ttt - Tausend Tele-Tipps

Wie gehe ich mit Leukämie im Alltag um? Wie unterstütze ich als Freund oder Angehöriger? Welche Erfahrungen gibt es bezüglich Rente, Behindertenausweis, Psychotherapie, Kur?

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Akita
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Re: ttt - Tausend Tele-Tipps

Beitrag von Akita » 21.02.2013, 17:30

Hallo Cecil,
ja, ich habe von der Dissertation auch gelesen, doch sie nicht mit diesen Ausfüjhrungen in Verbindung gebracht, weil sie erst weiter unten erwähnt wird, wo es um die Vermischungen geht.. Vielleicht steht das in der Dissertaion doch auch drinnen- ich weiß nicht. Ich werde doch nicht die Dissertation kaufen, um festzustellen, ob das drin steht oder nicht. Vermutlich hast du recht. War nur ungewöhnlich.Auch wenn es in einer Dissertation drinstehen sollte, fehlen mir noch die eigentlichen Quellen, auf die sich der Dissertant dann bezogen haben müßte.

Freundliche Grüße,
Akita

Cecil
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Re: ttt - Tausend Tele-Tipps

Beitrag von Cecil » 21.02.2013, 16:05

@Akita:
Die wesentliche Quelle, auf die in eben jenem Wikipedia-Unterpunkt Bezug genommen wird und die auch unter "Literatur" angegeben ist, ist die sinologische Dissertation eines Arztes. Hier hast du eine ISBN-Nr.: Thomas Heise: Qigong in der VR China: Entwicklung, Theorie und Praxis. VWB-Verlag, Berlin 1999. ISBN 3-86135-137-4.
Ich beziehe mich nur auf den Eintrag selber.

Schon ein paar Mal versuchte ich hier ganz klar herauszustellen, dass ich nicht der Meinung bin, Qi Gong würde Krebs heilen. "Komplementär"(medizin) bedeutet vielmehr "gegensätzlich, aber sich ergänzend". Darin sehe möglicherweise nicht nur ich eine echte Chance.

Unser Qi Gong-Lehrer bei der Kur hat übrigens mehrfach und explizit darauf hingewiesen, dass wir hier aufgrund der Kürze der Zeit bestenfalls Wohlfühl-Qi Gong praktizieren. Und das man tatsächlich - mit schlimmen Folgen - sehr viel falsch machen kann, würde man nicht lange, ausdauernd und unter strengster Anleitung trainieren .... :wink:

Akita
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Re: ttt - Tausend Tele-Tipps

Beitrag von Akita » 21.02.2013, 15:44

Ja, das steht da drinnen. Aber ohne Quellenangabe.

Es könnte ja zumindest irgendein Arzt einen Kurzbericht über ein solches Ereignis abgegeben haben. Aber nein, es wird anscheinend nur "so" behauptet.

Genau genommen müßte man wie ein traditioneller chinesischer Mönch leben, damit das Qigong richtigen Nutzen erbringen kann, gemäß der Tradition. Aber dann scheidet wohl eine Heilung von akuten Leukämien durch QiGong von vornherein aus. Denn der Mönch stirbt ja in Hingebung an sein Schicksal nicht ganz so ungern,.. oder?

Akita

Cecil
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Re: ttt - Tausend Tele-Tipps

Beitrag von Cecil » 21.02.2013, 15:10

Hallo, Akita,

der kopierte Text ist aus dem Unterpunkt "Einflüsse der Neuzeit", hier: zweiter Absatz. Hoffe, jetzt ist er leichter zu finden.

Viele Grüße, Cecil

Akita
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Re: ttt - Tausend Tele-Tipps

Beitrag von Akita » 21.02.2013, 15:05

Von wegen Folgen eines falsch angewendeten Qigong auf Wikipedia: Habe nichts darüber gefunden. Ich habe einen Lehrer mit Erfahrung, der mit die Übungen gezeigt hat. Eigentlich nicht zur Heilung sondern zur Entspannung, Harmonisierung etc.

http://de.wikipedia.org/wiki/Qigong

Danke für die Infos. Ich lebe leider in einer WG und wurde heuer von beiden MitbewohnerInnen angesteckt. Bei solcher Nähe gibt es wohl kaum ein Entkommen.. Jetzt möchte ich lieber alleine wohnen, denn die Infektionen sind gefährlich für mich. Ich habe schon seit Weihnachten einen Reizhusten.

LG Akita

Cecil
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Die Grippe galoppiert u. a.

Beitrag von Cecil » 21.02.2013, 14:37

„Es werden zum Teil erstaunliche Heilungserfolge gemeldet. Nicht unerwähnt bleiben darf jedoch in diesem Zusammenhang, dass in den letzten Jahren auch vermehrt Fälle von Erkrankungen durch falsch angewandtes Qigong aufgetreten sind und in einigen Kliniken Spezialabteilungen für solche Phänomene eingerichtet wurden.“ (Aus: Qigong bei Wikipedia. Ein Nachtrag, der mir wichtig erschien.)


Im Angesicht der aktuell grassierenden „normalen“ Grippe, Schweinegrippe usw. bekomme ich als künstlich Immunsupprimierte regelmäßig existientielle Ängste, wenn ich miterleben muss, wie (sehr gut erzogene) Menschen in ihre Hände niesen oder husten. Da Ihr aber natürlich längst wisst, dass in Zeiten, da viele selbst ihre Obertrikotagen täglich wechseln, die Ellbogenbeuge die bessere Alternative ist, hier auf die Schnelle nur zwei Links betr. etwaige Unsicherheiten:

http://www.spiegel.de/netzwelt/tech/sch ... 01284.html
sowie:

http://www.spiegel.de/schulspiegel/wiss ... 46385.html
Zuletzt geändert von Cecil am 21.02.2013, 17:01, insgesamt 1-mal geändert.

Akita
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Re: ttt - Tausend Tele-Tipps

Beitrag von Akita » 18.02.2013, 22:10

Qi Gong finde ich auch sehr gut, könnte mir aber nicht vorstellen, wie damit "Krebs" behandelt werden kann. Ich mache regelmäßig Augenübungen in dieser Technik. Harmonisiert sicher die Persönlichkeit.

Akita

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Re: ttt - Tausend Tele-Tipps

Beitrag von Akita » 18.02.2013, 22:04

Meiner Meinung nach kann man Krebs nicht mit Krebs vergleichen. Krebserkrankungen können aufgrund nachgewiesener Schädigungen durch Gifte aller Art entstehen, und andere wieder weitgehend genetisch bedingt sein.

Für mich hat grundsätzlich jede akute Erkrankung ein Spektrum chronischer Vorbedingungen im Körper, die ihren Ausbruch wahrscheinlicher gemacht haben. Sprich: Eine Pustel ist nur die Spitze eines Eisberges.

Behandlung,die den Nährboden bearbeitet, wie unten so schön ausgedrückt, wirkt auch schon vorbeugend, und der Prävention sollte der Vorzug gegeben werden vor einem Zuwarten, bis es brennt (wo dann nach Meinung der Tibet-Einheimischen nur noch die westliche Medizin hilft.)

Das ist ja erklärlich dort, wo Medizin "außer Hauses" angewendet wird; wo ich zum Medizinmann, Heiler oder eben Hämatologen gehen muß, um Heilung zu erfahren. Das wird heute wohl die Regel sein. Vergessen die alten Tage, wo zuhause noch Wickel gemacht wurden und Tees gekocht wurden. Oder?

Es hat mich erschreckt, dass in den Spitälern anscheinend so wenig von Kräutertees Gebrauch gemacht wird. Ja, - auf Verlangen und dann nur wenige Sorten (Bronchialteemischung, Kamille und Blasentee). Aber das Gros der PatientInnen bevorzugt wohl die tägliche Mineralwasserflasche, selbstverständich nicht angewärmt. Letzteres könnte für die Bronchien nicht günstig sein.

Akita

[quote="Cecil"]Im Rahmen einer humanitären Mission hielt David sich eine Zeit lang in Tibet auf und befragte verschiedene Einheimische, ob sie sich im Krankheitsfalle für die westliche oder ihre traditionelle Medizin entscheiden würden:“Sie sahen mich an, als ob ich ihnen eine vollkommen unsinnige Frage gestellt hätte.'Das ist doch ganz klar', sagten sie alle übereinstimmend.'Wenn es sich um eine akute Erkrankung handelt, …, muss man zu einem westlichen Arzt gehen. Sie haben schnelle, wirkungsvolle Behandlungsmethoden für Notsituationen und Unfälle. Aber wenn es eine chronische Krankheit ist, sollte man zu einem tibetischen Arzt gehen. Es dauert länger, bis die Therapie wirkt, aber sie behandeln den Nährboden, und langfristig ist das das Einzige, was hilft.'“

Wenn ich ihn richtig verstanden habe, nahm Krebs für David eine Art Sonderstellung zwischen akuter und chronischer Erkrankung ein.

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Re: ttt - Tausend Tele-Tipps

Beitrag von Akita » 18.02.2013, 21:50

Hallo Cecil,

ich finde das toll,dass du Sport betreibst. Das mögen sicher deine Lungen gern.

Viele Grüße,

Akita

Cecil
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Re: ttt - Tausend Tele-Tipps

Beitrag von Cecil » 18.02.2013, 17:13

Ein paar freie Tage im Schnee haben insofern positiv überrascht, dass mit eher wenig trainierter Konstitution, mäßiger Kondition und angeschlagener Lunge ausdauermäßig einiges möglich ist: Sehr freundliche österreichische Ski-Langläufer haben gar kein Problem damit, wenn Fußgänger mehr oder weniger leichtfüßig auf der Skating-Spur der von ihnen befahrenen Loipen daher laufen.
Und ich nehme mir fest vor, eine Idee zu verwirklichen, mit der ich mich schon eine Weile trage: Nordic Snowshoeing. Gilt beim DSV gewissermaßen schon als Sparte.
Die Langläufer werden mich im Zweifelsfall wohl auflesen …..

Cecil
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Re: ttt - Tausend Tele-Tipps

Beitrag von Cecil » 14.02.2013, 15:35

Im Rahmen einer humanitären Mission hielt David sich eine Zeit lang in Tibet auf und befragte verschiedene Einheimische, ob sie sich im Krankheitsfalle für die westliche oder ihre traditionelle Medizin entscheiden würden:“Sie sahen mich an, als ob ich ihnen eine vollkommen unsinnige Frage gestellt hätte.'Das ist doch ganz klar', sagten sie alle übereinstimmend.'Wenn es sich um eine akute Erkrankung handelt, …, muss man zu einem westlichen Arzt gehen. Sie haben schnelle, wirkungsvolle Behandlungsmethoden für Notsituationen und Unfälle. Aber wenn es eine chronische Krankheit ist, sollte man zu einem tibetischen Arzt gehen. Es dauert länger, bis die Therapie wirkt, aber sie behandeln den Nährboden, und langfristig ist das das Einzige, was hilft.'“

Wenn ich ihn richtig verstanden habe, nahm Krebs für David eine Art Sonderstellung zwischen akuter und chronischer Erkrankung ein. Auf jeden Fall war er für die schulmedizinische Behandlung des Krebses ergänzt um jede Art nachgewiesenermaßen nützliche komplementäre Therapie. Den Hut (hinsichtlich Wechselwirkungen usw.) sollte hier zweifelsfrei der Schulmediziner auf haben. Das wiederum setzt voraus, dass der sich mit komplementären Therapien überhaupt auskennt. Die DGHO hat auf ihren onkopedia-Leitlinien unter Allgemeines/Grundlagen zumindest schon mal den Strang „Komplementäre Therapien“ eingerichtet, auch wenn der gerne mal/nach Möglichkeit aktualisiert werden könnte.

Die "Erfinderin" des Guolin-Qi Gong, einer Unterart des Qi Gong, Frau Guo Lin, die ihren Krebs selbstverständlich schulmedizinisch behandeln ließ und als austherapiert galt, konnte diesen mit Hilfe der von ihr entwickelten Übungen noch etliche Jahre überleben. Jedenfalls wurde uns dies als (ein) guter Grund benannt, dass in etlichen auf Krebsnachsorge spezialisierten Reha-Kliniken Qi Gong angeboten wird..

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Re: ttt - Tausend Tele-Tipps

Beitrag von Akita » 14.02.2013, 13:32

Hallo Jan,

wann bekommst du ein Ehrendoktorat in Medizin?

.. wäre schon einmal fällig.

Schöne Grüße,

Margarete

jan
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Re: ttt - Tausend Tele-Tipps

Beitrag von jan » 14.02.2013, 13:22

Hallo zusammen

ich denke, man muss die Dinge etwas auseinanderhalten.

Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) hat ihre Stärken, ganz sicher aber nicht in der Krebsmedizin. Wir arbeiten als Patientenorganisation mit vielen Patientenorganisationen in Asien zusammen, u.a. auch in Peking und Shanghai. Bis vor wenigen Jahren, bevor es z.B. über das GIPAP-Programm oder über Generika Zugang zu wirksamen CML-Therapien gab, war die CML dort eine binnen weniger Jahre tödliche Erkrankung, und ist sie heute noch, trotz aller TCM, bei denen, die diese nicht bekommen. Dort wurde auch mit Zytostatika und z.B. auch Homoharringtonin oder auch der Stammzelltransplantation behandelt - und die moderaten Aussichten dessen bei der CML kennen wir ja aus dem Westen sehr gut. Mit Akupunktur, Kräutern und ähnlichem ist aggressiven Krebsarten auch in der TCM nicht beizukommen.

Grüner Tee hat mit TCM nichts zu tun. Grüner Tee enthält den Wirkstoff EGCG, dem für manche Erkrankungen wie auch die CLL ein evtl positiver Effekt nachgesagt wird. Gleichzeitig können Bestandteile des grünen Tees in hoher Dosis negative Wechselwirkungen mit manchen Therapien haben, wie z.B. Bortezomid, das bei dem multiplen Myelom eingesetzt wird. Das hat mit CML aber nichts zu tun.

Quellen:
http://www.leukaemie-online.de/index.ph ... tid=37:cll
http://www.leukaemie-online.de/index.ph ... ernaehrung
http://www.leukaemie-online.de/index.ph ... ernaehrung

Daher - bitte nicht Komplementär-, Alternativmedizin, TCM (Kräuter, Akupunktur, Akupressur), "pflanzliche" Naturheilmittel, Homöpathie in einen Topf werfen. Mehr als dass sie eben NICHT "konventionelle/schulmedizinische westliche Medizin" sind, haben sie alle nicht gemein, weil sie verschiedenen Theorien, Wirkwegen und (teilweise jahrhunderalten wertvollen) Erfahrungen folgen. Und auch nicht vergessen: die stärksten Giftstoffe, die unter anderem auch die Basis für die gebräuchlichsten Zytostatika in der Krebs-Chemotherapie bilden, sind pflanzlichen Ursprungs.

Viele Grüße
Jan

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Re: ttt - Tausend Tele-Tipps

Beitrag von Exil-Hanseat » 13.02.2013, 22:50

Danke Niko, danke WR,

bei aller Offenheit dafür, dass es außer Pillen oft auch andere und bessere Behnadlungsmethoden gibt (übrigens nicht nur in China, sondern manchmal auch auch aus der traditionellen europäischen Trickkiste):

Krebs kennen wir in Europa seit über 2000 Jahren. Wir haben also nicht vergessen damit umzugehen, sondern haben es noch nie gekonnt, aber jetzt grad machen wir Fortschritte.

NL
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Re: ttt - Tausend Tele-Tipps

Beitrag von NL » 13.02.2013, 20:31

Akita hat geschrieben:
Cecil hat geschrieben:@Akita:

Vielen Dank für Deinen Hinweis.
Ja, das meinte ich auch, ist vllt. untergegangen, weil ich mich ausnahmsweise mal kurz fassen wollte. David war insbesondere von TCM iSv Ineinandergreifen mit der Schulmedizin begeistert.
Er schwor aber auch auf Grünen Tee, und da wissen wir ja von unseren CML-Kollegen, das sich der mit dem einen oder anderen TKi nicht verträgt. ...


..Die chinesische Medizin scheint mir wie eine andere, gleichwertige Medizin.Man kann TCM in China studieren und sich mittels Akupunkturen gegen Krebs behandeln lassen. Unklar ist mir nur: Was hat man in China mit den jeweiligen Krankheiten - sagen wir auch CML - gemacht,wie sie behandelt,bevor es den Austausch mit der westlichen Medizin gab? Jetzt scheinen die Chinesen ja voll auf der westlichen Linie, wo es um Fortschritt in der Medizin geht..
Akita
Was man bei Krebs in China ohne moderne Schulmedizin gemacht hat? Vor allem ist man an Krebs gestorben, wie in Europa auch, als es noch überhaupt keine Mittel gegen Krebs gab.
Gruss
Niko

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