meine Freundin hat Leukämie und schottet sich ab...

Wie gehe ich mit Leukämie im Alltag um? Wie unterstütze ich als Freund oder Angehöriger? Welche Erfahrungen gibt es bezüglich Rente, Behindertenausweis, Psychotherapie, Kur?

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raik70

meine Freundin hat Leukämie und schottet sich ab...

Beitrag von raik70 » 24.06.2011, 18:44

Hallo,

ich ging eigentlich davon aus nicht unbedingt Mitglied zu werden in diesem Forum, da ich nicht direkt betroffen bin von Leukämie, sondern meine Freundin.
Sie erkrankte erneut Anfang des Jahres.
Nun möchte ich etwas ausholen um mich verständlich zu machen:
...wir kennen uns seit einem Jahr und sind eigentlich ziemlich mit dem Ausbruch der Krankheit zusammen gekommen. In der ersten Zeit war ich noch nicht vollends bei ihr eingezogen und schlief ab und an noch in meiner Wohnung.
Mit Verschlechterung des Krankheitsbildes bin ich dann komplett zu ihr gezogen. Anfangs war es noch recht normal, das ich nicht mit in die Klinik konnte. Nach und nach fing sie jedoch an die Klinikwelt und unsere komplett zu trennen. Wenn sie in die Klinik ging, war ich außen vor, wenn sie mit ihrem Arzt sprach, ebenso. Auch wenn der Arzt zu uns kam, geschah dies nur wenn ich nicht da war. Es gipfelte sogar darin, das sie nicht ans Telefon ging wenn er bei ihr war und auch von ihm nichts entgegennahm wenn ich bei ihr war.
Zu ihrer gesundheitlichen Situation gab es oft nichts Gutes zu berichten. Sie hat bis heute 26 Chemo s hinter sich gebracht und steht dies tapfer durch, obwohl es schwer wird den Krebs zu besiegen. Wenn wir zusammen sind, bin ich sicher, das sie sich trotz alldem sehr wohl fühlt während dessen und ich weiß ganz sicher das sie mich über alles liebt. Sie hätte sonst niemanden, da ihre Freundin wie auch ihr Vater sich das Leben nahmen vor Kurzem und der Kontakt zu ihrer Familie nicht besteht.
Ich versteh nur diese Zweiweltentrennung überhaupt nicht mehr. Ich hatte bis heute noch nie Kontakt zu ihrem Arzt, der wohl wie ein Vater für sie sein soll und ich konnte bis heute nicht in die Klinik. Sie gibt mir auch keine Nummer vom Arzt und meidet es das wir uns begegnen. Sie begründet es damit, das sie sich nie traut vor mir zu weinen oder Schwäche zu zeigen. Sie habe damit immer schon ein Problem gehabt.
Als es ihr vor 2 Wochen schlechter ging, konnte ich nicht den Arzt rufen, bzw versprach sie mir darauf mir die Telefonnummer zu geben was sie aber nie tat bis heute.
Gestern war s dann bei mir soweit das ich wirklich fast ausgetickt wäre, weil ich mich wie das berühmte fünfte Rad am Wagen fühlte und akzeptieren muß nie da sein zu können für sie, ausgenommen zu hause.

Meine Frage wäre nun, hat damit schon jemand Erfahrungen gemacht, wer kann dazu etwa sagen ?

Raik

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