Grüner Tee wird seit langem als gesundheitsfördernde Substanz angepriesen. Tests mit dem Grüntee-Extrakt Epigallocatechin-3-gallat (EGCG) legen nahe, dass klinische Wirkungen für Patienten mit CLL erzielt werden könnten. Auf ASCO wurde eine Phase-II-Studie mit einer täglich verabreichten EGCG-Dosis an Patienten mit CLL vorgestellt.
Methoden:
Bisher unbehandelte Patienten mit asymptomatischer CLL in den Rai-Stadien 0-II und einer Lyphozytenzahl von mehr als 10 (x10hoch 9 pro Liter) wurden für die Studie zugelassen. Während 6 Monaten wurde den Patienten zweimal täglich Polyphenon E mit einer standardisierten EGCG (2,000 mg/Dosis) gegeben. Das Ansprechen wurde entsprechend den Kriterien der NCI-Arbeitsgruppe (NCI-WG) beurteilt.
Ergebnisse:
Zweiundvierzig Patienten bekamen während 6 Monaten je 2000mg EGCG jeweils zweimal täglich verabreicht. Die Patienten erhielten im Mittel 6 Behandlungszyklen (1-6). Die Studie ist mittlerweile voll besetzt. 31 der Patienten haben die Behandlung in der Studie bereits abgeschlossen, während 11 Patienten die Behandlung noch nicht abgeschlossen haben. Als häufigsten Nebenwirkungen traten Erhöhung der
Transaminasen (31%
Grad 1, 12%
Grad 2), Bauchschmerzen (21%
Grad 1, 7%
Grad 2, 2%
Grad 3) und Übelkeit (55%
Grad 1, 2%
Grad 2) auf. Nur 2 von 48 Patienten (4.8%) litten unter Nebenwirkungen dritten Grades. Ein Patient erreichte eine
partielle Remission gemäss NCI WG. Andere Anzeichen klinischer Aktivität wurden in 13 (31%) der Patienten mit einer Reduktion der absoluten Lymphozytenzahl um mindestens 20% festgestellt. 19 von 29 Patienten (66%) mit tastbarer Adenopathie erreichten eine Reduktion der Grösse aller
Lymphknoten um mindestens 50% zu einem beliebigen Zeitpunkt während der 6-monatigen Therapie.
Schlussfolgerungen:
Die tägliche Gabe von EGCG in der Polyphenon E - Zubereitung wurde von den Patienten dieser Phase-II-Studie gut vertragen. Der Rückgang der absoluten Lymphozytenzahl und/oder der Lymphadenopatie wurde bei der Mehrheit der Patienten beobachtet. EGCG-enthaltende Grüntee-Extrakte haben möglicherweise ein Potential als krankheitsstabilisierendes Mittel bei Patienten mit CLL in frühen Stadien.
Quelle: Phase II trial of daily, oral green tea extract in patients with asymptomatic, Rai stage 0-II chronic lymphocytic leukemia (CLL) - ASCO-Abstract 6522. Übersetzung durch Niko, ohne Gewähr auf Richtigkeit und Vollständigkeit.
Nebenwirkung
Unerwünschte Begleiteffekte einer Therapie, besonders bei Chemotherapien begrenzen Nebenwirkungen die maximal verträgliche Dosis.
Transaminase
Als Aminotransferasen, oder nach alter Nomenklatur Transaminasen, bezeichnet man die zur Gruppe II der EC-Klassifikation gehörigen Enzyme, die den Austausch von Aminogruppen zwischen Aminosäuren und α-Ketosäuren katalysieren. Erhöhungen dieser beiden Enzyme deuten in der Regel auf Veränderungen bzw. Krankheiten im Bereich der Leber hin.
Lymphozyten
Untergruppe der weißen Blutkörperchen, die als Träger immunologischer Funktionen von zentraler Bedeutung für die körpereigene Abwehr sind. Die Vorläuferzellen stammen aus dem Knochenmark, die weitere Entwicklung erfolgt in den lymphatischen Organen. Man unterscheidet B- und T- Lymphozyten, mit jeweils unterschiedlichen Aufgaben.
Lymphknoten
Kleine, etwa bohnenförmige Organe, die im ganzen Körper entlang der Lymphbahnen angeordnet sind. Sie beherbergen weiße Blutkörperchen (besonders Lymphozyten) mit wichtigen Abwehrfunktionen und dienen als Filter für Bakterien und auch für Krebszellen.
Remission
Vorübergehende oder dauerhafte Rückbildung von Krankheitszeichen. Bei Krebs: Partielle Remission = teilweises Verschwinden oder Verkleinerung von Krebszellen, komplette Remission = keine Krebszellen nachweisbar
Symptom
Krankheitszeichen (griechisch Zufall, Begebenheit, Begleiterscheinung)
Grad 1
geringe Nebenwirkungen.
Grad 2
Allgemeinbefinden verschlechtert, manchmal muss die Dosierung der Therapie verringert werden
Grad 3
starke Nebenwirkung, Unterbrechung der Therapie oftmals notwendig
oral
Den Mund betreffend, am Mund gelegen, durch den Mund
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.
CHR
Komplette hämatologische Remission (complete haematologic response).
Transaminase
Als Aminotransferasen, oder nach alter Nomenklatur Transaminasen, bezeichnet man die zur Gruppe II der EC-Klassifikation gehörigen Enzyme, die den Austausch von Aminogruppen zwischen Aminosäuren und α-Ketosäuren katalysieren. Erhöhungen dieser beiden Enzyme deuten in der Regel auf Veränderungen bzw. Krankheiten im Bereich der Leber hin.
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