Bitte um Infos...

Woran erkenne ich Leukämie? Wie verstehe ich Laborergebnisse und Arztberichte? Was bedeuten meine Werte z.B. zu PCR, FISH, Zytogenetik?

Moderatoren: jan, NL, Marc

unknown

Beitrag von unknown » 27.09.2008, 19:09

Danke euch zweien für die Antworten.
Werde mich nach der genauen Form erkundigen und dann sicher noch 1000 Fragen haben.
Aber damit werde ich mich dann sicherlich wieder an euch wenden...

jan
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Beitrag von jan » 27.09.2008, 17:34

Hallo Kristin,

...und hier siehst Du nun die ganze Komplexität: Was Waldi für die Chronische Lymphatische Leukämie (CLL) schreibt, die langsam verläuft und bei der Watch&Wait für manche Patienten eine ernstzunehmende Option sein kann, ist dies bei der ebenfalls chronisch, aber nach einigen Monaten zunehmend aggressiver verlaufenden Chronischen Myeloischen Leukämie (CML) völlig anders. Wenn man bei dieser wartet, bis sich Symptome zeigen, ist es für eine verträgliche Therapie oft zu spät, da die neuen, meist gut verträglichen Therapieformen nur in der ersten chronischen Phase funktionieren. Je früher eine CML behandelt wird, desto höher die Chancen, dass die Krankheit stabil bleibt und nicht in die aggressivere, schwer behandelbare Form übergeht, die am Ende eine Knochenmarktransplantation erfordern kann.

Es ist einfach schwer, allgemeingültige Aussagen zu treffen, ohne zu wissen, um welche Leukämie es sich dreht. Ich würde auch auf eine CLL tippen, wenn Dein Bekannter erstmal nur anhand der Blutwerte beobachtet wird, anstatt direkt eine Therapie zu starten. Aber wir können nur raten. Es könnte genauso gut auch ein Dutzend anderer Bluterkrankungen sein.

Bevor Du wirklich schlaflose Nächte hast, wäre es sicher einfacher, Du würdest direkt fragen, welche Leukämie es ist - wir können nur spekulieren, und eine beruhigende Antwort können wir vermutlich nicht geben.

Grüße
Jan


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Waldi
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Beitrag von Waldi » 27.09.2008, 11:34

Hallo Kristin
grundsätzlich gilt in der Medizin, dass Symptome und keine Laborwerte behandelt werden!
Nicht alle Leukämien müssen deshalb sofort behandelt werden. Bei langsam verlaufenden Arten ist es ratsam, mit einer Behandlung so lange zu warten, bis eintretende Symptome es erforderlich machen. Das gilt ganz besonders für die CLL, die häufigste aller Leukämien. Sie wird oft im Frühstadium anlässlich einer Routineuntersuchung entdeckt. Weil sie in den meisten Fällen einen sehr langsamen Verlauf hat, könnte man diese Krankheit auch als Zeitlupenkrebs bezeichnen. Viele Betroffene leben ohne jede Symptomatik lange Jahre gut mit dieser Krankheit. Da sie auch mit einer Chemotherapie nur zurückgedrängt und nicht geheilt werden kann, macht eine frühzeitige Behandlung keinen Sinn. Zu bedenken ist, dass eine solche Therapie für den menschlichen Körper eine arge Belastung darstellt. Oft bleibt danach das Immunsystem auf Dauer geschädigt. Der Arzt hat deshalb sorgfältig abzuwägen, wann er mit der Chemotherapie beginnen muss.

Gruß Waldi (8 Jahre CLL watch&wait)

[addsig]

unknown

Beitrag von unknown » 26.09.2008, 22:17

Hallo Jan,

Danke erstmal für deine Antwort.
Natürlich ist jede Art von Krebs schlimm, dass sollte jetzt auch nicht verharmlost rüberkommen, so wie ich es geschrieben habe. Kann es in meinen Worten nur leider nicht anders erklären... aber ich denke ihr wißt sicher wie es gemeint ist.

Der Grund warum ich hier um Infos bitte ist der, dass es in meinem näheren Umfeld jemanden gibt, bei dem Leukämie festgestellt wurde :( Wie gesagt, um welche Form es sich handelt weiß ich leider (noch) nicht (mir ist es als "Anfangsstadium" zu Ohren gekommen). Und wenn ich alles richtig verstanden habe, dann soll diese Person erstmal nur regelmäßig zur Blutuntersuchung und Anfang nächsten Jahres dann in eine Klinik.
Und das ist der Punkt, der mir schlaflose Nächte bereitet - wäre es nicht grad im Anfangsstadium wichtig SOFORT zu behandeln? Oder ist das bei einer der Leukämie Formen durchaus "normal"?

Gruß, Kristin

jan
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Beitrag von jan » 26.09.2008, 15:19

Hallo Kristin

was ist denn der Hintergrund Deiner Frage? Kennst Du jemand lose, der eine Leukämie "welche Form auch immer" hat, oder bist einfach nur neugierig?

Unter Leukämien fasst man verschiedene, biologisch sehr unterschiedliche Erkrankungen des blutbildenden oder lymphatischen Systems zusammen. Manche verlaufen langsam, manche sehr schnell, manche sehr aggressiv, manche eher erstmal chronisch, bei manchen kann man erstmal beobachten, manche erfordern sofortige Chemotherapie. Manche Therapien sind sehr hart, manche gut verträglich. Verlauf und Therapie jeder Unterart ist völlig unterschiedlich.

Ich bin mir also nicht sicher, wie Dir die "generellen" Informationen helfen sollen, ohne zumindest zu wissen, um welche Art Leukämie es sich handelt. "Nicht ganz so schlimm" ist auch ein sehr subjektiver Maßstab für eine Krebserkrankung, denn auch eine schleichende, aber schlecht behandelbare Krebserkrankung ist ein Desaster für den Betroffenen.

Grüße
Jan

unknown

Beitrag von unknown » 26.09.2008, 15:08

Hallo Thomas,

Vielen Dank für den Link - er hat mir einige Infos geliefert.
Wenn Leukämie festgestellt wird, welche Form auch immer, muss dann nicht SOFORT behandelt werden? Oder ist es durchaus möglich, dass man mit einer Behandlung erst einige Monate später beginnt und bis dahin zur regelmäßigen Blutkontrolle geht?
Habe mal irgendwo gelesen (leider weiß ich nicht mehr wo) das es eine Form von Leukämie gibt, die "nicht ganz so schlimm ist", man müsse nur regelmäßig das Blut kontrollieren lassen. (Sorry, weiß nicht wie ich es anders ausdrücken soll)

Vielleicht kann mir ja nochmal jmd helfen...

Gruß, Kristin


Thomas55
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Beitrag von Thomas55 » 26.09.2008, 11:33

...schau mal hier :http://www.nhl-info.de/exec/start?site= ... tm&check=0

Gruß
Thomas
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unknown

Beitrag von unknown » 25.09.2008, 09:52

Hallo, habe grad dieses Forum entdeckt und hoffe das mir jemand helfen kann.
Wie sieht es aus, wenn bei jmd Leukämie festgestellt wurde (welche Form weiß ich nicht) im "Anfangsstadium". Kann es durchaus sein, dass man zunächst erstmal nur zur regelmäßigen Blutkontrolle zum Arzt geht und auch sonst den normalen Alltag weiter führt (also arbeiten etc.)?
Habe hier schon ein wenig nachgelesen. Kann es sein, dass es sich bei sowas um die Form CLL handelt? Kann mir vielleicht nochmal jemand erklären, wie diese Form genau behandelt wird, und wie die Chancen stehen usw.?
Wäre wirklich sehr dankbar, wenn mir jmd ein paar Infos geben könnte.
Gruß, Kristin

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