für immer eingeschlafen - wie geht es weiter?

Wie gehe ich mit Leukämie im Alltag um? Wie unterstütze ich als Freund oder Angehöriger? Welche Erfahrungen gibt es bezüglich Rente, Behindertenausweis, Psychotherapie, Kur?

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NL
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Beitrag von NL » 11.12.2007, 20:21

Alexandra,
es tut mir sehr leid, davon zu hören. Du darfst Dir keine Vorwürfe machen, das würde Dein Freund auch nicht tun. Es gibt keinen Grund dazu.

Behalte ihn in guter Erinnerung.
Alles Gute
Niko
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Kati
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Beitrag von Kati » 11.12.2007, 20:14

Liebe Alexandra!

Mit Tränen in den Augen lese ich deinen Bericht.

Ich spreche dir mein herzliches Beileid aus.

LG

Kati
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Gladys
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Beitrag von Gladys » 11.12.2007, 14:20

Liebe Alexandra,
mein Beileid zu deinem Verlust von deiner anderen Hälfte.

Trost kann dir jetzt wohl nur die Person spenden, die das selbe erlebt,
gehe zu seinen Eltern.
Suche aber vielleicht auch Trost und Zuversicht für die Zukunft
bei Fachleuten. Für Angehörige von Krebspatienten gibt es
Trauerbegleitung. Deine Fragen können dort eher beantwortet
werden, als wenn du zu Hause bist und dich vergräbst.
Dort wirst du auf Verständnis stoßen.

Gruß
Gladys

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Birgit1
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Beitrag von Birgit1 » 11.12.2007, 13:49

Liebe Alexandra,
vielleicht können Dir diese Zeilen von Jörg Zink auch einen kleinen Trost in der schweren Zeit geben:

Herr, ich will nicht ausweichen
Ich weiß, daß ich einem Ziel zugehe,
daß der große Markttag auf dieser Erde ein Ende hat,
und daß ich zuletzt eine Brücke brauche,
die mich über den großen Strom trägt
an ein anderes Ufer, an dem du mich empfängst.

Nichts, Herr, werde ich hinübertragen,
nichts, das ich besitze, nichts, das mir vertraut ist.
Hilf mir das Notwendige tun:
daß ich mich frei mache von allem Ballast,
daß ich mein Herz an nichts hänge,
das ich doch nicht behalten kann,
und nichts sammle, das ich nicht brauche,
damit ich den letzten Schritt
mit freiem Herzen tun kann.

Aber mein Herz hängt auch an Menschen.
Das ist ihm erlaubt. Das ist ihm sogar geboten.
Das ist gut. Das hast du selbst so gefügt,
ich liebe sie und will sie nicht loslasse,
auch nicht auf dem letzten Schritt.
So übergebe ich sie dir,
wenn ich sie nicht mehr festhalten kann.
Bewahre du sie, wenn es Zeit ist.

Herr, du selbst bist die Brücke.
Ich gehe meinen Weg zaghaft.
Aber ich vertraue dir,
der du mich führen und tragen wirst.
Ich weiß nicht, ob es leicht oder schwer sein wird,
hinüberzugehen.
Aber ich will mich nicht fürchten
ich verlasse mich auf dich.
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Birgit1
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Beitrag von Birgit1 » 11.12.2007, 13:27

Liebe Alexandra, das tut mir so leid für Dich, in solchen Momenten helfen auch keine tröstenden Worte....., fühle Dich aber ganz doll gedrückt von mir.

Aber glaube mir, es geht weiter. Und Dein Leben wird irgendwann einmal auch wieder schön werden.
Ich habe meinen Mann auch an Leukämie verloren. Für mich war ganz wichtig, daß ich meine Trauer auch ausgelebt habe. Ich habe mich ganz stark mit dem Tod auseinandergesetzt und habe auch viele Bücher darüber gelesen.

Mach Dir keine Vorwürfe, daß Du ihn allein bei seiner Mutter gelassen hast. Er wollte es so. Er wollte vielleicht nicht, daß Du ihn so siehst.
Für Dich ist das sicher schwer, aber es ist so wie es ist, und leider kann man die Zeit nicht zurückdrehen. Mir hat es sehr geholfen, daß ich dabei war und ihn begleiten konnte, als er eingeschlafen ist. Das kann ich jetzt im nachhinein sagen. Es war schon abzusehen, daß es nicht mehr lange dauern würde, und da sprach mich eine Krankenschwester an, ob ich nicht auch nachts im Krankenhaus bleiben würde, um eben dabei zu sein. Ich hatte im ersten Moment ganz große Angst davor...., habe dann aber eingewilligt. Und bin dieser Schwester noch heute unendlich dankbar dafür.
Vielleicht hilft es Dir auch, wenn Du ihn nochmal siehst, bevor er bestattet wird. Um zu begreifen,
es ist wirklich real. Mir haben diese Dinge geholfen.

Lass Deine Trauer raus, verdränge sie nicht.

Und glaube mir, Dein Leben wird auch wieder schön. Alles hat seine Zeit.
Ganz liebe Grüße
Birgit
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alexandra1103
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Beitrag von alexandra1103 » 11.12.2007, 12:39

vorgestern ist mein freund gestorben... ich weiß einfach nicht mehr weiter!!!!! <IMG SRC="modules/phpBB_14/images/smiles/icon_cry.gif"> es war einfach soooo grausam ihm dabei "zuzusehen". ich konnte ihm nicht mehr helfen. er hat nur noch geschrien vor schmerzen! er hat nur noch gebetet, dass alles aufhört.

schon seit wochen ging es ihm nicht gut. er hat nicht mehr gegessen und kaum getrunken. alles was er zu sich nahm, brach er wieder raus. er war weiß wie die wand. er hatte keine strahlenden augen mehr. ich bin fast zusammengebrochen. ich habe ihn die ganze zeit gepflegt. seine mutter hat die augen zu gemacht. hat nie wirklich damit gerechent, dass es ihm schon so schlecht geht. ich wollte am sonntag abend den notarzt rufen, damit mein freund schmerzmittel bekommt. doch mein freund wehrte sich dagegegen. ich weiß einfach nicht mehr weiter. er fehlt mir so! er ist noch zu seiner mama nach hause gebracht worden. ich konnte nicht mit ihm alleine in unserer gemeinsamen wohnung sein.

er ist dann bei seiner mama gestorben. ich bin einerseits "erleichtert", weil ich weiß, dass er jetzt keine schmerzen mehr hat und er das durchgezogen hat, was er wollte. außerdem ist er bei seinem papa, der damals an der selben krankheit (mds) gestorben ist.

aber es ist einfach immer zu früh für solche momente! und er war gerade 23 geworden! wir hatten so viel vor! wir wollten uns nächstes jahr verloben, wir wollten ein haus bauen und kinder bekommen! er fehlt mir so unbeschreiblich dolle - ich finde einfach keine worte dafür! ich denke die ganze zeit, dass er jeden moment die türe reinkommt und mich umarmt! er kann mich hier doch nicht einfach alleine lassen... ich liebe ihn so sehr!

ich mache mir solche vorwürfe... ich habe ihn einfach allein bei seiner mama gelassen. auch wenn er immer wieder gesagt hat, ich solle zu meiner mama gehen und dass er seine mama bei sich haben wolle. ich komm mir so scheiße vor. ich konnte einfach nicht mehr mit anhören und ansehen wie schlecht es ihm ging! ich vermisse ihn so! ich will ihn einfach nochmal kurz bei mir haben! nur für 5 minuten! ich will ihn nochmal umarmen und ihm sagen, wie sehr ich ihn liebe!

wie geht man mit sowas um? ich weiß es einfach nicht... es ist alles einfach nur grausam! ich will einfach auf einen knopf drücken und alles ist so wie vor einem halben jahr! innerhalb von 4 monaten... ich habe nicht damit gerechnet, dass es so schnell gehen kann.

alexandra
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