ALL, warum stets stationär

Akute Myeloische Leukämie (AML) und Akute Lymphatische Leukämie (ALL)

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WR
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Re: ALL, warum stets stationär

Beitrag von WR » 18.04.2013, 09:20

Ansatzpunkt für die Effekitivitätssteigerung von Chemotherapie bei ALL entdeckt

http://www.medicalnewstoday.com/releases/259153.php

(ALL) is influenced by the bone marrow environment has demonstrated for the first time that targeting a specialized protein known as osteopontin (OPN) may be an effective strategy to increase the efficacy ofchemotherapy

Utissima
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Re: ALL, warum stets stationär

Beitrag von Utissima » 16.10.2012, 15:37

CM hat geschrieben: Es ist halt so, wenn sich jemand komplett weigern würde sich behandeln zu lassen, wenn es stationär wäre, meint ihr da gibt es keine Möglichkeiten?
So dieses entweder ambulante Behandlung oder gar keine?
Ja.
Unbehandelt wird jede akute Leukämie schneller zur Todesursache, als man "Chemotherapie" buchstabieren kann.

CM

Re: ALL, warum stets stationär

Beitrag von CM » 15.10.2012, 17:19

Vielen Dank für die Antworten.
Es ist halt so, wenn sich jemand komplett weigern würde sich behandeln zu lassen, wenn es stationär wäre, meint ihr da gibt es keine Möglichkeiten?
So dieses entweder ambulante Behandlung oder gar keine?

Utissima
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Re: ALL, warum stets stationär

Beitrag von Utissima » 21.08.2012, 11:33

bei meinem Mann war es so, dass die Ärzte, wann immer die Blutwerte es ermöglichten, ihn heimgeschickte haben.Mal für eine Woche, mal für 2 oder 3 Wochen. Mit Kontrolle 2x die Woche im heimischen Krankenhaus. Das war immer dann möglich, wenn nach den Chemogaben, die sich je nach Stand des Therapieplans über mehrere Tage erstreckten, die Leukozytenwerte sich wieder so weit im einigermaßen stabilen Bereich befanden, dass eine gewisse Abwehrkraft vorauszusetzen war. Sowie aber auch nur ein Hauch von Fieber auftrat, hieß es: Sofort in die Klinik. Unverzüglich.
Innerhalb von 2 Stunden hatte sich auf diese Weise eine Blutvergiftung eingeschlichen und konnte zum Glück in der Klinik sofort behandelt werden.

Mein mann hatte übrigens zu Behandlungsbeginn einen Therapieülan ausgedruckt bekommen, auf dem die jeweiligen Behandlungsschritte den Krankheitstagen zugeordnet waren.
In der angegebenen Zeit hat das aber kaum jemand geschafft, der Plan dient nur als grober Anhaltspunkt; es passiert einfach viel zu viel Unwägbares, da kann man sich auf nichts versteifen.

Akita
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Re: ALL, warum stets stationär

Beitrag von Akita » 21.08.2012, 09:42

Hallo CM,

ich kenns von AML - ist aber wohl so ähnlich, der Verlauf.

`Die Chemotherapien zur Behandlung einer Akuten (myeloischen oder lymphatischen) Leukämie wirken so, dass es zu einer massiven Zerstörung von Blutzellen kommt - auch die Blasten sollen damit beseitigt werden. Die Therapie bzw. Medikation, die dazu erforderlich ist, ist daher entsprechend '"wirksam". Für eine Zeitlang, einige Tage, befindet sich der Patient in einer Aplasie, das heißt, er hat überhaupt keine Abwehrkräfte gegen Infektionen im Körper. Und hier treten dann sehr häufig Infektionen auf, die stationär behandelt werden müssen. Von einer Stunde zu anderen habe ich 40 Grad Fieber und Schüttelfrost bekommen: So, dass ich nicht mehr in der Lage gewesen wäre, eine Wohnung zu verlassen. Bis die Rettung dich ins Spital gebracht hat, kann es zu spät sein. Auf der Station aber kann man schnell eingreifen mit entsprechenden Antibiotikainfusionen, Fiebersenkern, Überwachung der Laborwerte, Diagnostik. Ambulant geht das einfach nicht.

Es gibt aber auch andere, sanftere Therapien für AML, die aber meines Wissens die Blasten nicht wegbringen, sondern den Verlauf einzubremsen, stabilisieren versuchen. Die werden dann teilweise auch ambulant durchgeführt. So bekommen ganz alte Menschen häufig keine "Klassische" Chemotherapie bei AML, Weils sie es nicht überstehen würden, bzw. weil nicht zu erwarten ist in vielen Fällen, dass der Erfolg anhält. Wenn es hier um einen individuellen Fall geht, wird es sich nicht vermeiden lassen,damit eine/n Hämatologin zu befassen.

Eine Freundin von mir hätte Chemotherapien bekommen sollen, allerdings für eine andere Blutkrankheit, und das Krankenhaus hat ihren stationären Aufenthalt als Bedingung dafür gesetzt. Sie glaubte aber, für sich zu wissen, dass sie eine Therapie stationär psychisch nicht verkraften würde, und dass es ihr überhaupt besser gehen würde, wenn sie die Therapie nur in ambulanter Behandlung machen würde. Das war aber keine so starke Chemo wie bei ALL, AML. Es gelang der Freundin, andere Wege der Behandlung in einer anderen Institution zu erreichen, wo sie das ambulant machen konnte. Das war vor drei Jahren. Von den Ärzten eigentlch aufgegeben, lebt sie immer noch, umgeben von einem Hospiz-Team. Das ist der Extremfall.

Ansonsten gibts ja noch die Möglichkeit, dass sich die ängstliche Person vor einem solchen , notwendigen Spitalsaufenthalt medikamentös "einstellen" läßt. 'Dazu arbeiten meines Wissens bzw. meiner Erfahrung nach alle hämatologischen Zentran mit einer psychiatrischen Abteilung, meist im Haus bei einer Uniklinik, zusammen.

Ich hoffe, deine Fragen einigermaßen richtig und vollständig beantwortet zu haben.

LG Akita

CM

ALL, warum stets stationär

Beitrag von CM » 10.06.2012, 18:46

Hallo, ich selber habe mit dieserErkrankung nichts zu tun, deswegen vielleicht meine dümmliche Frage:
Warum läuft das in der Anfangsphase so oft stationär ab?! Wäre es denn nicht möglich, wenn man z.B. nur ein "paar Meter" neben der Klinik wohnen würde, dass man nicht eher täglich rein kommt, z.B. bei einer furchtbaren Krankenhausphobie mit Depressionen, als das man wirklich stets stationär ist?! Wenn man sich weigert, muss einen das Krankenhaus nicht ambulant behandeln?!

Und die andere Frage:
Wie läuft die Chemotherapie nun konkret, nur als Beispiel, ab? Ich lese immer nur, es ist verschieden, aber direkt einen Plan darüber finde ich nirgendwo.
Einen Plan von Anfang an möglichst mit genauen Tagen?!

Wäre sehr nett, wenn man mir die Fragen beantworten könnte.

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