Punktion Beckenkamm

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Denise
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Beitrag von Denise » 21.11.2005, 13:02

Hallo Heide, hallo Schäfchen,
die Kosten sind ja für den Expressversand damit man wohl als Klinik und als Patient sicher gehen kann die Proben auch möglichst rasch und brauchbar ankommen ( bei mir z.B. nach Mannheim und München).
Die Krankenkasse übernimmt, laut Klinik, nur die normalen Versandkosten dann würde der Versand aber zu lange dauern. Ich werde aber mal bei der Krankenkasse nachfragen ich bin jetzt doch neugierig geworden.

Liebe Grüße
Manuela
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Schaefchen
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Beitrag von Schaefchen » 21.11.2005, 10:21

Es ist die normale Zuzahlung, die man zb auch für Medikamente aus der Apotheke zahlen muss. Die onkologische Ambulanz erhebt sie wohl seit Ende letzten Jahres. Allerdings war mir neu, dass das auch für Untersuchungen gilt. Habe allerdings nicht nachgefragt.
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Heide
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Beitrag von Heide » 21.11.2005, 07:09

Hallo Manuela, hallo Schäfchen,

wie begründet sich denn die Tatsache, dass ihr selber Kosten tragen müsst. Es ist doch keine IGEL-Leistung?

Ich bin AML-Patient, aber ich habe noch nie irgendwelche Kosten im Rahmen meiner Erkrankung selbertragen müssen. Was sagt Eure Krankenkasse dazu? Sind dies Forderungen, die von eurem Onkologen kommen?

Liebe Grüsse
Heide
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Schaefchen
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Beitrag von Schaefchen » 20.11.2005, 22:49

Hallo Manuela!

Zu deiner Frage mit den Konsten... ich nehme an keiner Studie teil und eine Punktion am Beckenkamm soll alle 6 Monate erfolgen. Allerdings nur Aspiration von Knochenmarkblut. Beim letzten Mal habe ich für die Punktion an sich 10 Euro zugezahlt und für das Mittel für die lokale Betäubung den gesamten Preis, da er unter 5 Euro lag. Versandkosten trägt sicher die Klinik. Allerdings war ich überrascht, dass ich für die Punktion in der onkologischen Ambulanz etwas zuzahlen musste. Die Blutbildkontrollen jeden Monat sind kostenlos.

Denise
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Beitrag von Denise » 20.11.2005, 22:01

Hallo Roberta,
bei meinem Mann war die Diagnose ja im Oktober 2004, aber die Punktionen sind bei dem Plan der Studie schon so vorgesehen dreimal jährlich im Brustbein ( findet mein Mann aber längst nicht so schlimm wie am Beckenkamm) und einmal jährlich am Beckenkamm allerdings dann mit Stanze. Also grundsätzlich während der Studie heißt es viermal jährlich punktieren.
Wie ist daß denn eigentlich bei euch mit den Kosten für den anschließenden Versand ( Blut u. Knochenmark). Bei mir ist es so, daß ich die Expresskosten immer selbst tragen muß dies sind normalerweise 36 Euro. Wenn allerdings noch ein weiterer Patient punktiert wird, natürlich am selben Morgen, können wir uns die Kosten teilen.

Liebe Grüße
Manuela
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Roberta
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Beitrag von Roberta » 20.11.2005, 02:12

Ich habe die Diagnose CML seit fast 2 Jahren und wurde insgesamt erst 3x punktiert, beim 1. Mal mit Stanze. Und immer im Beckenkamm. Ich meine auch mal gelesen zu haben, dass die Punktion im Brustbein fast gar nicht mehr gemacht wird (und außerdem schmerzhafter als am Becken sein soll).
Beim 1. Mal war ich sehr ängstlich, weil ich nicht wusste, was auf mich zu kommt. Bin aber bis jetzt immer an Ärzte geraten, die genau ansagen, was sie machen und wie es sich anfühlen wird. Ich finde, das hilft ungemein, wenn man einen Schmerz fühlt, von dem man jedenfalls weiß, dass der jetzt normal ist.
Insgesamt finde ich die Prozedur längst nicht so schlimm, wie sie immer dargestellt wird, ich hatte mir vor dem 1. Mal sonstwas drunter vorgestellt. Habe auch immer nur so ein lokales Betäubungsmittel für die Haut vor dem Einstich, finde es trotzdem nicht schlimm, kann nach 10 Minuten aufstehen und allein mit ÖPNV nach Hause fahren (mein Mann kommt zu so was nicht mit, würde gar keinen freien Tag bekommen, außerdem würde er wahrscheinlich ohnmächtig umfallen beim Anblick der Nadel).

Euch allen alles Gute und eine gelungene nächste Punktion

Roberta

unknown

Beitrag von unknown » 19.11.2005, 00:05

Hallo Jan und Frank,

nur 1/Jahr???
Meinte mal gelesen zu haben, daß man doch auch bei gutem Zustand besser 2/J. übersteht ...
Und die Stanze gehört bei manchen Ärzten auch später zum Standardprogramm. Soviel schlimmer als die Nadel scheint sie mir nicht zu sein (nur der Dr. ächzt über meinen Knochen), aber man überblickt doch die Markstruktur besser, und das hat mir jedenfalls einmal schon ein scheinbar alarmierendes Ergebnis zurechtgebogen, ohne daß man dafür eine 2. Punktion hätte nachschieben müssen ...
Ich überstehe bei meinem maestro auch die Stanze ohne Dormicum oder Valium und bin trotz ihrer bisher spätestens am nächsten Tag wieder fit gewesen, wenn es auch noch einige Tage etwas zwacken kann.
Die Übung des Arztes ist hier eben entscheidend.
Übrigens hat sich bei mir der Rat bewährt, sich vorwarnen zu lassen (jaja!), tief Luft zu holen und anzuhalten, bis der Stich drin ist. Da bleibt man wohl selber ruhiger, der Arzt hat's also leichter, und zugleich bleibt einem sozusagen der Schreck vorbeugend im Halse stecken. :)

In diesem Sinne auf zum nächsten Mal ...
Pascal.

Heide
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Beitrag von Heide » 18.11.2005, 11:26

Hallo Steff,

ich kann mich nur Jans Worten anschliessen. Ich glaube für jeden Leukämie-Patientin ist diese Untersuchung furchtbar, sie ist psychisch ja auch mit der Angst vor dem eventuell schrecklichen Ergebnis verbunden.

Du klingst nicht zu weinerlich! Wenn ich sehe mit wieviel Mitgefühl meine Uni-Ärzte diese Untersuchung immer durchführen, finde ich es völlig legitim, wenn man etwas jammert. Meine damaligen Mitpatientin hatten alle vorher nen Riesenbammel. Da habe ich keinen Helden kennengelernt!

Ich darf keine Begleitperson mitnehmen( sie sind personell nicht gut besetzt, das hiesse vielleicht...sich um den kollabierenden Partner kümmern müssen) <IMG SRC="modules/phpBB_14/images/smiles/icon_eek.gif">

Aber ich bin jedesmal bewaffnet mit einem Glücksbringer meines Sohnes und einem kuscheligen Schal in den ich mich vergrabe. Umso schöner ist immer das Hinterher: Wenn die Füsse und Hände wieder warm werden und der risige Stein vom Herzen fällt!

Ich wünsche Dir, dass sich Dein Rücken auch weiterhin nicht schmerzvoll meldet. Mit mir spricht er noch heute nach 9 Tagen!

Liebe Grüsse
Heide
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jan
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Beitrag von jan » 18.11.2005, 11:06

Liebe Steff,

ich glaube, jeder hier kann das gut nachvollziehen. Für mich war die allererste Punktion auch furchtbar, vor allem, weil ich nicht wußte, was mich erwartet, und beim ersten Mal eine Knochenmarkstanze aus dem Beckenknochen (mit mehr Durchmesser, da praktisch ein kleiner Kubus Knochenmarkmaterial entnommen wurde) statt der nun bei mir üblichen Entnahme von Knochenmarkblut (was mit einer stabilen Nadel aus dem hinteren Beckenknochen geht) gemacht wurde.

Ich selbst komme mit lokaler Anästhesie gut aus (was nur begrenzt funktioniert, da sie nur die Haut, nicht aber den Knochen selbst betäubt - d.h. das Gefühl eines Griffs in die Steckdose für 1-2 Minuten bleibt) und halte das dank Prof Hochhaus Erfahrung auch sehr gut aus - ich habe nun etwa schon ein Dutzend Punktionen hinter mir und mache es natürlich weiterhin nicht gerade gerne, aber es ist halt zur Verlaufskontrolle der CML in medikamentöser Therapie nunmal leider erforderlich... (mittlerweile dank guter molekularer Remission nur noch einmal im Jahr)

Ich kann aber bestens verstehen, wenn Leute da ein Dormicum nehmen, um die Angst zu überwinden und sich das nicht anzutun...

Liebe Grüße, und Kopf hoch...
Jan


unknown

Beitrag von unknown » 18.11.2005, 10:54

Hallo,
ich hatte gestern Nachmittag überhaupt die erste Punktion am Beckenkamm und fand das höllisch schlimm. Ich muß aber zugeben, daß ich vorher gelesen hatte, das Aspirieren wäre furchtbar schmerzhaft und außerdem bin ich momentan - da gerade frisch diagnostiziert - auch in äußerst wackeliger psychischer Lage. Mein Mann war selbstverständlich dabei und das war sehr hilfreich. Ich habe meinem Arzt meine Bedenken mitgeteilt und er hat mir sehr liebevoll gesagt, das wäre nicht nötig, er hätte noch nie z.B. Dormicum verwendet bei dieser Untersuchung. Wie auch immer, dann wollte ich mutig sein und fing, glaube ich, schon bei den Betäubungsspritzen an zu weinen und nahezu hyperventilieren. Dann bekam ich 10 mg Valium i.v. und fand immer noch alles schlimm. Mein Mann meinte später jedoch, ich hätte mich sofort ein ganzes Stück beruhigt.
Danach ist es in dieser Praxis üblich eine halbe Stunde im bequemen Lehnstuhl zu warten, was zu trinken, dann VW Kontrolle und ab nach Hause. Der Teil war angenehm.
Mein Beckenkamm tut mir heute nicht wirklich weh, aber unangenehmes Gefühl, arbeiten hätte ich nicht gehen wollen.
Hoffe dies klingt nicht zu weinerlich, aber für mich war das gestern furchtbar. Und ich will nicht den Arzt kritisieren, dem ich vertraue und den ich für sehr kompetent halte, wahrscheinlich lag es hauptsächlich an meiner angespannten Situation.
Liebe Grüße, Steff

Heide
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Beitrag von Heide » 17.11.2005, 20:55

Liebe Manuela,

schön, dass Du Deinen Mann begleitest hast, mein Mann war auch bei mir. Das hilft ungemein! Man hat nun mal so eine furchtbare Angst....obwohl eigentlich doch schon ganz andere Dinge überstanden worden sind!

Ich glaube, es ist auch die Angst vor dem Ergebnis!
Ich drücke Euch beiden die Daumen, dass es ein Gutes ist!

Einen schönen, entspannenden Abend- jetzt ist alles überstanden!
Liebe Grüsse
Heide
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Denise
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Beitrag von Denise » 17.11.2005, 20:41

Hallo Frank,
nachdem ich deine Antwort gelesen habe, übrigens lieben Dank, dürfen wir uns wohl nicht beschweren. Auch bei meinem Mann war der Arzt nach ca. 10 Minuten mit der Entnahme fertig und nach weiteren 10 Minuten liegen konnten wir nach Hause fahren. Heute ein Tag nach der Punktion zwickt es zwar noch aber mein Mann war schon wieder ganz normal arbeiten. Ich muß dazu sagen daß ich mir bei dieser Punktion am Beckenkamm immer frei nehme damit ich meinen Mann begleiten kann und er nicht alleine wieder nach Hause fahren muß. Wir fühlen uns aber auch bei unserem Arzt und seinem Team ( KH Düren) sehr gut aufgehoben und bestens betreut.

Liebe Grüße und schönen Abend euch allen

Manuela <IMG SRC="modules/phpBB_14/images/smiles/icon_lol.gif">
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Heide
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Beitrag von Heide » 17.11.2005, 18:49

Hallo Holger,

mein Oberarzt führt die Beckenkammbiopsie jedes Jahr bei mir durch, trotz keinerlei Unregelmässigkeiten in meinem Differentialblutbild!

Die grosse Zahl der Rezidive überzeugt mich von dieser Massnahme. Jede Klinik macht unterschiedliche Erfahrungen mit ihren KMT/SZT Patienten. Für Köln wars kein gutes Jahr!

Ich bin sehr froh in einer Klinik behandelt zu werden, die ihren Patienten gegenüber Verantwortung zeigt, indem sie dieses umfassende Zellbild erstellen.

Gruss
Heide

Frank
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Beitrag von Frank » 17.11.2005, 18:32

Liebe Manuela,

meine ersten 3 Punktionen waren bei einem niedergelassenen Onkologen. Ich habe "Schlafmittel" bekommen (keine Ahnung wie es heißt) und mir tat 2 Wochen der Rücken weh beim ersten mal! Außerdem musste ich immer 2 Stunden liegen. Da ich mich nur an die Schmerzen erinnern konnte und nicht an das wie es gemacht wurde hatte ich beim nächsten mal wieder so viel Angst.

Dann bin ich aus eigenem Wunsch zu Prof. Hochhaus gewechselt. Mit viel Angst bin ich dort hin und es war alles anders! Ich wurde örtlich betäubt (ohne dieses doofe Schlafmittel) er war nach 10 Minuten fertig (ich musste nich liegen) und am NÄCHSTEN TAG tat es NICHT mehr weh!!! Außerdem konnte ich selbst nach Hause fahren.

Das ist der Unterschied zwischen einem richtig guten und einem mittelmäßigen Arzt! Ich freue mich zwar nicht auf die nächste Punktion, aber ich gehe mit viel weniger Bedenken hin.

Im ersten Jahr hatte ich nun 4 Punktionen. Jetzt erst wieder in einem Jahr! :)

Gruß
Frank
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Horus
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Beitrag von Horus » 17.11.2005, 17:21

Hallo Heide,

solange das Differenialblutbild oder sonstige Faktoren nicht auf Probleme hinweisen, halte ich eine Beckenkammpunktion nach SZT oder KMT für absolut überflüssig.

Die SZT/KMT ist ein kuratives Verfahren. Man sollte danach also von einer Heilung ausgehen.

Du schriebst:
<!-- BBCode Quote Start --><TABLE BORDER=0 CELLPADDING=3 CELLSPACING=1 ALIGN=CENTER WIDTH=85%><TR><TD><font class="pn-sub">Zitat:</font><HR noshade height=1></TD></TR><TR><TD><FONT class="pn-sub"><BLOCKQUOTE>Dies finde ich von den jeweiligen KMT-Zentren doch sehr unverantwortlich gehandelt, wenn man bedenkt wie hoch die Zahl der Rezidive ist. </BLOCKQUOTE></FONT></TD></TR><TR><TD><HR noshade height=1></TD></TR></TABLE><!-- BBCode Quote End -->

Die Zahl der Rezidive nach KMT/SZT ist zum Glück bei den meisten Leukämieformen nicht hoch.

Ich halte es eher für unverantwortlich, überflüssige Behandlungsmaßnahmen durchzuführen.

Anders sieht dies natürlich bei Behandlungen ohne KMT/SZT aus. Hier gehören Punktionen, je nach Grunderkrankung sicherlich zu den regelmässig wiederkehrenden Standartkontrollen.

Holger
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