- Published on 22.04.2021, 08:06
- Von Cornelia Borowczak

Wegen der Corona-Pandemie wurde das Studientreffen der Deutschen CML-Allianz im März dieses Jahres als 4-stündige Online-Konferenz durchgeführt. Neben den mehr als 100 an klinischen Studien zu CML interessierten Ärzten nahmen auch 5 Patientenvertreter teil, die sowohl aktive Mitglieder bei LeukaNET e.V. als auch bei der Deutschen CML-Allianz sind. Inzwischen gehören sie zum konstanten Kreis derer, die regelmäßig an diesen Veranstaltungen teilnehmen. Ziel dieser in regelmäßigen Abständen angebotenen Veranstaltung ist es, den Teilnehmern der Deutschen CML-Allianz ein Update und Diskussionsmöglichkeiten zu den laufenden klinischen Studien zu chronischer myeloischer Leukämie zu geben. Es folgt ein Bericht von Cornelia Borowczak.
ERSTLINIENSTUDIEN
FAsciNation (CML XI)
In dieser Phase-II-Studie, vorgestellt von Prof. Dr. med. Thomas Ernst (Jena), wird die Wirksamkeit des neuen STAMP-Hemmers Asciminib in Kombination mit Imatinib, Nilotinib und Dasatinib für das Erreichung der tiefen molekularen Remission (MR4) bei neudiagnostizierten CML-Patient*innen in chronischer Phase untersucht. Hierbei darf die Diagnose nicht länger als 6 Wochen zurück liegen. Bisher wurden 90 von den für die Studie geplanten 120 Patient*innen rekrutiert. Welches Medikament in Kombination mit Asciminib gegeben wird, wird individuell unter Berücksichtigung eventuell bestehender Begleiterkrankungen entschieden – Asciminib wird dabei 12 Wochen nach TKI-Start gegeben.
Die Studie besteht aus 4 Therapiearmen:
Die unterschiedliche Dosierung von Asciminib in den Studienarmen ergibt sich aus der unterschiedlichen Abbaugeschwindigkeit des Medikaments in der Kombination mit TKIs. Um in den einzelnen Studienarmen den jeweils gleichen Effekt zu erzielen, bedarf es der unterschiedlichen Dosierungen.
Den beiden Nilotinib-Armen wurden bisher je 14 Patient*innen zugeteilt, dem Imatinib-Arm 24. In den Dasatinib-Arm werden keine weiteren Patient*innen aufgenommen, er hat sein Rekrutierungsziel mit 32 Patient*innen bereits erreicht; vor dem Asciminib-Start schieden 8 Patient*innen aus.
Es sei geplant, die Studie in einem zweiten Teil fortzuführen. Hierbei soll die Therapie nach einer weiteren 12-monatigen Behandlungsphase mit Asciminib+TKI bei MR4 oder besser oder ausschließlich Asciminib bei MR4.5 oder besser in einen Therapiestopp führen.
Alle Blutproben werden im PCR-Labor der Universitätsklinik Jena untersucht. Ansprechpartner für allgemeine Fragen zur Studie ist die CML-Studienzentrale in Jena.
TIGER (CML V)
Die Studie untersucht laut Prof. Dr. med. Andreas Hochhaus die Verbesserung der CML-Therapie in zwei Behandlungsgruppen: Eine Gruppe erhält Nilotinib, die andere Nilotinib zusammen mit Interferon. In einer späteren Behandlungsphase wird Interferon ohne Nilotinib weiterverwendet. Bei einer weiteren Verbesserung der molekularen Remission über mindestens 12 Monate wird die Therapie abgesetzt. Die Rekrutierung endete mit dem Einschluss von 717 Patient*innen. Als primärer Endpunkt der Studie wird die Zahl der Patient*innen bestimmt, die nach 18 Monaten Therapie ein molekulares Ansprechen (MMR) erreichen. Für diesen Zeitpunkt zeige sich in der statistischen Auswertung ein leichter Vorteil für den Kombinationsarm, dieser sei jedoch nicht signifikant. Jedoch zeigen sich signifikante Unterschiede in den tiefen Remissionen MR4 und MR4,5. Die molekularen Analysen wurden in 5 im Rahmen des EUTOS-Projekts standardisierten Laboren durchgeführt. In die Auswertung wurden nur die typischen BCR-ABL-Transkripte b2a2 und b3a2 einbezogen.
Von den 25 Patient*innen der Pilotphase befinden sich 12 in der Absetzphase. Von 692 Patient*innen der randomisierten Studie befinden sich derzeit 251 Patient*innen in der Erhaltungsphase, 309 bereits in der Absetzphase. Von den Patient*innen in der Erhaltungsphase sind 6 verstorben, 3 haben die Teilnahmeeinwilligung zurückgezogen. Von den 309 Patient*innen in der Absetzphase haben ebenfalls 3 die Teilnahmeeinwilligung zurückgezogen, 3 sind verstorben, 115 erlitten einen molekularen Rückfall.
Molekulare Rezidive sind als BCR-ABL > 1% definiert. Sie wurden innerhalb von 4 Jahren bei fast 20 % der insgesamt 294 beobachteten Patient*innen unter PEG-Interferon-Monotherapie in der Erhaltungsphase beobachtet. Die Mehrheit sei erfreulicherweise in der Erhaltungsphase unter Interferon in molekularer Remission verblieben.
Die kumulative Inzidenz der Rezidive in der Absetzphase (Verlust der guten molekularen Remission nach Absetzen aller Medikamente, BCR-ABL1 > 0,1%) beträgt knapp 50 %. Gut 50 % der Patient*innen verblieben während der bisher 3-jährigen Nachbeobachtungszeit in MMR.
Ein weiterer Schwerpunkt der Studie sei die Beobachtung der Nebenwirkungen in beiden Therapiearmen. Im Kombinationsarm seien erwartungsgemäß etwas häufiger Grad 3–5 Nebenwirkungen aufgetreten (insbesondere Thrombozytopenie, erhöhte Transaminasen, Neutropenie sowie Fatigue). Im Nilotinib-Arm wurden als Hauptnebenwirkung Thrombozytopenie, erhöhter Blutdruck und erhöhte Lipase-Werte beobachtet, Neutropenie gab es hingegen seltener als im Kombinationsarm.
64 Patient*innen haben die Studie mittlerweile beendet, davon seien 28 Patient*innen verstorben. Bei 6 dieser Patient*innen sei der Tod CML-assoziiert (Blastenkrisen), 22 Patient*innen verstarben ohne einen direkten Zusammenhang mit der CML-Erkrankung – jedoch sei bei 5 dieser Patient*innen die Todesursache ein Gefäßereignis gewesen. 36 Patient*innen hätten ihr Einverständnis zur Teilnahme an der Studie zurückgezogen. Im gesamten Studienverlauf hätten insgesamt 22 Patient*innen eine Verschlechterung der Erkrankung erlitten. Bei 25 Patient*innen wurden insgesamt 27 allogene Stammzelltransplantationen durchgeführt (13 nach Krankheitsfortschritt, 12 in chronischer Phase).
Die Kombination von Nilotinib mit Interferon sei eine gut verträgliche Therapie, die einen höheren Grad an tiefen molekularen Remissionen in der ersten Phase der Therapie auslösen kann. Interferon könne als Erhaltungstherapie verwendet werden, Rezidive würden nur in geringer Anzahl auftreten.
Ob die Gabe von Interferon langfristig mehr Patient*innen die Chance eröffnet, eine therapiefreie Remission zu erreichen und diese auch aufrechtzuerhalten, soll die finale Auswertung der Studie 2022 zeigen.
Eine interessante Beobachtung bezüglich der Corona-Pandemie sei, dass keine Covid-19-Infektion von Patient*innen in der Studie gemeldet wurde.
DasaHIT (CML X)
In dieser Phase-III-Studie wird, so Prof. Dr. med. Paul Graf La Rosée (Villingen-Schwenningen) untersucht, ob die Therapie mit Dasatinib an nur 5 Tagen in der Woche mit einer Wochenendpause gegenüber der herkömmlichen täglichen Einnahme bei gleicher Wirksamkeit besser verträglich ist. Die Rekrutierung wurde am 28.02.2021 beendet.
Insgesamt konnten 291 Patient*innen in die Studie eingeschlossen werden. 233 dieser Patient*innen werden in der ersten Therapielinie behandelt. Für 58 Patient*innen sei Dasatinib das Medikament einer späteren Therapielinie. In den Sicherheitsanalysen der Studie hätten sich keine kritischen Warnhinweise für den experimentellen Arm der Studie gezeigt. Ziel der Studie sei der Nachweis einer besseren oder vergleichbaren Lebensqualität bei einer Einnahme von Dasatinib an 5 Wochentagen anstelle von 7. Zur Erfassung der Lebensqualität würden zu verschiedenen Zeitpunkten im Studienverlauf Daten erhoben. Zwischenergebnisse für diese Studie sollen in 2–3 Monaten vorliegen.
In der Studie wurde von einem Patient*innen eine Covid-19-Infektion berichtet, bei dem die Ansteckung innerhalb der Familie erfolgte. Es habe sich um einen 76-jährigen Hochrisikopatient*innen gehandelt, bei dem die Erkrankung jedoch sehr mild verlief.
REGISTERSTUDIEN
Registerstudien sind retrospektive Studien, die Daten zu Therapie und Diagnose aus dem Behandlungsalltag untersuchen.
PONDEROSA
In dieser Beobachtungsstudie geht es laut Prof. Dr. med. Andreas Hochhaus darum, ein Real-Life-Bild der Ponatinib-Patient*innen in Deutschland zu erhalten. Dafür werden bei 100 Patient*innen die Dosis, die Dauer und die Nebenwirkungen unter der Therapie mit Ponatinib dokumentiert; bisher wurden 91 Patient*innen rekrutiert. Diese Parameter werden gezielt erfasst, um allen zukünftigen CML-Patient*innen eine optimale Therapie anbieten zu können.
Inzwischen liegen erste Daten von 51 Patient*innen aus Deutschland und der Tschechischen Republik vor. Es wurden keine Todesfälle durch kardio- oder zerebrovaskuläre Ereignisse dokumentiert. 6 Patient*innen erlitten eine Progression. Bei 65 % der Patient*innen gab es unerwünschte Nebenwirkungen. Knapp 50 % der Patient*innen in chronischer Phase erreichten unter der Behandlung mit Ponatinib MMR. Im Therapieverlauf wurde ein Anstieg der MMR-Rate beobachtet.
CML VI
Weil nicht alle Patient*innen in Studien eingeschlossen werden können, soll mit Hilfe dieser Registerstudie ein umfassender Überblick über die an CML erkrankte Bevölkerung gewonnen werden, erklärt Dr. Katharina Kohlbrenner (Mannheim). Ziel sei ein Informationsgewinn für die Erforschung und Behandlung der CML hinsichtlich epidemiologischer, wissenschaftlicher, klinischer und auch wirtschaftlicher Belange. Insgesamt umfasst das Register 540 neu diagnostizierte Ph+- oder BCR/ABL-positive Patient*innen ab 18 Jahren bis zum 31.12.2019 – es werden keine neuen Patient*innen mehr eingeschlossen. Ausgeschlossen sind Patient*innen der CML V- und MOMENT II-Studien. 24 Patient*innen wurden ausgeschlossen, 23 sind bisher verstorben. Die mediane Beobachtungszeit beträgt 5 Jahre, die Nachbeobachtung des letzten in die Studie eingeschlossenen Patient*in erfolgt bis Ende 2021.
BLASTENKRISENREGISTER
Das 2018 initiierte Europäische CML-Blastenkrisenregister soll laut Dr. med. Annamaria Brioli (Jena) und PD Dr. rer. biol. hum. Michael Lauseker (München) zu einem besseren Verständnis der Biologie der CML-Blastenkrise führen, um prognostische Faktoren für diese Patient*innen identifizieren zu können. Aus den gewonnenen Daten sollen außerdem Therapieempfehlungen für Patient*innen in einer Blastenkrise (BK) entwickelt werden. Das Register rekrutiert bereits in 11 Ländern, weitere Länder sollen hinzukommen. Neue Patient*innen sollen noch über die nächsten drei Jahre eingeschlossen werden. Die Nachbeobachtungszeit wird sich über zwei Jahre erstrecken.
Die ersten Daten wurden Anfang 2020 ausgewertet, ein zweiter Datencheck erfolgte im Januar 2021. Das mediane Alter der 73 männlichen und 44 weiblichen Patienten in dieser Studie liegt bei 45 Jahren (18 – 85 Jahre). Die CML-Diagnose erfolgte bei 73 Patient*innen in der chronischen Phase, bei 13 in der akzelerierten Phase und bei 29 in der Blastenkrise.
Bei 21 von 80 Patient*innen wurden neue BCR/ABL-Mutationen gefunden. 45 Patient*innen zeigten die typischen BCR-ABL-Transkripte e13a2 und e14a2, die Transkripte 5 weiterer Patient*innen waren atypisch.
Die Blastenkrise wird nach der Art der vorhandenen Blasten differenziert. Im Register wurden bisher 55 myeloische, 33 lymphatische, 5 gemischte und eine megakaryozytische Blastenkrise erfasst. Bei 8 weiteren Patient*innen ist der Typ der Blastenkrise nicht bekannt.
Die Therapie der BK erfolgte bei 27 Patient*innen mit Imatinib, bei 11 mit Nilotinib, bei 49 mit Dasatinib, bei 4 mit Bosutinib, bei 38 mit Ponatinib, bei 76 mit Chemotherapie, 47 Patient*innen wurden transplantiert.
46 von 86 Patient*innen verstarben.
Die Patientendaten dieses Registers sind zum Teil unvollständig oder für einzelne Merkmale nicht dokumentiert. Daraus resultieren die unterschiedlichen Patientenzahlen bei Auswertung.
THERAPIEOPTIMIERUNG & THERAPIEFREIE REMISSION
PONS
Dies ist eine Phase-II-Studie zur Beurteilung der Wirksamkeit und Sicherheit von Ponatinib bei CML-Patient*innen in der chronischen Phase, die auf eine Erstlinientherapie mit einem anderen Tyrosinkinasehemmern (TKI) nicht ansprechen oder eine Unverträglichkeit dagegen entwickelt haben. In dieser Studie wird Ponatinib in einer reduzierten Dosis von 30 mg gegeben. Eine Verringerung der Dosis auf 15 mg sei möglich, legt Prof. Dr. med. Philipp le Coutre (Berlin) dar. Das primäre Ziel ist das Erreichen einer MMR nach 12 Monaten. Die Studie wird in mehreren Zentren in Deutschland durchgeführt und es sollen 50 Patient*innen eingeschlossen werden. Bisher wurden 11 Patient*innen rekrutiert. Bisher gäbe es keine Zwischenauswertung, jedoch seien bisher keine schwerwiegenden Toxizitäten beobachtet worden.
ENDURE (CML IX)
Die ENDURE-Studie, vorgestellt von Prof. Dr. med. Andreas Burchert (Marburg), ist eine von der Deutschen Krebshilfe gesponsorte Phase-II-Studie, in der untersucht wird, ob eine vorübergehende Therapie mit dem Immunstimulator Ropeginterferon das Immunsystem gegen Leukämiezellen aktivieren kann, sodass bei einem Therapiestopp weniger Rückfälle auftreten. Da es sich um eine kontrollierte Vergleichsstudie handelt, gibt es zwei Patientengruppen. Wer in welche Gruppe kommt, wird durch einen Zufallsgenerator bestimmt. In der Behandlungsgruppe A wird Ropeginterferon im ersten Monat nach Studienbeginn zusammen mit dem TKI und danach allein für maximal weitere 14 Monate gegeben. Ropeginterferon sei sehr gut verträglich. Die Patient*innen spritzen es sich alle 14 Tage unter die Haut. Patient*innen in der Gruppe B setzen ihren TKI nach einem Monat ersatzlos ab.
Um genügend Patient*innen in die Studie einschließen zu können, wurde eine länderübergreifende Kooperation gestartet. Im Juli 2020 wurde der erste französische Patient rekrutiert. So erhofft man sich, das Rekrutierungsziel von 215 Patient*innen zu erreichen. Derzeit müssten noch 7 Patient*innen in die Studie eingeschlossen werden.
Aufgrund der Zulassung des Studienmedikaments bei Polyzythämia Vera (PV) sei eine Änderung des Studienprotokolls zur Umstellung der ENDURE-Studie von Phase II auf Phase III geplant. Eine weitere Änderung bezüglich des primären Endpunktanalyse soll die Analyse des rezidiv-freien Überlebens über den gesamten Beobachtungszeitraum der Studie ermöglichen – nicht nur für einen bestimmten Zeitpunkt.
Im Zusammenhang mit der aktuellen Thematik der Corona-Schutzimpfungen stellte sich in der Diskussion die Frage, welchen Einfluss Interferon auf die Schutzimpfung haben könnte, denn ein Ausschlusskriterium für die Studienteilnahme seien Impfungen innerhalb von einem Monat vor der Randomisierung. Im Hinblick auf die Covid-Impfempfehlungen seien wichtige Aspekte für eine Impfung unter Interferon zu berücksichtigen: Es gebe keine SARS-CoV-Impfdaten für CML-Patient*innen, insbesondere nicht für Patient*innen unter einer Therapie mit Interferon. Das Risiko für Nebenwirkungen könnte erhöht sein. Insbesondere sei nicht bekannt, ob eine Interferon-vermittelte Autoreaktivität auf verschiedene Zelltypen, die das SARS-Spikeprotein fehlerhaft exprimieren könnten, ausgelöst werden kann. Eine Abwägung von Risiko und Nutzen der Impfung für einen beispielsweise 30- jährigen Patienten gegenüber einem 75-Jährigen müsse unbedingt immer erfolgen. Interferon sei das stärkste immunstimulierende Zytokin und hätte starke antivirale Eigenschaften.
Es wurde angeregt, dass Patient*innen, die in der Studie auf den Interferon-freien Arm randomisiert wurden, die Schutzimpfung gegen Covid-19 erlaubt werden sollte.
NAUT (CML XIII)
Prof. Dr. med. Susanne Saußele (Mannheim) sprach über die NAUT-Studie, in die CML-Patient*innen eingeschlossen werden, die nach einem ersten oder zweiten erfolglosen Absetzversuch eine beliebige TKI-Therapie für mindestens ein Jahr erhalten haben. In der Behandlungsphase der Studie erhalten die Patient*innen Nilotinib (600 mg/Tag) für mindestens zwei Jahre. Nach diesem Zeitpunkt und bei Erfüllung der Kriterien (MR4 seit mindestens 12 Monaten und MR4,5 in den letzten 6 Monaten) wird die TKI-Therapie abgesetzt. Danach folgt eine therapiefreie Phase von drei Jahren, in der die Stabilität der molekularen Remission fortlaufend kontrolliert und im Falle eines Verlusts der MMR die Therapie wieder aufgenommen wird.
Es wird empfohlen, einen zweiten oder dritten Absetzversuch nur innerhalb einer klinischen Studie durchzuführen. Man habe jedoch den Eindruck, dass im Alltag oft außerhalb von Studien gestoppt wird. Dies sei bedauerlich, weil dadurch wichtige Erkenntnisse nicht erfasst werden würden.
Rekrutierungsziel sind 160 Patient*innen in Deutschland, 200 europaweit, die Rekrutierungsphase wurde bis 30.09.2021 verlängert. Die angestrebte Zahl der Studienteilnehmer wurde nun von 200 auf 75 verringert, sodass jetzt noch 7 Patient*innen eingeschlossen werden sollten.
Das Monitoring erfolge aufgrund der Covid-19-Pandemie bis auf Weiteres ausschließlich webbasiert und telefonisch.
PONTRACK (CML XII)
Patient*innen, die auch nach dreijähriger Behandlung mit einem TKI der 2. Generation in Erst- oder Zweitlinie kein oder kein stabiles tiefes Ansprechen erzielen konnten, sollen durch die zweijährige Behandlung mit Ponatinib eine tiefe molekulare Remission und damit die Voraussetzungen für eine therapiefreie Remission (TFR) erreichen, beschreibt Prof. Dr. med. Susanne Saußele. Das Absetzen erfolgt außerhalb der Studie als Post-Follow-up. Die Dosierung von Ponatinib wird entsprechend der erreichten molekularen Remissionstiefe adaptiert (Startdosis: 30 mg, 15–45 mg zulässig).
Die Rekrutierung startete im Dezember 2019. Ziel sei der Einschluss von 60 Patient*innen in zwei Jahren. Bisher konnten 7 Patient*innen in die Studie eingeschlossen werden, 2 befinden sich im Screening.
TRANSLATIONALE KONZEPTE
Venetoclax-Erhaltungstherapie
Hintergrund dieser geplanten Studie ist nach Prof. Dr. med. Thomas Ernst die Kenntnis, dass BCR-ABL-spezifische TKIs bei der CML-Therapie zwar effektiv sind, jedoch werden CML-Stammzellen nur selten eliminiert. Kürzlich wurde in einer Studie gezeigt, dass das kombinierte Ausschalten der Bcl-2- und der BCR-ABL-Tyrosinkinase die CML-Stammzellen eliminiert (Carter et al. 2016). Bcl-2 wurde als wichtiger Überlebensfaktor für CML-Stamm-/Progenitorzellen identifiziert, und die kombinierte Hemmung von Bcl-2- und BCR-ABL-Tyrosinkinase habe das Potenzial, die Tiefe des Ansprechens signifikant zu verbessern. Venetoclax ist ein solcher Bcl-2-Inhibitor und für die Therapie von CLL und Lymphomen zugelassen. Für diese Pilotstudie sollen Patient*innen, die die TKI-Therapie stoppen können, für eine bestimmte Zeit Venetoclax einnehmen.
Ziel der Studie sei die Beurteilung der
- Wirksamkeit von 400 mg Venetoclax täglich bei CML-Patient*innen, die eine BCR-ABL-spezifische TKI-Therapie absetzen, nachdem sie eine tiefe molekulare Remission (MR4) oder besser erreicht haben
- Sicherheit von Venetoclax bei CML
- Lebensqualität vor und nach Beendigung der TKI-Therapie.
Studienendpunkte seien
- das molekulare rezidivfreie Überleben (RFS), wobei ein Rezidiv als Verlust der majoren molekularen Remission (MMR), d. h. als Anstieg des BCR-ABL-Levels auf > 0,1 %, definiert ist
- die Bewertung von BCR-ABL-positiven Stammzellen im Knochenmark durch quantitative genomische PCR vor und nach der Anwendung von Venetoclax.
In diese Pilotstudie sollen 10 Patient*innen eingeschlossen werden. Voraussichtlicher Beginn der Studie sei Ende 2021.
BTK-Inhibitor-Erhaltungstherapie
Eine weiterer Studienansatz zur Eliminierung leukämischer Stammzellen ist die Anwendung des Bruton-Tyrosinkinase-Inhibitors (BTKi) Ibrutinib bei CML in chronischer Phase. In einer Pilotstudie soll laut Dr. med. Martina Crysandt (Aachen) die Wirksamkeit und Sicherheit von Ibrutinib bei Patient*innen, die die TKI-Therapie beenden, untersucht werden. Die Studienendpunkte entsprechen weitgehend denen der vorher beschriebenen Studie.
allogene Stammzelltransplantation
Bei der allogenen Transplantation handelt es sich um eine Form der Stammzelltransplantation, die bei malignen hämatologischen Erkrankungen zum Einsatz kommt. Dabei werden Blutstammzellen von einem Spender zu einem Empfänger übertragen (Spender und Empfänger sind hierbei nicht dieselbe Person).
tiefe molekulare Remission
tiefe molekulare Remission: BCR-ABL1 < 0,01 %
Bruton-Tyrosinkinase
Die Bruton-Tyrosinkinase ist ein wichtiger Bestandteil des B-Zell-Rezeptor-Signalwegs bei B-Zell-Lymphomen. Seine gezielte Hemmung führt zum Zelltod der Krebszelle.
Ausschlusskriterium
Ausschlusskriterien bestimmen, wer an einer klinischen Studie nicht teilnehmen darf (z.B. Raucher, Schwangere, Patienten mit Herzerkrankungen, zu alt, zu jung). Ausschlusskriterien sind dazu da, das Risiko verfälschender Einflüsse auf das Studienergebnis gering zu halten. Auch sollen die Versuchspersonen geschützt werden, zum Beispiel dürfen Patienten mit einer Herzerkrankung nicht Medikamente testen, die den Kreislauf belasten.
Erhaltungstherapie
Über eine längere Zeitperiode fortgeführte Chemotherapie, die den Erfolg der Induktions- und Konsolidierungstherapie stabilisieren soll
Erstlinientherapie
Erstlinientherapie ist die erste Therapie, die nach der Diagnosestellung bei einem Patienten eingeleitet wird. Wenn diese nicht anschlägt oder nicht vertragen wird, folgt die Zweitlinientherapie
Polyzythämia Vera
Die Polycythaemia vera (auch Morbus Vaquez-Osler und Vaquez-Osler-Krankheit genannt) ist eine seltene myeloproliferative Erkrankung, bei der es zu einer Vermehrung aller drei Blutzellreihen (inbesondere Erythrozyten, aber auch Thrombozyten und Leukozyten) im Blut kommt. Dieser autonomen Proliferation aller drei Zellreihen liegt eine Mutation einer myeloischen Stammzelle (blutbildende Stammzelle im Knochenmark) zugrunde.
Begleiterkrankung
Beschwerden oder Erkrankung(en), die zusätzlich und gleichzeitig zur Haupterkrankung auftreten, oder die Auswirkung solcher zusätzlichen Beschwerden oder Erkrankungen.
Thrombozytopenie
Mangel an Blutplättchen (Thrombozyten), kann eine Blutungsneigung mit kleinfleckigen Blutungen in Haut und Schleimhäuten oder in Organen hervorrufen
zerebrovaskulär
die Blutgefäße des Gehirns betreffend; im weiteren Sinn auch: die Hirndurchblutung betreffend
megakaryozytisch
Megakaryozyten gehören zu den blutbildenden Zellen im Knochenmark. Sie sind Vorläuferzellen der Thrombozyten (Blutplättchen), denen eine zentrale Rolle bei der Blutgerinnung zukommt.
Progenitorzellen
Als Progenitorzellen bezeichnet man die Vorläuferzellen somatischer Zellen (=alle Zellen, die nicht Keimzellen sind), die aus der asymmetrischen Zellteilung multipotenter Stammzellen hervorgehen.
Transplantation
Übertragung von Gewebe. Für die Transplantation können eigene Zellen autologe T. oder fremde Zellen allogene T. verwandt werden.
Randomisierung
Patienten mit einem oder mehreren gleichen Charakteristika (z.B. gleiche Erkrankung, Krankheitsstadium, Geschlecht, Alter) werden nach einem Zufallsverfahren in verschiedene Behandlungsgruppen (Arme der Studie) eingeteilt. Jede Gruppe erhält eine unterschiedliche Behandlung. Das Zufallsverfahren ist erforderlich, um die Ergebnisse bzw. Ansprechraten möglichst objektiv zwischen mehreren gleichartigen Gruppen vergleichen zu können.
Registerstudie
Retrospektive Studie, bei der Daten zu Therapie und Diagnose aus dem Behandlungsalltag untersucht werden. Dabei wird die zu untersuchende Population zunächst in einem Register in Bezug auf die entsprechende Indikation vollständig erfasst
Chemotherapie
Wird häufig mit Zytostatikabehandlung gleichgesetzt. Unter Chemotherapie versteht man aber auch die Behandlung mit Antibiotika. Zytostatika sind Medikamente, die die Zellvermehrung oder das Zellwachstum hemmen.
Tyrosinkinase
Enzym, das das Wachstum von Leukämiezellen anregt und therapeutisch durch Tyrosinkinase-Hemmer (Tyrosinkinase-Inhibitoren) gehemmt werden kann.
Monotherapie
Behandlung mit nur einem Medikament
Nebenwirkung
Unerwünschte Begleiteffekte einer Therapie, besonders bei Chemotherapien begrenzen Nebenwirkungen die maximal verträgliche Dosis.
Blastenkrise
Die dritte Phase der Entwicklung von CML; sie entsteht nach der chronischen und akzelerierten Phase. Ihr Merkmal ist das Vorkommen einer zunehmenden Anzahl von unreifen Blutkörperchen („Blasten") im Blut oder Knochenmark.
retrospektiv
Studie aus der Hauptgruppe der Beobachtungsstudien und der dortigen Untergruppe der Längsschnittstudien. Hier wird eine Studie dann als retrospektiv bezeichnet, wenn die Datenerhebung schon vor Beginn der Studie stattgefunden hat.
Transaminase
Als Aminotransferasen, oder nach alter Nomenklatur Transaminasen, bezeichnet man die zur Gruppe II der EC-Klassifikation gehörigen Enzyme, die den Austausch von Aminogruppen zwischen Aminosäuren und α-Ketosäuren katalysieren. Erhöhungen dieser beiden Enzyme deuten in der Regel auf Veränderungen bzw. Krankheiten im Bereich der Leber hin.
Spikeprotein
Spikeprotein, kurz Spike: ein aus der Virushülle herausragendes Glykoprotein. Es ermöglicht dem Virus, an passende Rezeptoren seiner bevorzugten Wirtszelle zu binden.
Stammzellen
Stammzellen sind Blutvorläuferzellen, aus denen sich verschiedene Arten von Zelltypen wie die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) und weißen (Leukozythen) Blutzellen sowie Blutplättchen (Thrombozyten) und einige andere Zellen entstehen. Die Stammzellen befinden sich im Knochenmark und teilweise auch im Blut. Es gibt eine Anzahl von verschiedenen Entwicklungsstadien der Stammzellen (z.B. embryonale Stammzellen, aus denen sich der ganze Organismus entwickelt) oder Entwicklungsstadien aus denen nur noch bestimmte Zellarten entstehen können, z.B. Blutstammzellen, aus denen sich alle Blutkörperchen bilden.
Knochenmark
Das Innere der großen Knochen - vor allem des Hüftknochens und des Oberschenkels. Dort werden die Blut- und Immunzellen gebildet. Das Knochenmark bildet sich ständig neu.
Progression
Das Fortschreiten einer Krebserkrankung
Neutropenie
Verminderung der Anzahl neutrophiler Granulozyten im Blut - bestimmter weißer Blutzellen, die besonders für die Abwehr gegen Bakterien und Pilze wichtig sind
exprimieren
Als Genexpression bezeichnet man die Bildung eines von einem Gen kodierten Genprodukts, vor allem von Proteinen oder RNA-Molekülen. Das zugehörige Verb lautet exprimieren.
Venetoclax
Venetoclax ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der Bcl-2-Hemmer, der zur Behandlung der CLL eingesetzt wird. Venetoclax hemmt selektiv das Protein Bcl-2, das bei CLL und anderen B-Zell-Lymphomen überexprimiert wird.
Toxizität
Giftwirkung einer Substanz, zum Beispiel einer Chemotherapie. Diese führen zu unerwünschten Nebenwirkungen.
Interferon
Im Zusammenhang mit Leukämien üblicherweise Interferon-Alpha gemeint. Interferon (von engl. to interfere eingreifen, sich einmischen) ist ein Protein, das eine immunstimulierende und Tumorzellen angreifende Wirkung entfaltet. Es wird als körpereigenes Gewebshormon gebildet, v.a. von Leukozyten, Monozyten und Fibroblasten, kann aber auch als Medikament in körperunüblich hohen Dosen gegen Leukämien eingesetzt werden.
Transkript
Mit Hilfe der PCR lassen sich kleinste Mengen an Erbinformationen in kurzer Zeit stark vervielfältigen, so dass auch das BCR-ABL-Gen so oft kopiert wird, bis es in ausreichender Menge vorliegt, dass es eindeutig nach- gewiesen werden kann. Diese BCR-ABL-Kopien nennt man Transkripte.
Remission
Vorübergehende oder dauerhafte Rückbildung von Krankheitszeichen. Bei Krebs: Partielle Remission = teilweises Verschwinden oder Verkleinerung von Krebszellen, komplette Remission = keine Krebszellen nachweisbar
chronisch
langanhaltend, sich langsam entwickelnd
myeloisch
das Knochenmark betreffend. Im engeren Sinne die Bildung von bestimmten weißen Blutzellen, den Granulozyten, im Knochenmark betreffend
Phase III
In der letzten Phase wird das Medikament bei Gruppen von vielen hundert Menschen (oft über einen längeren Zeitraum) erprobt. Die Wirksamkeit wird genauer und statistisch zuverlässiger erfasst, seltene unerwünschte Nebenwirkungen werden exakt untersucht. Um eine ausreichende Zahl von Teilnehmenden zu erhalten, werden diese Studien meist international oder als so genannte Multizenterstudien, d.h. an verschiedenen Orten, durchgeführt. In der Regel erhält ein Medikament erst dann eine offizielle Zulassung, wenn diese Phase erfolgreich abgeschlossen ist. Wenn jedoch ein öffentliches Interesse besteht, kann die Zulassung in einem beschleunigten Verfahren (Fast-track- Verfahren) auch frühzeitig erfolgen, wie dies beispielsweise bei dem Medikament Glivec geschehen ist.
Zytopenie
Zellzahlverminderung im Blut. Je nach dem, welcher Zelltyp verringert ist, spricht man auch von z.B. Leuko-, Granulo-, Lympho-, Mono-, Erythro- oder Thrombozytopenie.
Dasatinib
Handelsname Sprycel, Laborname BMS-354825, hemmt u.a. die BCR-ABL- und SRC-Tyrosinkinasen. Zugelassen in der EU seit 2006 für die Behandlung von CML und Ph+ALL.
Nilotinib
Nilotinib, Handelsname Tasigna, Laborname AMN107, hemmt u.a. die BCR-ABL-Tyrosinkinase. Zugelassen in der EU seit 2007 für die Behandlung der CML und Ph+ALL.
Ponatinib
Ponatinib (Entwicklungsname AP24534, Handelsname Iclusig), ein Tyrosinkinaseinhibitor der dritten Generation
Bosutinib
Bosutinib (Entwicklungsname SKI-606, Handelsname Bosulif), ein Tyrosinkinaseinhibitor der zweiten Generation.
Screening
in Zusammenhang mit klinischen Studien: Voruntersuchung
Follow-up
in Zusammenhang mit klinischen Studien: Nachuntersuchung, Nachbeobachtung
Protokoll
Gebräuchlicher Ausdruck für ein Behandlungsschema; bei klinischen Studien auch Prüfplan genannt
Asciminib
Tyrosinkinaseinhibitor: Asciminib richtet sich gegen das Genprodukt des BCR-ABL-Fusionsgens auf dem Philadelphia-Chromosom. Dabei handelt es sich um eine konstitutiv aktivierte Tyrosinkinase, die zur unkontrollierten und massiven Proliferation der Tumorzellen führt. Asciminib belegt die Myristat-bindende Tasche von ABL und bewirkt dadurch eine allosterische Hemmung der Tyrosinkinase.
Ibrutinib
Ibrutinib ist ein Bruton-Tyrosinkinasehemmer, der meist zur Therapie von Non-Hodgkin-Lymphomen eingesetzt wird. Er gehört zur Subgruppe der BTK-Inhibitoren.
Mutation
Veränderung der Abfolge von Bausteinen im Erbgut (DNS). Mutationen können zu Änderung oder Verlust der Funktion von Genen führen und damit das Verhalten von Zellen beeinflussen (lat. mutatio Veränderung, Wechsel)
Inzidenz
Die Anzahl Personen, die innerhalb eines Jahres neu an einem bestimmten Leiden erkranken (lt. Epidemiologie)
Phase II
Hat das Medikament die Prüfung in Phase I bestanden, wird es bei einer kleinen Patientengruppe bezüglich der Wirksamkeit untersucht. Ziele der Studie können dabei beinhalten: Sinkt die Restleukämie? Bei welchem Prozentsatz der Testpersonen sinkt die Resterkrankung ab? Wird das Fortschreiten der Krankheit verzögert? Üblicherweise beteiligen sich einige hundert Menschen an einer solchen Studie, um möglichst genaue Zahlen zu erhalten. Um zu klären, ob es sich bei der Wirkung um zufällige Effekte oder um tatsächliche Medikamentenwirkungen handelt, werden die Teilnehmenden in eine Untersuchungsgruppe und eine Kontrollgruppe eingeteilt.
Imatinib
Imatinib, Handelsname Glivec/Gleevec, Laborname STI-571, ein BCR-ABL-Tyrosinkinasehemmer der ersten Generation. Zugelassen seit Jahr 2002 für die Behandlung der CML und Ph-positiven ALL.
atypisch
vom Typus abweichend, untypisch
allogen
von einem anderen Menschen stammend, z.B. Fremdspende.
Rezidiv
Neuauftreten akuter Krankheitszeichen, Rückfall nach einer Remission
Blasten
Unreife Zellen, z. B. Blutzellvorläufer im Blut oder Knochenmark
Fatigue
Besonders quälende Form von Müdigkeit, oft bis zur völligen Erschöpfung, nach dem Schmerz belastendstes Symptom bei Tumorerkrankung. An der Erschöpfungssymptomatik können bei Krebskranken psychologische Faktoren, Blutbildveränderungen und Ernährungseinflüsse beteiligt sein. Sie kann durch durch die Erkrankung selbst oder im Zusammenhang mit einer Therapie ausgelöst werden. Typische Merkmale sind eine anhaltende Schwäche und Abgeschlagenheit trotz ausreichender Schlafphasen, eine Überforderung bereits bei geringen Belastungen und eine deutliche Aktivitätsabnahme im privaten und beruflichen Umfeld.
Phase I
Die klinische Erprobung eines Medikaments erfolgt in der Regel in drei Phasen, um Menschen vor noch unbekannten gefährlichen und unerwünschten Nebenwirkungen zu schützen und um die finanziellen Mittel möglichst effizient einzusetzen. In einer Phase-I-Studie wird ein Medikament von wenigen Testpersonen eingenommen. Dabei wird untersucht, ob das Medikament gut verträglich ist, welche Nebenwirkungen auftreten und welche Dosierungsart optimal ist. Diese Studien werden ohne Kontrollgruppe durchgeführt.
BCR-ABL
BCR-ABL ist ein Fusionsgen auf Chromosom 22. Das Chromosom mit diesem Gen wird als Philadelphia-Chromosom bezeichnet. Es kommt bei fast 95 Prozent der Patienten mit CML (Chronisch Myeloischer Leukämie) vor. Das Gen ABLim Fusionsgen enthält den Bauplan für ein Enzym, eine Tyrosinkinase. Dieses Enzym ist wesentlich an der Übertragung von Signalen beteiligt, die für die Regulation des Zellwachstums und der Zelldifferenzierung erforderlich sind. Durch die Fusion der beiden Gene wird das Tyrosinkinase-Gen aktiviert. Die Folge: Zellen mit diesem Gen vermehren sich unkontrolliert. Das molekulare Ereignis wird als Hauptursache für die Entstehung der CML angesehen.
Grad 3
starke Nebenwirkung, Unterbrechung der Therapie oftmals notwendig
Lipase
Eine Lipase ist ein Enzym, das Fett in deren Bestandteile zerlegt.
MR4.5
Tiefe molekulare Remission, bei der die BCR-ABL-Transkripte weniger als 0,0032% (nach Internationaler Skala IS) der insgesamt untersuchten Gentranskripte ausmachen
Bcl-2
Bcl-Proteine sind eine Familie von Regulatorproteinen für die Apoptose. Bcl steht für "B-cell lymphoma". Der wichtigste Vertreter der Bcl-Proteine ist das Protein Bcl-2: Das anti-apoptotische Protein Bcl-2 ist bei vielen Krebserkrankungen überexprimiert. Zu diesen gehören u.a. das Melanom, der Brust-, Prostata- und Lungenkrebs sowie Lymphome und Leukämien. Eine Translokation des Bcl-2-Gens führt zu einer verstärkten Bcl-2-Expression und somit zu einem verminderten Ansprechen der betroffenen Zellen auf Apoptose-Stimuli.
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.
PCR
Polymerase-Kettenreaktion (polymerase chain reaction: Untersuchungsverfahren zur schnellen Vervielfältigung (Amplifikation) bestimmter Abschnitte der RNA oder DNA.
DLI
Gabe von Spenderlymphozyten nach rezidivierter allogener Stammzelltransplantation (DLI = Donor Lymphocyte Infusion)
TKI
Tyrosinkinaseinhibitor / Tyrosinkinasehemmer sind neuartige Medikamenten-Wirkstoffe, die bisher vor allem bei Tumorerkrankungen zum Einsatz kommen. Tyrosinkinasen spielen eine Schlüsselrolle bei der Entstehung von Tumorerkrankungen, da sie daueraktiviert zu einer ungebremsten Zellteilung und damit zu einem unkontrollierten Tumorwachstum führen. Die neuartigen Hemmstoffe blockieren diesen Mechanismus.
CHR
Komplette hämatologische Remission (complete haematologic response).
MMR
Gutes molekulares Ansprechen, bei der die BCR-ABL-Transkripte weniger als 0,1% (nach Internationaler Skala IS) der insgesamt untersuchten Gentranskripte ausmachen
MR4
Tiefe molekulare Remission, bei der die BCR-ABL-Transkripte weniger als 0,01% (nach Internationaler Skala IS) der insgesamt untersuchten Gentranskripte ausmachen
TFR
Treatment-Free Remission, behandlungsfreie Remission, ist ein bei CML in Studien befindliches Therapiekonzept, das nach dauerhaftem Erreichen einer tiefen molekularen Remission die gezielte Therapieunterbrechung unter engmaschiger Verlaufskontrolle vorsieht.
FDA
Amerikanische Arzneimittelzulassungsbehörde (Food and Drug Administration)
ELN
Das Europäische Leukämie Netz ist eine von der EU finanzierte Organisation bestehend aus Medizinern, Wissenschaftlern und Patienten aus dem Leukämie-Bereich, das zum Ziel hat, die Behandlung von Leukämie-Erkrankungen zu verbessern, Wissen zu generieren und dieses Wissen in Europa zu verbreiten.
Arm
= Behandlungsgruppe. Eine klinische Studie ist einarmig, wenn es nur eine Behandlungsgruppe und keine Kontrollgruppe gibt. In den meisten Studien gibt es zwei oder mehr Arme.
MR
Molekulares Ansprechen (= molecular response (engl.). Es wird ausgedrückt durch die Anzahl der CML-spezifischen Gene im Blut
tiefe molekulare Remission
tiefe molekulare Remission: BCR-ABL1 < 0,01 %
Pegyliertes Interferon
Interferon ist ein Protein, das eine immunstimulierende und Tumorzellen angreifende Wirkung entfaltet. Es wird als körpereigenes Gewebshormon in menschlichen Immunzellen gebildet. Pegyliertes Interferon ist in ein Glukosemolekül eingebettet, das den Wirkstoff nur langsam an den Körper abgibt, es hat daher eine Depotfunktion und behält seine Wirkung über mehrere Tage.
Philadelphia-Chromosom
Charakteristisches Merkmal der chronisch myeloischen Leukämie. Die Chromosomenmutation entsteht durch Transfer des Hauptteils des langen Arms von Chromosom 9 nach Chromosom 22 (= Translokation).
Polyzythämia Vera
Die Polycythaemia vera (auch Morbus Vaquez-Osler und Vaquez-Osler-Krankheit genannt) ist eine seltene myeloproliferative Erkrankung, bei der es zu einer Vermehrung aller drei Blutzellreihen (inbesondere Erythrozyten, aber auch Thrombozyten und Leukozyten) im Blut kommt. Dieser autonomen Proliferation aller drei Zellreihen liegt eine Mutation einer myeloischen Stammzelle (blutbildende Stammzelle im Knochenmark) zugrunde.
Klinische Studie
Wissenschaftliche Forschungsarbeit zur Behandlung von Krankheiten beim Menschen nach strengen medizinischen und ethischen Regeln
Klinische Studie
Wissenschaftliche Forschungsarbeit zur Behandlung von Krankheiten beim Menschen nach strengen medizinischen und ethischen Regeln
Klinische Studie
Wissenschaftliche Forschungsarbeit zur Behandlung von Krankheiten beim Menschen nach strengen medizinischen und ethischen Regeln
Chronische Phase
Die früheste Phase in der Entwicklung von CML
Chronische Phase
Die früheste Phase in der Entwicklung von CML
Chronische Phase
Die früheste Phase in der Entwicklung von CML
zerebrovaskulär
die Blutgefäße des Gehirns betreffend; im weiteren Sinn auch: die Hirndurchblutung betreffend
megakaryozytisch
Megakaryozyten gehören zu den blutbildenden Zellen im Knochenmark. Sie sind Vorläuferzellen der Thrombozyten (Blutplättchen), denen eine zentrale Rolle bei der Blutgerinnung zukommt.
Progenitorzellen
Als Progenitorzellen bezeichnet man die Vorläuferzellen somatischer Zellen (=alle Zellen, die nicht Keimzellen sind), die aus der asymmetrischen Zellteilung multipotenter Stammzellen hervorgehen.
Transplantation
Übertragung von Gewebe. Für die Transplantation können eigene Zellen autologe T. oder fremde Zellen allogene T. verwandt werden.
STAMP-Inhibitor
Tyrosinkinasehemmer, die an der Myristoyl-Bindungsstelle des BCR-ABL1-Fusionsgens binden. Daher der Name STAMP: Specifically Targeting BCRABL1 Myristoyl Pocket.
STAMP-Inhibitor
Tyrosinkinasehemmer, die an der Myristoyl-Bindungsstelle des BCR-ABL1-Fusionsgens binden. Daher der Name STAMP: Specifically Targeting BCRABL1 Myristoyl Pocket.
Real-Life-Daten
Real-Life-Daten biieten eine zusätzliche Informationsquelle für die Wirksamkeit, das Sicherheitsprofil und die Lebensqualität über längere Behandlungszeiträume. So können Real-Life-Daten konkrete Hinweise darauf geben, wie eine Therapie in der realen Praxis wirkt. Real-Life-Daten werden in der klinischen Praxis außerhalb randomisierter kontrollierter klinischer Studien generiert. Zu den Quellen zählen beispielsweise elektronische Patientenakten, digitale Anwendungen, Beobachtungsstudien oder Verordnungsdaten.
Randomisierung
Patienten mit einem oder mehreren gleichen Charakteristika (z.B. gleiche Erkrankung, Krankheitsstadium, Geschlecht, Alter) werden nach einem Zufallsverfahren in verschiedene Behandlungsgruppen (Arme der Studie) eingeteilt. Jede Gruppe erhält eine unterschiedliche Behandlung. Das Zufallsverfahren ist erforderlich, um die Ergebnisse bzw. Ansprechraten möglichst objektiv zwischen mehreren gleichartigen Gruppen vergleichen zu können.
Randomisierung
Patienten mit einem oder mehreren gleichen Charakteristika (z.B. gleiche Erkrankung, Krankheitsstadium, Geschlecht, Alter) werden nach einem Zufallsverfahren in verschiedene Behandlungsgruppen (Arme der Studie) eingeteilt. Jede Gruppe erhält eine unterschiedliche Behandlung. Das Zufallsverfahren ist erforderlich, um die Ergebnisse bzw. Ansprechraten möglichst objektiv zwischen mehreren gleichartigen Gruppen vergleichen zu können.
Randomisierung
Patienten mit einem oder mehreren gleichen Charakteristika (z.B. gleiche Erkrankung, Krankheitsstadium, Geschlecht, Alter) werden nach einem Zufallsverfahren in verschiedene Behandlungsgruppen (Arme der Studie) eingeteilt. Jede Gruppe erhält eine unterschiedliche Behandlung. Das Zufallsverfahren ist erforderlich, um die Ergebnisse bzw. Ansprechraten möglichst objektiv zwischen mehreren gleichartigen Gruppen vergleichen zu können.
Registerstudie
Retrospektive Studie, bei der Daten zu Therapie und Diagnose aus dem Behandlungsalltag untersucht werden. Dabei wird die zu untersuchende Population zunächst in einem Register in Bezug auf die entsprechende Indikation vollständig erfasst
Lymphatisches
Gesamtheit der lymphatischen Gewebe wie Lymphknoten, Milz, Thymus, Mandeln, anatomische Grundlage des Immunsystems
Blastenkrise
Die dritte Phase der Entwicklung von CML; sie entsteht nach der chronischen und akzelerierten Phase. Ihr Merkmal ist das Vorkommen einer zunehmenden Anzahl von unreifen Blutkörperchen („Blasten") im Blut oder Knochenmark.
Blastenkrise
Die dritte Phase der Entwicklung von CML; sie entsteht nach der chronischen und akzelerierten Phase. Ihr Merkmal ist das Vorkommen einer zunehmenden Anzahl von unreifen Blutkörperchen („Blasten") im Blut oder Knochenmark.
retrospektiv
Studie aus der Hauptgruppe der Beobachtungsstudien und der dortigen Untergruppe der Längsschnittstudien. Hier wird eine Studie dann als retrospektiv bezeichnet, wenn die Datenerhebung schon vor Beginn der Studie stattgefunden hat.
Transaminase
Als Aminotransferasen, oder nach alter Nomenklatur Transaminasen, bezeichnet man die zur Gruppe II der EC-Klassifikation gehörigen Enzyme, die den Austausch von Aminogruppen zwischen Aminosäuren und α-Ketosäuren katalysieren. Erhöhungen dieser beiden Enzyme deuten in der Regel auf Veränderungen bzw. Krankheiten im Bereich der Leber hin.
Stammzellen
Stammzellen sind Blutvorläuferzellen, aus denen sich verschiedene Arten von Zelltypen wie die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) und weißen (Leukozythen) Blutzellen sowie Blutplättchen (Thrombozyten) und einige andere Zellen entstehen. Die Stammzellen befinden sich im Knochenmark und teilweise auch im Blut. Es gibt eine Anzahl von verschiedenen Entwicklungsstadien der Stammzellen (z.B. embryonale Stammzellen, aus denen sich der ganze Organismus entwickelt) oder Entwicklungsstadien aus denen nur noch bestimmte Zellarten entstehen können, z.B. Blutstammzellen, aus denen sich alle Blutkörperchen bilden.
exprimieren
Als Genexpression bezeichnet man die Bildung eines von einem Gen kodierten Genprodukts, vor allem von Proteinen oder RNA-Molekülen. Das zugehörige Verb lautet exprimieren.
Toxizität
Giftwirkung einer Substanz, zum Beispiel einer Chemotherapie. Diese führen zu unerwünschten Nebenwirkungen.
Transkript
Mit Hilfe der PCR lassen sich kleinste Mengen an Erbinformationen in kurzer Zeit stark vervielfältigen, so dass auch das BCR-ABL-Gen so oft kopiert wird, bis es in ausreichender Menge vorliegt, dass es eindeutig nach- gewiesen werden kann. Diese BCR-ABL-Kopien nennt man Transkripte.
chronisch
langanhaltend, sich langsam entwickelnd
chronisch
langanhaltend, sich langsam entwickelnd
myeloisch
das Knochenmark betreffend. Im engeren Sinne die Bildung von bestimmten weißen Blutzellen, den Granulozyten, im Knochenmark betreffend
myeloisch
das Knochenmark betreffend. Im engeren Sinne die Bildung von bestimmten weißen Blutzellen, den Granulozyten, im Knochenmark betreffend
Protokoll
Gebräuchlicher Ausdruck für ein Behandlungsschema; bei klinischen Studien auch Prüfplan genannt
Protokoll
Gebräuchlicher Ausdruck für ein Behandlungsschema; bei klinischen Studien auch Prüfplan genannt
Mutation
Veränderung der Abfolge von Bausteinen im Erbgut (DNS). Mutationen können zu Änderung oder Verlust der Funktion von Genen führen und damit das Verhalten von Zellen beeinflussen (lat. mutatio Veränderung, Wechsel)
allogen
von einem anderen Menschen stammend, z.B. Fremdspende.
BCR-ABL
BCR-ABL ist ein Fusionsgen auf Chromosom 22. Das Chromosom mit diesem Gen wird als Philadelphia-Chromosom bezeichnet. Es kommt bei fast 95 Prozent der Patienten mit CML (Chronisch Myeloischer Leukämie) vor. Das Gen ABLim Fusionsgen enthält den Bauplan für ein Enzym, eine Tyrosinkinase. Dieses Enzym ist wesentlich an der Übertragung von Signalen beteiligt, die für die Regulation des Zellwachstums und der Zelldifferenzierung erforderlich sind. Durch die Fusion der beiden Gene wird das Tyrosinkinase-Gen aktiviert. Die Folge: Zellen mit diesem Gen vermehren sich unkontrolliert. Das molekulare Ereignis wird als Hauptursache für die Entstehung der CML angesehen.
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.
TKI
Tyrosinkinaseinhibitor / Tyrosinkinasehemmer sind neuartige Medikamenten-Wirkstoffe, die bisher vor allem bei Tumorerkrankungen zum Einsatz kommen. Tyrosinkinasen spielen eine Schlüsselrolle bei der Entstehung von Tumorerkrankungen, da sie daueraktiviert zu einer ungebremsten Zellteilung und damit zu einem unkontrollierten Tumorwachstum führen. Die neuartigen Hemmstoffe blockieren diesen Mechanismus.
TKI
Tyrosinkinaseinhibitor / Tyrosinkinasehemmer sind neuartige Medikamenten-Wirkstoffe, die bisher vor allem bei Tumorerkrankungen zum Einsatz kommen. Tyrosinkinasen spielen eine Schlüsselrolle bei der Entstehung von Tumorerkrankungen, da sie daueraktiviert zu einer ungebremsten Zellteilung und damit zu einem unkontrollierten Tumorwachstum führen. Die neuartigen Hemmstoffe blockieren diesen Mechanismus.
TKI
Tyrosinkinaseinhibitor / Tyrosinkinasehemmer sind neuartige Medikamenten-Wirkstoffe, die bisher vor allem bei Tumorerkrankungen zum Einsatz kommen. Tyrosinkinasen spielen eine Schlüsselrolle bei der Entstehung von Tumorerkrankungen, da sie daueraktiviert zu einer ungebremsten Zellteilung und damit zu einem unkontrollierten Tumorwachstum führen. Die neuartigen Hemmstoffe blockieren diesen Mechanismus.
TKI
Tyrosinkinaseinhibitor / Tyrosinkinasehemmer sind neuartige Medikamenten-Wirkstoffe, die bisher vor allem bei Tumorerkrankungen zum Einsatz kommen. Tyrosinkinasen spielen eine Schlüsselrolle bei der Entstehung von Tumorerkrankungen, da sie daueraktiviert zu einer ungebremsten Zellteilung und damit zu einem unkontrollierten Tumorwachstum führen. Die neuartigen Hemmstoffe blockieren diesen Mechanismus.
Arm
= Behandlungsgruppe. Eine klinische Studie ist einarmig, wenn es nur eine Behandlungsgruppe und keine Kontrollgruppe gibt. In den meisten Studien gibt es zwei oder mehr Arme.
Arm
= Behandlungsgruppe. Eine klinische Studie ist einarmig, wenn es nur eine Behandlungsgruppe und keine Kontrollgruppe gibt. In den meisten Studien gibt es zwei oder mehr Arme.