Risikoprofil

Moderatoren: jan, NL, Marc

Stintino
Beiträge: 67
Registriert: 14.12.2010, 12:15
Kontaktdaten:

Re: Risikoprofil

Beitrag von Stintino » 07.02.2014, 17:48

Hallo Nebelzauberer,

deine Frage kann ich dir nicht beantworten, aber weitere "Unklarheit stiften":
Während in amerikanischen Beiträgen oft erst bei einer ZAP-70-Expression von mehr als 30% eine ungünstige Prognose unterstellt wird, liegt die Grenze hierfür bei der DCLLSG bzw. im deutschsprachigen Raum meistens bei +20.

Und:
Meist korrelieren ZAP 70 und der VH-Mutationsstatus. Meistens, aber eben nicht immer. In dem mir bekannten Fall korreliert es nicht und der Karotyp ist normal. Was sagt uns das? Nichts.

Ich glaube, dass es "harte" Marker gibt (wie von dir beschrieben: del 17p/11, IgVH unmutiert), die möglicherweise statistisch belastbar sind, dass aber darüber hinaus der ganze Blumenstrauss an weiteren Prognosefaktoren womöglich wenig Klarheit/Sicherheit über das coming out der Krankheit bringt.

Fazit: aus meiner laienhaften Sicht bringen vor allem die "weichen" bzw. neuen Prognosefaktoren dem Einzelnen relativ wenig - es sei denn sie helfen ihm bei einem gewünschten Sprung in eine Studie: so ist ja z. B. die in Köln geplante CLL12 Studie mit Ibrutinib Patienten mit mittlerem bis hohem Risikoprofil vorbehalten.

Grüße Stintino

Nebelzauberer
Beiträge: 163
Registriert: 29.07.2013, 15:03
Kontaktdaten:

Risikoprofil

Beitrag von Nebelzauberer » 06.02.2014, 16:49

Liebe Experten aus eigener Erfahrung,

mich würde einmal interessieren, wie Spezialisten derzeit das Risikoprofil eines Patienten festlegen. Die Einzelfaktoren sind mir weitgehend bekannt (Karyotyp, IGHV, Minimale Resterkrankung nach Therapie etc.), nicht jedoch deren Zusammenspiel. Überwiegt immer der negativste Faktor für das Risikoprofil oder gilt das nur für bestimmte Faktoren wie z. B. bei del17p, das auch bei mutiertem IGHV hohes Risiko bedeutet? Außerdem ist mir aufgefallen, dass in vielen US-Studien der normale Karyotyp ohne heute bekannte / erkennbare Genveränderungen als Niedrigrisiko-Profil geführt wird, bei vielen älteren und vor allem europäischen Studien dagegen als intermediär angesehen wird. Wie kommt das zustande?

Vielleicht weiß ja jemand von euch hier Näheres...

Antworten

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 2 Gäste