Leukämie-Online Forum

Danke Cecil für den "Stern"-Link. Es hat mich echt gewundert, dass sich doch so viele Leute sich engagiert haben. Der Bodensee-Tatort ist ja stets etwas morbid, was sich bei dem Nebel über dem See filmisch einfach gestaltet, aber mich hätte es nicht angesprochen, wenn ich nicht krank wäre. Ich hätte nur 1/4 kapiert, was natürlich KEINE Rückschlüsse auf meine intellektuellen Fähigkeiten zulässt Immerhin hat man dort alle gängigen Vorurteile, die ich auch gepflegt habe, bedient in bezug auf die Krankheit. Die Selbsthilfegruppe war so seltsam aufgestellt, dass es sich aufdrängt, dass das abseits der Realität bewegtewar. Hat nur der Wachturm in der Hand gefehlt

.... bei der ARD gibt es gerade die Sendung zum Film oder so ähnlich:

Hart, aber fair.

Thema z. B.: Nutzensnachweisführung, Anwendungsbeobachtung, Transparenz, Forschung, Preise.

Passt auch zu "Krebsmedikamente in der Presse", siehe Leben mit Leukämie.

Alemtuzumab wird auch gerade besprochen. Jetzt auch noch Früherkennung .... bisschen viel auf einmal.

Evtl. in der Mediathek ansehen.

Hallo, Jan,

erinner' mich bitte daran, dass ich in einer ruhigen Minute noch einmal etwas zu diesem Thema mit Blick auch auf das Thema "crowdfunding/crowdsourcing/fundraising" schreibe ....

Hallo Cecil

ich sehe das wie Du, weil es schön ist, wenn es die Hilfsbereitschaft antreibt. Mehr wünschen würde ich mir aber, dass ständig chronisch unterfinanzierte Selbsthilfeorganisationen (wie unsere und die meisten anderen) ebenfalls von solcher Berichterstattung profitieren würden. Leider hat der Tatort aber nur den Argwohn gegenüber Selbsthilfeorganisationen verstärkt, und Leukämie erneut thematisch auf das Thema Stammzelltransplantation reduziert. Ich freue mich unheimlich für die DKMS und bin unglaublich froh, was diese in Deutschland erreicht. Die 13.000 EUR Spenden dieses Tatorts überschreitet aber das Jahres-Spendenvolumen unseres Vereins von Privatpersonen ungefähr um das Dreifache. Nur um mal Größenordnungen zu nennen.

Viele Grüße
Jan

Manchmal lösen fürchterliche Fernseher-Sendungen dann aber doch die richtigen, die gewollten Impulse aus, schaut mal hier rein:

http://www.stern.de/kultur/film/bodense ... 29082.html

Mit meiner Perücken-Verkäuferin habe ich mich mal darüber unterhalten, warum in den Jose-Carreras-Galas insbesondere leukämiekranke Frauen und Kinder so häufig (freiwillig? überzeugt?) glatzköpfig zu sehen sind. Wo doch die meisten, seinerzeit auch ich, sie eher abdecken, sei es nun mit Perücke oder Tuch oder ....

Ihre sinngemäße Antwort und inzwischen auch meine Überzeugung: "Glatze wirkt stärker!"

Hallo zusammen,

ich war auch enttäuscht, dass der Tatort dieses sensible Thema mit so vielen üblichen Klischees, Verallgemeinerungen und fachlichem Unsinn aufgenommen hat, wo doch dieselbe Geschichte ausbalanciert ebenso spannend gewesen wäre.

Im Nachgang bleibt ein fader Beigeschmack, der in der Bevölkerung nur den üblichen schalen Eindruck stärkt: dass alle nur schlecht sind - die Patientenselbsthilfe, deren Einzelne am Ende doch nur im persönlichen Eigeninteresse (auch bei nicht wirksamem Medikamenten) handeln und die über Straßenaktionen zum Fundraising und der Stammzellspenderakquisition keine Rolle haben, arrogante und um das Patientenwohl wenig bemühte Ärzte, sowie Pharmafirmen, die von völlig wertfreien Ex-Geheimdienstlern unterstützt vorsätzlich Studieninformationen unterschlagen - gepaart mit mal wieder ein Pauschalbild des immer blassen, halb verblutenden, dem Tode geweihten Leukämiekranken (in einer Anwendungsbeobachtung???). Auch Sanofi/Novartis = Sanortis war extrem platt.

Für uns als Patienten uns leider aus keiner Richtung hilfreich, da es nur den Bauchgefühl-Argwohn allen Akteuren gegenueber manifestiert, statt die Chance wahrzunehmen, gut recherchierte, differenzierte Hintergründe zu den verschiedenen Gesichern der Leukämien, zur Selbsthilfearbeit, zum Klinikdruck, zu Studien, Forschungsinteresse und kommerziellen Interessen in einen packenden Krimi zu verpacken.

Ich hätte Lust, dies den Öffentlich-Rechtlichen zu schreiben, denn Spannung und differenzierte, gut recherchierte Darstellung wiederspricht sich nicht -- und sollte in einem durch Quasi-Steuerabgaben finanzierten öffentlich-rechtlichen Fernsehen angemessen verfolgt werden. Das war RTL-Niveau.

Viele Grüße
Jan

Der Tatort war eine Vera... für alle Leukämiekranken und alle Kriminalbeamten. Zwei Komissare mit Handschellen aneinandergekettet, alle Leukämiepatienten totenblaß mit Nasenbluten ect.
Wenn schon so ein hochsensibles Thema dann bitte besser recherchieren und nicht nach Lieschen Müller Verständnis,.

..eigentlich schaue ich nur noch selten Krimis und Tatorte. Diesen habe ich mal geschaut, eher eine Kommödie, dadurch wurde der ernste hoch politische Hintergrund aber total zugedeckt. Sowohl das Thema, "Andwendungsstudie" , die Unterdrückung von Studienergebnissen, als auch die Gefahr dass Selbsthilfegruppen mißbraucht werden hätten eine ernstere Bearbeitung verdient.

Moin Zusammen,
war das wirklich so schlecht? Ich habe die Vorankündigung im Spiegel gelesen, das Dings auf dem Rekorder mitgeschnitten und mich mit einer Biographie von Pol Pot in Bett gelegt, weil ich was aufmunternderes wollte
Schade, Eure "Liveberichterstattung" hätte ich mir dazu anschauen sollen.....
Gruss
Niko

Ich warte ja immer darauf, dass Filme, die ich verpasst habe, demnächst ins Fernsehen kommen. Die DKMS hat auf einer ihrer Veranstaltungen mal den französischen Film "Oskar und die Dame in Rosa" gezeigt. Habe den Trailer gesehen: Nichts für zart besaitete Seelen, aber unbedingt empfehlenswert!

Und "Heute bin ich blond", basierend auf dem Buch "Das Mädchen mit den neun Perücken" will ich mir auch noch ansehen.

Die haben Drehbücher realisiert, die ich gern geschrieben hätte .......

Nee, Du kannst das besser! Schreibe doch den zweiten Teil: Leukaemie-online schlaegt zurück!
Am Besten fuer den Tatort Koeln wegen der Currywurstbude. Oder Muenster wegen Liefers. Opfer sollte der Klinikchef sein!

Hier is' was los!

Was hat denn der Vater von einem Medikament, das seinem Sohn nicht hilft?

Wer war jetzt noch mal beim BND?

Ach neeeeeeee: Man kriegt niemals Einzelheiten zu seinem genetischen Zwilling mitgeteilt! Nienienienienienie niemals nie!

Man wird höchstens angefragt, ob man jetzt, da jemand drauf angewiesen ist, immer noch zum Spenden bereit ist.

Wieviel hat der Drehbuchautor noch mal für sein Skript bekommen? So .... kann ich das auch.

Das muss ein besonderes Klima sein...da am Bodensee...

Also ehrlich ..... wer mit 'ner akuten Thrombozytopenie oder sogar 'ner ITP in die Notaufnahme kommt, wird doch nicht mal kurz auf Nasenbluten behandelt und dann entlassen! Der wird für eine Nacht mindestens eingesackt.

Und was macht der Chefarzt dort? Der war doch an 'ner Privatklinik.

Alle sind blass und haben Nasenbluten. Kreisch! Das habe ich auch mal gedacht ........