Leukämie und Selbstmord

Wie gehe ich mit Leukämie im Alltag um? Wie unterstütze ich als Freund oder Angehöriger? Welche Erfahrungen gibt es bezüglich Rente, Behindertenausweis, Psychotherapie, Kur?

Moderatoren: jan, NL, Marc

unknown

Beitrag von unknown » 21.02.2005, 08:16

Hallo,

es ist sehr schwer eine Prognose zu "wagen". Erstmal muss man wissen welche Form von Leukämie deine Bekannte hat.
Auch die Überlebenschancen sind sehr unterschiedlich. Es kommt immer auf den Verlauf, die möglichen Komplikationen und vorallem auf den eigenen Überlebenswillen an. Ich drücke deiner Bekannten ganz ganz fest die Daumen, dass sie es schafft.
Unterstützung ist das wichtigste und vorallem die Hoffnung.
Wenn ihre Schwester nicht als Spender in frage kommt, suchen die Ärzte erstmal in der Knochenmarksspenderdatei. Wenn da auch niemand gefunden wird beginnt die Suche nach der "Nadel im Heuhaufen"...

Viel viel Glück,
Saskia

unknown

Beitrag von unknown » 20.11.2002, 02:07

Hallo!
Es kommt sehr darauf an, welche Art von Leukämie Deine Bekannte hat. Es gibt nämlich eine ganze Reihe davon, die jeweils anders behandelt werden müssen und einen anderen Krankheitsverlauf haben. Aber für alle gilt wohl gleichermaßen, daß man, abgesehen von abartigen möglichen Ursachen (starke Strahlung, bestimmte Chemikalien wie Benzol)die Herkunft nicht weiß.
Eine Möglichkeit der Heilung besteht darin, Knochenmark (nicht Rückenmark!) zu transplantieren. Das ist allerdings für den Empfänger eine heikle Angelegenheit, und wenn es die Krankheit zuläßt, sollte man zuvor medikamentöse Therapien ernsthaft überlegen.
Am wichtigsten ist es sicher, erstens so weit wie möglich ruhig zu bleiben und sich zweitens zu einem guten Spezialisten zu begeben, dann auch, sich selber über die Krankheit und deren Behandlungsmöglichkeiten kundig zu machen, damit man versuchen kann, die Lage überblicken.

unknown

Beitrag von unknown » 20.11.2002, 00:24

hallo.
bei einer bekannten von mir wurde auch leukämie diagnostiziert. ich bin ziemlich fertig, sie ist doch erst 18!
und keiner weiß, wo das herkommt und warum man die krankheit bekommt. zumindest nichts genaues.
kann mir jemand was über die heilungschancen sagen? und wovon hängen die ab? ihre schwester wird jetzt getestet und vielleicht kommt sie als rückenmarkspender in frage. wäre das ein großer vorteil? und was wenn sie doch nicht in frage kommt?
vielleicht kann mir hier jemand ein paar meiner fragen beantworten.
viele grüße.

unknown

Beitrag von unknown » 03.11.2002, 22:27

Hallo!
Wenn ich das richtig sehe, müsste Deine Freundin das endgültige Ergebnis nun haben, natürlich hoffe ich für sie, dass alles soweit in Ordnung ist und sie keine Leukämie hat, denn sicherlich ist der Weg der Therapie nicht immer einfach, aber es ist kein Grund an Selbstmord zu denken.

Ich selbst bin vor 5 Jahren an der akuten myeloischen Leukämie erkrankt und musste mich einer Chemotherapie unterziehen. Eigentlich sollte auch eine Transplantation durchgeführt werden, nur für mich gab es keinen geeigneteten Spender, also beinhaltete meine Therapie 4 Chemo-Zyklen.

Leukämie ist mitlerweile heilbar, es ist längst kein Todesurteil mehr, man darf nur nie aufgeben, und je jünger man ist, um so besser stehen die Chancen die Leukämie zu besiegen.

Vielleicht kannst Du Deiner Freundin erzählen, dass es einige gibt, die es geschafft, haben, und die nach der Krankheit wieder ganz normal leben, ich muss keine Medikamente nehmen, ich gehe ganz normal meiner Arbeit nach und bin nirgens eingeschränkt.

In Kürze möchte ich auf meiner hp meine "Leukämie-Geschichte" veröffentlichen um eben genau den Menschen wie Deiner Freundin Mut zu machen, um zu kämpfen, da ich es glücklicherweise geschafft habe, die Leukämie zu besiegen.

Ich wünsche Dir und Deiner Freundin alles erdenklich Gute und die Kraft diesen harten Weg zu gehen und zu bestehen und es lohnt sich immer für das Leben zu kämpfen.

Claudia
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Katja
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Beitrag von Katja » 25.10.2002, 14:18

Hm, ich weiß nicht ob ich dir helfen kann, aber ich werd's mal auf meine Weise versuchen. Also ich bin nicht viel älter als deine Freundin. Ich bin 17 Jahre. Ich selbst bin nicht an Leukämie erkrankt, aber mein Vater hatte Leukämie. Er ist vor ca. 2 Wochen an den Folgen einer Lungenentzündung während seiner schlechten Phase wo er keine Abwehrkräfte hat, gestorben. Keine Sorge, ich will dich jetzt damit nicht verunsichern. Sondern ich habe einen Grund warum ich dir das erzähle! Mein Vater hat sich immer Sorgen um uns gemacht was wir nach seinem Tod machen. Darüber hat er mit meiner Mutter gesprochen wo wir alle noch damit gerechnet habe das er es schafft. Klar, für deine Freundin wäre es das einfachste einfach aus dem Leben zu verschwinden. Die Chemos nicht über sich ergehen lassen zu müssen, das einem die Haare nicht ausfallen (obwohl das ja nicht immer sein muss), etc. Aber sie soll mal an ihre Familie denken! Es ist schon super schwer seinen Vater (44 Jahre alt) zu verlieren, aber sein eigenes Fleisch und Blut, ein Kind zu verlieren, ist sicher noch viel mal schlimmer! Und wie Rüdiger schon geschrieben hat: Leukämie ist nicht gleich Tod! Ich habe in letzter Zeit viel über die Krankheit gelernt und ich weiß das es gute Heilungschancen gibt. Bei meinem Papi hat es scheinbar alles nicht sollen sein. Aber soviel Pech wie er kann ein normaler Mensch gar nicht haben!
Hat deine Freundin nichts mehr vor in ihrem Leben? Frag sie das mal. Hat sie keine Träume die sie verwirklichen möchte? Manche Leute kämpfen um ihr Leben, wie mein Papa, er wollte Leben und durfte nicht, und deine Freundin will es einfach wegschmeißen? Les ihr ruhig mal meine Antwort vor, dann weiß sie vielleicht was sie da irrsinniges vor hat!

Und nun zu dir Diese Angst kenne ich nur zu gut. Wir haben seit Mai diesen Jahres immer nur Angst gehabt. Es ist schrecklich täglich mit dieser Angst leben zu müssen. Aber rede mit deiner Freundin und sie und du selbst solltet euch mit der Krankheit auseinander setzen, euch informieren. Denn das schlechteste was man machen kann ist auf stur zu stellen: "Ich hab Leukämie! Na toll, dann sterb ich halt!" Es gibt viele Leute die denken so. Mein Papa hat sich sehr viel über seine AML informiert hat den Leuten mit denen er auf der Station war sehr damit helfen können. Wenn man weiß was man hat, kann man besser damit umgehen. Auch wenn sie etwas vom Arzt erklärt bekommt und nichts versteht, lieber 3x mal nachfragen! Weil wie du weißt, Ärzte lieben Fremdwörter!

In diesem Sinne,
ich hoffe nur das Beste für deine Freundin und dich! Egal wie, ihr schafft das!

Ruediger
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Beitrag von Ruediger » 21.10.2002, 01:19

Hallo,

auch wenn sich in der Diagnose herausstellen sollte, dass es sich um Leukämie handelt, ist es sehr, sehr wichtig, einen einigermaßen ruhigen Kopf zu bewahren. Jeder, der schonmal vor der Diagnose stand, kennt die Achterbahn der Gefühle und die Verzweiflung sehr sehr gut und weiss, wie schwierig das ist.

Leukämie ist aber eine sehr weit erforschte Krankheit, für die es mittlerweile verschiedenste gut wirksame Behandlungsoptionen gibt, die die Krankheit heilen oder zumindest stark zurückdrängen können, so dass man damit sehr gut - und lange - leben kann. Für solch fatale Gedanken besteht wirklich kein Anlass - es gibt in Deutschland sehr viele Leukämiekranke, denen es sehr gut geht. Zudem bestehen in jungem Alter in vielen Fällen die besten Chancen für eine sehr erfolgreiche Behandlung - der größte Anteil von Leukämiefällen tritt mit deutlich schlechteren Prognosen erst in späteren Lebensphasen auf.

Wenn sich bei Deiner Freundin tatsächlich Leukämie herausstellen sollte, versuche, für sie da zu sein, viel mit ihr zu sprechen und ihr mit einer positiven Einstellung Hoffnung zu geben. Wichtig ist auch, dass sie schnellstmöglich mit einem Experten für die jeweilige Leukämieart spricht, bei dem sie sich gut aufgehoben fühlt - die Behandlungsmethoden haben sich in den letzten zwei Jahren sehr rapide entwickelt, und dieses sehr spezifische Wissen ist bei den lokalen Allgemeinärzten teilweise nicht unbedingt präsent.

Erfahrungsberichte anderer Patienten im Internet sind dagegen kurz nach Diagnosestellung oftmals eher schädlich, da sie meist sehr subjektiv nur die "schwierigen" Fälle beschreiben, während die "einfachen, erfolgreichen" Fälle meist nicht berichtet werden. Wichtig ist daher, mit den Internet-Informationen behutsam umzugehen und sich immer zu fragen, von wem sie kommen und ob sie wirklich als "allgemeingültig" angesehen werden können.

Du kannst auch, sobald Du näheres über Diagnose, Krankheitstyp und Stadium weisst, Kontakt z.B. mit dem Krebsinformationsdienst (siehe Links) oder anderen Institutionen aufnehmen, die Dir sicherlich sehr kompetent mit Informationen und Gesprächspartnern weiterhelfen. Eine Checkliste findest Du auch links unter "Neu diagnostiziert?". Wenn ich mit irgendwelchen Infos weiterhelfen kann, kannst Du Dich gerne hier im Forum oder per Mail via <!-- BBCode Start --><A HREF="mailto:ruediger@leukaemie-online.de">ruediger@leukaemie-online.de</A><!-- BBCode End --> an mich wenden.

Viele Grüße, gute Nerven und Deiner Freundin alles Gute,
Rüdiger
[addsig]

unknown

Beitrag von unknown » 20.10.2002, 23:52

Hallo!
Bei meiner Freundin besteht der Verdacht auf Leukämie, dabei ist sie doch erst 15!!!
Sie erfährt in zwei Tagen die endgültige Diagnose. Sie sagte, wenn es wirklich Leukämie ist, will sie sich umbringen.

Kann ich sie irgendwie davon abhalten ? Wie soll ich als beste Freundin damit umgehen? Ich hab totale Angst!!! Irgendwer schon mal diese Situation erlebt?
Danke im Vorraus!

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