Die CML und ihre Behandlungskosten oder \"Wer soll das (noch

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von unknown » 12.09.2008, 21:06

<!-- BBCode Quote Start --><TABLE BORDER=0 CELLPADDING=3 CELLSPACING=1 ALIGN=CENTER WIDTH=85%><TR><TD><font class="pn-sub">Zitat:</font><HR noshade height=1></TD></TR><TR><TD><FONT class="pn-sub"><BLOCKQUOTE>die Frage nach den Studien und die Aussagen dazu schon sehr interessant.</BLOCKQUOTE></FONT></TD></TR><TR><TD><HR noshade height=1></TD></TR></TABLE><!-- BBCode Quote End -->

Ich finde Lise hat recht, man sollte bei aller Dankbarkeit oder Verdrossenheit immer das recht haben, sich zu informieren und nachzufragen/nachzudenken.
Dieses Forum hat mich dazu gebracht!
Bernd

von Lise » 15.08.2008, 23:18

Lieber namenloser Gast,

an dieser Diskussion beteiligen sich doch vorwiegend diejenigen, die nicht nur froh sind, daß es die genannten und bekannten Medikamente gibt, sondern die sich auch für die Abläufe dahinter interessieren - und da fand ich die Frage nach den Studien und die Aussagen dazu schon sehr interessant.

Und nun zum sachlichen Teil:
ich finde die Diskussion aufschlußreich. Es gibt mE noch zu wenig Studien, insbesondere scheinen mir Anwendungsbeobachtungen nicht sehr transparent zu sein, will sagen, wenn ein zugelassenes Medikament außerhalb einer Studie abgegeben wird, dann gibt es nicht mehr viel Rücklauf zum Hersteller, solange nichts gravierendes passiert.

Ich bin ja mittlerweile in einer Uni-Klinik-Ambulanz und mein Doc und ich tauschen uns über allerhand aus. So sind zB Aufwandsentschädigungen für die Studienärzte geradezu unerläßlich, denn in den Kliniken muß einiges an Aufwand getrieben werden, um den Studienanforderungen gerecht zu werden. Daß die neuen Reglementierungen aus Europa da etwas zuviel sein könnten, mag sein, allerdings ist es für die Aussagekraft von Studien erforderlich, daß sie auch sehr genau geführt werden.

Und ich bin sehr froh, daß aus Mannheim weiterhin Interferon in Studienkontexte eingebunden bleibt, weil es doch dem einen oder anderen langfristig ebenso weiterhelfen kann.

Die Kosten der Arzneimittel sind leider enorm; "wir" (die CMLer) sind nach meiner Betrachtung durchaus auch ein Experimentierfeld, weil man über diese Krankheit auf molekularer Ebene schon viele Erkenntnisse hat gewinnen können. Aber von dem Forschungsaufwand profitieren wir ja auch. Ich zB brauche Tasigna, also das dritte Mittel, mit Glivec und Dasatinib klappte es nicht dauerhaft. Ohne die Fortführung der Forschungen wäre meine Situation sehr schwierig.

Mit anderen Worten: es wird nicht nur verdient, es wird auch etwas getan.

Und was den berichteten Therapiewechsel anbelangt (bzw. der Versuch desselben): man wird schwarze Schafe nicht ausschließen können; dafür haben wir ja die Zweitmeinung....

Viele Grüße von
Lise
[addsig]

von unknown » 15.08.2008, 15:20

Hallo an alle

seit doch einfach froh das es diese oder jene Medikamente für uns gibt.


sonst könnten hier viel mündige Patient nicht mehr diskutieren.


soll die Forschung doch viel geld bekommen und auch alle Unternehmen die an meiner Krankheit verdienen.

<IMG SRC="modules/phpBB_14/images/smiles/icon_biggrin.gif"> :)

von thwinter12 » 15.08.2008, 14:55

Hallo Namensvetter,

könntest Du für uns bitte etwas konkreter werden: Was hast Du mit dem Hämatologen zu diesem Thema besprochen und wohin "weht der Wind" dabei uns Patienten?

In Bezug auf ev. Zweitmeinungen von mir ein simpler Tipp für die Praxis: Immer gleich alle aktuellen Befunde kopieren lassen! Auch wenn man als "mündiger" Patient dabei lästig erscheint. Ich denke die Kopiererei wird von den wenigsten gemacht und kann sich später einmal als sehr wichtig herausstellen.

Vor meiner letzten Blutabnahme hatte ich zufälligerweise meinen kompletten Ambulanzordner in der Hand und habe gleich ein paar Minütchen darin geblättert. <IMG SRC="modules/phpBB_14/images/smiles/icon_redface.gif"> Kann sehr interessant sein...

Servas,
Thomas

[addsig]

von Thomas55 » 15.08.2008, 11:49

<!-- BBCode Quote Start --><TABLE BORDER=0 CELLPADDING=3 CELLSPACING=1 ALIGN=CENTER WIDTH=85%><TR><TD><font class="pn-sub">Zitat:</font><HR noshade height=1></TD></TR><TR><TD><FONT class="pn-sub"><BLOCKQUOTE>

Du sprichst hier ein sehr sensitives Thema an, das noch viel komplexer ist, als es Dir heute erscheint. Man muss an das Thema sehr vorsichtig rangehen, weil niemandem mit Misstrauen gegenüber den Therapieentscheidungen geholfen ist.



</BLOCKQUOTE></FONT></TD></TR><TR><TD><HR noshade height=1></TD></TR></TABLE><!-- BBCode Quote End -->

....doch, ein gewisses Maß an Misstrauen kann eigentlich ganz hilfreich sein, ein guter Arzt wird auch keine Probleme haben wenn sich sein Patient eine Zweitmeinung einholt....

Ich hatte vor kurzem ein längeres Gespräch mit einem Hämatologen, der mehrmals jährlich die großen wichtigen Kongresse (ASH usw.) besucht, er meinte dass er bei seinen (Forscher-)Kollegen zwischenzeitlich sehr genau schauen muß "woher der Wind weht"....

Gruß
Thomas

[addsig]

von jan » 15.08.2008, 00:44

Hallo Thomas,

Du sprichst hier ein sehr sensitives Thema an, das noch viel komplexer ist, als es Dir heute erscheint. Man muss an das Thema sehr vorsichtig rangehen, weil niemandem mit Misstrauen gegenüber den Therapieentscheidungen geholfen ist, wenn dieses nicht gut begründet ist.

Grundsätzlich habe ich dazu folgende Gedanken:

1. Alle Unternehmen, ob nun Pharmaunternehmen oder Kliniken, handeln im gesetzten Rahmen mehr oder weniger nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten. Natürlich sind Ärzte und Kliniken dem Marketing dieser Unternehmen ausgesetzt. Es ist dann aber Sache eines guten Arzts, die Informationen zu interpretieren, zu werten, Möglichkeiten abzuwägen, und im engen Rahmen von Medizin, Regulierung und Kostenerstattung das Beste für den jeweiligen Patienten zu tun. Ich habe auch keinen Zweifel, dass das bei Krebspatienten fast immer so passiert.

2. Studien kosten sehr viel Geld. Leider hat die EU mit der letzten "Clinical Trials Directive" die Anforderungen zum "Schutz" der Patienten so hoch gehängt, dass die bürokratischen und versicherungsseitigen Aufwände so hoch wurden, dass Studien ohne Sponsor kaum mehr finanzierbar geworden sind. Die Umsetzung des deutschen Gesetzgebers von dieser Direktive in deutsches Recht war dann noch schlimmer. Praktisch jede Studie braucht daher jemanden, der sie mit soliden Mitteln finanziert - ob nun eine gemeinnützige Stiftung (z.B. Carreras finanziert viele Leukämie-Studien in Deutschland) oder Unternehmen (weil sie ein Interesse am zukünftigen Einsatz ihres Produkts im Falle von positiven Ergebnissen aus der Studie erwarten).

3. Wir Krebspatienten brauchen dringend Studien, damit wir vielleicht doch irgendwann eine Heilung von CML mit Medikamenten erreichen. Mit "älteren Medikamenten" wird dies nur schwer zu erreichen sein, vielmehr braucht man Kombinationen oder neue gezielte Therapien (TKIs), um auch die schlafenden Stammzellen loszuwerden oder etwaige Resistenzen endgültig zu überwinden. Wenn Du Dir die Protokolle z.B. der CML-Studie IV ansiehst, wird dort ja auch einen Glivec-Interferon-Kombinationsarm getestet, obwohl sich hierfür momentan keine Firma starkmacht. In der kommenden CML-Studie V soll meines Wissens auch eine Interferon-Erhaltungstherapie nach TKI-induzierter Vollremission geprüft werden - ich bin nicht sicher, ob Roche oder Schering zum Thema Interferon bei CML endlich wieder aufwachen. Den schwierigeren Resistenzen wie T315I kommt man mit allen bisherigen Methoden nicht bei - hierfür braucht man dann völlig neue Medikamente.

Als Fazit will ich sagen: Verschwörungstheorien oder Misstrauen ist leicht in die Welt gesetzt und klingt manchmal zu einfach, aber ich glaube nicht, dass wir bei CML tatsächlich ein derartiges Problem haben. Es geht hier auch nicht um "Abstauben" oder "Prämien kassieren" oder "verdeckte Interessen", sondern darum, neue Therapiewege zu finanzieren, die erstmal höhere Kosten verursachen als der vorgeschriebene Standardweg. Ein guter Arzt wird Marketing von Medizin problemlos unterscheiden und die Second-Line-Therapien nur mit gutem Grund einsetzen. Ethikkommittees sorgen dafür, dass Studien nur passieren, wenn sie einen medizinischen Nutzen für den Patienten in Aussicht stellen. Trotzdem sollten sich Patienten gut informieren, um die Gründe für Therapieentscheidungen mitdiskutieren und mittragen zu können, denn oftmals gibt es keine einzige medizinische Antwort, sondern vergleichbare Wege mit unbekanntem Ausgang. Ist der Patient nicht informiert, muss der Arzt alleine entscheiden. Und zweifelt man am eingeschlagenen Weg, steht uns das Recht auf Zweitmeinung offen.

Grüße
Jan

von thwinter12 » 14.08.2008, 22:06

Hallo allen,

in Ergänzung zu meinem letztwöchigen Posting wegen ev. Zahlungen der Hersteller von Tyrosinkinaseinhibitoren an Ärzten ist für mich ein weiteres Thema in den Fokus gerückt: Sponsoring von Spitälern bei der Durchführung von Studien.

Ich habe mir hier die aktuelle Studienliste eines beliebigen Krankenhauses angeschaut. CML betreffend waren das folgende:

-) Glivc-resistente CML: BMS354825
-) CML in chron. Phase, neudiagnostiziert: Nilotinib vs. Imatinib
-) CML in chron. Phase, neudiagnostiziert: Dasatinib vs. Imatinib
-) Glivec-resistente CML: Rapamycin

Was gleich auffällt ist, dass es eigentlich nur Studien mit "neuen" Tyrosinkinasehemmern sind!? Ist auch irgendwie logisch: Neues Medikament -> Studie nötig. Mich würde aber in diesem Zusammenhang interessieren, ob das Krankenhaus da nicht auch einiges abstauben kann und Prämien von den jeweiligen Pharmafirmen kassiert!? Sind solche Art von Studien die neuere Medikamente betreffen für die Krankenhäuser lukrativer und werden daher häufiger von diesen angenommen, als z.B. solche die Theorien, welche auf "älteren" Medikamenten basieren, austesten? Natürlich ist auch die Durchführung jeder der o.a. Studien für uns wichtig, aber inwieweit wird die Auswahl der Spitäler von finanziellen Interessen beeinflußt? Wahrscheinlich zum größten Teil! (Selbstverständlich ist aber auch, dass die noch relativ „geringe“ Anzahl der Medikamente im CML-Bereich die Möglichkeiten von Studien etwas einschränkt!)

Ich möchte mit meinen letzten Beiträgen keinesfalls irgendwelche „Verschwörungstheorien“ in die Welt setzen, sondern damit einfach versuchen die finanzielle Seite unserer Erkrankung etwas zu beleuchten: Das „liebe“ Geld ist logischerweise ein wesentlicher Teil des Ganzen und lenkt die Forschung. Mir ist auch klar, dass ich mit den derzeitigen Themen wenig Response erhalten werde, denn wer hat von uns hier schon wirklich den Durchblick!? Es ist nur so, dass ich mich nun seit ca. 7 Monaten in diesem "Kreislauf" befinde und mir meine Gedanken mache. Außerdem kann ich mich (noch) nicht damit abfinden, dass mein Leben nun in den Händen von Dritten liegt, deren Interessen und Ziele ich nicht klar durchschauen kann... Geht es Euch zumindest in diesem Punkt nicht auch so?

Servas,
Thomas

von thwinter12 » 07.08.2008, 23:40

Hallo MARKO,

also Deine Geschichte finde ich wirklich SEHR INTERESSANT... erinnert mich ja stark an <!-- BBCode Start --><A HREF="http://www.leukaemie-online.de/modules. ... 3&start=30" TARGET="_blank">meinen Verlauf</A><!-- BBCode End -->.

Das wichtigste ist aber wohl, dass es bei uns beiden nun mit Glivec hinhaut. <IMG SRC="modules/phpBB_14/images/smiles/icon_biggrin.gif"> Vielleicht hältst Du uns ab und zu mal auf dem Laufenden, wie es mit Deiner eigenen Therapieoptimierung (Glivec+Interferon) weitergeht...

Danke Dir und Servas,
Thomas

von MARKO » 07.08.2008, 22:29

Hallo thwinter12
ja ich spreche aus eigener Erfahrung. Meine CML Diagnose war am 25.10.2006 18.200 Leukos PCR Wert lag bei 33,333% . Ich war in Behandlung bei einem allgemein Hämatologen.
Beginn Glivec 400 mg. Am 08.12.2006 war mein PCR Wert 37,330% ,daraufhin wurde mir ein neues Medikament Sprycel nahe gelegt,ich war geschockt und misstrauisch bei solch einem schnellen Therapiewechsel. Daraufhin holte ich mir eine zweite Meinung bei Prof.Dr. Haferlach ein. Er riet mir bei Glivec zu bleiben weil die PCR ist auf Grund Ihrere hohem sensibilität schwer einschätzbar. Also einfach abwarten und weiter mit Glivec behandeln.Natürlich befolgte ich seinen Rat, und seither ging es bergauf mit mir und meiner Krankheit. Meine Meinung die allgemeinen Hämatologen haben wenig Ahnung von CML. Also immer eine zweite Meinung einholen wenn der Weg auch nicht immer der nächste ist sollte es einem doch die Gesundheit Wert sein.
Viele Grüße an alle MARKO
[addsig]

von thwinter12 » 07.08.2008, 20:39

Hallo allen,


in letzter Zeit haben mich einige Beiträge von Euch doch etwas hellhörig gemacht:

Da war zunächst das Posting von Jan bei <!-- BBCode Start --><A HREF="http://www.leukaemie-online.de/modules. ... pic=1630&8" TARGET="_blank">Der GLIVEC-BLUTSPIEGEL - ein vernachlässigter Parameter in der CML-Therapie!?</A><!-- BBCode End --> vom 14.06.2008: „…Von Seiten des Glivec-Herstellers wird im Moment eine Menge Druck erzeugt, die Talspiegel des Medikaments messen zu lassen, um das voreilige Umschwenken z.B. auf Sprycel zu verhindern. Der Hersteller von Sprycel dagegen macht im Moment aggressives Marketing, die Ärzte voreilig zur Umstellung auf deren Medikament zu überreden, obwohl die Tatsachen für suboptimale Response nicht unbedingt erhärtet sind. Man muss daher vorsichtig sein, was Marketing ist und was medizinische Notwendigkeit…“
Marketing? Bitte was!?

Und dann schrieb sich erst gestern MARKO sein „Misstrauen" von der Seele ;-) Das war bei <!-- BBCode Start --><A HREF="http://www.leukaemie-online.de/modules. ... pic=1704&2" TARGET="_blank">Therapiewechsel</A><!-- BBCode End --> folgendes: "…Therapiewechsel wird oft sehr schnell vorgenommen ,besonders von Glivec auf Sprycel weil Sprycel nicht von Novaris ist, und Hämatologen und Allgemeinärzte winkt eine hohe Prämie…Ich will nimanden hier verurteilen aber es ist leider gottes so…"
@MARKO: Hast Du hier mit Ärzten schon selbst schlechte Erfahrungen gehabt, von denen Du uns berichten könntest? (nehme ich bei Deinem behandelnden Arzt Prof. Haferlach wohl nicht an ;-) Oder auf welcher anderen Grundlage behauptest Du das?


Nachdem in der Vergangenheit die Kostenfrage zumindest einigen etwas schwer im Magen zu liegen schien, hoffe ich mit dem nachfolgenden Artikel keinen Brechreiz auszulösen: Wie mir scheint, verdienen doch auch unsere "Götter in Weiß" an Glivec: Dazu ein Artikel des Vorjahres aus dem "Stern" vom 28.11.2007 - hier einige Auszüge (Volltext siehe
<!-- BBCode Start --><A HREF="http://www.stern.de/wirtschaft/unterneh ... 03856.html" TARGET="_blank">hier</A><!-- BBCode End --> :

"...Novartis ködert Ärzte mit Geld

Der Pharmakonzern Novartis versucht nach Information des stern mit ungewöhnlichen Maßnahmen, seine Medikamente im Markt zu platzieren. Gewinner sind vor allem Ärzte, die eng mit dem Unternehmen zusammenarbeiten.
...
In einem weiteren Fall wurde mehr als tausend Medizinern jeweils 200 Euro Honorar dafür bezahlt, dass sie dem Pharmakonzern für ein angebliches "Experten-Interview" zur Verfügung stehen. Um sich für dieses "Interview" zu qualifizieren, musste der Arzt zuvor aber eine bestimmte Anzahl von Patienten auf ein Novartis-Präparat einstellen.

Daneben zahlt Novartis für angebliche Medikamentenbeobachtungen an Ärzte zwischen 50 und 1000 Euro - pro Patient. 1000 Euro können die Ärzte bei Krebspatienten verdienen, die das teure Novartis-Präparat Glivec nehmen. Obwohl die Beobachtungen offiziell wissenschaftlicher Erkenntnis dienen sollen, werden sie intern vor allem zur Umsatzsteigerung eingesetzt, wie mehrere Emails von Novartis-Managern verraten.
...
Der stern konfrontierte Novartis schriftlich mit den Recherchen. Das Unternehmen antwortete allerdings lediglich allgemein, sich an Recht und Gesetz zu halten und den Verhaltenskodex der Pharmaindustrie zu unterstützen..."

Diese „ungewöhnlichen Maßnahmen“ zur Medikamentenplatzierung kann man natürlich nun auch (vor allem!?) auf neuere Präparate wie Sprycel oder Tasigna umlegen. Auch wenn diese Behauptungen schwer zu beweisen sind und es sich nur um eine "Zeitungsente" handeln kann, finde ich es doch irgendwie bedenklich:

<!-- BBCode Start --><B>Beruhen manche (CML-)Therapientscheidungen der Ärzte auch auf Basis ihrer eigenen Gewinnmaximierung!?</B><!-- BBCode End -->

WICHTIG: Ich will hier keinesfalls irgendwelche Ängste schüren! Der Großteil der Ärzte (also fast alle!) wird uns nach bestem Wissen und Gewissen behandeln, aber wie überall gibt es auch hier "schwarze Schafe" und (wollen wir es mal vorsichtiger ausdrücken) manchmal etwas unterschiedliche Interessen. Es sind jedoch sicherlich so wenige "Schafe", dass wir wohl kein solches erwischen werden ;-) DAS sollte beim Lesen jeder im Hinterkopf behalten!


Servas,
Thomas

P.S.: Danke übrigens an scratch und Jan für Ihre gestrigen Antworten bei <!-- BBCode Start --><A HREF="http://www.leukaemie-online.de/modules. ... pic=1703&7" TARGET="_blank">interferon/roferon</A><!-- BBCode End -->

von jan » 17.07.2008, 15:56

Hallo Walli

freut mich sehr!

Viele Grüße
Jan

[addsig]

von unknown » 17.07.2008, 15:53

Hallo Jan, mein Mann hat sich mittlerweile mit der Apotheke auch auf eine Komplettzahlung der DKV einigen können, d.h. wir brauchen Glivec nicht mehr vorzuzahlen. Die DKV überweist jetzt recht zügig. Super Tipp.

Lieben Gruß
Walli

von Thomas55 » 05.05.2008, 22:39

<!-- BBCode Quote Start --><TABLE BORDER=0 CELLPADDING=3 CELLSPACING=1 ALIGN=CENTER WIDTH=85%><TR><TD><font class="pn-sub">Zitat:</font><HR noshade height=1></TD></TR><TR><TD><FONT class="pn-sub"><BLOCKQUOTE>
Hier nicht vorgesorgt zu haben, nagt doch etwas an mir, obwohl diese Vorwürfe im nachhinein eh nichts bringen…

Servas,
Thomas
</BLOCKQUOTE></FONT></TD></TR><TR><TD><HR noshade height=1></TD></TR></TABLE><!-- BBCode Quote End -->

Hallo Namensvetter,

ich persönlich habe als Kassenpatient noch keinerlei Nachteile erlebt, aber schon mehrmals, in den Auswirkungen eher "dramatische" Nachteile bei privat versicherten Mitpatienten erlebt. Und zwar so, dass sie an kleinen für Leukämie eher wenig kompetenten Krankenhäusern vom dortigen Chefarzt (als Privatpatient) behandelt wurden. In einem dieser Krankenhäuser wurde ich (als Kassenpatient) sofort an eine hämatologische Schwerpunktabteilung einer anderen Klinik überwiesen.
Ich weiß nicht, ob ich diesen Chefärzten unrecht tue, aber ich habe schon den Eindruck das Privatpatienten möglicherweise ungern weiter überwiesen werden ....

Übrigens sind beide Mitpatienten (Plasmozytom bzw. Cll) (in meinen Augen viel zu früh) verstorben.....

Insofern würde ich mir hier keine Vorwürfe machen nicht früher eine private Versicherung abgeschlossen zu haben, ich selbst vermisse lediglich eine Zusatzversicherung für ein Zweibett oder Einbettzimmer....

Gruß
Thomas

von thwinter12 » 05.05.2008, 19:45

Hallo an alle, die "glücklicherweise" vor Ihrer CML-Erkrankung eine private Krankenversicherung (zusätzlich zur Pflichtversicherung!) abgeschlossen haben,

hat Euch das für die Therapie Vorteile gebracht? Leider gehöre ich zu denjenigen die in diesem Punkt nicht „rechtzeitig“ gehandelt haben und natürlich jetzt nicht mehr genommen werden. Bei meinem bisherigen Krankheitsverlauf wären mir jedoch (bis jetzt) keine wesentlichen Vorteile einer privaten Krankenversicherung aufgefallen (da ja die Krankenkasse Glivec, Kontrolluntersuchungen etc. alles zahlt)? In welchem Stadium der Erkrankung hätte eine solche Versicherung genützt? Gibt es hier eine Besserstellung in Bezug auf Transplantation, Krankenhäuser oder Ärzten (speziell bei CML!)?

Hier nicht vorgesorgt zu haben, nagt doch etwas an mir, obwohl diese Vorwürfe im nachhinein eh nichts bringen…

Servas,
Thomas

von jan » 03.05.2008, 12:43

Hallo Walli,

ich hatte vor ca. 3 Jahren auch versucht, eine Apotheke zu finden, die mir Glivec gegen Bezahlung per Kreditkarte überläßt, um das 4-Wochen-Zahlungsziel meiner Karte zu nutzen. Ich war nicht erfolgreich - der Grund war, dass mir eine Apothekerin schlüssig vorrechnete, dass ihre gesetzlich vorgeschriebene Marge bei einem Privatrezept 3% des Netto-Verkaufspreises plus €8,10 fix beträgt. Da Kreditkartenunternehmen zwischen 3% und 5% des Umsatzes als Gebühr nehmen, wäre Kreditkartenzahlung für sie ein Verlustgeschäft.

Allerdings konnten wir es anders lösen. Sie erklärte sich bereit, direkt mit meiner privaten Krankenkasse abzurechnen. Hierzu habe ich mit einer Kopie meines Rezepts ein Schreiben an die Krankenkasse gesendet, in dem ich um Bestätigung einer direkten Abrechnung bat. Mit einer Bestätigung der KK konnte mir die Apothekerin ab dann direkt gegen Rezept das Medikament übergeben und hat das Geld direkt von der Kasse binnen 2-3 Wochen erhalten. Sie meinte, von der Gesetzlichen würde sie das Geld erst nach 6-8 Wochen erhalten, daher sei sie mit der von uns getroffenen Regelung bei Privatpatienten immer noch besser dran. Ich musste also die den Medikamentenpreis - oder die Hälfte - vorstrecken - bei EUR 8764 für die 3-Monats-Packung auch kaum möglich.

Arztrechnungen zahle ich grundsätzlich nicht vor Kassenerstattung. Ich reiche Rechnungen immer sofort nach Erhalt ein, und da die DKV meist binnen 2-3 Wochen erstattet, ist eine zeitgerechte Rechnungszahlung auch kein Problem. Selten kommen Mahnungen, deren Mahngebühren ich aber ignoriere - denn Zahlungsziele von unter 3 Wochen sind eigentlich inadäquat.

Einmal gab es Auseinandersetzungen, weil ein Arzt bei einer Kernspin Leistungen, die (nachweislich) nicht erbracht wurden, in Rechnung gestellt wurden. Die Kasse hatte weitere Unterlagen angefordert, dann die Zahlung einiger Rechnungspositionen verweigert, und der Arzt zog zum Schluß nach klaren Worten der Kasse und meine eigene Stellungnahme "ohne Anerkennung einer Rechtspflicht" die strittigen Positionen zurück. Hätte ich die Rechnung bereits bezahlt gehabt, hätte ich sicherlich auch um die Rückerstattung der Überzahlung kämpfen müssen. Insofern hat mich das "Zahlen nach Kassenerstattung" in dem Fall vor eigenem Schaden bewahrt.

Insofern... ich selbst strecke als Privatpatient nur äußerst selten Geld vor, weder für die Medikamente, noch für Arztrechnungen. Voraussetzung ist ein guter und vertrauensvoller Apotheker und eine schnelle Weiterreichung von Arztrechnungen.

Viele Grüße
Jan

[addsig]

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