Hallo liebe Jumala,
Es tut mir leid das zu hören.

Ich hätte euch vor der Transplantation noch ein bißchen Ruhe und Erholung Zuhause gegönnt. Momentan kann man der Situation wohl lediglich als einzig Positives abgewinnen, dass es nun endlich losgeht mit der Transplantation und dein Mann es dann schneller hinter sich hat. Dann ist er hoffentlich wieder zuhause, wenn der Sommer so richtig los legt, und kann ihn hoffentlich in vollen Zügen genießen.
Ihr dürft den Kopf nicht hängen lassen. Es lohnt sich immer zu kämpfen! Ich habe mich in den letzten Wochen extrem viel mit den verschiedensten Krebsfällen und -verläufen beschäftigt und inzwischen erkannt, dass man seine Denkweise echt total ändern muss. Es gibt kein klares "schwarz/weiß"-Denken. Es gibt nicht nur "gesund" oder "krank", sondern auch ganz viel dazwischen und auch damit kann man gut leben. Natürlich gibt es immer den Optimalfall, auf den man hofft, aber auch wenn der nicht eintrifft, kann man ein gutes Leben führen. Vieles sind einfach nur Statistiken, die eintreten können, aber nicht müssen. Die Mutter meiner Freundin hatte Brustkrebs, es sah wirklich nicht gut aus.... Bis heute ist er nicht vollständig verschwunden, aber der kleine Rest macht keinen Ärger mehr und muss nicht therapiert werden. Sie lebt völlig normal (bis auf regelmäßige Kontrollen) und wahrscheinlich deutlich bewusster als manch anderer.
Ich glaube, du machst das schon ganz richtig, erstmal nur von Tag zu Tag zu denken. Immer kleine Schritte und dann weitersehen. Ich plane eigentlich auch immer noch nicht allzu weit im Voraus. Ich bin schon oft gefragt worden, wann ich denn wieder anfangen möchte zu arbeiten oder ob wir dieses Jahr noch Urlaub planen. Solche Fragen überfordern mich meistens. Das wird entschieden, wenn es soweit ist.
Ich drücke natürlich weiterhin alle Daumen und Zehen und schicke euch viel Kraft!