CML als Erzieherin

Wie gehe ich mit Leukämie im Alltag um? Wie unterstütze ich als Freund oder Angehöriger? Welche Erfahrungen gibt es bezüglich Rente, Behindertenausweis, Psychotherapie, Kur?

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NL
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Re: CML als Erzieherin

Beitrag von NL » 29.02.2024, 18:27

Moin Lieschen,
wenn die Blutwerte sich unter der Behandlung der CML normalisiert haben und Du Dein Medikament gut verträgst, kannst Du normal arbeiten und leben.
Zu Beginn meiner Behandlung 2006 waren meine Blutwerte so katastrophal, dass man mich auf eine Intensivstation zur Überwachung geschick hat. Als das Imatinib dann zu wirken begann, sind die Leukos ziemlich abgestürzt, weshalb der Arzt mir nach meiner Entlassung aus dem Spita. etwa 3 Wochen nach einlieferung geraten hat, mich bis zur Normalisierung etwas zurückzuhalten.
Seitdem bin ich einige Wochen von der Firma nach China gschickt worden, ein Labor in Betrieb nehmen, und habe durchgängig normal gearbeitet. Infektionen sind überhaupt kein Thema, obwohl meine Frau zwischen 2007 und 2022 Tagesmutter für bis zu 4 Kids im Kindergartenalter war. Auch Deshalb nehme ich an, dass auch Erzieherin bei gutem Ansprechen kein Problem ist.
Und Reisen kann man auch (ich habe aber bei aussereuropäischen Reisen eine Bestätigung für das Medikament dabei gehabt und die Pillen wie meinen Augapfel gehütet).
Lass Dich nicht unterkriegen
Niko

Gast

Re: CML als Erzieherin

Beitrag von Gast » 29.02.2024, 09:28

Hallo Marc,
Danke für deine Antwort.

Meine Blutwerte waren nicht in Ordnung. Ich war durch die Einstellung auf die Medis anfälliger für Erkrankungen (meine Blutwerte gingen in den Keller) und ich durfte deswegen nicht arbeiten. Die Ärzte hatten bedenken, dass ich wohl möglich eine Sepsis bekomme. Was bei der Keimlast und dem Infektionsrisiko im Kindergarten begünstigt werden kann.

Mittlerweile sind meine Blutwerte in Ordnung.

Laut meinem neuen Onkologen sieht er keine Bedenken meinen Job wieder aufzunehmen.

Doch ich glaube mit der Diagnose CML gehen viele davon aus, ich wäre kränker als “gesunde” Menschen. Ich merke den Menschen die Unwissenheit über die Krankheit an. Diese hatte ich anfangs auch, habe sie auch noch ein Stück weit. Ich versuche mich aber darüber zu informieren und bin gewillt so normal wie möglich mein Leben zu gestalten. Viele “Unwissende” stellen mir Fragen zur Erkrankung und verstehen, dass es sich schlimmer anhört als es vielleicht ist. Es gibt aber auch eben jene, die nur hören Leukämie und ihren Stempel setzen. Durch solche Menschen wird mir ein Wiedereinstieg erschwert.

Ich denke auch dass die Arbeit eine gute Ablenkung ist und auch für meine psychische Gesundheit wichtig ist. Ich war vor Diagnose der Erkrankung viel reisen. Das habe ich alles zurück gestellt.

Marc
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Re: CML als Erzieherin

Beitrag von Marc » 28.02.2024, 20:05

Hallo Lieschen,

warum sollst Du im Herbst/Winter ausfallen?

Wenn die CML im Griff ist, die Werte passen, dann sehe ich da kein Problem. Seit meiner Diagnose 2004
falle ich gesundheitlich nicht öfter aus, als meine Arbeitskollegen.
Eigentlich eher sogar weniger und ich habe auch sehr viel mit Menschen zu tun.

Mir ist zwar bewusst, dass der Beruf der Erzieherin aufgrund der vielen Kinder da vielleicht eine andere Baustelle ist,
aber ich würde mir da keine Sorgen machen.
Ich denke auch, dass die Arbeit eine gute Ablenkung ist.

Gruss

Marc

Lieschen

CML als Erzieherin

Beitrag von Lieschen » 27.02.2024, 15:24

Hallo,
Ich habe vor circa einem halben Jahr, die Diagnose CML erhalten.
Seither bin ich krank geschrieben und merke wie es mich psychisch belastet.
Mein Onkologe sagt ich könne wieder los gehen. Meine Hausärztin ist sehr vorsichtig, respektiert aber meinen Wunsch nach Wiederaufnahme meiner Arbeit. Nur meine Kitaleiterin hat Sorge, ob ich im nächsten Herbst/Winter nicht wieder ausfallen könnte.
Mir nimmt das so den Wind aus den Segeln.
Gibt es Betroffene die auch als ErzieherIn arbeiten?

Ich fühle mich auch so etwas allein gelassen.
Von der Diagnose bis jetzt ist alles so holprig gelaufen. Mein Onkologe versucht sich die Zeit zu nehmen um mit mir zu sprechen.Ich habe trotzdem das Bedürfnis mit jemanden zu sprechen der Ahnung hat. Vielleicht kennt jemand ein paar Ansprechpartner. Eine Selbsthilfegruppe gibt es hier soweit ich weiß nicht.
Die Krankenkasse ist auch keine große Hilfe und hofft einfach das ich wieder arbeiten gehe oder mir einen anderen Job suche.
Ich stehe wirklich den Tränen nahe.
Ich habe solche Existenzängste und würde mich gern an jemanden wenden, der mir perspektivisch sagen kann, wie es weiter geht.

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