Blutuntersuchungen durch Hausarzt

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annachristine
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Beitrag von annachristine » 19.03.2007, 07:52

Hallo Gladys,
wir wollen nicht den Hausarzt ablehnen. Es geht nur darum, dass dieser selbst entscheidet, wie die Blutuntersuchungen zu erfolgen haben und sich nicht nach den Anforderngen der Klinik richtet. Das geht mir gegen den Stich! Mein Mann ist noch nicht auf der Spur des "Kämpfenden". Er nimmt es so, wie der Arzt entscheidet.
Da ich in dieser Woche bei unserem Hausarzt auch einen Untersuchungstermin habe, werde ich ihm nach seiner Entscheidung gezielt befragen. Bin auf die Antwort schon gespannt.
Gruß
Christine
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annachristine
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Beitrag von annachristine » 19.03.2007, 07:45

Hallo Jan,
ich kann Deine Antwort voll verstehen. Wir werden und beim nächsten Kliniktermin im April eine entsprechende Fachpraxis oder auch das entsprechende Labor von dort geben lassen, die die Kontrolle durchführen. Dort werden wir auch die Begründung für die nur 1-malige Blutkontrolle des Arztes weiter geben.
In der kommenden Woche muß mein Mann in eine andere Klinik zur Op zum Port einsetzen.
Wir hoffen, dass sich die Blutwerte nicht extrem verschlechtert haben bis dahin.
Gruß
Christine
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jan
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Beitrag von jan » 18.03.2007, 15:07

Hallo Christine,

ich kann auch nur Heides Aussage bekräftigen, dass es zu bevorzugen ist, in einer erfahrenen Klinik behandelt zu werden. Jede Leukämieart für sich ist eine derart komplexe Erkrankung, dass man hierfür einen Spezialisten braucht. Ein Hausarzt muss die volle Breite der menschlichen Biologie abdecken und kann daher bei so spezifischen Dingen nicht ausreichend in die Tiefe gehen.

Nichtsdesto trotz kann ein Hausarzt ein sehr hilfreicher Partner bei der ganzheitlichen Betreuung und bei der Alltagsroutine sein. So habe ich z.B. bei meiner CML in manchen Therapiephasen bis zu einmal wöchentlich Blut abnehmen lassen - und hierzu hätte ich unter Beibehaltung meines "normalen Lebenswandels" nicht einmal die Woche in die Klinikambulanz fahren und dort 1 Stunde warten können. Ich habe mir daher für die normale, CML-unspezifische Blutbildkontrolle einen Hausarzt "um die Ecke" gesucht, der eine Begleitrolle akzeptiert, bei dem ich für eine Blutabnahme gar nicht warten muß, und der mir abends das Blutbild und die Leberwerte zufaxt. Diese gebe ich dann per EMail immer gleich in die Klinik weiter - dort können sie die Werte interpretieren und wenn nötig intervenieren. Das entlastet auch die Klinikambulanz.

Sehr wichtig ist, ein Ärzteteam zu finden, das so zusammenarbeitet und in der jeder seine Rolle akzeptiert. Ein Hausarzt, der den Klinikempfehlungen nicht folgen mag, ist eventuell aber der falsche Partner. Vor allem aus Budgetgründen - denn erstens ist eine aus mangelnden Kontrollen verschleppte Erkrankung meist teurer, und zweitens müßte der Arzt bei chronischen, lebensbedrohlichen Erkrankungen m.W. auch von der Kasse eine Ausnahme dieses Patients von seinem Budget erreichen können, was aber natürlich erstmal Papierkram mit der Krankenkasse bedeutet.

Viele Grüße,
Jan
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unknown

Beitrag von unknown » 17.03.2007, 14:35

Hallo Heide,
die phych. Probleme kann man auch darin sehen, dass es jetzt gerade einmal 2 Wochen seit der Krankheitsfeststellung Leukaemie, Krankenhaus, Blutübertragung und der ersten 3 Chemos sind. Danach nun 1 Woche zu Hause und ganz viel Zeit für sich auch zum Denken .
Ich muß "leider" noch täglich arbeiten. Bin in der Woche ab 7.00 Uhr bis 17.00 Uhr nicht zu Hause.
Mein Mann ist seit 1 1/2 Jahren im Ruhestand. Er hat mir alle Hausarbeiten abgenommen. Jetzt fehlt ihm dazu z.Z. die Kraft. Er ist ständig müde und ruht sich aus.
Ich muß nach den neuen Bestimmungen noch 4 Jahre arbeiten. Doch auf Grund seiner Erkrankung will ich auf jeden Fall im nächsten Jahr mit 60 in den Ruhestand gehen.
Wir werden auf jeden fall versuchen in einer entsprechenden Gruppe der Uni-Klinik in Magdeburg unter zu kommen.
Ich bin darin der treibenende Punkt.
Viele Grüße
Christine

Gladys
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Beitrag von Gladys » 16.03.2007, 14:55

Hallo Christine,
nach meiner Entlassung aus dem Krankenhaus bin ich jeden zweiten Tag zur Blutkontrolle
bei meinen Hausarzt erschienen.
Als sich die Werte stabilisiert haben, bin ich zweimal die Woche hin und dann nur noch Wöchentlich. Seit mehr als 10 Monaten gehe ich alle 14 Tage zur Blutkontrolle.
Ich muss regelmäßig hin, da ich in einer Studie bin und weil ich noch eine Erhaltungstherapie machen. Die Werte werden dann an die Klinik gefaxt!
Wechsle den Hausarzt wenn er sich so anstellt. Nur wegen der Blutkontrolle muss man doch nicht in die Ambulanz der Klinik oder Hämatologen!
Die Zusammenarbeit der Klinikärzte und meines Hausarztes bzw. der anderen Fachärzte läuft sehr gut.
Gruß
Gladys
P.S. Ein sehr schönes und Familiäres Forum isthttp://www.lil.lu/

rolf63
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Beitrag von rolf63 » 16.03.2007, 14:16

Hallo an alle,

ich habe 4 Zyclen Fludarabin Mono gemacht, welches bei mir ausgezeichnet angeschlagen hat. Bin nun zwar noch krank geschrieben aber es geht mir gut wie lange zuvor nicht mehr. Meine Werte sind fast alle im Normbereich. Im Mai wird in der Uniklinik eine abschließende Untersuchung gemacht und dann sehn wir weiter. Ich hatte während der Behandlung auch zwei mal Wöchentlich Blutbildkontrolle und hab die auch bei meinem Hausarzt durchgeführt. Nach dem letzten Zyclus war von seiten der Uniklinik nur noch vierwöchentliche Blutbildkontrolle angeraten, was aber mein Hausarzt und ich anfangs auf zweiwöchentlich und nun auf dreiwöchentlich reduziert hatten. Ich bekomme meine Werte immer sofort per Fax übermittelt und weiß somit sofort über meinen Stand Bescheid. Wenn Dein Mann sich mit viel Schlafen beschäftigt, dann lass ihn das bitte auch tun. Chemos sind im allgemeinen immer belastend, auch ich hatte viel geschlafen während der Behandlungen. Jeder Mensch geht natürlich auch anders mit lebensbeeinflussenden Situationen um. CLL ist eine sehr ernstzunehmende Krankheit allerdings sollte sich nicht das ganze restliche Leben um die Krankheit drehen. Ich lebe damit, zurzeit sehr gut, auch wenn ich weiß, daß es wieder anders werden wird. Aber so lange es mir so gutgeht, mache ich mir deswegen keinen Kopf. Übrigens, meine Mama war auch an CLL erkrankt und ist letzten Herbst an den Folgen verstorben. Trotzdem, oder vielleicht auch gerade deswegen lebe ich sehr sehr gerne weiter, auch wenndie Zeit beschränkt ist, auf diesem Planeten. Jedoch ist die Lebenszeit ja schließlich für ALLE Menschen entsprechend beschränkt und nicht nur für uns "Kranke" <IMG SRC="modules/phpBB_14/images/smiles/icon_razz.gif"> . Außerdem sehe ich als entscheidenden Vorteil, allen "Gesunden" gegenüber, daß ich zumindest regelmässig medizinisch überwacht werde, was eventuelle andere Erkrankungen sicherlich zu einem sehr frühen und dann auch behandelbaren Zeitpunkt erkannt werden. Es hat also auch Vorteile, wenn man "Krank" ist :wink: .

Allen einen weiterhin guten Verlauf und nicht den Kopf hängen lassen, wenns mal nicht so gut läuft <IMG SRC="modules/phpBB_14/images/smiles/icon_cool.gif">


Grüssle Rolf
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Heide
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Beitrag von Heide » 16.03.2007, 14:01

Hallo Annachristine,

Du beschreibst die psychischen Probleme Deines Mannes, gerade diesbezüglich bieten die Universitätskliniken psychoonkologische Unterstützung an. In Köln haben wir z.B. das Haus Lebenswert welches neben den Betroffenen auch den Angehörigen in der Bewältigung der extremen psychischen Belastung Unterstützung bietet. Fragt mal in Eurer Uni-Klinik nach, es gibt sicherlich ähnliche Angebote.

Fast jede grosse Uni-Klinik , die Leukaemiepatienten behandelt verfügt auch über spezielle Ambulanzen für ihre onkoloisch/hämatogischen Patienten. Mit einem Berechtigungsschein kann man dort einen Termin vereinbaren, da muss keine Erlaubnis vom Hausarzt eingeholt werden.

Bei der besonderen Belastung dieser Erkrankung solltet Ihr Euch jeden unnötigen Stress entledigen, um Eure Kräfte gebündelt für das Wesentliche zu erhalten.

Ich wünsche Euch alles Gute und viel Erfolg gegen die unnötigen Stressfaktoren

viele Grüsse
Heide
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annachristine
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Beitrag von annachristine » 16.03.2007, 13:02

Hallo Heide,
mein Mann ist in die Studie Rituximab und Bendamustin eingeordnet worden. Am Monatsende wird ihm ein Port eingesetzt und ab April geht es weiter mit 3 Tagen Chemo in der Klinik.
Wir werden dann nach einer anderen Betreuung durch einen Hämatologen in der Uni-Klinik fragen, da wir mit der Entscheidung unseres langjährigen Hausarztes nicht zufrieden sind.
Für meinen Mann ist das phychologische Problem mit der Krankheit noch nicht abgeschlossen. Im Moment fehlt der Kanpfgeist.
Schlafen ist z.Z. seine Hauptbeschäftigung. Im Netz nach Gleichgesinnten zu suchen findet wenig Interesse. (Er fand nur jemanden, der sterben wolte und nicht leben).
Ich brauchte diese gesamten Informationen für mich um ihn aufzubauen.
So werde ich auch dieses Päckchen durch stehen und für ihn kämpfen.
Gruß
Christine
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Beitrag von annachristine » 16.03.2007, 11:49

Hallo Bernd,
der Hausarzt muß erst eine Überweisung für den Hämatologen schreiben. Das belastet sein Konto bei der Krankenkasse.
Der er der Einweiser für das Krankenhaus am 2.3.07 war, ist auch die Rücküberweisung an ihn von dort gegangen.
Und über die bei uns praktizierenden 2 Hämatologen habe ich nichts gutes gehört; sind überlastet.
Das Problem werden wir wohl beim nächsten Krankenhaustermin der Chemo im April vor Ort klären.
Gruß Christine
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Heide
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Beitrag von Heide » 16.03.2007, 11:42

Hallo Annachristine,

ich würde eine onkologisch/ hämatologische Ambulanz in einer Uni-Klinik empfehlen. Die sind nicht derart budgetiert wie die niedergelassenen Hausärzte und führen die erforderlichen Laboruntersuchungen ohne wenn und aber durch.

Mit der Zeit lernt man als Patient seine Angelegenheiten mit etwas Nachdruck durchzusetzen, scheut Euch nicht dies zu tun, es geht um das Leben und die Gesundheit Deines Mannes.

Herzliche Grüsse
Heide
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unknown

Beitrag von unknown » 16.03.2007, 09:48

Hallo,
wieso Hausarzt? Da geht man zum Hämatologen. Ich würde 2x wöchentlich gehen.
Gruß Bernd

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Beitrag von annachristine » 16.03.2007, 08:16

Hallo im Forum,
mein Mann wurde aus dem Krankenhaus entlassen. (siehe Nichterkennen bei Krebsvorsorge)
CLL vom B-Typ (4). Die ersten 3 Chemo im Krankenhaus sind geschafft.
In der Überweisung für unseren Hausarzt wurde vom Krankenhaus eine 2 x wöchendliche Blutuntersuchung gefordert. Der Hausarzt entschied aber auf nur 1 x wöchendlich!
Sollte man auf die Forderungen vom Krankenhaus bestehen? Da die Blutwerte sich nur unwesendlich verbessert haben, seit der ersten Feststellung der CLL am 1.3.07, würde der Hausarzt am liebsten die Verantwortung wieder dem Krankenhaus übertragen und sich in der Behandlung raus halten.
Eigendlich ist dieser Arzt auf Grund von eigenen Erfahrungen mit der Krankheit doch vorgewarnt! Seine Tochter ist vor einigen Jahren verstorben.
Kann deshalb evtl. die Reaktion auf die Blutuntersuchung, da er es als Belastung für den Körper sieht, so ein? Vermutlich ja.
Gruß
Christine


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