Das Warten und die Ungewissheit

Woran erkenne ich Leukämie? Wie verstehe ich Laborergebnisse und Arztberichte? Was bedeuten meine Werte z.B. zu PCR, FISH, Zytogenetik?

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Änne136

Das Warten und die Ungewissheit

Beitrag von Änne136 » 22.01.2016, 18:58

Hallo!
Ich bin neu hier und noch weiß ich gar nicht ob ich hier wirklich hingehöre. Aber die mögliche Diagnose Leukämie - oder ...? spukt durchgehend durch meinen Kopf, wie eine gesprungene Schallplatte.
Aufgrund meiner Multiplen Sklerose und der Medikation wird bei mir regelmäßig Blut abgenommen. Um mir den Gang zur Arztpraxis und die lange Wartezeit zu ersparen, nimmt mir unsere Betriebsärztin seit mindestens 1,5 Jahren alle vier Wochen Blut ab.
Und plötzlich rief sie mich zur Laborbesprechung zu sich (sonst bekomme ich den Befund immer direkt auf die Station oder hole ihn mir nach dem Dienst ab). Also schon ungewöhnlich.
Plötzlich zeigten sich im Blut neoplastische Lymphozyten, Myelozyten und Metamyelozytenbei grenzwertiger Leukozytenzahl (habe ich fast immer grenzwertig oder ganz leicht erhöht) und ich bekam den Hinweis mich mit meinem Neurologen auszutauschen, ob es medikamentös bedingt sein könnte. Dieses wurde verneint und der Gang zum Hausarzt stand an, dann die Überweisung zum Hämatoonkologen.
Der Hämatologe hat noch einmal Blut abgenommen, aber schon beim Ultraschall gesagt, dass er eine Knochenmarkspunkton empfieht, da Leber, Milz und einige Lymphknoten vergrößert waren. Das Kontrolllabor zeigte wieder eine starke Linksverschiebung und Knochenmarkszellen im Blut.
Die Knochenmarkspunktion war weniger schlimm als von mir erwartet und nun heißt es mal wieder warten.
Das Warten von einem Termin zum nächsten (ging eigentlich alles sehr schnell, da ich im KH arbeite und kenne) und nun das Warten auf die Ergebnisse ist anstrengend und nervenaufreibend. Und immer der Gedanke: Was habe ich und wie geht es ggf. weiter? Es liegt eine familiäre Disposition vor. Mein Opa ist nach vielen Jahren an seiner chronischen Leukämie gestorben, mein Großonkel verstarb an akuter Leukämie und mein Vater hat eine Myelodysplasie und ist in engmaschiger Kontrolle, ob man eine Therapie beginnen sollte.
Ich weiß, dass ihr keine Diagnose stellen könnt, aber ich grübele zur Zeit so viel und musste meinen Mist schriftlich mal loswerden.
Die Hämatologen sagen noch nicht so genau, was sie vermuten, sie sagen nur, dass man gucken muss. Aber mach 23 Jahren in der Krankenpflege kennt und weiß man einfach zuviel. Nur eben aus Jux und Dollerei wird keine Knochenstanze gemacht.
Danke fürs Lesen
Anne

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