Mac Campath

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Thomas55
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Beitrag von Thomas55 » 03.03.2008, 12:10

wenn Prof. Hallek, der bei mir als "Cll-Papst" schon einen sehr guten und kompetenten Namen hat so von Campath schwärmt, macht das dann natürlich schon nachdenklich. Dass Campath gut wirkt scheint ja unbestritten, es sieht dann so aus, dass Hallek die Nebenwirkungen vielleicht besser in Griff hat als die anderen Ärzte ??
Solche Beurteilungen fallen immer schwerer, seitdem die Forschung bezw. die Studien fast nur noch von der Industrie finanziert werden, da stehen halt zwangsläufig finanzielle Überlegungen weit oben. Dass bei solchen Studien die Nebenwirkungen häufig etwas unter den Tisch fallen scheint wohl Tatsache zu sein.

Gruß
Thomas
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Oldiesohn
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Beitrag von Oldiesohn » 03.03.2008, 08:21

Ich wollte hier auch keine Werbung für Mac Campath machen, sondern nur informieren, daß anscheinend doch einige auf diesen Zug aufspringen.

Auch bei Mabthera habe ich nicht immer nur gutes gehört, denn auch hier besteht die Gefahr, daß eine CMV Erkrankung wieder auftaucht

Ich persönlich denke, daß es vermutlich wirklich am besten ist, wenn man solange wie möglich zuwartet, denn alle Chemotherpien haben ihre NW und es kommt natürlich auch auf den gesundheitlichen Ausgangszustand an.

Ein jüngerer, gesunder Mensch kann die NW viell. besser wegstecken


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unknown

Beitrag von unknown » 01.03.2008, 01:34

CMV = Cytomegalie-Virus

Bille
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Beitrag von Bille » 29.02.2008, 18:33

Was ist bitte CMV?
Bille
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unknown

Beitrag von unknown » 29.02.2008, 17:40

Als ich meinen Hämatologen vor einiger Zeit auf die Therapie mit MabCampath ansprach, informierte er mich offen darüber wie es den anderen Patienten ergange sei, die er mit diesem Antikörper bei CLL therapierte. Die Toxizität ist kaum abzuschätzen!
Jetzt werde ich mit grossen Erfolg und beinahe ohne Nebenwirkungen mit Ribomustin/Mabthera behandelt.

Gruss aus der Schweiz
Karin

Thomas55
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Beitrag von Thomas55 » 29.02.2008, 17:15

Hallo Michael,

erst Montag diese Woche hat mein Hämatologe von zwei neuen Campath-Todesfällen berichtet und es wundert mich sehr, dass Hallek sich hier so einsetzt. Mein Arzt ist dabei kein Alternativmediziner war selbst in der Cll-Forschung aktiv ist jährlich beim ASH und setzt auch konkret die ganzen Wirkstoffe (z.B. auch Zevalin) ein...(allerdings Campath nicht mehr)

Da ich mich irgendwann entschieden habe so sanft wie möglich zu behandeln verunsichern mich diese Meldungen als Betroffener nicht, aber als Selbsthilfe-Gruppenleiter bin ich durch solche Meldungen schon etwas verunsichert....

Wir hatten in unserer Selbsthilfegruppe letzte Woche einen Bericht von der amerikanischen Großveranstaltung mit tausenden von Hämatologen aus der ganzen Welt. Richtig ist dass sich wohl recht viel tut im hämatologischen Bereich, offensichtlich ist es inzwischen so, dass immer mehr die eigentliche Diagnose in Hintergrund tritt und viel wichtiger werden die Chromosomenveränderungen die dann mit dem dann daraufhin entsprechend zugeschnittenen Wirkstoff behandelt werden...

Allerdings hat sich im Bereich der Cll bezw. NHL nicht so viel getan. Die Impfstrategie wie z.B. in Freiburg versucht, hat immer nur einzelne, nicht wiederholbare Erfolge gezeigt. Auch Lenadomid (Revlimid) der Conterganwirkstoff wirkt wohl, hat aber u.a. nach einer bestimmten Zeit immer die Nebenwirkung tauber Finger und Zehen...
So gibt es eine ganze Reihe bei der Cll wirksamer Medikamente von Leukeran bis zur KMT, die man zumindest wenn man jünger ist so nach und nach abarbeiten kann....aber noch nicht den erhofften Durchbruch wie z.B. bei der Cml vor einigen Jahren mit dem Glivec und den Nachfolgepräperaten.

Gruß
Thomas
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Waldi
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Beitrag von Waldi » 29.02.2008, 17:05

MabCampath (nicht Mac...) ist ein "m"onoklonaler antiCD52 "A"ntikörper für die "B"-Zellreihe. Entwickelt wurde dieses Medikament im "path"ologischen Institut der Universität "Cam"bridge. Bekannt sind auch die Bezeichnungen Campath1H oder entsprechend des enthaltenen Wirkstoffes "Alemtuzumab". MabCampath wird von Bayer-Schering hergestellt und kam 2006 weltweit auf einen Umsatz von 76 Millionen Euro.

Im vergangenen Jahr war ich als Patient bei einem hämatologischen Fachkongress anwesend . Dort wurde ich zufälllig Zeuge, wie sich am Rande des Kongresses die Experten über MabCampath unterhielten. Was ich dort hören musste, hat mich total ernüchtern lassen. Jeder der Gesprächsteilnehmer wusste von erheblicher Toxizität dieses Medikamentes und daraus resultierenden Todesfällen zu berichten. Das Problem von MabCampath scheint zu sein, dass es nicht nur die B-Zellen der Vernichtung zuführt, sondern auch viele, oft sogar zuviele, T-Zellen. Einig war man sich darin, dass es nur wenige Fälle gäbe, in denen die Anwendung vertretbar sei. Es wundert mich, dass man als Patient sonst kaum etwas davon erfährt, stattdessen immer nur mit den obligatorischen unkritischen Erfolgsmeldungen bombadiert wird.

Gruß Waldi
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Oldiesohn
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Beitrag von Oldiesohn » 29.02.2008, 14:08

und wieder wird es beworben, jetzt auch von prof.Hallek

DKK: Fortschritte bei hämatologischen Tumoren
Fortschritte hat es in den vergangenen Jahren in der Onkologie vor allem bei den hämatologischen Tumoren gegeben. Diese Entwicklung scheint sich auch künftig fortzusetzen, wie verschiedene neue Therapieansätze belegen, die derzeit erprobt werden und anlässlich des Deutschen Krebskongresses in Berlin vorgestellt wurden.

Ein Beispiel dafür, dass es weiterhin Bewegung in den Therapiekonzepten hämatologischer Tumore gibt, ist die chronisch lymphatische Leukämie (CLL). Der anti-CD52-Antikörper Alemtuzumab hat sich bei Patienten mit rezidivierter oder refraktärer CLL nach einer Fludarabin-haltigen Behandlung etabliert und auch bei Patienten mit 17p-Chromosomen-Deletion, die als Risikopatienten gelten, wird der Wirkstoff regelmäßig eingesetzt. „Es gibt zudem einen gewissen Trend hin zu einer früheren Anwendung von Alemtuzumab bei der CLL“, erklärte Professor Dr. Michael Hallek, Köln.


Alemtuzumab steigert die Ansprechraten und das progressionsfreie Überleben bei der CLL

Die Hoffnungen auf verbesserte Behandlungsaussichten bei der CLL durch Alemtuzumab gründen sich insbesondere auf die Ergebnisse der CAM 307-Studie, in der 297 CLL-Patienten als First-Line-Therapie entweder mit Alemtuzumab (MabCampath®) oder Chlorambucil behandelt wurden. Dabei wurde unter dem anti-CD-52-Antikörper eine Ansprechrate von 83 Prozent gesehen gegenüber nur 55 Prozent unter Chlorambucil. „Der Unterschied war statistisch signifikant“, so Hallek. Auch die Rate kompletter Remissionen war mit 24 Prozent unter Alemtuzumab signifikant höher als unter Chlorambucil, das nur bei 2 Prozent der Patienten eine volle Remission erwirkte. Laut Hallek wurde ferner unter der Antikörpertherapie ein statistisch eindeutig längeres progressionsfreies Überleben beobachtet und das sowohl bei Patienten mit normalem Karyotyp als auch bei Hochrisikopatienten mit 17p-Deletion.

Als bemerkenswert bezeichnete der Kölner Hämatologe die Tatsache, dass abgesehen von einer möglichen Reaktivierung einer CMV in der Studie keine relevante Zunahme an Infektionen festgestellt wurde, was die Sicherheit der Medikation unterstreicht. Geprüft wird nach Hallek derzeit, inwieweit Alemtuzumab im Rahmen einer Konsolidierungstherapie eine Verbesserung des Remissionsstatus bei Patienten mit partieller Remission erwirken kann

nur wenn man an CMV erkrankt, kann dies tödlich sein
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Oldiesohn
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Beitrag von Oldiesohn » 06.07.2007, 09:48

danke Thomas,
ja der Bericht war aus der Ärztezeitung
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Thomas55
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Beitrag von Thomas55 » 06.07.2007, 09:45

Hallo Michael,

ich wäre mit Campath (Alemtuzumab) vorsichtig. Dieser Antikörper killt nicht nur kranke und gesunde B-Zellen, sondern auch die T-Zellen. Damit verbunden ist eine starke Abwehrschwäche. Mein Hämatologe setzt dieses Mittel vorerst deshalb nicht mehr ein (er hat damit wohl schon Patienten verloren) ich weiß auch von anderen Hämatologen die damit nicht mehr arbeiten. Gleichzeitig weiß ich dass das Mittel (bei Ärzten) massiv beworben wird....
Ich will damit nicht sagen dass das Mittel nicht sinnvoll sein kann.
Übrigens der Vergleich mit Chlorambuzil ist etwas eigenartig, Chlorambucil (Leukeran) ist ungleich "sanfter" bei 24 Monaten (Campath) im Vergleich zu 15 Monaten (Leukeran) würde ich wegen der "Giftigkeit" Leukeran vorziehen....
Man sollte diese Studien und Veröffentlichungen immer mit dem Wissen lesen, dass es im Hintergrund auch um sehr viel Geld geht.

Gruß
Thomas

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Beitrag von Oldiesohn » 06.07.2007, 07:47

Wenn man diesen Artikel liest, dann hört sich dies so an, als ob auch alte Patienten dies bekommen könnten

Alemtuzumab bereichert die Leukämietherapie
ROM (gl). Zu einem wichtigen Baustein in der Therapie von Patienten mit chronischer lymphatischer Leukämie ist der monoklonale Antikörper Alemtuzumab geworden. Damit ließ sich die Zeit bis zu einer erneuten Therapie auf fast zwei Jahre hinausschieben.

Nach Angaben von Professor Peter Hillmen aus Leeds hatten in einer Studie mit fast 300 Patienten mehr Patienten der Alemtuzumab-Gruppe Komplettremissionen als in der Vergleichsgruppe mit Chlorambucil (24 Prozent versus 2 Prozent). Bei kompletter Remission sind die Patienten unter anderem symptomfrei und haben keine tastbaren Lymphknoten. Die Gesamtansprechrate lag in der Verumgruppe bei 83 Prozent und in der Vergleichsgruppe bei 55 Prozent, wie Hillmen bei einer Veranstaltung von Bayer Schering Pharma in Rom berichtet hat.

Folgetherapie war erst nach zwei Jahren erforderlich
Auch die progressionsfreie Lebenszeit war nach Therapie mit dem Antikörper Alemtuzumab (MabCampath®) hochsignifikant länger als nach Chlorambucil-Therapie. Das zeigte sich vor allem bei der Dauer, bis zu der eine Folgetherapie erforderlich wurde: Nach der Alemtuzumab-Therapie war nach fast 24 Monaten, nach Chlorambucil-Therapie dagegen nach knapp 15 Monaten die nächste Therapie erforderlich.

Besonders interessant ist nach Angaben von Hillmen, dass die Qualität des Ansprechens das progressionsfreie Überleben zu beeinflussen schien: Bei neun Patienten mit kompletter Remission nach Alemtuzumab-Therapie war nach der Therapie keine minimale Resterkrankung (MRD: Minimal Residual Disease) mehr nachweisbar, in der Chlorambucil-Gruppe war das bei keinem der Fall. MRD bedeutet, dass CLL-Zellen im peripheren Blut oder Knochenmark nachweisbar sind. Bei Patienten ohne MDR war die Krankheit auch nach zwei Jahren nicht fortgeschritten.

Subkutane Therapie reduziert unerwünschte Wirkungen
Insgesamt sei der Antikörper Alemtuzumab in der CLL-Therapie eines der wirksamsten Medikamente überhaupt, so Hillmen. Unerwünschte Wirkungen wie Fieber und Schüttelfrost lassen sich einer früheren Studie zufolge erheblich reduzieren, wenn die Applikation nicht intravenös, sondern subkutan erfolgt (Blood 100, 2002, 768).

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