Entscheidung zur Stammzellenspende

Knochenmarks- und Blutstammzelltransplantation: Austausch von Erfahrungen über Transplantation, Nebenwirkungen, Stammzellspende

Moderatoren: jan, NL, Marc

Mr.T
Beiträge: 7
Registriert: 22.11.2010, 17:23
Kontaktdaten:

Beitrag von Mr.T » 14.07.2007, 23:07

Die Frage ist ja nun ein Jahr her - es wäre interessant zu hören, wie sich der OP entschieden hat. Ich könnte mir nur wünschen, dass er seine Ängste überwinden konnte. Wenn man selbst betroffen ist, hilft es immens wenn neben den ganzen anderen Sorgen, die die Erkrankung und die STZ mit sich bringt, wenigstens die Frage nach dem Spender nicht unbeantwortet bleibt.

Ich fände es super, wenn irgendwann die Diagnose "Sie brauchen eine Transplantation" nicht mehr mit dem Fragezeichen "und jetzt müssen wir nur noch einen Spender finden" versehen werden müsste.

Wer sich nicht traut zu spenden, kann vielleicht mal in sein Portemonnaie schauen - jede Stufe I Typisierung kostet 50 Euro, jede Stufe II Typisierung sogar 200 Euro. Damit sind Spenden sind permanent wichtig und notwendig.

Die DKMS (www.dkms.de) organisiert so etwas überregional!


[addsig]

jan
Beiträge: 2271
Registriert: 19.07.2010, 10:14
Wohnort: bei München
Kontaktdaten:

Beitrag von jan » 22.12.2006, 13:38

Hallo Shakurdan,

ja, sprich Deinen Hausarzt dazu an. Nähere Informationen, wie das Vorgehen ist, findest Du bei der DKMS unterhttp://www.dkms.de/spender/stammzellspende/index.html

Viele Grüße
Jan

[addsig]

unknown

Beitrag von unknown » 22.12.2006, 01:54

Hallo leute Shakurdan nennt man mich in weg und ich möchte mich auch typisieren lassen melde ich mich dazu bei meinem Hausarzt erstmal oder was???

Taschati
Beiträge: 3
Registriert: 22.11.2010, 17:23
Kontaktdaten:

Beitrag von Taschati » 01.09.2006, 20:03

Hallo Andi,

ich kann Deine Ängste sehr gut verstehen und finde es toll, daß Du Dich trotzdem mit diesem Thema auseinandersetzt !!
Ich selbst habe mich vor 13 Jahren typisieren lassen. Lange Zeit passierte überhaupt nichts.
Vor 4 Jahren bekam ich dann einen Brief mit dem Hinweis, daß ich evtl. als Spenderin Infrage käme (dicker Umschlag, mit ich glaube 3 Röhrchen zwecks Blutentnahme). Mein erste Gedanke war: "Oh, Mist", jetzt muss ich mich operieren lassen, wer was da schiefgehen kann"
Bin dann letztlich doch zu meinem Hausarzt und habe mir das benötigte Blut abnehmen lassen um eine "Feintypisierung" vornehmen zu lassen. Die nächsten 2 Wochen habe ich dann viele Infos aus dem Internet gezogen, mit mehr oder minder "flauem" Gefühl im Magen.
Ich bin nämlich alles, nur nicht mutig. Letztendlich bin ich dann doch nicht in Frage gekommen und war eigentlich echt "froh" darüber.
Nun ist mein Bruder (45) an AMl erkrankt und ich passte als Spenderin. Seitdem ich dies Leiden nun "hautnahm" erlebe denke ich immer nur: Es ist ein "Kleiner" Schritt für mich gewesen aber ein "GROSSER" für den Erkrankten. Du schenkst einem solchen Menschen (und allen um ihn herum) HOFFNUNG und vielleicht ja auch das LEBEN !!. _Ich wünsche mir, daß Du die richtige Entscheidung für Dich treffen kannst.
Abschließend kann ich sagen, es war überhaupt nicht schlimm (eher peinlich, weil Dich alle da wie einen Helden feiern) - aufregend vielleicht - aber ich würde es für JEDEN wieder tun - und ich bin um eine sehr befriediegende Erfahrung reicher.


Alles Liebe
Taschati


MegaGerd
Beiträge: 35
Registriert: 22.11.2010, 17:23
Wohnort: Alzenau
Kontaktdaten:

Beitrag von MegaGerd » 28.07.2006, 07:58

Hallo Andi,

den Worten von Jan kann ich mich anschließen. Ich habe mich im Juni 1991 als Stammzellspender registrieren lassen und habe 8 Jahre später, im Juni 1999 Stammzellen gespendet. Die Leukapeherese der Stammzellen ist eine einfache, harmlose Sache, sie dauert halt nur ein paar Stunden.

In den linken Arme wird eine Nadel gestochen, aus der das Blut entnommen und einem Zellseparator zugeführt wird. In dem Zellseparator werden die Stammzellen von den restlichen Blutbestandteilen getrennt und in einen Beutel geleitet. Die restlichen Blutbestandteile werden durch eine Nadel im rechten Arm dem Spender zurück gegeben.

Ich hatte vorher regelmäßig Blut gespendet. Die Stammzellspende ist nicht unangenehmer als eine Blutspende, sie dauert nur länger.

Leider hatte meine Stammzellspende einen für mich unangenehmen Hintergrund: Ich hatte 3 Tage davor die Diagnose CML bekommen und habe, so wie Jan, die Stammzellen als Backup für mich selber gespendet. Glücklicherweise gab es einen Fremdspender, der mir seine Stammzellen gespendet hat und mir damit im April 2000 ein neues Leben geschenkt hat. Heute, über 6 Jahre später, gelte ich als geheilt. Es geht mir fast so, als sei ich nie krank gewesen. Meine Frau hat ihren Mann behalten und meine Kinder ihren Papa. Wir haben vor 3 Jahren sogar noch ein 3. Kind bekommen, und das alles Dank meines Stammzellspenders.

Der Gedanke, daß ich mich Jahre vor meiner Erkrankung selber als Stammzellspender regstrieren ließ, hatte mir damals ein gutes Gefühl gegeben. Die Hilfe, die ich brauchte, war ich vorher selber zu leisten bereit gewesen.

Im Oktober 2003 war ich zu einer Ehrung von Stammzellspendern in Dresden eingeladen. Alle 17 Spender, die ich da getroffen habe, waren froh und glücklich, daß sie einem an einer tödlichen Krankheit leidenden Menschen Hoffnung und ein neues Leben schenken konnten. Keiner der 17 Spender hatte den eigentlichen Vorgang der Stammzellspende als schlimm empfunden. Ich denke, was die 17 schaffen konnten, kannst Du Dir auch zutrauen.

Auf der Hompage der DKMS (dkms.de) findest Du viele Informationen über den Ablauf einer Spende. Schau Dich dort einfach um und wenn Du Fragen hast, melde Dich einfach nochmal.

Herzliche Grüße,

Gerd
[addsig]

jan
Beiträge: 2271
Registriert: 19.07.2010, 10:14
Wohnort: bei München
Kontaktdaten:

Beitrag von jan » 28.07.2006, 01:01

Hallo Andi,

erstmal: es ist Deine freie Entscheidung, auf den Aufruf zur Typisierung einzugehen oder dafür zur Verfügung zu stehen. Es gibt natürlich keine Verpflichtung, auch wenn ich natürlich die Spende sehr unterstütze und für sehr wichtig halte.

Was mich aber interessiert - worin liegt Deine Angst begründet, die Dich Schweißausbrüche und Schlaflosigkeit haben läßt? Ist es die Angst vor der Stammzellsammlung als solches, vor der Entnahme der Zellen, vor eventuellen Nebenwirkungen? Können wir Dir vielleicht in dieser Richtung etwas erklären und Dir die Angst vielleicht damit nehmen?

Ich selbst habe (für mich selbst, da ich selbst ja leukämiekrank bin) als "Backup" vor ein paar Jahren eigene Stammzellen entnehmen und konservieren lassen - und kann daher vielleicht, was die Stammzellsammlung angeht, aus eigener Erfahrung berichten - wenn Dir das hilft.

Herzliche Grüße
Jan

[addsig]

unknown

Beitrag von unknown » 27.07.2006, 23:30

Hallo,
ich habe mich vor vieln Jahren bei der DKMS typisieren lassen und jetzt eine Brief bekommen, daß ich eine weitere Typisierung machen lassen solle.
Jetzt weiß ich nicht was ich tun soll.
Erst hatte ich mich entschieden, die weitere Blutprobe abzugeben, aber nach dieser Entscheidung ging es mir überhaupt nicht gut, ich hatte Kreislaufprobleme, Schweißausbrüche und Schlaflosigkeit. Nach einem Gespräch mit meinem Arzt war mir klar, daß ich das nicht kann - es tut mir leid, aber es geht einfach nicht.
Andererseits habe ich natärlich ein schlechtes Gewissen - was ist, wenn ich tatsächlich geeignet wäre?
Wie hoch ist denn die Wahrscheinlichkeit, daß nach der weiteren Typisierung immer noch geeignet ist? Macht mir jemand Vorwürfe wenn ich absage?
Ich mache mir die Entscheidung echt nicht leicht, aber wenn ich mir nicht sicher bin, ist es wohl besser, jetzt abzusagen als später.
Grüße
Andi

Antworten

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 5 Gäste