Hallo,

ich weiß, es ist schon eine Weile her, dass jemand hier etwas geschrieben hat. Nur falls bei einem anderen nochmal diese Frage aufkommt.

Von der Theorie her kann der BCR-ABL1/ABL1 IS Wert nicht über 100% kommen. Hier ist wichtig, dass wir von dem standardisierte Wert (IS) reden!

Jetzt ist so eine Messung ja nicht immer gleich und sowohl die BCR-ABL1 und die ABL1 Messung können von ihrer Performance her etwas schwanken. Das bedeutet insbesondere bei den hohen Werten eine größere Auswirkung. Daher kann der IS-Wert schon mal deutlich über 100% haben (aber eher so im Bereich 120%). Das ist die eine Möglichkeit.

Dann ist das, was Renata geschrieben hat, ebenfalls nicht außer Acht zu lassen, dass die Standardisierung über die Jahre immer besser geworden ist und es auch hier bei älteren Werten Abweichungen geben kann.

Die dritte Möglichkeit ist tatsächlich - wie auch schon in einem Beitrag erwähnt - ein atypisches Transkript, dadurch performed die BCR-ABL1 PCR ggf. deutlich besser und der Wert verschiebt sich auch in höhere Regionen. Allerdings kann bei einem atypische Transkript streng genommen kein IS-Wert und damit kein MR-Status vergeben werden.

Ich hoffe, das war hilfreich und ich habe keine Erklärung vergessen.

LG

Hallo,

Mein BCR-ABL war laut internationalem Standardwert zu Beginn bei 306,8%!
Ich hatte es so verstanden, dass der Wert durchaus größer als 100% sein kann.
Wobei ich mich dann auch gewundert habe, dass ich in der „Leben mit CML“-App maximal 100% eintragen kann.

Viele Grüße, Alex

Hi,

danke euch beiden für die Rückmeldung.
Könnte evtl. beides zutreffen, wobei ich dachte, dass 2006 das MLL schon den gleichen Standard hatte wie Mannheim?

Ich habe eine Philadelphia-Chromosom negative, BRC-ABL positive CML mit BCR-ABL Fusionstranskript vom Typ M-BCR.
Inwiefern das atypisch ist oder nicht, weiß ich nicht.

Viele Grüße
Andy

Hallo scratch,

ich hatte bei Erstdiagnose 215% BCR-ABL/ABL im Befund stehen.
Laut Prof. Hochhaus kann das bei mir damit zusammenhängen, dass ich ein atypisches BCR-ABL-Transkript habe.

Wie ist denn dein Transkript?

Viele Grüße
Jonathan

Hallo Andy,

ich habe vor kurzem etwas im Internet darüber gelesen, dass früher die Labore unterschiedliche Methoden für die Bestimmung der Werte angewandt haben und man dann das Problem hatte, dass man die Werte von verschiedenen Laboren nicht vergleichen konnte. Wenn ich das richtig verstanden haben, wurde da eine Standardisierung angestrebt, damit das einheitlich ist. Es gibt jetzt wohl bestimmte Berechnungsfaktoren und jeder Patient fängt bei Diagnose mit dem Wert 100 % an, egal wie der eigentliche Wert ist. Ich hoffe, ich habe das richtig verstanden und habe jetzt nichts falsches gesagt. Wenn dein Wert schon älter ist, kann es sein, dass damals das Labor noch mit einer anderen Methode gearbeitet hat.

LG Petra

Hi,


beim Vortrag heute von Prof. Dr. Hochhaus kam u.a. bei der PCR-Messung die Aussage vor, dass der BCR-ABL/ABL-Wert max. 100% sein kann. So steht es ja auch in der Broschüre "Diagnostik bei chronischer myeloischer Leukämie".

Da ich mich noch dunkel an meinen damaligen "Startwert" erinnerte, schaute ich jetzt nochmal nach und da steht tatsächlich eine Ratio von 149,18*.

*: Ratio: 100 x Fusionstranskript (PCR1) / Kontrollgen (PCR2)
PCR1: BCR-ABL_P210
PCR2: ABL

Der Befund wurde damals (2006) vom MLL ausgestellt.
Den "Startbefund" von Mannheim habe ich nicht. Bei mir wurde anfangs immer von diesen zwei Laboren eine PCR durchgeführt (wegen Studie) und die weiteren Werte waren immer in einer Größenordnung gleich, so dass ich davon ausgehen kann, dass wirklich mit der Ratio die % gemeint sind. (Schade, dass man hier keine Bilder direkt hochladen kann, sonst hätte ich mal eine Kopie reingestellt.)

Ich weiß, es ist schon verdammt lange her und eigentlich auch eher belanglos, aber dennoch würde mich interessieren, ob sich an den Messmethoden was geändert hat oder wie der Wert von 149,18% damals Zustande gekommen ist. Evtl. kann ja wer von euch dieses Rätsel lösen?

LG
Andy