Landratsamt Schwerbehindertenausweis

Wie gehe ich mit Leukämie im Alltag um? Wie unterstütze ich als Freund oder Angehöriger? Welche Erfahrungen gibt es bezüglich Rente, Behindertenausweis, Psychotherapie, Kur?

Moderatoren: jan, NL, Marc

unknown

Beitrag von unknown » 10.03.2009, 11:22

Wir haben jetzt die Ablehnung zum Widerspruch erhalten. Kurz gesagt, es wird zwischen Intensivtherapie und Dauertherapie unterschieden. "Kann ja trotz Dauertherapie am Normalen Leben teilnehmen"

Da unsere Rechtsschutzversicherung Sozialrecht abdeckt wird eben geklagt!

tapsangel
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Beitrag von tapsangel » 14.02.2009, 12:08

Hallo,

mein Mann hat aufgrund seiner CML zwar "nur" einen GdB von 60, diesen aber sofort problemlos und sogar unbefristet erhalten, was uns natürlich freut. So unterschiedlich entscheiden die Ämter hierzulande.
[addsig]

unknown

Beitrag von unknown » 13.02.2009, 23:42

Hallo,

nach wiederholten Diskussionen dieses Problemfeldes hier im Forum hat sich mir vor allem EINES herausgestellt: daß trotz Gesetz und kaum strittiger 'Ausfallstabelle' offenbar jedes Amt die Dinge nach gusto auf eigene Weise auszulegen scheint.

Mein Rezept war damals, gleich bei der Beantragung dickes Geschütz aufzufahren, d.h. Professoren und Oberärzte der Hämatologie als Auskunftgeber anzugeben.
Die haben dann offenbar auch den durchschlagenden Stil drauf gehabt - auch hier dürfte (Gutachter-)Erfahrung den Meister machen:
Ich habe ohne weitere Formulare und Debatten meinen Ausweis für 15 Jahre bekommen.

Wenn die Sache erst einmal hakt und klemmt, wird es natürlich schwieriger - wegen der genannten Präzedenzfallangst und weil jemand sein Gesicht zu verlieren fürchten könnte.
Trotzdem:
Erst einmal Mediziner besorgen, die sowohl hinsichtlich der Krankheit wie auch solcher Gutachten Erfahrung haben.
Zweitens diese um eine Einschätzung der realistischen Chancen bitten.
Und dann, vor allem, wenn eine Versicherung vorliegt, ggf. sachlich, aber gnadenlos einen dementsprechenden Bescheid anstreben (lassen).
Bei klar zuordenbaren Krankheiten/Behinderungen dürfte die Sache noch vergleichsweise einfach sein; schwierig wird es dann, wenn es um die Berücksichtigung von Graden innerhalb einer von der Tabelle vorgegebenen Marge oder um die Berechnung von Kombinationen von Behinderungen geht.

Viel Erfolg!
Pascal.

Ille
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Beitrag von Ille » 13.02.2009, 18:14

Hallo Anna-Christine,
der Schwerbehindertenausweis (100 %) meines Mannes ist auch bis Ende 2009 gültig und bereits im Januar mußten wir auch dieses Schreiben ausfüllen. Hab eigentlich nur den Allg. Arzt sowie den Chefarzt der Onkologie angegeben, wo mein Mann behandelt wird. Der Allg. Arzt meines Mannes hat uns auch diese Woche bestätigt, dass die Anfrage vom Versorgungsamt gekommen ist. Er hat denen nochmals alle Befunde geschickt und meinte nur, ob die nichts anderes zu tun haben, da es keine Veränderung gibt.
Haben übrigens jetzt nach einem Jahr eine erneute Kur auf Anraten unseres Arztes gestellt.
Viele Grüße
Ille
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annachristine
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Beitrag von annachristine » 13.02.2009, 14:43

Hallo im Forum,
mein Mann hat vor kurzen ein Schreiben vom Versorgungsamt im Zusammenhang mit seinem schwerbehinderten Ausweis erhalten.
Dieser ist noch gut 2 Jahre gültig. Da werden Fragen gestellt nach allen Krankenhausaufentalten, den Arztbesuchen im Zusammenhang mit der Krankheit, der Kur usw.
Da ich alle Einzelheiten seit der Feststellung fest gehalten habe ist es nicht schwer die Termine zu nennen.
Hat jemand von Euch ähnliche Erfahrungen mit dem Ausweis gemacht?
Oder hat da jemand festgestellt, dass Leukämieerkrankte den Behindertenausweis doch länger brauchen als 3 Jahre? <IMG SRC="modules/phpBB_14/images/smiles/icon_razz.gif">
Viele liebe Grüße
Anna-Christine
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Marc
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Beitrag von Marc » 11.02.2009, 15:39

Hallo Gast,

die Erfahrungen mit dem Versorgungsamt/Kreis kenne ich.
Leider scheint dieses auch nach Aussage einen Gutachters mittlerweile
gängige Praxis zu werden.

Selber habe ich mir nach dem Schriftverkehr mit dem Versorgungsamt sofort
einen Fachanwalt für Verwaltungsrecht genommen. Das Verfahren hat
ca. 2 Jahre gedauert und war sicherlich nicht billig, da zwei Gutachter, mein
Anwalt, die Gegenseite und bestimmt noch einige unbekannte Mitspieler daran beteiligt
waren.
Kurz vor der Verhandlung hat die Gegenseite einen Rückzieher gemacht und meinen Forderungen zugestimmt. Auch dies soll mittlerweile Praxis sein, um Präzenzfälle
zu verhindern.

Da Ihr eine Rechtschutzversicherung habt, würde ich mir gleich professionelle Hilfe holen.

Gruss

Marc
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unknown

Beitrag von unknown » 11.02.2009, 15:22

Hallo Gast,

ich kann dir nur sagen, dass mein Freund (auch ALL seit Jan07) auch einen Ausweis mit 100 % hat.

Bei ihm ist die Behandlung schon seit Jul07 abgeschlossen. Damals wurde uns gesagt, er behält die 100% mindestens 5 Jahre und danach guckt man mal.

Ich bin mir sicher, dass deiner Stieftochter weiterhin 100% zustehen.

Du hast recht, diese sch... Therapie und dann noch die Behörden.

Ich drück die Daumen, dass eure Kleine alles gut übersteht und bin mir sicher, dass ihr den Fall "gewinnen" werdet!

Liebe Grüße
Juicy

unknown

Beitrag von unknown » 11.02.2009, 14:18

Hallo,

wir haben folgendes Problem

Meine Stieftochter 8 Jahre ist seit August 2007 an Leukämie (ALL) erkrankt und befindet sich seit August 08 in Dauertherapie die voraussichtlich bis August 2009 läuft. Also Therapiedauer 2 Jahre nach BFM 2000

Wir haben den Schwerbehindertenausweis mit 100% und Merkmal H bekommen

Das Landratsamt erklärt nun per Bescheid das die Therapie beendet sei und meine Stieftochter in Heilungsbewährung sei. Der Ausweis wurde auf 60% reduziert und das Merkmal H gestrichen.

Wir haben natürlich Widerspruch eingelegt und daraus hingewiesen das die Therapie noch bis August 2009 läuft. Schon in der vorab erfolgte Anhörung wurde darauf verwiesen, den Sachbearbeiter interessiert das nicht.

Der Fall liegt jetzt beim Regierungspräsidium, zur Not muss eben die Rechtschutzversicherung ran!

Die Dauertherapie läuft wirklich scheisse, Infekte, Therapiepausen usw. und dann muss man sich mit sowas rumärgern!

Gibt es da ähnliche Erfahrungen?

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