Verfasst: 13.11.2008, 12:23
Hallo Susann,
als ich nach über 7 Wochen aus dem Krankenhaus entlassen wurde (2 Chemoblöcke hintereinander, Dieselben wie du auch (7+3)) habe ich mich über jede Kleinigkeit gefreut.
Als erstes habe ich frische Luft geatmet, dass war ein super Gefühl! Danach kam leider Zigarettenrauch in meine Nase (Igitt! Aber ist halt Raucherzone vorm Krankenhauseingang
) Und dann weiter, wieder frische Luft... Die Bäume, die Pflanzen! All das habe ich gerochen und bewusst wahr genommen. das hat mich glücklich gemacht in dem moment! Danach gings auf die Strasse... Abgase und Reifengeruch! SUPER! <IMG SRC="modules/phpBB_14/images/smiles/icon_biggrin.gif"> (Bin Motorsport begeistert, andere mögen den Geruch vielleicht nich so
)
Ich hatte ein breites grinsen auf dem Gesicht!
Zu Hause dann bin ich erstmal auf die Terasse und habe mich einfach hingestellt und mich umgeschaut... Wie schön der Himmel war, die Bäume, Pflanzen und alles...
Ich musste fast anfangen zu weinen.
Wie das mit Gerüchen im allgemeinen so ist, gewöhnt der Mensch sich leider dran.
Aber man kann sich immer daran zurück erinnern und manchmal fühlt man auch wieder genauso wie in dem moment.
Ich denke aber, dass man wohl nicht immer, aber in manchen Situationen bewusster lebt.
Man betrachtet Sachen aus einem anderen Winkel. Verändert seine Wertlegung auf bestimmte Dinge und erkennt früher als manch anderer, was sich lohnt oder was nich...
Wo manche Leute sich das streiten bekommen, knall ich mir die Hand vorm Kopf und denk nur: Ihr wisst garnich wie gut ihr das eigentlich habt!
Denn was viele Menschen vergessen ist einfach, dass die GESUNDHEIT das grösste GUT ist!
Wenn man Leukämie hat beschäftigt man sich ja zwangsweise mit dem Gedanken unfreiwillig gehen zu müssen. Sicher hat der eine oder andere schonmal über den Tod nachgedacht. Aber dies zu müssen, weil es unmittelbar auf einen einwirken könnte ist was ganz anderes und sind auch sehr unschöne Gedanken.
Viele Schwestern und Ärzte meinen: Sie sind genauso weit vorm Tod entfernt, wie ich auch gerade... Damit spielen sie immer auf die Gefahren im Alltag hin. Insofern stimmt die Theorie vielleicht, aber mit dem Unterschied, dass wir bereits auf diese Gefahr geprallt sind!
Aber so blöd es klingen mag... Diese Erfahrung macht einen auch stärker und verändert manche Ansichten.
Zu deinen Fragen, wie man sich danach fühlt:
Ich denke, dass wird wohl ganz unterschiedlich sein und auch abhängig vom Ergebnis der Chemo-Blöcke. Ich hatte eine komplette Remission nach der 2. Chemo. Dann habe ich meine Transplantation bekommen.
Ich habe letzten Monat meine erste Punktur bekommen. Ich habe nicht mit einem Rezidiv gerechnet, aber dennoch denkt man dran. Auch ist wichtig gewesen, wie weit die Transplantation geklappt hat. Es ist aber alles gut gegangen!
Ich bin guter Dinge, dass ich es geschafft habe. Angst bleibt aber vorerst immernoch da.
Man gilt zu 80% geheilt, wenn man nach 2 Jahren kein Rezidiv bekommt. Das wird ein wichtiger Schritt. Der nächste wird dann sein, dass wenn man nach 5 jahren kein rezidiv hat man davon ausgeht, dass keiner mehr kommen wird. Ich denke mal, dass man sich danach erst wieder richtig fallen lassen kann und Angstfrei ist.
Es ist aber nicht so, dass ich vor Freude heule... Eben weil ich weiss, dass es noch nicht überstanden ist. Es ist noch ein langer Weg. Aber man freut sich durchaus über die positiven Ergebnisse, ganz klar!
Ich wünsch dir weiterhin alles gute Susann!
LG
Silvio
als ich nach über 7 Wochen aus dem Krankenhaus entlassen wurde (2 Chemoblöcke hintereinander, Dieselben wie du auch (7+3)) habe ich mich über jede Kleinigkeit gefreut.
Als erstes habe ich frische Luft geatmet, dass war ein super Gefühl! Danach kam leider Zigarettenrauch in meine Nase (Igitt! Aber ist halt Raucherzone vorm Krankenhauseingang


Ich hatte ein breites grinsen auf dem Gesicht!
Zu Hause dann bin ich erstmal auf die Terasse und habe mich einfach hingestellt und mich umgeschaut... Wie schön der Himmel war, die Bäume, Pflanzen und alles...
Ich musste fast anfangen zu weinen.
Wie das mit Gerüchen im allgemeinen so ist, gewöhnt der Mensch sich leider dran.
Aber man kann sich immer daran zurück erinnern und manchmal fühlt man auch wieder genauso wie in dem moment.
Ich denke aber, dass man wohl nicht immer, aber in manchen Situationen bewusster lebt.
Man betrachtet Sachen aus einem anderen Winkel. Verändert seine Wertlegung auf bestimmte Dinge und erkennt früher als manch anderer, was sich lohnt oder was nich...
Wo manche Leute sich das streiten bekommen, knall ich mir die Hand vorm Kopf und denk nur: Ihr wisst garnich wie gut ihr das eigentlich habt!
Denn was viele Menschen vergessen ist einfach, dass die GESUNDHEIT das grösste GUT ist!
Wenn man Leukämie hat beschäftigt man sich ja zwangsweise mit dem Gedanken unfreiwillig gehen zu müssen. Sicher hat der eine oder andere schonmal über den Tod nachgedacht. Aber dies zu müssen, weil es unmittelbar auf einen einwirken könnte ist was ganz anderes und sind auch sehr unschöne Gedanken.

Viele Schwestern und Ärzte meinen: Sie sind genauso weit vorm Tod entfernt, wie ich auch gerade... Damit spielen sie immer auf die Gefahren im Alltag hin. Insofern stimmt die Theorie vielleicht, aber mit dem Unterschied, dass wir bereits auf diese Gefahr geprallt sind!
Aber so blöd es klingen mag... Diese Erfahrung macht einen auch stärker und verändert manche Ansichten.
Zu deinen Fragen, wie man sich danach fühlt:
Ich denke, dass wird wohl ganz unterschiedlich sein und auch abhängig vom Ergebnis der Chemo-Blöcke. Ich hatte eine komplette Remission nach der 2. Chemo. Dann habe ich meine Transplantation bekommen.
Ich habe letzten Monat meine erste Punktur bekommen. Ich habe nicht mit einem Rezidiv gerechnet, aber dennoch denkt man dran. Auch ist wichtig gewesen, wie weit die Transplantation geklappt hat. Es ist aber alles gut gegangen!

Ich bin guter Dinge, dass ich es geschafft habe. Angst bleibt aber vorerst immernoch da.
Man gilt zu 80% geheilt, wenn man nach 2 Jahren kein Rezidiv bekommt. Das wird ein wichtiger Schritt. Der nächste wird dann sein, dass wenn man nach 5 jahren kein rezidiv hat man davon ausgeht, dass keiner mehr kommen wird. Ich denke mal, dass man sich danach erst wieder richtig fallen lassen kann und Angstfrei ist.
Es ist aber nicht so, dass ich vor Freude heule... Eben weil ich weiss, dass es noch nicht überstanden ist. Es ist noch ein langer Weg. Aber man freut sich durchaus über die positiven Ergebnisse, ganz klar!

Ich wünsch dir weiterhin alles gute Susann!
LG
Silvio