Skandinavische Studie an 40.000 Patienten zu Zweittumor-Risiko

Published on 21.07.2010, 18:46
Von Waldi
Schwedische und dänische Forscher untersuchten anhand der Krebsregister ihrer Länder, ob neben der Therapie auch Erbfaktoren zum Auftreten einer zweiten Krebserkrankung beitragen können. Die Wissenschaftler identifizierten jeweils mehr als 7.000 Morbus Hodgkin- und CLL-Patienten sowie fast 26.000 NHL-Patienten und werteten die Krankengeschichten von 110.000 Verwandten ersten Grades aus.

Lymphompatienten mit nahen, an Krebs erkrankten Angehörigen haben ein höheres Risiko für eine zweite bösartige Erkrankung:
Die erhöhte Häufigkeit von Blasenkrebs hängt mit den Chemotherapeutika zusammen, die zur Behandlung der chronisch lymphatischen Leukämie verwandt werden. Genetische und/oder Umweltfaktoren können dieses Risiko steigern.

Der überwiegende Teil der Lymphom Patienten wird heute zwar durch Strahlen- und Chemotherapie geheilt - gleichzeitig erhöhen diese Therapien das Risiko für weitere Krebserkrankungen jedoch so stark, dass Zweittumore die häufigste Todesursache von Langzeit-Überlebenden Morbus Hodgkin-Patienten sind.

Fazit: Die Untersuchung kann dabei helfen, besondere Risikogruppen zu definieren und sie in Zukunft speziell zu überwachen.

Quelle: O. Landgren et al. Risk of second malignant neoplasms among lymphoma patients with a family history of cancer. Int. J. Cancer 2006; 120: 1099-1102

Quelle: NHL Info vom 15.03.2007