AML M4 vorherige Einnahme von Neuroleptika/Psychopharmakas

Akute Myeloische Leukämie (AML) und Akute Lymphatische Leukämie (ALL)

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Akita
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Re: AML M4 vorherige Einnahme von Neuroleptika/Psychopharma

Beitrag von Akita » 25.08.2012, 16:12

Hallo Sibuna,

ja, durch Psychopharmaka können Bluterkrankungen ausgelöst werden. Wobei die Forschung hier noch nicht abschließend ist.

Jedenfalls erhöht sich das Risiko für eine Akute Myeloische Leukämie durch die Einnahme von Clozapine /Leponex. Aber die Ergebnisse dieser Untersuchung dürften nur die Spitze eines Eisbergs darstellen.

Also, es kann einen Zusammenhang geben zwischen der Psychopharmakaeinnahme und akuter myeloischer Leukämie bei deinem Sohn.

Viele Menschen leiden in der Zeit vor dem Auftreten einer ersten psychotischen Episode, im sogenannten Prodromalstadium, an sexuellen Funktionsstörungen, zwei- bis dreimal so oft wie andere in der "gesunden" Vergleichsgruppe.

Es könnte aber auch sein, dass dein Sohn hier falsch diagnostiziert wurde und sich in einem Vorstadium zu einer Psychose befand, und nicht "Borderline-Syndrome" hat. Das ist eine heikle Situation, wenn auch viele der Personen, die das haben, dann keine akute Psychose entwickeln. Durch die Einnahme von Antipsychotika in diesem Stadium können aber Veränderungen im Gehirn ausgelöst werden, die jedenfalls als vorliegend festgestellt worden sind bei Leute mit schon akuter Psychose.

Mit einem Borderline Syndrom gehört sowieso jeder Patient unter Psychopharmakatherapie eng und genau überwacht, da hier zB ein metabolisches Syndrom auftreten könnte.

Sicher wäre mE der Arzt vor einem Behandlungsbeginn deines Sohnes verpflichtet gewesen, eine ordentliche körperliche Untersuchung inklusive Bluttests zu machen. Wenn man auch nicht bei jedem Medikament häufige Bluttests machen muss, so wäre das doch zumindest am Anfang und im Intervall erforderlich.

Ich habe dazu einige Suchergebnisse auf PubMed gesammelt sowie eine Studie, die ich mir in privatem Zusammenhang - auch ich dürfte hier zu den Betroffenen gehören - schon vor einiger Zeit beschafft hatte.

Die Durchführung einer Stammzelltransplantation ist meines Wissens nach dann gleich "nach dem ersten Durchgang der Chemotherapien", und nicht erst nach einem Rezidiv, falls ein solches später mal kommen sollte, üblich, da eine durch Psychopharmaka ausgelöste akute Leukämie als sogenannte "sekundäre Leukämie" gilt, d.h. da war schon eine Schädigung vorher da. Häufig werden durch die Schädigung auch Mutationen im Erbgut ausgelöst, die dann die Blutkrankheit auslösen oder die Behandlung schwieriger machen. Wenn man dir auch am Anfang ärztlicherseits keine klare Antwort gegeben hat, so würde ich jetzt noch einmal nachfragen, ob die Psychopharmakaeinnahme vor der Diagnose für die Therapieentscheidung "Stammzelltransplantation" ausschlaggebend war. Es könnte auch sein, - vor allem, wenn dein Sohn schon über längere Zeit Psychopharmaka eingenommen hat, dass durch die Psychopharmaka eine andere Blutkrankheit ausgelöst worden ist, die zunächst unerkannt blieb, und dann später -nämlich zuletzt, in eine akute myelosiche Leukämie überging.

Hoffentlich geht es deinem Sohn jetzt so einigermaßen?

Alles Gute!

Und ich kann die Links zu den Studien posten -w ollte nur nicht das Forum so vollfüllen damit, wo ich noch gar nicht weiß, ob du dieses Posting lesen wirst.

Liebe Grüße!


Akita

Sibuna
Beiträge: 1
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AML M4 vorherige Einnahme von Neuroleptika/Psychopharmakas

Beitrag von Sibuna » 05.12.2011, 19:55

Hallo Ihr Lieben,

seit einiger Zeit lese ich hier im Forum mit. Ich selbst bin nicht betroffen, aber unser 21jähriger Sohn vor 11 Wochen diagnostiziert.... 10 1/2 Wochen Uniklinikaufenthalt mit 2 Chemo... die erste war eine neue Studie und hat nur 40 % erwischt... die zweite war Standard verstärkt und hat nun alles erwischt.... es soll trotzdem eine Stammzell-Transplantation gemacht werden...Endlich ist der "Nachhause-Kommen-Weg" erlaubt trotz Lungenpilz, Thrombose durch den ZVK am Hals, massive Zahnwurzelentzündungen (seit 1. Chemo) und nun seit gestern auch noch Gürtelrose... *grummel....

Meine Frage ist nun folgende: Hat zufällig ijemand ähnliche Erfahrungen u.a. vor der DIAGNOSE sog. Psychopharmaka (Neuroleptika wie Fluanzol) genommen, und hatte 6 Monate vor Diagnose Schweißanfälle im Wechsel mit Kälte und Hitzegefühl sowie auch sog. Männer-Probleme in diesem jungen Alter?
Der Psychiater ist vor der Diagnose nicht auf diese Probleme eingegangen - geschweige er hätte mal angeordnet, dass man gewisse Blutuntersuchungen bei solcher Medikamenteneinnahmen zu machen hätte.....Es wurden auch vor der Medikamentenverschreibung niemals Blutuntersuchungen aufgrund von nervlichen Problemsuchungen gemacht, sondern einfach die Diagnose Borderline gestellt und medikamentös zur Therapie behandelt.....
Nun das war es kurz.... klar möchte ich auch gerne mehr über die Transplantation erfahren....
Allerliebste Grüße
Sibuna

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