum Kinobesuch entführt, oder Geburtstage anderer auf meinem Zimmer mit Torte und Bier gefeiert. In die Disco bin ich auch mit Perücke gegangen.
Aber Innerlich gealtert bin ich enorm. Vor der Erkrankung konnten Leute aus meiner Ausbildung die 5-10 Jahre älter waren, mit mir nichts anfangen, weil ich noch so "jung" war. Danach waren genau die meine engsten Freunde. Auch vorher hatte ich nur Partner, bzw. Flirts im gleichen Alter oder jünger ... danach habe ich nen 8 Jahre älteren geheiratet. Man verändert sich durch solche Erfahrungen, aber andere Menschen tun das auch durch andere negative Einflüsse, wie Tod eines Familienmitgliedes oder so.
Ich habe nicht mehr den Gedanken "Warum ich", denn in den letzten Jahre sind in meinem Umfeld auch vielen anderen Leuten wirklich schlimme Dinge passiert. Und ne ALL ist ja nun auch nicht die Bescheidenste Krebserkrankung ... da gibt doch ne Menge Andere, denen ich die ALL vorziehe.
Ich bin jetzt seit 10 Jahren fertig mit der Therapie und habe 2 gesunde Kinder bekommen.
Den einzigen Rückschlag hatte ich, als ich letztes Jahr ein Basaliom auf dem Kopf bekommen habe. An und für sich nicht tragisch, da es ein Hauttumor ist, der nicht streut und durch ne einfache Op entfernt wird, aber da fiel ich doch kurz in ein Loch und hatte Zukunftsängste, gerade jetzt mit Familie.
Wahrscheinlich ist das Basaliom ne Spätfolge von der Kopfbestrahlung, aber genau kann das niemand sagen.
In der Zeit fragte ich mich, was kommt als nächstes?
Aber so spielt das Leben und du kannst es nun mal nicht beeinflussen, nur gut auf deinen Körper hören.
Also viel Spaß in deinem weiteren Leben und genieße jede Minute!