Begleiterscheinungen einer "wait-watch-Cll"

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Alan
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Re: Begleiterscheinungen einer "wait-watch-Cll"

Beitrag von Alan » 28.07.2023, 14:47

Hallo Delphina,
Die Leukozyten werden in Neutrophile , Eosinophile , Basophile , Monozyten und Lymphozyten unterteilt. Von den 37 000 Leukos sind mehr als 30 000 Lymphozyten , andere weiße Zellen werden eher grenzwertig niedrig sein.
Anisozytose + bedeutet eine ungleiche Größenverteilung gleich großer Zellen , meistens sind die Erythrozyten betroffen . Normozytär kann dann Mikrozytär kleiner als normal , oft Eisenmangel oder Makrozytär größer als normal häufig Vitamin B 12 und Folsäure Mangel.
Es kann auch schwerwiegendere Ursachen geben, in Verbindung mit einer niedrigen Anzahl Erythrozyten , Hämoglobin und niedrigem Hämatokrit. Bei den Erythrozyten Indizes beschreibt das RDW , ob die roten Blutzellen gleichmäßig groß sind , normales RDW , oder sich in der Größe stark unterscheiden ,gleich hohes RDW.

Gruß Alan

Delphina
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Re: Begleiterscheinungen einer "wait-watch-Cll"

Beitrag von Delphina » 27.07.2023, 12:18

Hallo alle miteinander,

ich finde es spitze, dass hier kompetente Lösungsmöglichkeiten kommen!!

In meinem letzten Blutbild wurde unter anderem die Anisozytose bestimmt, da ich zwar energiegeladen, aber auch schnell müde bin.

Ergebnis:
In der Tabelle steht ein "+"

Was bedeutet das jetzt? Mein Hausarzt konnte mir das nicht wirklich erklären! :-(

LG
Delphina

Joe
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Re: Begleiterscheinungen einer "wait-watch-Cll"

Beitrag von Joe » 25.07.2023, 15:41

Liebe alle,

ich hatte auch Probleme mit dem Darm während meiner Behandlung. Konnte das Haus nicht verlassen. Was mir geholfen hat waren Flohsamenschalen in Wasser aufgelöst und das am Morgen ca. eine Stunde nach den Tabletten. Bei Bedarf auch später am Tag nochmal.

Mutaflor hilft super, allerdings muss das Immunsystem funktionieren. Mutaflor enthält halt Bakterien, zwar solche die eh im Darm sind oder sein sollten, aber immerhin.

Sei kurzem beschäftige ich mich mit der Darmflora, d.h. mit dem Mikrobiom und es ist tatsächlich so dass gut die Hälfte des Immunsystems vom Mikrobiom bewerkstelligt wird. Ich hatte ein Gespräch mit meiner Hämatologin und sie meine dass fermentiertes Gemüse hilft. Sauerkraut (nicht pasteurisiert und nicht gekocht), Kimchi und andere unbehandelte fermentierte Gemüse. Ich habe das versucht in Kombination mit den Flohsamenschalen und siehe da, mein Darm ist wieder völlig normal und ich fühle mich gut.

Marcus hat einen sehr guten Punkt angesprochen, alles meiden was Zucker enthält, also Alkohol, Zucker selbst aber auch Backwaren, vor allem aus Weizen. Was Gift ist für uns sind hochverarbeitete Lebensmittel wie Tütensuppen und -sossen oder andere Fertiggerichte. Lieber frisch und natürlich zubereiten.

Liebe Grüße,
Joe

Marcus
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Re: Begleiterscheinungen einer "wait-watch-Cll"

Beitrag von Marcus » 24.07.2023, 18:26

Liebe Delphina,

bin seit 3 Jahren mit einer SLL in W&W. Hatte ziemlich ausgeprägt geschwollene Lymphknnoten, insbesondere benachbart zum Dickdarm, wo mich seit mehr als 10 Jahren ein Reizdarm ärgert. Nach der Diagnose habe ich mir dann vorgenommen den Darm in den Griff zu bekommen, weil ich irgendwie den Eindruck habe, dass das alles zusammenhängt (40% der Immunzellen sitzen wohl im Bereich des Darms). Eine Analyse der Darmflora ergab, dass bestimmte Bakterien die das Immunsytem unterstützen fast komplett fehlen. Dann habe ich 6 Moante vor dem Schlafengehen Onibiotik 10 und Mutaflor säurefeste Kapseln genommen, Zucker und Alkohol gemieden. Seitdem ist mein Darm wieder beschwerdefrei und ich habe den Eindruck mir geht es insgesamt besser. Vielleicht magst Du es ja mal versuchen, nicht das ich meine dass es heilt, aber ich meine es stärkt die Abwehr. Viele Grüße Marcus

Jeany

Re: Begleiterscheinungen einer "wait-watch-Cll"

Beitrag von Jeany » 24.07.2023, 15:56

Liebe Delphina

Ich verstehe dich gut. Es ist immer doof, wenn man auf der Arbeit fehlen muss.
Ich musste meine Kolleginnen und Kollegen nach der Diagnose von einem Tag auf den anderen für immer im Stich lassen und konnte mich nicht einmal richtig verabschieden. :-(


Nun zu deiner Frage:
Um mein Immunsystem auch nur einigermassen im Schuss zu halten, ernähre ich mich möglichst gesund und bewege mich oft in der Natur, wenn es mein Zustand erlaubt.

Von Nahrungsergänzungsmitteln, die das Immunsystem stärken sollen, hat mir mein Onkologe ganz klar abgeraten.
Ich würde damit den Krebs zusätzlich „füttern“ hat er gemeint und das ist ja absolut nicht das, was wir wollen.

Dass du nur alle 6Monate zur Kontrolle musst, ist ein sehr gutes Zeichen.
Ich muss noch immer mindestens alle 4Wochen hin. Auf mein Bitten hin wenigstens nicht mehr alle 7-10 Tage.

Weiterhin alles Gute und noch gaaaaanz viele Therapie freie Jahre.
Liebe Grüsse
Jeany

Delphina
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Danke!

Beitrag von Delphina » 24.07.2023, 13:26

Hallo Jeany, hallo Joe,

vielen Dank für eure Antworten! :)

Ich bin wirklich froh und dankbar dafür, dass ich nach so vielen Jahren noch im "Wait-Watch" bin und meine Leukozyten "nur" bei 37.000 liegen.

In diesem Jahr war ich leider öfters so erkältet oder auch einmal mit "Magen-Darmgrippe" beschäftigt, dass ich zu Hause bleiben musste - das ist natürlich für meine Kollegen und für meinen Arbeitgeber nicht so schön, obwohl dafür wirklich Verständnis gezeigt wird. Trotzdem empfinde ich mein Fehlen als *blöd*.

Alle halbe Jahre (im April und im Oktober) habe ich meine Blutuntersuchungen, Ultraschall beim Hämatologen/Onkologen.

Habt ihr als Prävention schon mal eine Kur (z. B. Immunaufbau, Ernährung...) gemacht?
Wenn *ja* welche Erfahrungen habt ihr dabei gemacht?

LG
Delphina

Joe
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Re: Begleiterscheinungen einer "wait-watch-Cll"

Beitrag von Joe » 24.07.2023, 09:58

Hallo ihr beiden,

das kann ich nur bestätigen. Ich war 2 Jahre in w&w und bei 330.000 Leukos musste dann therapiert werden. Ich habe Hochrisiko-CLL und das war vor einem Jahr. Nun ist mein Blutbild wieder normal und keine CLL Zellen mehr feststellbar. Wie lange weiß niemand.

Ja, ich hatte Nebenwirkungen, u.a. 1/2 Jahr lang Durchfall, das wünsche ich niemandem.

Regelmäßige Blutuntersuchungen sind super wichtig, gesunde Ernährung und Bewegung. Ansonsten genieße die Zeit ohne Medikamente, ich werde das jetzt auch wieder tun.

Liebe Grüße,
Joe

Jeany

Re: Begleiterscheinungen einer "wait-watch-Cll"

Beitrag von Jeany » 24.07.2023, 08:52

Liebe Delphina

Erst einmal finde ich es so toll, dass du seit 13 Jahren in w&w bist. Das zeigt, dass du eine sehr langsame Entwicklung der Krankheit hast und vielleicht gar nie eine Behandlung brauchen wirst, was ich dir sehr wünsche.
Bei mir dauerte diese Phase gerade mal 10 Wochen, dann musste ich in Therapie …
Ich habe leider eine Hochrisiko CLL.
Da bei der CLL das Immunsystem mitbetroffen ist, kann es sehr gut sein, dass du mehr Infekte hast.
Trotzdem, geniesse die Therapie freie Zeit so lange, wie es nur geht. Die Nebenwirkungen finde ich schlimmer als ab und zu Husten, Schnupfen oder Halsschmerzen zu haben.
Wichtig ist einfach, dass du regelmässige Blutkontrollen hast.

Liebe Grüsse und alles Liebe
Jeany

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Begleiterscheinungen einer "wait-watch-Cll"

Beitrag von Delphina » 23.07.2023, 21:33

Hallo alle miteinander,

seit 13 Jahren lebe ich nun mit der "Wait-watch-Cll".
Meine Leukozyten liegen z. Z. bei 37.000.

Mir ist aufgefallen, dass ich in den letzten zwei Jahren häufiger Infekte habe (Halsschmerzen, Schnupfen, Husten) - ist das eine Begleiterscheinung der Cll?

Welche Begleiterscheinungen gibt es noch?

LG Delphina

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