- Published on 30.06.2021, 09:39
- Von Cornelia Borowczak

Das 2. Jahrestreffen der Europäischen Gesellschaft für pädiatrische Onkologie (SIOP-E) wurde wie so viele andere Veranstaltungen wegen der Corona-Pandemie vom 28.–30. April 2021 in einem Onlineformat durchgeführt. Dieses Meeting brachte verschiedene Interessengruppen zusammen, die sich für die Bewältigung der wichtigsten Probleme krebskranker Kinder und Jugendlicher einsetzen. Ihr Ziel ist es, die Heilungsraten zu erhöhen und die Lebensqualität der Überlebenden zu verbessern. Die Veranstaltung wurde in Partnerschaft mit Childhood Cancer International (CCI) durchgeführt. So konnte die Vertretung und Teilnahme von Eltern und Überlebenden von Kinderkrebserkrankungen gewährleistet und Zusammenarbeit aller Interessengruppen der pädiatrischen Onkologie ermöglicht werden.
Eine der teilnehmenden Interessengruppen war die internationale Arbeitsgruppe für pädiatrische CML I-BFM, die in ihrem Meeting verschiedene Themen der kindlichen CML diskutierte. Prof. Frédéric Millot von der Universität Poitiers in Frankreich leitete die Sitzung am 29 April 2021, in der Vorträge zu pädiatrischen CML Studien, Mutationen, Blastenkrisen und die behandlungsfreie Remission (TFR) gehalten wurden. Über diese Sitzung und ihre Inhalte berichtet an dieser Stelle Dr. Cornelia Borowczak.
2. SIOP Europe Annual Meeting – Sitzung der Pediatric CML Working Party
Klinische Studien zu Bosutinib, Ponatinib und Asciminib (Prof. Michel Zwaan, Utrecht, Niederlande)
1. Bosutinib-Phase-I/II-Studie für pädiatrische Patient*innen mit neu diagnostizierter CML in chronischer Phase oder mit resistenter/intoleranter Ph+-CML (Studie ITCC-54/COG AAML1921)
Bosutinib ist ein Tyrosinkinaseinhibitor (TKI) der zweiten Generation, der einmal täglich zu einer Mahlzeit eingenommen wird.
Es sei bekannt, dass die zur Behandlung der pädiatrischen CML zugelassenen TKIs das Längenwachstum bei Kindern hemmen. Für Bosutinib habe sich im Mausmodell gezeigt, dass es das Längenwachstum wohl nicht wie die anderen TKIs negativ beeinflusst. Im klinischen Vergleich mit anderen TKIs würden weniger muskuloskelettale, jedoch mehr gastrointestinale Toxizitäten auftreten. Vaskuläre Toxizitäten, wie sie bei erwachsenen Patient*innen beobachtet wurden, wurden noch nicht dokumentiert.
Die empfohlene Dosis für Erwachsene liegt bei 400 mg einmal täglich für neu diagnostizierte Patient*innen und 500 mg einmal täglich bei Intoleranz oder Resistenz auf vorherige TKIs. In die Phase-I-Studie, die der Dosisfindung dient, wurden 22 resistente und intolerante pädiatrische Patient*innen eingeschlossen. Die Therapie wurde mit 300 mg/m² Körperoberfläche begonnen. Traten keine dosislimitierenden Toxizitäten auf, konnte die Dosis auf 350 mg/m² bzw. 400 mg/m² Körperoberfläche erhöht werden. Es habe sich gezeigt, dass eine Dosis von 300 mg/m² Körperoberfläche sicher sei und daher für neu diagnostizierte Kinder mit CML in der chronischen Phase empfohlen werden könne. Sie würden in die Phase-II-Studie, bisher sind es 8 Patient*innen, eingeschlossen. Insgesamt sollen 65 Patient*innen rekrutiert werden. Die Studiendauer sei bis 2025 geplant.
Bei 14 Patient*innen der Phasen I und II traten schwerwiegende Nebenwirkungen Grad 1-3 auf. Übelkeit und Fieber wurden als Nebenwirkungen mit einer erstgradigen Intensität beobachtet. Pulmonale Hypertonie und Schmerzen in den Extremitäten wurden als Nebenwirkungen mit zweitgradiger Intensität dokumentiert, makulöser papulöser Hautausschlag, febrile Neutropenie, Infektionen der Haut, Kopfschmerzen und Übelkeit als Nebenwirkungen mit der Intensität Grad 3. Die schwerwiegenden Nebenwirkungen waren in den meisten Fällen dosisabhängig und konnten beseitigt werden.
Offene, einarmige Phase-I/II-Studie zur Untersuchung der Sicherheit und Wirksamkeit von Ponatinib bei der Behandlung von rezidivierenden oder refraktären Leukämien oder soliden Tumoren bei pädiatrischen Teilnehmer*innen (INCB 84344-102)
Die der Dosisfindung dienende Phase-I-Studie wird in drei Alterskohorten durchgeführt, wobei die Kohorte für die Patient*innen im Alter zwischen 12 und 18 Jahren bereits abgeschlossen werden konnte. Erste Ergebnisse sind vertraulich und wurden noch nicht veröffentlicht.
2. ASCEMBL: Phase-III-Studie des STAMP-Inhibitors Asciminib im Vergleich zu Bosutinib bei erwachsenen CML-Patient*innen in chronischer Phase, die zuvor mit ≥ 2 TKI behandelt wurden
Zwar zeige die Therapie mit Ponatinib seine Wirksamkeit bei stark vorbehandelten Patient*innen, sie gehe jedoch mit einem erhöhten kardiovaskulären Risiko einher. Vor dem Hintergrund, dass für CML-Patient*innen mit Resistenz oder Intoleranz auf zwei oder mehr vorherige TKIs weitere sichere und effektive Therapiemöglichkeiten notwendig sind, wurde die Phase-III-Studie ASCEMBL mit dem Medikament Asciminib durchgeführt.
Asciminib gehört zu einer neuen Wirkstoffgruppe zur Behandlung von CML, den STAMP(Specifically Targeting the ABL Myristoyl Pocket)-Inhibitoren. In der Studie wurden die Wirksamkeit und Sicherheit von Asciminib im Vergleich zu Bosutinib, einem TKI der zweiten Generation, untersucht. Der primäre Endpunkt der Studie war die Erfassung der Rate der majoren molekularen Remission (MMR) nach 24 Wochen, sekundäre Endpunkte MMR-Raten nach 96 Wochen, Sicherheit und Verträglichkeit, Raten der zytogenetischen Remission (CCyR) und MMR sowie die Erfassung der Dauer bis zum Erreichen von CCyR und MMR und der Zeit bis zu einem Therapieversagen, von Daten zum progressionsfreien Überleben (PFS), dem Gesamtüberleben (OS) sowie pharmakologischer Daten. Die Ergebnisse der Studie zeigten, dass Asciminib die MMR-Rate in Woche 24 für Patient*innen mit CML in chronischer Phase, die mit ≥ 2 TKIs behandelt wurden und bei denen der letzte TKI versagt hat oder nicht vertragen wurde, signifikant gegenüber Bosutinib verbessern konnte (25,5 % vs. 13,2 %). Als schwere unerwünschte Nebenwirkung wurden im Asciminib-Arm bei 5 von 157 Patient*innen arterielle Verschlussereignisse gegenüber einem von 76 Patient*innen im Bosutinib-Arm beobachtet. Insgesamt zeige Asciminib ein sehr gutes Nebenwirkungsprofil. Im Asciminib-Arm wurden im Vergleich zum Bosutinib-Arm weniger schwere Nebenwirkungen beobachtet, die zu einem Stopp, einer Dosisanpassung oder der Notwendigkeit einer zusätzlichen Therapie führten. Die Studiendaten würden den Einsatz von Asciminib als neue Option für stark vorbehandelte Patient*innen aufgrund des günstigen Nutzen-Risiko-Profils unterstützen.
3. Die Bedeutung der Erfassung und Überwachung von Low-Level-Mutationen (Prof. Thomas Lion, St. Anna Kinderspital Wien, Österreich)
Bei CML konnten bereits mehr als 100 klinisch relevante Mutationen in der BCR-ABL1-Kinase-Domäne (KD) nachgewiesen werden, die zu Resistenzen bei der TKI-Therapie führen. Die Häufigkeit von Mutationen steigt mit dem Krankheitsstadium und der Zahl der TKI-Vorbehandlungen. Ein Mutationsscreening wird sowohl Patient*innen mit einem schlechten als auch denen mit dem Verlust eines anfänglichen Ansprechens empfohlen.
Tritt mehr als eine BCR-ABL1-Mutation auf, so können sich diese in verschiedenen BCR-ABL1-Molekülen befinden (polyklonale Mutation). Sie können jedoch auch in einem einzigen BCR-ABL1-Molekül auftreten (Compound-Mutationen). Sie zeigen unterschiedliche Muster der TKI-Resistenz: Compound-Mutationen sind mit einer höheren Resistenzrate auf TKIs, eventuell auch auf alle TKIs, assoziiert. Compound-Mutationen finden man selten bei CML in der chronischen Phase. Sie werden jedoch häufig in der akzelerierten Phase oder Blastenkrise sowie bei Ph+-ALL nachgewiesen. Das gilt auch für Patient*innen, die mit mehreren TKIs behandelt werden mussten.
Lange Zeit war die Sequenzierung nach Sanger das gängige Verfahren, um BCR-ABL1-Domäne-Mutationen nachzuweisen, jedoch lassen sich hiermit nur 20 % der Mutationen entdecken. Mit Einführung der Next-Generation-Sequencing-Analyse (NGS) konnte diese Rate auf nahezu 100 % verbessert werden.
Mutationen, die nur in geringem Umfang vorkommen, werden als Low-Level-Mutationen bezeichnet und stellen Mutationen mit einem Allelanteil von 3–15 % dar. Diese haben aber auch Auswirkungen auf den Verlauf der CML in der chronischen Phase. So konnten in klinischen Studien der Einfluss von Mutationen auf das Therapieansprechen gezeigt werden (Kizilors A et al, Blood 2015 und Lancet Hematology 2019). Wurden Mutationen bereits 3 Monate nach Therapiestart nachgewiesen, war dies ein prädiktiver Hinweis für eine spätere Progression in die akzelerierte Phase oder Blastenkrise. Patient*innen, die ein CCyR, jedoch keine MMR erreichen, sollten regelmäßig auf Mutationen in der Kinasedomäne als Grundlage für eine frühe klinische Intervention gescreent werden. Soverini S at al (Blood, 2020) konnten in einer prospektiven Bewertung zeigen, dass CML-Patient*innen mit nicht-optimalem Ansprechen und nachweisbaren NGS-Mutationen ohne Umstellung auf einen geeigneten TKI bzw. eine Dosisanpassung ein Therapieversagen entwickelten. Die Evidenz der klinischen Relevanz von Low-Level-Mutationen würde durch diese Ergebnisse bestätigt. NGS-basierte BCR-ABL1-KD-Mutations-Screening-Ergebnisse sollten in den klinischen Entscheidungsalgorithmen berücksichtigt werden.
Zusammenfassend könne gesagt werden, dass der Nachweis und die Kinetik der Low-Level-Mutation durch NGS die Anzahl mutierter Subklone widerspiegelt, die gegen die angewandte TKI-Behandlung resistent seien. Auftretende Mutation würden durch NGS 2 bis 11 Monate früher erkannt als bei der Sanger-Sequenzierung (insbesondere Patient*innen in MMR mit ansteigenden BCR-ABL1-Transkripten). Zeigen sich unter der Therapie mit TKIs Warnzeichen auf ein ungenügendes Ansprechen, würden durch NGS Patient*innen identifiziert, bei denen die Therapie (unweigerlich) versagen würde. Bei Therapieversagen könne durch NGS der BCR-ABL1-Mutationsstatus genauer beurteilt werden, um so eine angemessene TKI-Auswahl zu ermöglichen.
4. Pädiatrische CML in de novo oder sekundärer Blastenkrise – ein Vergleich der klinischen und genetischen Merkmale (Prof. Markus Metzler, Universitätsklinikum Erlangen, Deutschland)
Man bezeichnet eine akzelerierte Phase (AP) oder eine Blastenphase (BP) bei CML als de novo, wenn diese ohne vorhergegangene chronische Phase diagnostiziert werden. Im Internationalen pädiatrischen CML-Register, in dem 479 Patient*innen registriert sind, wurden 19 (4 %) de-novo-CML-Erkrankungen in der AP und 17 (3,5 %) de-novo BP erfasst. Unter der Therapie mit Imatinib entwickelten sich bei 19 (5,6 %) von 339 Patient*innen aus der chronischen Phase der CML sekundär eine AP oder BP. Bei fast allen Patient*innen wurde zur Therapie der AP oder BP eine Stammzelltransplantation durchgeführt.
Die vielen unbeantworteten Fragen zur CML in fortgeschrittener Phase, insbesondere bei Kindern und Jugendlichen, motivierten Prof. Metzler und sein Team zur Analyse der in Deutschland gesammelten Daten des Registers. Sie hatten im Vorfeld ihrer Studie eine zeitliche Häufung von Blastenphasen mit ausgeprägten klinischen und genetischen Unterschieden beobachtet. Das Fehlen aktueller Empfehlungen, die den Zeitpunkt und die Details einer Stammzelltransplantation definieren, seien weitere limitierende Faktoren für eine erfolgreiche Therapie, die diese Untersuchung notwendig machten. Der Fokus der Analyse wurde auf den Vergleich von de-novo BP versus sekundäre BP gelegt.
Zum Zeitpunkt der Analyse waren 169 Kinder und Jugendliche im deutschen CML-PAED-II-Register erfasst, davon 18 (11 %) in Blastenphase (10 in de-novo BP, 8 in sekundärer BP). Auffällig war hier das jüngere Alter der Kinder mit einer de-novo Blastenphase (ø 5 Jahre) im Vergleich zur sekundären Blasenphase, bei der das durchschnittliche Alter bei 17 Jahren und die zeitliche Dauer von der Diagnose bis zur Progression in die Blasenphase bei ca. 8 bis 9 Monaten lag. Im Vergleich zu den Daten des internationalen I-CML-Ped-Registers seien die Kinder in de-novo Blastenphasen in dieser Analyse jünger. Patient*innen mit einer sekundären Blastenphase wiesen häufiger komplexe Karyotypen auf und das zytogenetische Profil sei im Vergleich zu Erwachsenen mit CML in Blasenphase vielfältiger. Um die genomische Struktur der Blastenphase weiter zu entschlüsseln, sei die detaillierte Analyse der genetischen Sequenzierungen notwendig.
5. Absetzen des Tyrosinkinase-Inhibitors bei Kindern mit CML – JPLSG STKI-14 Study (Prof. Haruko Shima, Japan)
Aktuelle klinische Studien bei Erwachsenen haben gezeigt, dass ein Teil der CML-Patient*innen mit tiefem molekularem Ansprechen (DMR) auf eine TKI-Therapie den TKI ohne molekulare Rückfälle abzusetzen können. Weil es kaum klinische Studien gibt, die das Absetzen und seine Folgen bei Kindern und Jugendlichen mit CML untersucht, wurde hierfür in Japan im Zeitraum von Juni 2015 bis Dezember 2016 eine multizentrische prospektive Studie durchgeführt. In die Studie eingeschlossen wurden Patient*innen bis 20 Jahre mit CML in der chronischen oder akzelerierten Phase, die mindestens 3 Jahre mit TKIs behandelt worden und seit mindestens 2 Jahren in einer stabilen tiefen molekularen Remission (MR4) waren. Als primären Endpunkt untersuchte die Studie die Rate der therapiefreien Remission (TFR) nach 12 Monaten. Als Rückfall wurde der Verlust der molekularen Remission (MMR) definiert und die Therapie wurde mit dem vor dem Stopp verordneten TKI wieder aufgenommen. Die charakteristischen Merkmale der 22 Patient*innen der sind in Tabelle 1 zusammengefasst.
Tabelle 1
Patient*innenmerkmale |
Median (Bereich) |
Anzahl |
n=22 |
Alter bei Diagnose |
9 (1–14) |
Alter bei TKI Stopp |
16 (5–26) |
Geschlecht |
männlich 16, weiblich 6 |
Sokal-Skore; niedrig/mittel/hoch |
17/3/2 |
EUTOS-Skore; niedrig/hoch |
18/4 |
Alpha-Interferon vor TKI |
2 |
TKI |
Ausschließlich Imatinib |
19 |
|
TKI der 2. Generation +/- Imatinib |
3 |
Vorhergegangene Stammzelltransplantation |
3 |
Dauer TKI-Therapie vor TKI-Stopp |
102 Monate (42–178) |
Dauer stabile MR4 vor TKI-Stopp |
53,5 Monate (25–148) |
Zeit bis zum Erreichen der MR4 unter TKI |
22 Monate (3–120) |
Die TFR Rate nach 12 Monaten betrug 50% und alle Patient*innen, die die Therapie wieder aufnehmen mussten, erreichten erneut MR4.
Die PCR-Kontrollen im ersten Monat nach dem Stopp erfolgten in zertifizierten Laboren:
Tabelle 2
Veränderung des BCR-ABL (IS) im ersten Monat |
Verlust der tiefen molekularen Remission (MMR) |
Nein (n=11) |
Ja (n=11) |
Anstieg |
1 |
9 |
Keine Veränderung |
6 |
0 |
Abfall |
4 |
2 |
Die Mehrzahl der Patient*innen, die einen Rückfall innerhalb der ersten 12 Monate erlitten, zeigten bereit im ersten Monat nach dem Therapiestopp ein Ansteigen des BCR-ABL-Transkriptlevels.
Bei 17 Patient*innen der Studie wurde auch die Lebensqualität bezüglich körperlicher Gesundheit, emotionaler, sozialer und schulischer Leistungsfähigkeit vor und nach Therapiestopp untersucht. Während sich für die Bereiche körperliche Gesundheit, emotionale und soziale Leistungsfähigkeit keine Unterschiede zeigten, wurde für die schulische Leistungsfähigkeit eine deutliche Verbesserung nach dem Stopp beobachtet. Als unerwünschte, die Lebensqualität beeinflussende Nebenwirkungen der TKI-Therapie wurden Übelkeit, Durchfall, Bauch- und muskuloskelettale Schmerzen dokumentiert.
Für die Autoren der Studie ergeben sich folgende Schlussfolgerungen:
- Die TFR-Rate von 50 % nach 12 Monaten ist mit Studienergebnissen zum TKI-Stopp bei Erwachsenen vergleichbar.
- alle Patient*innen mit Verlust der MMR erlangten durch Wiederaufnahme der TKI-Therapie wieder eine tiefe molekulare Remission (DMR).
- Ein starker Anstieg von BCR-ABLis während des ersten Monats und eine kürzere Verdopplungszeit während der ersten zwei Monate nach Absetzen des TKI können auf ein höheres Risiko für den Verlust der MMR hinweisen.
- Insgesamt hatte die Studienkohorte eine hohe Lebensqualität, aber die TKI-Therapie schien eine Belastung für das Schulleben der Kinder zu sein.
6. TFR bei Kindern mit CML (Prof. Frédéric Millot, Portiers, Frankreich)
Abschließend stellte Prof. Millot die Daten des internationalen pädiatrischen CML-Registers zum rezidivfreien Überleben nach Absetzen von Imatinib vor, die erstmals vergangenen Dezember beim Meeting der American Society of Hematology (ASH) präsentiert und im medizinischen Fachjournal Blood als Abstract publiziert wurden. Die retrospektive Analyse erfasst 18 Patient*innen, die für ≥ 3 Jahre eine Therapie mit Imatinib erhalten und eine nachgewiesene anhaltende MR4 für ≥ 2 Jahre vor dem Stopp erreicht hatten. 7 der 18 Patient*innen erlitten einen molekularen Rückfall mit Verlust der MMR nach durchschnittlich 4 Monaten (1,9–6,4). Alle 7 konnten durchschnittlich 4,7 Monate (2,5–18 Monate) nach Wiederaufnahme der Therapie erneut MR4 erreichen.

Im September 2020 haben die Experten für pädiatrische CML, Prof. Frédéric Millot, Frankreich und Prof. Meinolf Suttorp, Deutschland, der International Paediatric CML Working Group Empfehlungen zur Therapieunterbrechung bei Kindern unter der Therapie mit Imatinib außerhalb klinischer Studien vorgestellt:
Tabelle 3
Zum molekularen Monitoring nach einem Therapie-Absetzversuch werden folgende Empfehlungen gegeben:
Tabelle 4
Zeit nach dem Absetzen |
Frequenz des molekularen Monitorings |
Monat 1–6 |
Monatlich |
Monat 7–12 |
Alle 2 Monate |
Im 2. Jahr |
Alle 3 Monate |
Alle folgenden Jahre |
Alle 3 Monate |
Hinsichtlich der TFR bei Kindern mit CML gilt es in Zukunft viele weitere Fragen zu beantworten:
- Welche Modalität des Absetzens ist optimal: abrupt, allmähliche Deeskalation, niedrige Dosis, intermittierend (an/aus)?
- Was sind prädiktive Faktoren des TFR-Erfolgs?
- Wie häufig entwickelt sich ein Absetzsyndrom mit muskuloskelettalen Schmerzen?
- Welche Auswirkungen hat TFR auf die Lebensqualität?
- Ist ein zweiter Absetzversuch möglich?
Zusammenfassend könne gesagt werden, dass das Absetzen von Imatinib bei Kindern mit tiefer und anhaltender molekularer Remission empfohlen werden kann. Größere Studien zum Absetzen von TKI bei Kindern seien erforderlich, um den Erfolg der TFR vorhersagenden Faktoren zu identifizieren.
allogene Stammzelltransplantation
Bei der allogenen Transplantation handelt es sich um eine Form der Stammzelltransplantation, die bei malignen hämatologischen Erkrankungen zum Einsatz kommt. Dabei werden Blutstammzellen von einem Spender zu einem Empfänger übertragen (Spender und Empfänger sind hierbei nicht dieselbe Person).
tiefe molekulare Remission
tiefe molekulare Remission: BCR-ABL1 < 0,01 %
Low-Level-Mutation
Mutationen, die nur in geringem Umfang vorkommen, werden als Low-Level-Mutationen bezeichnet und stellen Mutationen mit einem Allelanteil von 3–15 % dar.
Klinische Studie
Wissenschaftliche Forschungsarbeit zur Behandlung von Krankheiten beim Menschen nach strengen medizinischen und ethischen Regeln
Chronische Phase
Die früheste Phase in der Entwicklung von CML
muskuloskelettal
Muskuloskelettal: die Muskulatur und das Skelett betreffend bzw. zum Bewegungsapparat gehörend
Transplantation
Übertragung von Gewebe. Für die Transplantation können eigene Zellen autologe T. oder fremde Zellen allogene T. verwandt werden.
intermittierend
mit Unterbrechungen, intervallmäßig
kardiovaskulär
Herz-Kreislauf betreffend
STAMP-Inhibitor
Tyrosinkinasehemmer, die an der Myristoyl-Bindungsstelle des BCR-ABL1-Fusionsgens binden. Daher der Name STAMP: Specifically Targeting BCRABL1 Myristoyl Pocket.
kardiovaskulär
das Herz und das Gefäßsystem betreffend
Tyrosinkinase
Enzym, das das Wachstum von Leukämiezellen anregt und therapeutisch durch Tyrosinkinase-Hemmer (Tyrosinkinase-Inhibitoren) gehemmt werden kann.
Nebenwirkung
Unerwünschte Begleiteffekte einer Therapie, besonders bei Chemotherapien begrenzen Nebenwirkungen die maximal verträgliche Dosis.
Blastenkrise
Die dritte Phase der Entwicklung von CML; sie entsteht nach der chronischen und akzelerierten Phase. Ihr Merkmal ist das Vorkommen einer zunehmenden Anzahl von unreifen Blutkörperchen („Blasten") im Blut oder Knochenmark.
retrospektiv
Studie aus der Hauptgruppe der Beobachtungsstudien und der dortigen Untergruppe der Längsschnittstudien. Hier wird eine Studie dann als retrospektiv bezeichnet, wenn die Datenerhebung schon vor Beginn der Studie stattgefunden hat.
Progression
Das Fortschreiten einer Krebserkrankung
Neutropenie
Verminderung der Anzahl neutrophiler Granulozyten im Blut - bestimmter weißer Blutzellen, die besonders für die Abwehr gegen Bakterien und Pilze wichtig sind
refraktär
Unempfindlich, nicht beeinflussbar, therapieresistent
Toxizität
Giftwirkung einer Substanz, zum Beispiel einer Chemotherapie. Diese führen zu unerwünschten Nebenwirkungen.
prospektiv
Im Gegensatz zu retrospektiv wird ein Problem vom Beginn der Untersuchung an zeitlich gesehen nach vorn betrachtet/beobachtet. Prospektive Studien sind eine Form von epidemiologischen Studien.
Interferon
Im Zusammenhang mit Leukämien üblicherweise Interferon-Alpha gemeint. Interferon (von engl. to interfere eingreifen, sich einmischen) ist ein Protein, das eine immunstimulierende und Tumorzellen angreifende Wirkung entfaltet. Es wird als körpereigenes Gewebshormon gebildet, v.a. von Leukozyten, Monozyten und Fibroblasten, kann aber auch als Medikament in körperunüblich hohen Dosen gegen Leukämien eingesetzt werden.
Transkript
Mit Hilfe der PCR lassen sich kleinste Mengen an Erbinformationen in kurzer Zeit stark vervielfältigen, so dass auch das BCR-ABL-Gen so oft kopiert wird, bis es in ausreichender Menge vorliegt, dass es eindeutig nach- gewiesen werden kann. Diese BCR-ABL-Kopien nennt man Transkripte.
Hypertonie
Als Hypertonie bezeichnet man in der Medizin die Erhöhung eines Drucks oder einer Gewebespannung über die physiologische Norm hinaus.
prädiktiv
Synonyme: auf etwas hinweisend/etwas vorhersagend; prognostisch
Remission
Vorübergehende oder dauerhafte Rückbildung von Krankheitszeichen. Bei Krebs: Partielle Remission = teilweises Verschwinden oder Verkleinerung von Krebszellen, komplette Remission = keine Krebszellen nachweisbar
chronisch
langanhaltend, sich langsam entwickelnd
Resistenz
Unempfindlichkeit gegenüber einer Behandlung, z.B. von Krebszellen gegen eine Therapie
Ponatinib
Ponatinib (Entwicklungsname AP24534, Handelsname Iclusig), ein Tyrosinkinaseinhibitor der dritten Generation
Bosutinib
Bosutinib (Entwicklungsname SKI-606, Handelsname Bosulif), ein Tyrosinkinaseinhibitor der zweiten Generation.
Screening
in Zusammenhang mit klinischen Studien: Voruntersuchung
Asciminib
Tyrosinkinaseinhibitor: Asciminib richtet sich gegen das Genprodukt des BCR-ABL-Fusionsgens auf dem Philadelphia-Chromosom. Dabei handelt es sich um eine konstitutiv aktivierte Tyrosinkinase, die zur unkontrollierten und massiven Proliferation der Tumorzellen führt. Asciminib belegt die Myristat-bindende Tasche von ABL und bewirkt dadurch eine allosterische Hemmung der Tyrosinkinase.
Mutation
Veränderung der Abfolge von Bausteinen im Erbgut (DNS). Mutationen können zu Änderung oder Verlust der Funktion von Genen führen und damit das Verhalten von Zellen beeinflussen (lat. mutatio Veränderung, Wechsel)
Karyotyp
Nach Anzahl, Grösse und Form sortierter Satz von Chromosomen einer Zelle
pulmonal
die Lunge (Pulmo) betreffend
Imatinib
Imatinib, Handelsname Glivec/Gleevec, Laborname STI-571, ein BCR-ABL-Tyrosinkinasehemmer der ersten Generation. Zugelassen seit Jahr 2002 für die Behandlung der CML und Ph-positiven ALL.
makulös
Bezeichnung aus der Dermatologie: in Form einer Macula (Fleck) / fleckförmig
papulös
Bezeichnung aus der Dermatologie: in Form einer Papel (Knötchen) / knötchenförmig
allogen
von einem anderen Menschen stammend, z.B. Fremdspende.
Rezidiv
Neuauftreten akuter Krankheitszeichen, Rückfall nach einer Remission
Blasten
Unreife Zellen, z. B. Blutzellvorläufer im Blut oder Knochenmark
BCR-ABL
BCR-ABL ist ein Fusionsgen auf Chromosom 22. Das Chromosom mit diesem Gen wird als Philadelphia-Chromosom bezeichnet. Es kommt bei fast 95 Prozent der Patienten mit CML (Chronisch Myeloischer Leukämie) vor. Das Gen ABLim Fusionsgen enthält den Bauplan für ein Enzym, eine Tyrosinkinase. Dieses Enzym ist wesentlich an der Übertragung von Signalen beteiligt, die für die Regulation des Zellwachstums und der Zelldifferenzierung erforderlich sind. Durch die Fusion der beiden Gene wird das Tyrosinkinase-Gen aktiviert. Die Folge: Zellen mit diesem Gen vermehren sich unkontrolliert. Das molekulare Ereignis wird als Hauptursache für die Entstehung der CML angesehen.
Kinetik
Bewegung oder Geschwindigkeit biologischer Prozesse
Kohorte
Gruppe von Patienten mit vergleichbaren Symptomen oder anderen Gemeinsamkeiten, die über eine bestimmte Zeitspanne beobachtet werden.
de novo
Lat. "neu'", "frisch", "von neuem".In der Medizin wird eine Krankheitsentstehung dann als de novo bezeichnet, wenn sie ohne eine verursachende Vorgängererkrankung entsteht.
Grad 1
geringe Nebenwirkungen.
Grad 3
starke Nebenwirkung, Unterbrechung der Therapie oftmals notwendig
febril
= fiebrig; febrile Körpertemperaturen beginnen über 38°C
Onko
Bestandteil der Begriffe Onkologie (Wissenschaft und Lehre von den Krebserkrankungen)
Klon
Meist Zellklon gemeint. Gruppe von genetisch identischen Zellen, die alle durch Teilung aus einer einzigen Mutterzelle hervorgegangen sind und identische Merkmale haben
Port
Zuführendes System, meist eine unter die Haut eingepflanzte Kunststoffkammer mit Venenkatheter, um eine kontinuierliche Medikamentengabe zu ermöglichen.
CCyR
Sinkt die Zahl der Leukämiezellen mit Philadelphia-Chromosom in der Folge unter die Nachweisgrenze zytogenetischer Methoden, bezeichnet man dies als vollständige zytogenetische Remission: CCyR.
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.
RNA
Die Ribonukleinsäure (RNA) ist der kleine Bruder der DNA . Sie ist ein einzelsträngiges kettenförmiges Molekül, das aus DNA umgeschriebene Erbinformation eines einzigen Genes enthält, und im Plasma der Zellen in das Genprodukt (= Eiweißmolekül, Protein) umgeschrieben wird (Biosynthese).
PCR
Polymerase-Kettenreaktion (polymerase chain reaction: Untersuchungsverfahren zur schnellen Vervielfältigung (Amplifikation) bestimmter Abschnitte der RNA oder DNA.
DLI
Gabe von Spenderlymphozyten nach rezidivierter allogener Stammzelltransplantation (DLI = Donor Lymphocyte Infusion)
ASH
Amerikanische Gesellschaft für Hämatologie (engl. American Society of Hematology). Oftmals wird ASH als Synonym für den jedes Jahr im Dezember stattfindenden Jahreskongress der Gesellschaft verwendet.
TKI
Tyrosinkinaseinhibitor / Tyrosinkinasehemmer sind neuartige Medikamenten-Wirkstoffe, die bisher vor allem bei Tumorerkrankungen zum Einsatz kommen. Tyrosinkinasen spielen eine Schlüsselrolle bei der Entstehung von Tumorerkrankungen, da sie daueraktiviert zu einer ungebremsten Zellteilung und damit zu einem unkontrollierten Tumorwachstum führen. Die neuartigen Hemmstoffe blockieren diesen Mechanismus.
CHR
Komplette hämatologische Remission (complete haematologic response).
MMR
Gutes molekulares Ansprechen, bei der die BCR-ABL-Transkripte weniger als 0,1% (nach Internationaler Skala IS) der insgesamt untersuchten Gentranskripte ausmachen
MR4
Tiefe molekulare Remission, bei der die BCR-ABL-Transkripte weniger als 0,01% (nach Internationaler Skala IS) der insgesamt untersuchten Gentranskripte ausmachen
TFR
Treatment-Free Remission, behandlungsfreie Remission, ist ein bei CML in Studien befindliches Therapiekonzept, das nach dauerhaftem Erreichen einer tiefen molekularen Remission die gezielte Therapieunterbrechung unter engmaschiger Verlaufskontrolle vorsieht.
ELN
Das Europäische Leukämie Netz ist eine von der EU finanzierte Organisation bestehend aus Medizinern, Wissenschaftlern und Patienten aus dem Leukämie-Bereich, das zum Ziel hat, die Behandlung von Leukämie-Erkrankungen zu verbessern, Wissen zu generieren und dieses Wissen in Europa zu verbreiten.
Arm
= Behandlungsgruppe. Eine klinische Studie ist einarmig, wenn es nur eine Behandlungsgruppe und keine Kontrollgruppe gibt. In den meisten Studien gibt es zwei oder mehr Arme.
MR
Molekulares Ansprechen (= molecular response (engl.). Es wird ausgedrückt durch die Anzahl der CML-spezifischen Gene im Blut
tiefe molekulare Remission
tiefe molekulare Remission: BCR-ABL1 < 0,01 %
tiefe molekulare Remission
tiefe molekulare Remission: BCR-ABL1 < 0,01 %
kardiovaskuläres Risiko
Wahrscheinlichkeit, an Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems wie Herzinfarkt, Schlaganfall oder peripherer arterieller Verschlusskrankheit zu erkranken. Es steigt durch das Vorhandensein bestimmter Risikofaktoren.
Philadelphia-Chromosom
Charakteristisches Merkmal der chronisch myeloischen Leukämie. Die Chromosomenmutation entsteht durch Transfer des Hauptteils des langen Arms von Chromosom 9 nach Chromosom 22 (= Translokation).
Tyrosinkinase-Domäne
Die Tyrosinkinase-Domäne liegt auf der intrazellulären Seite und wird, im Gegensatz zu anderen Proteinkinasen, in dieser Familie durch eine eingeschobene Sequenz zweigeteilt.
Tyrosinkinase-Domäne
Die Tyrosinkinase-Domäne liegt auf der intrazellulären Seite und wird, im Gegensatz zu anderen Proteinkinasen, in dieser Familie durch eine eingeschobene Sequenz zweigeteilt.
Low-Level-Mutation
Mutationen, die nur in geringem Umfang vorkommen, werden als Low-Level-Mutationen bezeichnet und stellen Mutationen mit einem Allelanteil von 3–15 % dar.
Klinische Studie
Wissenschaftliche Forschungsarbeit zur Behandlung von Krankheiten beim Menschen nach strengen medizinischen und ethischen Regeln
Klinische Studie
Wissenschaftliche Forschungsarbeit zur Behandlung von Krankheiten beim Menschen nach strengen medizinischen und ethischen Regeln
Klinische Studie
Wissenschaftliche Forschungsarbeit zur Behandlung von Krankheiten beim Menschen nach strengen medizinischen und ethischen Regeln
Klinische Studie
Wissenschaftliche Forschungsarbeit zur Behandlung von Krankheiten beim Menschen nach strengen medizinischen und ethischen Regeln
Chronische Phase
Die früheste Phase in der Entwicklung von CML
Chronische Phase
Die früheste Phase in der Entwicklung von CML
Chronische Phase
Die früheste Phase in der Entwicklung von CML
Chronische Phase
Die früheste Phase in der Entwicklung von CML
Karyotypisierung
Bei einer Karyotypisierung wird das menschliche Genom auf numerische und strukturelle Veränderungen untersucht. Dabei werden die Chromosomen mit Trypsin und dem Farbstoff Giemsa behandelt, mikroskopisch untersucht und in Form eines Karyogramms dargestellt.
muskuloskelettal
Muskuloskelettal: die Muskulatur und das Skelett betreffend bzw. zum Bewegungsapparat gehörend
muskuloskelettal
Muskuloskelettal: die Muskulatur und das Skelett betreffend bzw. zum Bewegungsapparat gehörend
kardiovaskulär
Herz-Kreislauf betreffend
kardiovaskulär
Herz-Kreislauf betreffend
STAMP-Inhibitor
Tyrosinkinasehemmer, die an der Myristoyl-Bindungsstelle des BCR-ABL1-Fusionsgens binden. Daher der Name STAMP: Specifically Targeting BCRABL1 Myristoyl Pocket.
STAMP-Inhibitor
Tyrosinkinasehemmer, die an der Myristoyl-Bindungsstelle des BCR-ABL1-Fusionsgens binden. Daher der Name STAMP: Specifically Targeting BCRABL1 Myristoyl Pocket.
STAMP-Inhibitor
Tyrosinkinasehemmer, die an der Myristoyl-Bindungsstelle des BCR-ABL1-Fusionsgens binden. Daher der Name STAMP: Specifically Targeting BCRABL1 Myristoyl Pocket.
STAMP-Inhibitor
Tyrosinkinasehemmer, die an der Myristoyl-Bindungsstelle des BCR-ABL1-Fusionsgens binden. Daher der Name STAMP: Specifically Targeting BCRABL1 Myristoyl Pocket.
kardiovaskulär
das Herz und das Gefäßsystem betreffend
kardiovaskulär
das Herz und das Gefäßsystem betreffend
sequenzieren
Bestimmen der Reihenfolge von Nucleotiden.
sequenzieren
Bestimmen der Reihenfolge von Nucleotiden.
Blastenkrise
Die dritte Phase der Entwicklung von CML; sie entsteht nach der chronischen und akzelerierten Phase. Ihr Merkmal ist das Vorkommen einer zunehmenden Anzahl von unreifen Blutkörperchen („Blasten") im Blut oder Knochenmark.
Blastenkrise
Die dritte Phase der Entwicklung von CML; sie entsteht nach der chronischen und akzelerierten Phase. Ihr Merkmal ist das Vorkommen einer zunehmenden Anzahl von unreifen Blutkörperchen („Blasten") im Blut oder Knochenmark.
retrospektiv
Studie aus der Hauptgruppe der Beobachtungsstudien und der dortigen Untergruppe der Längsschnittstudien. Hier wird eine Studie dann als retrospektiv bezeichnet, wenn die Datenerhebung schon vor Beginn der Studie stattgefunden hat.
refraktär
Unempfindlich, nicht beeinflussbar, therapieresistent
refraktär
Unempfindlich, nicht beeinflussbar, therapieresistent
Toxizität
Giftwirkung einer Substanz, zum Beispiel einer Chemotherapie. Diese führen zu unerwünschten Nebenwirkungen.
prospektiv
Im Gegensatz zu retrospektiv wird ein Problem vom Beginn der Untersuchung an zeitlich gesehen nach vorn betrachtet/beobachtet. Prospektive Studien sind eine Form von epidemiologischen Studien.
prospektiv
Im Gegensatz zu retrospektiv wird ein Problem vom Beginn der Untersuchung an zeitlich gesehen nach vorn betrachtet/beobachtet. Prospektive Studien sind eine Form von epidemiologischen Studien.
Transkript
Mit Hilfe der PCR lassen sich kleinste Mengen an Erbinformationen in kurzer Zeit stark vervielfältigen, so dass auch das BCR-ABL-Gen so oft kopiert wird, bis es in ausreichender Menge vorliegt, dass es eindeutig nach- gewiesen werden kann. Diese BCR-ABL-Kopien nennt man Transkripte.
prädiktiv
Synonyme: auf etwas hinweisend/etwas vorhersagend; prognostisch
prädiktiv
Synonyme: auf etwas hinweisend/etwas vorhersagend; prognostisch
chronisch
langanhaltend, sich langsam entwickelnd
chronisch
langanhaltend, sich langsam entwickelnd
Resistenz
Unempfindlichkeit gegenüber einer Behandlung, z.B. von Krebszellen gegen eine Therapie
Resistenz
Unempfindlichkeit gegenüber einer Behandlung, z.B. von Krebszellen gegen eine Therapie
Resistenz
Unempfindlichkeit gegenüber einer Behandlung, z.B. von Krebszellen gegen eine Therapie
Resistenz
Unempfindlichkeit gegenüber einer Behandlung, z.B. von Krebszellen gegen eine Therapie
Mutation
Veränderung der Abfolge von Bausteinen im Erbgut (DNS). Mutationen können zu Änderung oder Verlust der Funktion von Genen führen und damit das Verhalten von Zellen beeinflussen (lat. mutatio Veränderung, Wechsel)
Mutation
Veränderung der Abfolge von Bausteinen im Erbgut (DNS). Mutationen können zu Änderung oder Verlust der Funktion von Genen führen und damit das Verhalten von Zellen beeinflussen (lat. mutatio Veränderung, Wechsel)
pulmonal
die Lunge (Pulmo) betreffend
makulös
Bezeichnung aus der Dermatologie: in Form einer Macula (Fleck) / fleckförmig
makulös
Bezeichnung aus der Dermatologie: in Form einer Macula (Fleck) / fleckförmig
papulös
Bezeichnung aus der Dermatologie: in Form einer Papel (Knötchen) / knötchenförmig
papulös
Bezeichnung aus der Dermatologie: in Form einer Papel (Knötchen) / knötchenförmig
allogen
von einem anderen Menschen stammend, z.B. Fremdspende.
Rezidiv
Neuauftreten akuter Krankheitszeichen, Rückfall nach einer Remission
Rezidiv
Neuauftreten akuter Krankheitszeichen, Rückfall nach einer Remission
Rezidiv
Neuauftreten akuter Krankheitszeichen, Rückfall nach einer Remission
BCR-ABL
BCR-ABL ist ein Fusionsgen auf Chromosom 22. Das Chromosom mit diesem Gen wird als Philadelphia-Chromosom bezeichnet. Es kommt bei fast 95 Prozent der Patienten mit CML (Chronisch Myeloischer Leukämie) vor. Das Gen ABLim Fusionsgen enthält den Bauplan für ein Enzym, eine Tyrosinkinase. Dieses Enzym ist wesentlich an der Übertragung von Signalen beteiligt, die für die Regulation des Zellwachstums und der Zelldifferenzierung erforderlich sind. Durch die Fusion der beiden Gene wird das Tyrosinkinase-Gen aktiviert. Die Folge: Zellen mit diesem Gen vermehren sich unkontrolliert. Das molekulare Ereignis wird als Hauptursache für die Entstehung der CML angesehen.
Kohorte
Gruppe von Patienten mit vergleichbaren Symptomen oder anderen Gemeinsamkeiten, die über eine bestimmte Zeitspanne beobachtet werden.
febril
= fiebrig; febrile Körpertemperaturen beginnen über 38°C
Onko
Bestandteil der Begriffe Onkologie (Wissenschaft und Lehre von den Krebserkrankungen)
Klon
Meist Zellklon gemeint. Gruppe von genetisch identischen Zellen, die alle durch Teilung aus einer einzigen Mutterzelle hervorgegangen sind und identische Merkmale haben
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.
TKI
Tyrosinkinaseinhibitor / Tyrosinkinasehemmer sind neuartige Medikamenten-Wirkstoffe, die bisher vor allem bei Tumorerkrankungen zum Einsatz kommen. Tyrosinkinasen spielen eine Schlüsselrolle bei der Entstehung von Tumorerkrankungen, da sie daueraktiviert zu einer ungebremsten Zellteilung und damit zu einem unkontrollierten Tumorwachstum führen. Die neuartigen Hemmstoffe blockieren diesen Mechanismus.
TKI
Tyrosinkinaseinhibitor / Tyrosinkinasehemmer sind neuartige Medikamenten-Wirkstoffe, die bisher vor allem bei Tumorerkrankungen zum Einsatz kommen. Tyrosinkinasen spielen eine Schlüsselrolle bei der Entstehung von Tumorerkrankungen, da sie daueraktiviert zu einer ungebremsten Zellteilung und damit zu einem unkontrollierten Tumorwachstum führen. Die neuartigen Hemmstoffe blockieren diesen Mechanismus.
TKI
Tyrosinkinaseinhibitor / Tyrosinkinasehemmer sind neuartige Medikamenten-Wirkstoffe, die bisher vor allem bei Tumorerkrankungen zum Einsatz kommen. Tyrosinkinasen spielen eine Schlüsselrolle bei der Entstehung von Tumorerkrankungen, da sie daueraktiviert zu einer ungebremsten Zellteilung und damit zu einem unkontrollierten Tumorwachstum führen. Die neuartigen Hemmstoffe blockieren diesen Mechanismus.
TKI
Tyrosinkinaseinhibitor / Tyrosinkinasehemmer sind neuartige Medikamenten-Wirkstoffe, die bisher vor allem bei Tumorerkrankungen zum Einsatz kommen. Tyrosinkinasen spielen eine Schlüsselrolle bei der Entstehung von Tumorerkrankungen, da sie daueraktiviert zu einer ungebremsten Zellteilung und damit zu einem unkontrollierten Tumorwachstum führen. Die neuartigen Hemmstoffe blockieren diesen Mechanismus.